Was hat euch gekränkt?

@troublerin77

troublerin77 schrieb:Wie ist eigentlich dein Kontakt zu deinen Eltern, wenn ich fragen darf?

Sind beide tot.

Ungeliebt zu sein. Jeder dahergelaufene frauenschlagende Idiot wird von mindestens einer Frau angehimmelt während ich immer nur die Kälte Schulter bekomme

@Koman
Oh, okay. Das tut mir leid. Konntest du den Konflikt aufarbeiten?

@troublerin77
Ach dir brauch das nicht Leid zutun.
Ich liebe meine Eltern von ganzen Herzen und habe alles vergeben, was es zu vergeben gab.

@Pilot2Gunner

Pilot2Gunner schrieb:Ungeliebt zu sein. Jeder dahergelaufene frauenschlagende Idiot wird von mindestens einer Frau angehimmelt während ich immer nur die Kälte Schulter bekomme

Was sehr schön aufzeigt, wie verwirrt manche Menschen zu sein scheinen.

@Koman
Das finde ich schön.
Ich glaube, dass du echt ein großes und ehrliches Herz hast und mit dir und deinem Leben im Reinen bist.

Als mein freund letztens seiner besten Freundin geschrieben hat er würde mich nicht los werden obwohl ich meinte ich würde gehen wenn es nicht mehr geht ..

@Pilot2Gunner
Mal drüber nachgedacht, warum man dir nur die kalte Schulter zeigt?
Also ich kenne keine Frau, die einen Schläger anhimmelt, wie kommst du zu dieser Einsicht?

@troublerin77

troublerin77 schrieb:Also ich kenne keine Frau, die einen Schläger anhimmelt, wie kommst du zu dieser Einsicht?

Es gibt genügend Frauen die geschlagen werden, aber ich denke auch nicht, das sie dafür ihre Partner anhimmeln.
Ich denke eher, dass sie entweder aus Angst bleiben oder weil sie unter Druck gesetzt werden.
Und dann gibt es noch jene die sich denken, lieber so einen als gar keinen....

Je älter ich werde, desto weniger tangiert es mich, ob mich jemand kränken will. Ob ich tatsächlich gekränkt werde, liegt dann demnach an meiner persönlichen Einstellung den Worten oder Taten gegenüber und natürlich im Gesamtpaket auch an der Person selbst.

@iZombie
Eine wichtige Rolle spielt finde ich auch wie viel einem die Person bedeutet. Es gibt Personen die könnten mich durch fast nichts kränken, was sie tun. Und dann gibt es Personen bei denen es mich allein schon absolut fertig macht wenn sie mir beispielsweise nicht auf eine Nachricht von mir antworten o.Ä.

@Koman
Ja klar gibt es diese Frauen und sie bleiben auch, eben aus deinen schon genannten Gründen aber sie himmeln solche Typen eben nicht an.

@Pilot2Gunner

Pilot2Gunner schrieb:Jeder dahergelaufene frauenschlagende Idiot wird von mindestens einer Frau angehimmelt

Schau in die Evolution als das Leben noch härter war. Das Ziel der Frau ist es Nachwuchs zu bekommen und vorallem ihn möglichst gut durchzubekommen. Auch heute findet sich dieses alte Muster und was die Partnerwahl angeht lässt sich irgendwie jedes gängige Klischee damit erklären.

Dominanzverhalten physisch/psychisch setzt sich durch und versichert dass der Nachwuchs nicht gleich beim nächsten Windstoß den Ernährer und Schützer verliert.

Zu viel davon gefährdet das allerdings wieder da man so mit viel Wut als Gegenmaßnahme rechnen muss und evtl. von einem ganzen Mob verteufelt wird.

etc. etc.

Mich kränkt derzeit das Verhalten meiner Mutter. Wir haben eine komplizierte Vergangenheit, allerdings hatte ich in den letzten Jahren das Gefühl, dass sich unsere Beziehung deutlich verbessert hat. Unter anderem kam sie mich öfter mal besuchen und telefoniert haben wir auch regelmäßig. Nun hat sich aber für mich herausgestellt, dass sie Besuche und Anrufe eher so ein Beiprodukt waren, weil meine Schwester zufällig ganz in meiner Nähe gewohnt hat und unsere Mutter eben auch mal bei mir vorbei geschaut hat, wenn sie bei ihr gewesen ist. Nun ist es allerdings so, dass sich meine Schwester vor ca. einem halben Jahr von ihrem Freund getrennt hat und wieder daheim eingezogen ist. Seitdem ist auch das Interesse meiner Mutter an mir weitestgehend versiegt. Sie kommt nicht mehr vorbei, ruft von sich aus nicht mehr an und wenn ich sie anrufe, wimmelt sie mich meistens ziemlich schnell ab.

Hinzu kommt mein gesundheitlicher Zustand und wie damit umgegangen wird. Wie sich in diesem Jahr herausgestellt hat, leide ich unter einer Autoimmunerkrankung, die ich wohl seit frühester Kindheit hatte und die sich seitdem auch mit wechselnden, zum Teil deutlich auffälligen Symptomen gezeigt hat. Allerdings wurde ich während meiner Kindheit aufgrund schwieriger familiärer Zustände nie zum Arzt gebracht und galt wegen meiner ständigen "Wehwehchen" (neben den sichtbaren Symptomen hatte/habe ich auch einige, die man mir eben nicht ansieht) auch als Hypochonder. Nun will ich jetzt ja noch nicht mal eine Entschuldigung dafür, dass sie meinen Zustand verharmlost und falsch eingeschätzt hat, aber zumindest das Eingeständnis, dass etwas falsch gelaufen ist und dass ich mir meinen Zustand nicht einbilde, wäre doch ganz schön.

Dazu muss gesagt werden, dass meine Schwester seit Jahren Migräne hat, sich meine Mutter um sie aber seit Jahren bemüht, Ärzte anschreibt, Krankenhausaufenthalte organisiert, etc., auch jetzt noch, obwohl meine Schwester mittlerweile erwachsen ist. Also, nicht, dass ich auf meine Schwester neidisch bin, aber ihr wird die nun einmal die ganze Aufmerksamkeit zuteil, während mich beide , sogar nach der offiziellen, durch den Arzt gestellten Diagnose immer noch nicht Ernst nehmen. Unter anderem ist es wohl so, dass die Krankheit, die ich habe, genetisch bedingt ist und Migräne eines der vielen Symptome ist, die vorkommen können, aber nicht müssen. Habe das also innerhalb meiner Familie kundgetan und sowohl meine Schwester als auch meine Mutter gebeten, bei ihrem Arzt Bescheid zu sagen und sich testen zu lassen. Das wollen beide nicht. Weil man es doch bestimmt noch an anderen Sachen merken würde bzw. weil der Genfaktor "bestimmt" von der väterlichen Seite eingebracht wurde. Meine Oma wäre auch schon so zimperlich wie ich gewesen und hätte einem ständig ihre Wehwehchen geklagt.

Dieses Verhalten, das von beiden ausgeht, bei dem meine Mutter allerdings besonders aktiv oder eigentlich eher inaktiv ist, kränkt mich momentan doch ziemlich. Weil die Diagnose für mich schon eine deutliche Umstellung bedeutet hat (aber auch Hoffnung, dass es mir irgendwann wieder besser gehen wird) und ich mir momentan halt doch vorkomme wie das fünfte Rad am Wagen. Ich habe nun auch für mich entschlossen, künftig nicht mehr zu versuchen, den Kontakt zu meiner Mutter zu erzwingen oder sie zu einem Arztbesuch zu bewegen. Mehr als sie warnen, kann ich sie schließlich nicht und sollte ihr Versäumnis Spätfolgen mit sich bringen, dann bin ich daran nicht Schuld.

@Sterntänzerin
Ich kann deine Kränkung völlig nachvollziehen. Es ist nicht einfach, wenn man nicht ernst genommen wird.

Aber es bringt dich nicht weiter. Du wirst das Verhalten deiner Mutter leider nicht ändern können.

Aber du kannst deine Einstellung ändern.
Es macht dich nur fertig, wenn du weiterhin Wert auf ihre Meinung legst.
Sprich doch eher mit Freunden über deine Krankheit, ich denke, dass du da mehr Rückhalt erfährst. Das ist doch viel wichtiger, als die ständige Ablehnung durch deine Mutter.

Vielleicht wird euer Verhältnis besser, wenn du bei euren Gesprächen das Thema Krankheit einfach ausklammert. So kannst du Verletzungen vermeiden.

Manchmal bringt es einfach nichts mit gewissen Menschen über bestimmte Sachen zu reden.

Ich habe eine absolut liebe Freundin, aber ich spreche mit ihr nicht über meine Erkrankung, die versteht sie nämlich nicht so ganz und oft habe ich das Gefühl, dass ich sie mit meinen Gedankengängen einfach nur überfordere.
Also bespreche ich mit ihr genau dieses Thema nicht, sondern über alles andere.

@troublerin77

Das Problem ist, dass meine Mutter von sich aus ständig auf die gesundheitlichen Probleme meiner Schwester zu sprechen kommt. Das führt dann dazu, dass ich, obwohl ich das eigentlich gar nicht will, versuche "mitzuhalten". Was schon deshalb schwierig ist, weil ich selbst starke Schmerzen häufiger mal einfach aushalte, sodass man sie mir von außen kaum anmerkt. Das wiederum führt dazu, dass viele denken, dass es so schlimm ja gar nicht sein kann.

Die Grundproblematik in der Beziehung besteht vermutlich darin, dass meine Mutter in mir hin und wieder nicht die Tochter, sondern eine Freundin sieht. Früher, während meiner Kindheit und Jugend, wollte sie mit mir die Eheprobleme mit meinem (inzwischen schon lange verstorbenen) Vater besprechen, aktuell sind es die Schwierigkeiten mit meiner Schwester (bei denen es nicht nur um deren Krankheit, sondern auch um ihre berufliche Zukunft geht) oder gar intime Sachen, die ihren aktuellen Lebensgefährten betreffen. Das war und ist mir äußerst unangenehm. Letzteres unter anderem nicht bloß aus naheliegenden Gründen, sondern weil besagter Lebensgefährte mir gegenüber übergriffig war (darüber weiß sie Bescheid, das ist allerdings auch etwas, das innerhalb der Familie herabgespielt wird). Ich habe mich nie getraut, ihr zu sagen, dass sie so etwas einer Freundin erzählen soll, aber doch bitte nicht mir und bin darum bemüht, solche Themen durch Schweigen oder Überleitungen zu anderen Themen abzulenken. Meine Schwester hingegen nimmt sie meiner Meinung nach als Tochter wahr und da liegt der Hund begraben. Einer Freundin gegenüber wäre ihr Verhalten "normaler" als gegenüber der Tochter, die ich halt bin. Sie sagt ja auch selbst, dass sie früher nicht mit mir zum Arzt gegangen ist, auch wenn ich mal wieder schlimmen Brechdurchfall hatte, weil sie davon ausgegangen ist, dass die Ursache nicht körperlich sondern psychisch ist. Sie ging davon aus, dass ich sie unterbewusst ablehne und meine Gefühle so zum Ausdruck bringe. Zum Verständnis: Als ich klein war, habe ich mich ständig übergeben müssen, wenn ich mit meiner Mutter unterwegs war, während das nur selten vorkam, wenn mein Vater etwas mit mir unternommen hat. Ich habe schon als Jugendliche verstanden, dass das vor allem daran lag, dass wir immer erst was essen gegangen sind (und es dann meistens Fastfood und kohlensäurehaltige Getränke gab), während mein Vater den Teil mit dem Essen meistens übersprungen hat - die Diagnose meiner Ärztin hat diesen Verdacht dann auch bestätigt. Auf die Frage, warum sie dann nicht wenigstens zum Psychologen mir mir gegangen ist, bekomme ich bis heute keine zufriedenstellende Antwort.

@Sterntänzerin
Ich denke, dass du auch nie eine zufriedenstellende Antwort bekommen wirst.

Ja es ist schwer, aber wenn du weiterhin Kontakt möchtest, dann musst du ihr sagen, dass du solche Dinge nicht mit ihr besprechen magst.

Ich verstehe, was in dir vorgeht und warum du so gekränkt bist. Mir ging es jahrelang ähnlich. Auch muss ich zugeben, dass auch ich schon mit meiner Tochter gesprochen habe wenn es zwischen meinem Mann und mir geknallt hat. Das kann man in einem gewissen Rahmen auch tun, sie fragt ja auch danach und ab nem gewissen Alter gibt sie sich mit der Antwort, dass es nur was zwischen uns ist nicht mehr zufrieden.

Ich sage immer, dass nur redenden Menschen geholfen werden kann und du kannst es nur erreichen, wenn du deiner Mutter klar sagst, dass du darüber nicht mit ihr reden magst. Mach aber keinen Vorwurf draus, das macht es nur schlimmer.

Zwei Sachen würden mich noch interessieren: hast du mal über eine Kontaktpause nachgedacht? Manchmal tut ein gewisser Abstand gut. Ich habe lernen müssen, dass Menschen, die mir nicht gut tun, keinen Platz mehr in meinem Leben haben. Es klingt hart, aber ist nur Selbstschutz.

Dann zweitens hast du mal über eine Therapie nachgedacht, nicht weil ich dich für krank halte, aber du scheinst viel aufarbeiten zu müssen. Du schleppst eine Krankheit mit dir rum und du wurdest als Kind nicht ernst genommen, sogar noch schlimmer. Deine Mutter hat gedacht, dass sie der Auslöser für deine Symptome ist.
Das sind schon ein paar Päckchen, die dir auf die Seele drücken und das solltest du aufarbeiten, allein schon, damit du mit dir selbst ins Reine kommst und das dir jemand Mal andere Wege aufzeigt, um besser mit der Situation klar zu kommen.

@troublerin77

Es gab schon mal eine solche Phase, allerdings hing das eher damit zusammen, dass mich mein Ex manipuliert und mir bezüglich meiner Mutter Sachen eingeredet hat, die so nun auch wieder nicht gestimmt haben. Das war nach dem plötzlichen, aber im Nachhinein leider nicht sonderlich überraschenden Tod meines Vaters, eine Zeit, in der ich sehr labil war und mich an die Person geklammert habe, die mich vermeintlich vor der Welt beschützen wollte. Ich muss ihr demnach immerhin zugute halten, dass sie damals da war, als mein Ex mit mir Schluss gemacht hat, weil damals natürlich auch diese gefühlte Sicherheit in sich zusammengefallen ist, mit allen Konsequenzen.

Ich habe danach auch einiges an Therapie mitgemacht, in allen möglichen Variationen, weil ich durch den ganzen Mist, auch den während meiner Kindheit, aber nicht in Bezug auf meine Erkrankung, auch beruflich ins Straucheln geraten bin und bin momentan eigentlich ganz froh, dass es mir ansonsten soweit gut geht, dass ich aktuell keine Unterstützung mehr brauche. Ich habe mir aber vorgenommen, dass ich mich erst einmal rar machen werde, was durch die Umstände sowieso relativ einfach werden sollte. Sie kommt ja kaum noch vorbei und fragt auch nicht mehr, ob ich sie besuchen will und auch die Telefonate gingen in letzter Zeit vor allem von mir aus. Wenn sie sich bei jemandem ausquatschen will, dann soll sie das bei meiner Schwester machen, die ist schließlich vor Ort.

@Sterntänzerin
Schön, deine Einstellung. Es hilft ja nix.
Ist echt schwierig, wenn die Mutter auf der einen Seite so verletzt und auf der anderen Seite dir bei steht. Mensch, was für ein Dilemma!
Aber gut, dass du Therapie gemacht hast. Das hilft oft ganz gut.
Aber ja, auch ich bin ganz zufrieden, dass ich ohne weitere Hilfe klar komme.

@ooi
Ich freue mich auf den Tag an dem ich eine Frau haben werde, mit ihr Kinder habe und diesen elenden Evolutionsprozess den Finger zeige 😂

Das wird wohl auch an mir vorbei gehen weil ich schwul bin...:)