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Was hat euch gekränkt?

235 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schmerz, Demütigungen, Kränkung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 01:59
@Saphira
Klar, ich rede auch nicht mit jedem darüber aber mein Umfeld weiß bescheid.

Was mich im Moment etwas überfordert ist das gute Verhältnis zu meinen Eltern. Wir hatten lange keinen Kontakt und früher war der Kontakt auch selten gut.

Heute sieht das ganz anders aus, natürlich bin ich froh darüber aber manchmal überfordert es mich.

Mein Umfeld kennt meine Geschichten über meine Eltern. Anfänglich hatte ich echt Angst, dass es so wird wie früher, dass meine Eltern so auf mein Umfeld wirken, dass ich wieder als schlechter Mensch da stehe. Das hat früher bei meinen Verwandten immer ganz gut funktioniert. Jetzt nicht mehr. Sie kommen zwar sympathisch rüberkommen, trotzdem erkennen meine Leute, das dem nicht immer so ist.

Manchmal wünsche ich mir, dass es schon früher Leute erkannt haben, wie sie wirklich ticken.

Mittlerweile habe ich einen für mich guten Weg gefunden mit ihnen umzugehen.
Ich habe meine Vergangenheit gut verarbeitet und mittlerweile bin ich soweit, dass ich gar nicht mehr auf die Vergangenheit eingehe, wenn ich mit meinen Eltern zusammen bin. Ich wechsle das Thema, oder zucke mit den Schultern, wenn meine Mutter etwas dazu sagt. Ich sehe keinen Sinn mit ihnen alles aufzuarbeiten, da es immer noch die selben Menschen von früher sind. Es würde alles nicht besser machen.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 02:09
@troublerin77

Dann hast du Leid durch deine Eltern erfahren? Sowas stelle ich mir auch sehr schlimm vor. Denn gerade Eltern sollten einen doch Liebe schenken und einem Kraft geben.

Überforder dich das gute Verhältnis, weil du es nur anders kennst?

Ich selbst habe bzw. hatte zu meinen Eltern immer ein sehr gutes Verhältnis. Meine Eltern haben mich auch nie traumatisiert. Habe extra habe und hatte geschrieben, da mein Vater seid über 2 Jahren leider tot ist. Zu meiner Mutter habe ich immer noch ein gutes Verhältnis, auch wenn ich sie leider zu selten besuche. Und den Tod meines Vaters konnte ich bis heute nicht völlig überwinden.

Ich bin noch dabei die Vergangenheit zu verarbeiten, also mitten im Prozess, denke aber mal manche Wunden heilen eh nie.

Du redest nicht gerne mit deinen Eltern über deine Vergangenheit? Es gibt gewisse Sachen da habe ich doch schon mit meinen Eltern geredet, mal mit meiner Mutter mal mit meinem Vater, als er noch da war. Andere Sachen habe ich lieber meiner Schwester erzählt. Und andere Sachen dann wieder anderen Menschen.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 02:27
@Saphira
Ja, es überfordert mich, da ich es früher so nicht kannte.

Ja, grad meine Mutter hat mich sehr traumatisiert. Es gab viel Gewalt.
Heute sehe ich das auch mit mehr Abstand. Meine Mutter war schlicht überfordert und mit Sicherheit auch psychisch krank.
Meine Mutter hat auf zwei Schichten gearbeitet, ein schwerstbehindertes Kind, die Buchhaltung für den Betrieb meines Vaters gemacht und ist auch noch putzen gegangen, da mein Vater eine Reinigungsfirma hatte. Eigentlich zu viel für einen Menschen. Dann war ich bestimmt auch kein leichtes Kind.
Ich denke, dass sie es wirklich nicht leicht hatte und ihre eigene Vergangenheit auch dazu beigetragen hat.

Ich habe es für mich aufgearbeitet und sehe keinen Nutzen darin meine Eltern jetzt noch damit zu konfrontieren. Mich überfordert es zwar manchmal aber es gefällt mir auch. Mittlerweile fühle ich mich ernst genommen und als erwachsener Mensch behandelt. Das ist für mich eine ganz neue Erfahrung.

Mittlerweile redet meine Mutter mit mir, wie mit einer Freundin und ich sehe Seiten an ihr, die ich als Kind nie wahr genommen habe. Auch hat sie eine ähnliche Einstellung zum Leben wie ich, das hat mich am meisten überrascht.

Es klappt ganz gut und dafür bin ich dankbar.

Schön, dass du ein gutes Verhältnis zu deiner Familie hast, das ist verdammt viel wert. Das merke ich ja jetzt auch. Man hat nur diese Eltern.

Ich habe den Prozess des Verarbeitens mittlerweile hinter mir.
Es ist kein leichter Weg und manche Narben bleiben für immer aber es hilft doch sehr es aufzuarbeiten.

Ich wünsche dir viel Glück beim Aufarbeiten und dass es dir irgendwann besser geht, denn du trägst dein Trauma ja schon richtig lange auf deinen Schultern.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 02:40
@troublerin77

Ich bin der Ansicht, dass wenn man sehr schlimmes erlebt hat und somit psychische Störungen hat, dass es kein Grund oder keine Entschuldigung ist andere Gewalt anzutun.

Gerade weil ich so schlimmes erlitten habe, möchte ich, dass andere nicht genau so schlimm leiden müssen. Ich finde es aber sehr schön, dass du die ganze Sache auch sachlicher Betrachtest, deine Mutter nicht als Böse siehst, sondern als Menschen mit Fehlern und Schwächen, jemand die etwas falsch gemacht hat, die aber auch viel erlitten hat, womit man sich das dann erklären, oder zum teil erklären kann. Schön finde ich es auch, dass du jetzt so positive Seiten an deiner Mutter entdeckt hast.

Oftmals machen Menschen schlimme Fehler nicht weil sie böse sind, sondern weil sie überfordert sind. Dennoch bleibe ich aber auch beim obigen Satz.


Danke dir. Was aufzuarbeiten geht, werde ich versuchen aufzuarbeiten. Die Wunden, mit denen ich immer leben muss werde ich hinnehmen.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 02:44
@Saphira
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Ich bin der Ansicht, dass wenn man sehr schlimmes erlebt hat und somit psychische Störungen hat, dass es kein Grund oder keine Entschuldigung ist andere Gewalt anzutun.
Du hast hier recht.
Gewalt ist keine Lösung.
Ich wurde so lange mit einer Holzlatte geschlagen bis mir das Blut aus Mund und Nase geronnen ist.
Viele zerbrechen an dem, was ihnen "als Kind" angetan wurde.

Deswegen kann ich zumindest sagen, ich verstehe warum manche Menschen zu Unmenschen werden.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 02:46
@Saphira
Ja, das sehe ich auch so. Nichts rechtfertigt die Gewalt.
Ich bin ja nu auch durch meine Vergangenheit traumatisiert, aber trotzdem habe ich die Kurve gekriegt und mein Kind einigermaßen vernünftig erzogen. Klar, vor der Therapie war es für die Kleene auch nicht leicht, aber danach wurde es für alle besser.
Wenn ich meine Diagnose vor meiner Tochter bekommen hätte, hätte ich sie wohl nicht bekommen. Ich bin ganz froh, dass ich mich bewusst nur für ein Kind entschieden habe. Ich weiß nicht, ob ich mehr Kinder hin bekommen hätte und nach der Diagnose war eh klar, dass ich nicht mehr Kinder bekomme.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 02:51
@Koman

Dann hast du ebenso schreckliches erfahren. Konntest du es schon aufarbeiten?

Das ist wahr, dass viele daran zerbrechen. Oftmals sehen es andere nicht, da das Zerbrechen innerlich stattfindet.

@troublerin77

Ich selbst bin ja keine Mutter, hatte trotz meiner 35 nicht mal eine Beziehung. Sollte ich Mutter werden. Wäre es mir sehr wichtig meine eigenen Baustellen aufzuarbeiten, denn mein Kind, wenn ich eines hätte sollte niemals darunter leiden müssen. Deswegen ist es sehr wichtig eigene Fehler und Schwächen, eigene Baustellen einzugestehen.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 02:56
@Saphira
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Dann hast du ebenso schreckliches erfahren. Konntest du es schon aufarbeiten?

Das ist wahr, dass viele daran zerbrechen. Oftmals sehen es andere nicht, da das Zerbrechen innerlich stattfindet.
Oh ja.
Ich weiß nun wie tief die Abgründe eines Menschen sein können.
Mich hat nur eines gerettet und das war der Glaube an das Gute.
Ich habe die Liebe zum Leben nie aufgegeben und wusste, das es mehr geben muss, außer dieser sinnlosen Gewalt.
Hätte ich nicht gelernt wieso manche so sind "wie sie sind", hätte ich niemals vergeben können, aber so konnte ich es.

Ein Mensch der durch gewalt herrscht, ist eine sehr arme und bedauernswerte Person, da sie leer von Liebe und Licht ist.
Und wo kein Licht ist, ist nur Dunkelheit...


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:04
@Koman
Es ist wirklich nicht einfach so groß zu werden. Man ist dem ausgeliefert, man hat als Kind keine Chance.

@Saphira
Klar, wenn du dich nicht auf einen Mann einlassen kannst, kannst du auch keine Kinder haben.
Ja, es ist furchtbar wichtig, dass man seine Baustellen bearbeitet, bevor man Kinder in die Welt setzt. Leider war es bei mir umgekehrt. Ich wurde mit 22 Mutter und habe die Diagnose erst mit 25 bekommen.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:08
@troublerin77

Ich denke mittlerweile könnte ich es mich schon einlassen, müsste nur der Richtige sein.

@Koman

Finde es schön, dass du dennoch das Gute in dir bewahrt hast. Das zeigt dass du sehr stark bist.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:13
@Saphira
Hey, das hört sich doch gut an. Das zeigt, dass du das Trauma bearbeitest.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:18
@troublerin77

Naja es geht. :)

Nur wie gesagt, der Richtige muss es sein, ansonsten bleibe ich lieber single. Und wenn ich dann mein Leblang single bleibe, wäre mir lieber als den falschen Mann zu nehmen.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:20
@Saphira
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Finde es schön, dass du dennoch das Gute in dir bewahrt hast. Das zeigt dass du sehr stark bist.
Das eignete ich mir aber nur an, als ich oft genug der Schwächere war.
Für mich bräuchte ich nicht stark oder intelligent sein, nur wegen der anderen brauche ich das.
Ich liebe mein Leben auch ganz ohne mit irgend etwas angeben zu müssen oder zu wollen.
Drauf geschissen.

@troublerin77
Zitat von troublerin77troublerin77 schrieb:Es ist wirklich nicht einfach so groß zu werden. Man ist dem ausgeliefert, man hat als Kind keine Chance.
Ganz genau, man ist ein Opfer.
Man kann hier sehr schwer eine Selbstständigkeit aufbauen, sondern ist meist nur gebrochen.
Aber gerade deswegen habe ich nie aufgegeben, weil ich wusste, das jene Menschen auch alle gebrochen wurden.
So lange kein Kind probiert, die Verfehlungen der Eltern nicht fortzuführen, so lange bleibt man in diesem Kreislauf gefangen.
Oder noch schlimmer, man führt diesen fort, auch wenn man das gar nicht will.
Man ist gefangen und kann nicht raus...
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Ich denke mittlerweile könnte ich es mich schon einlassen, müsste nur der Richtige sein.
Lass dich einfach darauf ein, aber gib dafür niemals deine Eigenständigkeit auf.
Familie kann schön sein, muss aber nicht^^
Nur wenn es "wirklich" passt, dann passt es auch, alles andere ist Wunschdenken und erzeugt nur Leid.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:22
@Saphira
Den richtigen Partner zu finden ist gar nicht so einfach. Ich hatte einige Fehlversuche, bis ich meinen Mann kennen gelernt habe. Bei uns kracht es auch schon mal, früher aber viel häufiger als heute. Wir haben aber immerhin schon fünfzehn Jahre geschafft.
Es ging alles sehr schnell bei uns. Im Dezember kennen gelernt, im Februar zusammen gezogen und im November geheiratet.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:26
@Koman

Angeben muss ich auch nicht. Aber es ist schön für sich selbst zu wissen was man kann und erreicht hat, ohne damit angeben zu wollen.

Auf einen Partner drauf einlassen werde ich mich wenn ich den richtigen gefunden habe.

@troublerin77

15 Jahre ist schon eine gewisse Zeit, dass ist schön, wenn man schon so lange zusammen ist. Manchmal passt es einfach, denke ich mal.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:31
@Koman
Ja, man ist Opfer. Ich habe auch echt lang gebraucht um aus dieser Rolle raus zu kommen. Nur seit dem ich das geschafft habe, ging es mit mir Berg auf.
Ich werde nie wirklich gesund sein aber ich kann das Beste draus machen.

Es war echt schwer für mich zu erleben, dass es Menschen gibt, die mich so mögen wie ich bin, ohne eine gute Leistung erbracht zu haben. Manchmal kann ich das heute noch nicht glauben.

Ich habe mir etwas geschaffen, was eher untypisch für Borderliner ist, nämlich ein stabiles Umfeld und eine funktionierende Partnerschaft. Das ist viel wert und hat mir viel Stabilität gegeben, die es vorher nicht gab.

Also bei meiner Kleinen ist es mir relativ leicht gefallen die Taten meiner Eltern nicht weiter zu geben, bei mir ist das aber ein ganz anderes Thema. Zwar hatte ich lange keinen Kontakt zu ihnen, aber sie waren in meinem Kopf. Ich habe die Rolle meiner Eltern einfach an mir selbst weiter geführt, habe mich selbst bestraft, wenn ich Mal wieder gemeint habe, dass ich etwas falsch gemacht habe.

Auch heute noch richtet sich meine Wut manchmal noch an mich selbst und nicht an den Verursacher aber ich werde besser, lach.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:38
@Saphira
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Angeben muss ich auch nicht. Aber es ist schön für sich selbst zu wissen was man kann und erreicht hat, ohne damit angeben zu wollen.
Klar ist es wichtig zu wissen, was man erreicht hat und woher man eigentlich gekommen ist.
Manche fühlen sich halt nur zugehörig, wenn sie etwas zum Angeben haben, was durchaus vom Elternhaus abstammen könnte.
Gibt ja genügend Eltern die meinen: Du bist nichts wert, du hast ja nichts, du kannst ja nichts...
...und gerade jene Kinder denken meist später, das man nur jemand ist, wenn man etwas hat oder bestimmtes tut.
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Auf einen Partner drauf einlassen werde ich mich wenn ich den richtigen gefunden habe.
Oh ja.
Die einzig wahre Entscheidung.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:46
@troublerin77
Zitat von troublerin77troublerin77 schrieb:Es war echt schwer für mich zu erleben, dass es Menschen gibt, die mich so mögen wie ich bin, ohne eine gute Leistung erbracht zu haben. Manchmal kann ich das heute noch nicht glauben.
Oh ja, genau das meinte ich.
Das ist wirkliche liebe oder wirkliche Freundschaft.
Diese definiert sich nicht an dem was man zu bieten hat, sondern die "ist einfach da".
Zitat von troublerin77troublerin77 schrieb:Ich habe mir etwas geschaffen, was eher untypisch für Borderliner ist, nämlich ein stabiles Umfeld und eine funktionierende Partnerschaft. Das ist viel wert und hat mir viel Stabilität gegeben, die es vorher nicht gab.
Da freue ich mich für dich.
Es ist immer schwierig in dem Chaos wo man sich befindet, etwas Ordnung zu schaffen.
Aber es kann funktionieren.
Zitat von troublerin77troublerin77 schrieb:Also bei meiner Kleinen ist es mir relativ leicht gefallen die Taten meiner Eltern nicht weiter zu geben, bei mir ist das aber ein ganz anderes Thema. Zwar hatte ich lange keinen Kontakt zu ihnen, aber sie waren in meinem Kopf. Ich habe die Rolle meiner Eltern einfach an mir selbst weiter geführt, habe mich selbst bestraft, wenn ich Mal wieder gemeint habe, dass ich etwas falsch gemacht habe.
Hier ist der schwierigste Punkt von allen...
... zu erkennen, dass die Täter(Eltern) selber Opfer waren.
Ich dachte hier immer zurück, ich fragte mich immer, wie es meinen Eltern wohl erging, wenn sie uns so erziehen.
Wie war dann wohl die Erziehung bei ihnen und wieviel Leid mussten sie vielleicht selbst einstecken, bis sie so wurden.
Wie sehr hat man ihnen wehgetan oder gebrochen um so zu werden.

All diese Fragen ließen mich zumindest erkennen, das auch meine Eltern Opfer ihrer Eltern und Umgebung waren.
Erst als ich dies verstanden habe, sah ich meine Eltern nicht mehr nur als Eltern, sondern auch als Kinder...
...als Kinder die auch gefangen sind in ihren Handlungen.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:46
@Koman
Dieses Verhalten meiner Eltern haben bei der Erziehung meiner Tochter genau das Gegenteil ausgelöst. Mein Vater ist ein furchtbarer Angeber und wollte natürlich nur das Beste für mich.

Meine Tochter habe ich machen lassen. Sie wollte letztes Jahr das Abitur probieren, damit war sie aber maßlos überfordert. Sie hat jetzt ne Ausbildung beim Netto angefangen und ist relativ unterfordert. Naja, aber sie macht was. Sie möchte gerne in die JVA als Vollzugsbeamtin, kann das aber erst mit 22 machen. Dazu braucht sie Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung, die macht sie ja grad.

Ich habe sie auch nie unter Leistungsdruck gesetzt und wenn schlechte Noten kamen war ich auch nicht sauer, nur wenn ich wusste, dass sie nicht gelernt hat.
Sie geht ihren Weg und was hilft es, wenn sie meine Vorstellungen erfüllt das macht sie nicht glücklich.


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Was hat euch gekränkt?

08.01.2017 um 03:53
@Koman
Ja, zu erkennen, dass die Eltern auch mal Kinder und Opfer waren, hat auch mir viel geholfen.
Nur konnte ich das auch erst als Erwachsener nachvollziehen.
Ich denke mir und meinen Eltern hat diese lange Pause gut getan. Ich sehe meine Eltern jetzt mit anderen Augen und meine Eltern behandeln mich als gleichwertigen Erwachsenen. Ich glaube nicht, dass es ohne diese Pause so gekommen wäre. Der Konflikt wäre geblieben.
Mit der jetzigen Situation bin ich ganz zufrieden.

Wie ist eigentlich dein Kontakt zu deinen Eltern, wenn ich fragen darf?


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