Pro/Contra Gesamtschule

Liebe Eltern, ehemalige und jetzige Schüler,

im Internet lese ich viel über das Gesamtschul-Konzept, jedoch fehlen mir/uns persönliche Erfahrungen, die wir nur durch einen Austausch erhalten können.

1. persönliche Vor/Nachteile

2. praktische Umsetzung des theoretischen Konzepts

3. Möglichkeiten des Schulabschlusses

Dort steht alles toll erklärt!

http://www.bildungsxperten.net/wissen/was-ist-die-gesamtschule/

Schick deine Kinder lieber auf die Realschule oder das Gymnasium, wenn die Möglichkeit besteht.
Manche Arbeitgeber achten bei Bewerbungen später auch auf die Schulform.

Ich persönlich bin zur Gesamtschule gegangen und meine Tochter geht auf auf eine Gesamtschule. Das Angebot ist wirklich gut und man muss dazu sagen das die Schule hier im Umkreis eine der Besten und gefragtesten ist.
Die Kinder werden wunderbar gefördert und die Lehrer gehen gut auf die Kinder ein.

Also ich kann es nur empfehlen.

@Juvenile, ich lese da keine persönlichen Erfahrungen.

@eyecatcher, was spricht für den AG gegen die IGS?

@DevilsAngel, klingt gut. Wie kommt Ihr ohne das Zensuren System aus?

@Oli-Fee

AG? IGS?

@eyecatcher

AG=Arbeitgeber
IGS= integrierte Gesamtschule

Sorry.

Naja auf die Gesamtschule kann jeder gehen, auf Realschule und Gymnasium nicht, wieso sollte man dann die Form der Gesamtschule wählen?

Lieber eine renommierte Schule wählen als eine neumodische Erfindung, die dem einzelnen wenig hilft.
Es wird als ein Vorteil angepriesen, dass man individuell in seinen Stärken gefördert wird durch zwei Unterschiedliche Kurssysteme. In Fächern in denen das Kind stärker ist, kommt es in einen E-Kurs [es gibt den Erweiterten und den GrundKurs (E-Kurs),( G-Kurs)] oder so. Allerdings bietet jede vernünftige Schule Förderprogramme, von daher sehe ich keinen Vorteil für einen Schüler, wenn er die Empfehlung fürs Gymnasium hat, eine Gesamtschule zu besuchen.

@eyecatcher, so ist mein Eindruck auch. Aber der Trend ist wohl, dass den Kindern der Druck auf der IGS genommen wird. Ich frage mich aber eben auch, ob im Nachhinein ein IGS -Abschluss anders bewertet wird als "normales Abitur".

Vorteile wären z.b der Schulweg. Andere Vorteil ist, wenn das Kind den Gymnasium ansprüchen irgendwann nicht mehr gerecht wird muss es nicht die Schule wechseln und kann immernoch seinen Haupt, Real oder weitereten Real abschluss dort machen. Und die E und G Kurse kenne ich auch.

Mit der Einstellung, egal welche Leistung ich bringe einen Abschluss wird die Schule mir schon geben, seine Schullaufbahn zu absolvieren ist sicher wenig förderlich. Es wird ja nicht umsonst eine Empfehlung ausgesprochen und wenn die eine Schulform vorgibt sollte das Kind sich ruhig an dieser versuchen.

@Oli-Fee

Was meinst du mit integriert? Besuchen Kinder mit Behinderung diese Schulen ebenfalls? Wahrscheinlich wird es andere integrierte Schulen in deiner Umgebung eher nicht geben oder?

@Knack, waß denkst Du, wie gehen Schüler mit geringem Druck um? Hört sich immer gut an, aber geht evtl auch nach hinten los?

@eyecatcher, bei uns heißen die IGS 🤔

Eins fällt mir da ein, viele hatten den Plan (auch ich) am anfang es erstmal ruhig angehen zu lassen und ab der 8. oder 9. Klasse dan gas zu geben. Ich weiß ja nicht wie dein Kind drauf ist, falls du deshalb fragst aber wenn er von Natur so ist das ihm Schule spaß macht und er das Ziel hat einen Gym abschluss zubekommen hat er auf einer Gesamtschule keine schlechten chancen meiner Meinung nach.

@Oli-Fee

Kann man das Gesamtschulkonzept verallgemeinern?

Also hier in Baden-Württemberg ist ab Klasse 5 auf der Gesamtschule noch nicht die Entscheidung gefallen, welche Schulform das Kind besucht. In der 6 und 7. Klasse gibt es in Mathematik, Englisch und Deutsch eine Zuweisung in A-Kurs (Gymnasialniveau) B-Kurs (Realschulniveau) und C-Kurs (Hauptschulniveau). Ab Klasse 8 dann die Zuweisung in Hauptschule, Realschule oder Gymnasium. Nach einem etwaigen Realschulabschluss hat man dann immernoch die Möglichkeit, auf derselben Schule die weiterführende Schule zu besuchen, sprich den Gymnasialzweig zu besuchen und Abitur zu machen.

Der Vorteil ist, dass Spätentwickler die Möglichkeit haben, sich zu einem späteren Zeitpunkt zu entfalten, wenn sie nicht mehr so verspielt sind. Der Leistungsdruck ist nicht ganz so hoch und ein bisschen Zeit für die Freizeit bleibt auch.

In der Praxis zum Beispiel von der Grundschule die Zuweisung zu oder Empfehlung für Hauptschule/Werkrealschule oder Realschule, aber auf der Geamtschule besucht der Schüler/die Schülerin dann weder diese Schulformen, sondern Gymnasium.Einfach, weil die Grundschule eventuell das verspielte Kind gesehen haben oder das Kind aus ner Arbeiterfamilie etc. Aber das Kind im Gesamtschulkonzept 3 Jahre mehr Zeit hat, sich zu beweisen und sich dann eben später zeigt, welche Talente und Fähigkeiten das Kind hat.

Nachteile sehe ich spontan keine.

Außer vielleicht, dass die Plätze Mangelware sind. Gesamtschulen gibt es nicht wie Sand am Meer.

Baden-Württemberg zum Beispiel ist ja traditionell strukturkonservativ, das heißt, Gesamtschule ist nicht sehr beliebt. CDU/FDP, die jahrzehntelange regiert haben, fördern eher die traditionellen Schulformen und bestehen auf frühe Zuweisung und Selektion. Die Grünen, die erst mit SPD regiert haben und dann mit der CDU, wollen soweit ich weiß auch keine neuen bauen. Obwohl, da gibt es ja das ganz neue Konzept der Gemeinschaftsschule und Inklusion, das Vorrang vor der Gesamtschule hat.

Wie es in anderen Bundesländern aussieht, kann ich nicht sagen.

@Knack

Ja, das System geht davon aus, dass jede und jeder zu jeder Zeit zu 100% leistungsfähig ist. Das bedeutet, wenn jemand mal Zuhause Ärger hat, die erste große Liebe gefunden hat oder die Beziehung beendet hat, Vater oder Mutter krank sind etc., dann sieht das System keinen Spielraum, sondern baut Druck auf, trotzdem zu 100% Leistung zu zeigen. Der Arbeitgeber später sieht eine Note im Zeugnis, weiß aber nicht, wie sie tatsächlich zustande gekommen ist. Mensch kann schlau sein, aber gerade andere Probleme haben als Algebra.

Insofern ist das so eine Sache mit Druck @Oli-Fee, also glaube ich. Leistung zeigen, auf irgendeine Art und Weise, muss der Schüler/die Schülerin. Und bei manchen muss man da auch bisschen hinter her sein oder Druck machen. Ist halt wirklich die Frage, auf welcher Art und Weise, und wann.

@kofi, ok, das klingt tatsächlich anders als das, was hier in Niedersachsen praktiziert wird.


Ich persönlich brauchte den Zensurendruck, sonst hätte ich nicht gelernt.

@Oli-Fee

Mit der Bildungspolitik in Niedersachsen kenne ich mich kein bisschen aus. Ich weiß nur, dass die SPD in NDS regiert. Das bedeutet unter Umständen, dass es ein bisschen links-ideologischer zugeht.

Ich denke, die SPD versucht eine gerechte Bildungslandschaft zu schaffen. Was ein nettes Ansinnen ist. Aber das rumdoktern sorgt an gewissen Stellen eher für Chaos und Unsicherheit.

Druck an sich wurde ja bisher immer durch die Anwesenheit der drei Schulformen geschaffen. Schaff was, dann kannste auf dem Gymnasium bleiben. Schaff was, dann kannste von der Realschule aufs Gymnasium wechseln. Schaff was, dann kannste nach der Hauptschule die Realschule besuchen. Zumindest, wenn die Bildungslandschaft entsprechend durchlässig ist.

Zum Zensurendruck: Also ganz wichtig ist ja, dass die Eltern das Kind im Schulalltag begleiten. Interesse zeigen und sich kümmern. Aber manchmal sind Eltern durch dies und jenes dazu nicht in der Lage.Ein Elternteil fehlt oder ist krank etc. und das Kind kann sich nicht auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren. Probleme im Elternhaus und ne gute Note im Mathetest.

Also das System muss halt stellenweise schooon Rücksicht nehmen auf die persönliche Situation des Kindes, da hat eine linkere Sicht auf Bildungspolitik schon recht. Die Konservativen sagen vielleicht Pech gehabt, aber man vergeudet halt auch wieder potentielle Talente, wenn man Druck macht und die Leutz nicht können, aber könnten, wenn sie ein bisschen mehr Zeit und Raum hätten.

Ansonsten, Druck ja, sollte schon sein. Es kann als Ansporn dienen und irgendwie muss Leistung ja auch gemessen werden.

@kofi wenn man auf einer Gesamtschule im 7. Schuljahr auf Realniveu steht ist es kein problem in 3 Jahren das noch zu ändern. Da reichen auch 2 Jahre. Oder 1 Jahr, vorrausgesetzt es wird das Jahr deines Lebens :D Je nachdem wie weit du tatsächlich davon entfernt bist.. wenn man 10 6er Noten hat könnt eng werden sich überall noch hochzuziehen. Aber wenn dir nur das eine Hauptfach von G auf E Niveu fehlt ist das alles kein Thema

Hallo.
Das unterscheidet sich auch je nach Bundesland.
Und dann kommt es auch noch auf die einzelne Schule an.
Und auf das Kind selbst.
Und auf die örtlichen Gegebenheiten.

Also würde ich mir alle in Frage kommenden Schulen persönlich anschauen,
und bei Ganztagsschulen nach des Essensqualität entscheiden ;)
s.