Was hat euch gekränkt?

@G.Reaper
Du hast ja uns und wir mögen das hier, dass Du mit uns schreibst und uns berichtest :)

@darkstar69
Das schöne an Freunden ist ja, dass man sie sich aussuchen kann. Schwieriger wird es da in der Familie. Das hat bei mir ewig lange nicht geklappt, aber auch das kriege ich nach fast dreizehn Jahren mittlerweile ganz gut hin.
Es klappt zwar nicht mit Ehrlichkeit und Offenheit, aber ich will auch nicht, dass alte Wunden wieder aufgerissen werden und ich mag das Verhältnis, welches ich jetzt zu meinen Eltern habe, wieder zerstören.
Manchmal muss man da halt Wege gehen, die man mit seinen Freunden niemals einschlagen würde, denn mit meinen Freunden gehe ich offen und ehrlich um.

Ja ja die Bösen anderen !

Wir alle Projezieren unsere eigenen Negativen Gefühle in andere, und Bekämpfen sie dort.
Das ist einfacher für unser Selbstbild.

Jetzt höre ich schon den Aufschrei:
Steinigt ihn ! ;) Ich doch nicht !

Aber es ist so. Wir spalten unsere Aggression ab und legen sie im andere. Das sind die Bösen !
Oft weil wir unsere Aggresion unterdrücken.
Aber sie ist da.

Dann entsteht der Tunnelblick: DIE ANDEREN sind alle böse. Nur ich bin gut.

Google: Projektion.

@troublerin77

troublerin77 schrieb:Schade, dass du nur solche Erfahrungen gemacht hast. Das Leben kann nämlich richtig schön sein mit den richtigen Leuten.
Ich hoffe, dass du auch noch positive Erfahrungen machen kannst.

Nja Danke, aber für mich ist der Zug da abgefahren. Nach mehreren Jahren hat man irgendwann genug. Bevor man noch den Fuß über die Klippe setzt, lass ich es lieber, war schon paarmal kurz davor.

@Lemniskate

Nja was heißt ausnutzen? Man weiß es ja vorher nicht. Aber es war nicht nur ausnutzen indem Sinne. Es kam auch schon zu Treffen von Inet Kontakten, die man lange kennt. Am ende meint der, Treffen war cool, können wir mal wiederholen und sowas. Nja kaum war der zuhause kam gleich ne Message, ich solle mir nicht zuviele Hoffnungen machen. Einen Grund weiß ich bis heute nicht.

Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie scheine ich die Menschen schon mit meiner bloßen Anwesenheit abzuschrecken. Vermutlich sehen sie alle ein Alien in mir, was nur ich nicht sehe wenn ich in den Spiegel schaue.

Lemniskate schrieb:Das ist bestimmt schon sehr vielen vor dir passiert. Mir auch.
Wirklich schade das da bei dir solch innere Wut geboren wurde, die dich denken lässt das ALLE Menschen so sind.
Wäre schön wenn du dein Misanthropen Ruder noch rumreissen könntest.

Also meines erachtens sind alle auch so. Oder zumindest 90%. Man sagt ja immer, wahre, echte Freundschaft ist sehr selten.
Das noch rumzureßen könnte schwierig werden.

Ich habe von Domian mal ein Video gesehen (Domian selbst war kurz davor zu heulen bzw. hatte schon Tränen in den Augen), wo ein schwerkranker junger Mann (glaube der war um die 23) nur noch wenig Zeit zum Leben hatte (mittlerweile ist er glaube tot), wegen einem Hirntumor. Der hatte keine Freunde, war ganz alleine. Er hatte eine Freundin wie er sagte, aber die hat ihm nicht beigestanden, oder kaum mal angerufen wie es ihm geht.

In den Kommentaren waren natürlich viele geschockte Reaktionen und auch Reaktionen wie "ich kann Dein Freund sein". Da frage ich mich aber: "Muss man schwerkrank sein, damit man aus Mitleid Freunde findet?".

X|\

@Hyperborea
Oh, da bin ich ganz deiner Meinung!
Ich finde es immer sehr ermüdend mich mit jemandem zu unterhalten, bei dem nur die anderen schuld sind.
Durch Therapie und anderen Erfahrungen und durch meine Krankheit suchte ich die Schuld immer bei mir.

Mittlerweile bin ich da auf einem guten Weg und kriege es ganz gut hin. Bin ich selbst schuld, oder wer anderes.

@Hyperborea
Klar, das sind wir mit unseren Gefühlen, Gedanken und Handlungen. Was wir draus machen, ist wichtig. Was wir auch auslösen ist genauso wichtig, weil wir dann wieder handeln müssen.
Aber man kann eben nicht alles ganz mit Logik füllen und entscheiden. Da kommt uns noch die Affektlogik dazwischen. Und manche Entscheidungen sind eben nicht immer logisch. Und manche andere sind auch einfach nur doof.
Und dann gibts ja auch noch die Gegenprojektion.

@darkstar69

Tja, der Mensch und seine Affekte. Aber was wären wir ohne.

Du meinst bestimmt die Gegenübertragung.

@troublerin77
ja, die Beziehungen sind einfach gänzlich anders. Ist es Familie, sind es Freunde, ist es der/die Partner/in, sind es die eigenen Kinder, usw. Beziehungen stehen ja auch in einem Kontext und damit auch die Konsequenzen. Ich stehe meiner Familie mit all ihren unsagbaren Lästigkeiten und Konflikten recht nahe, aber meinen Freunden stehe ich näher. Das macht aber auch verletzlicher.

@Hyperborea
ja, stimmt, meinte ich. aber auch Abwehr erzeugt mglw. gegenüber auch Abwehr.

Ich kann mir ein Leben ohne meine Freunde gar nicht vorstellen.
Mit Internetbekanntschaften habe ich auch nicht immer gute Erfahrungen gemacht. Oft ist das was sie schreiben nicht das, was real ist.

Das hier ist das erste Forum, an dem ich mich aktiv beteilige, seit über zehn Jahren.

Schreiben ist eigentlich nicht meine bevorzugte Kommunikation. Mir fehlt da die Gestik und Mimik, vieles kommt nicht richtig rüber und es kommt eher zu Missverständnissen, als wenn mir eine Person gegenüber steht.

Ja, man missversteht die Zwischentöne beim Schreiben und gerade bei kurzen Postings oder Mails schneller und fühlt sich angepisst

@darkstar69
Ich mag Emojis eigentlich nicht so gerne, aber Grad wenn ich mit meiner pubertierenden Tochter schreibe, sind die für mich unabdingbar.
Ich habe da echt das Problem, dass sie schnell angepisst ist, wenn ich ihr ne Frage stelle ohne einen Kussemoji. Wenn der Emoji dabei ist, erkennt sie es besser, dass meine Frage nicht bös gemeint ist.

@troublerin77

troublerin77 schrieb:Mittlerweile bin ich da auf einem guten Weg und kriege es ganz gut hin. Bin ich selbst schuld, oder wer anderes.

Klingt gut.
Wer besser über sich Bescheid weiss wie man Tickt, kommt dann mit Konflikten besser klar.

@Hyperborea
Ja, das hilft echt. Wenn man vernünftig über eine Konfliktsituation nachdenken kann und auch Gefühle oder Verletzungen benennen kann, hilft das sehr.

Auch nehme ich alles nicht mehr so ernst, sondern kann über manche Sachen einfach hinwegsehen. Ich denke, dass das etwas mit dem älter werden zu tun hat.

@troublerin77

Vor allem Ich- Botschaften aussenden.
" Ich finde das nicht richtig...."

Das lässt dem anderen eine Chance.
Als: Du bist schuld.

G.Reaper schrieb:Also meines erachtens sind alle auch so. Oder zumindest 90%. Man sagt ja immer, wahre, echte Freundschaft ist sehr selten.
Das noch rumzureßen könnte schwierig werden.

Du kannst doch nicht mit ALLEN Best friend sein.
Einer oder zwei wirkliche Freunde reichen völlig.
Meines Erachtens.

G.Reaper schrieb:In den Kommentaren waren natürlich viele geschockte Reaktionen und auch Reaktionen wie "ich kann Dein Freund sein". Da frage ich mich aber: "Muss man schwerkrank sein, damit man aus Mitleid Freunde findet?".

Nein!Mitleid ist kein guter Begleiter in einer Freundschaft.
Schon garnicht im Internet. lippenbekenntnisse und leicht daher gesagte Fürsorge sind da schnell getippt :vv:

G.Reaper schrieb:Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie scheine ich die Menschen schon mit meiner bloßen Anwesenheit abzuschrecken.

Ach...du kennst das auch? :)
Weißt was, nimm das als Auszeichnung. Denn deine Person scheint derart viel mitzubringen das du die Geister überforderst. Da ist es an dir, Zugänge zu schaffen. Und wenn se dann immnoch wie Ochs vor dem Wald stehen...sinds eh keine Menschen mit denen du Freundschaft pflegen wollen würdest.

@Hyperborea
Ja genau
Aber das musst ich erst mal lernen. Wenn man nur mit absolut gestörter Kommunikation groß wird, ist das gar nicht so einfach.
Auch das habe ich erst durch Therapie gelernt und mit Hilfe meines Mannes und meiner Freunde gefestigt.
Ich hatte auch anfangs echt Schwierigkeiten mit meiner pubertierenden Tochter zu reden. Ich habe am Anfang echt alles persönlich genommen und musste alles ausdiskutieren.
Mittlerweile kriege ich auch das ganz gut hin und lasse mich auf viele Diskussionen erst gar nicht mehr ein.
Ich war so erleichtert, dass ich irgendwann Mal gelesen habe, dass Mäkeln übers Essen auch einfach nur pubertär ist, war ich richtig erleichtert. Meine hat jeden Tag über das Essen gemeckert, das habe ich dann nach ner Weile richtig persönlich genommen und hat auch zu manchen Konflikten geführt. Als ich dann gelesen habe, dass auch dieses Meckern einfach nur der Pubertät geschuldet ist, komm ich gut damit klar. Meist prallt es von mir ab.

Ich glaube die Pubertät der Kleenen hat mir doch viel Gelassenheit gelehrt, das übertrage ich auch bei anderen Gesprächspartnern und nehme nicht mehr alles so persönlich. Das bringt mir einfach viel Gelassenheit, lach.

@troublerin77

Na eben. Nicht immer alles auf sich beziehen.
Und wenn Kritik kommt ist sie meist nur auf ein Teilaspekt gerichtet, oft nicht böse gemeint und nicht die gesamte Person betreffend.

-finde ich

@Hyperborea
Jup, ich auch. Aber oft ist es ein langer Weg dorthin, zumindest wenn man in meiner Familie aufgewachsen ist.

Es hat einfach ewig gedauert, bis ich da ein gesundes Verhältnis zu entwickelt habe, aber es hilft total, wenn man einen Mann heiratet, der in einer gesunden Umgebung aufgewachsen ist und es einem beibringt, dass man nicht alles schuld ist.

Ich werde nächsten Monat vierzig Jahre alt und bin seit ca fünf Jahren erst in der Lage vernünftig zu kommunizieren. Also so wie ein halbwegs gesunder Mensch.
Ich glaube es hat meinen Mann echt viel Nerven gekostet, mir eine gesunde und relativ normale Einstellung zu anderen Menschen zu bekommen.

@troublerin77

Na und vor allem ein Gesundes Verhältnis zu sich selbst.
Klar hilft es wenn man jemand hat der " Gesunde Beziehungen" kann.
Da merkt man erst wie komisch man sozialisiert wurde.
Der Aha Effekt.
Als Kind denkt man ja das ist normal...