@KillingTime Leider komme ich erst jetzt dazu, auf Deine Beiträge zu antworten:
Leider bestätigst Du mit Deiner Haltung exakt die Befürchtung im Threadtitel, so wie einige andere User auch.
Anstatt dass man sich eine Minute Zeit nimmt und schaut, ob der Mann atmet, warum er mitten im Weg liegt u.s.w. machst Du Dir Sorgen, ob das ein Trickdieb ist, der Dich ausrauben will, wenn Du Dich über ihn beugst.
Du denkst aber nicht daran, die Polizei zu holen (aus Angst, dass Du einen Rüffel bekommst, wenn es falscher Alarm war) und setzt damit alle folgenden Kunden der Bank der Gefahr aus, die Du vermeiden möchtest.
Und sollte es ein Notfall sein, Du aber Angst haben: Du kommst nicht auf die Idee, dass man von
außerhalb der Bank auch telefonieren kann.
Wie logisch es wäre, dass jemand direkt vor den Kameras Verbrechen begeht, das überlegst Du auch nicht.
Und dann ist gleich Deine nächste Frage, wer dafür haftbar zu machen ist, wenn jemand in einem Bank-Vorraum umkippt und stirbt ... Dein Vorschlag: Der Bankdirektor/Filialleiter.
Weil Du Kohle bekommen hast, als Du über einen offenen Gullideckel gefahren bist.
Fragt sich, was das Opfer noch davon hat und ob Du meinst, dass Du auch dafür haften müsstest, wenn jemand in Deiner Wohnung in Deiner Abwesenheit stirbt? Und wenn einer im Park stirbt, ist dann das Gartenbauamt zuständig?
Ich glaube, dass Du nur die Verantwortung von Dir weg weisen möchtest, weil Du als Bankkunde auch an dem Mann vorbei gegangen wärst. Dass jemand sich schuldig gemacht hat, das merkst Du wohl ... aber damit Du es nicht bist, muss es ein anderer sein. Tatsächlich wärest Du es aber, der die Verantwortung getragen hätte, die Situation abzuschätzen und Hilfe zu holen.
@all: Eine zeitlang war ich regelmäßig in einer Bank, in der nachts Obdachlose schliefen. Es gab eine Ecke, die von den Kameras nicht erfasst wurde. Außerdem schläft inzwischen unter fast jeder Brücke in der Umgebung jemand. Die mummeln sich nachts oft so ein, dass man kaum sehen kann, ob überhaupt jemand unter den Schlafsäcken und Decken liegt. Da kann es sicher vorkommen, dass niemand merkt, wenn einer stirbt, und man könnte niemandem einen Vorwurf machen.
Aber mitten in den Weg legt sich niemand schlafen, das deutet in jedem Fall auf einen Notfall hin - egal wie der Mensch aussieht, der da liegt. Und warum sollte man für einen Obdachlosen nicht Hilfe rufen? Auch ein Alkoholiker kann einen Infarkt haben oder ins Koma gefallen sein ... braucht er da nicht auch Hilfe? Ob die Sanitäter davon begeistert sind, sollte einem egal sein. Es gibt auch die eine oder andere nette Oma nebenan, die auch nicht gut riecht.
Meine Schwester kam einmal nachmittags an einem auf einer Bank liegenden Obdachlosen vorbei, der aussah, als würde er in einer sehr unbequemen Position schlafen. Als sie nach einer Weile wieder dort vorbei kam, lag er immer noch so da und sie hat geschaut, ob er noch atmet und entdeckte, dass er gestorben war. Die Leute in dem Cafe direkt gegenüber meinten, er habe schon seit morgends so dagelegen ... da hat meine Schwester die erstmal angeschrien.
Meine Mutter fand den Dorf-Alkoholiker nachts an der Straße liegen und holte den Krankenwagen, weil er auf nichts reagierte. Der war schon fast erfroren, sagten die Ärzte, als sie am nächsten Tag im Krankenhaus nachfragte. Er hat ihr dann aus Dank den Garten umgegraben.
Es kostet einen nichts, Hilfe zu holen. Man kann sich eine Minute Zeit nehmen und überlegen, ob die Situation nach einem Notfall aussieht, ob jemand noch atmet oder auf irgendwas reagiert.
Und falls einem das lästig ist, sollte man sich überlegen, ob man nicht selbst auch gerne Hilfe bekommen würde, auch wenn man vielleicht gerade nicht tiptop gepflegt aussieht.