Mittelspurfahrer - Warum ist es für mache so schwer rechts zu fahren?

Ähm ... ja. Das wollte ich dann doch auch mal gesagt haben. Ich fahre recht viel und sehe relativ selten Mittelspurfahrer. Im Allgemeinen empfinde ich all diese Dinge, die hier und sonstwo erzählt werden, wie schlimm sich doch die Autofahrer benehmen immer noch deutlich als Ausnahmen. ich kann mich z.B. spontan nicht erinnern, wann ich das letzte Mal angehupt wurde oder jemand die Lichthupe benutzt hat (Träumer an Ampeln mal ausgenommen) bzw. ich zu diesen Mitteln greifen musste.

Jetzt kommt das grosse Problem: Jemand der nicht die rechte Spur wählt ,bei einer dreispurigen Autobahn, wenn alles frei ist, aber dennoch zügig fährt, gilt er dann auch als Mittelspurschleicher" ??

@Tenzin
....kommt drauf an wieviele schneller fahren wöllten.

@Tenzin

Tenzin schrieb:Jetzt kommt das grosse Problem: Jemand der nicht die rechte Spur wählt ,bei einer dreispurigen Autobahn, wenn alles frei ist, aber dennoch zügig fährt, gilt er dann auch als Mittelspurschleicher" ??

Er verstößt dann gegen das Rechtsfahrgebot.

Tenzin schrieb:Jetzt kommt das grosse Problem: Jemand der nicht die rechte Spur wählt ,bei einer dreispurigen Autobahn, wenn alles frei ist, aber dennoch zügig fährt, gilt er dann auch als Mittelspurschleicher" ??

Das entspricht einem (m.E. unrealistischen) Szenario, wo jemand auf der Mittelspur 160km/h fährt, wobei vor diesem die ganze rechte Spur über mehrere Kilometer leer bzw. überhaupt einsehbar ist, während sich hinter ihm lauter +220km/h-Fahrer auf der LKW-Spur durch die Löcher wühlen… :D

Ein gefährlicher MSS wäre er in diesem eher unrealistischen Szenario m.E. aber trotzdem nicht. Von dem +220km/h LKW-Spur-Fahrer kann erwartet werden, dass er vorausschauend dazu in der Lage ist, den 160km/h-MSF (zusätzliche) 4 Meter weiter links zu überholen, ohne dabei auszurasten... ;) Und der Verkehrsfluss wird in dem Szenario (freie Autobahn) ja sowieso nicht gemindert.

@tAnEa
....es wird ja auch nicht besser wenn man immer noch wildere Szenarien erfindet.

Im Prinzip geht es darum, dass sich hinter einem MsF ein Stau bzw. Flaschenhals bildet den es nicht gäbe würde er rechts fahren.

Um sich zwei Spurwechsel zu sparen zwingt er Dutzende andere zu hunderten von Spurwechseln und Bremsvorgängen.

@Balthasar70

Das gilt aber nicht für einen oder mehrere zügig (160km/h) fahrende MSF, sondern nur für einen schleichenden (90km/h bis 120km/h, also unnötigerweise unter Richtgeschwindigkeit) MSS. Das hat nix mit Mittelspurfahrern zu tun, sondern mit Schleichern (welche es auch ganz links oder ganz rechts gibt). Diese scheuen den Spurwechsel aus Unsicherheit und Angst oder es sind wirklich penetrante Egoisten, die Andere mit ihrer Fahrweise unnötig gefährden und gleichzeitig den Verkehrsfluss behindern.

Der zügige MSF fährt ja u.a. auch in der Hinsicht vorausschauend, dass er hinter der nächsten Kurve mit halb so schnellen Fahrzeugen oder auffahrenden Fahrzeugen kalkuliert. Bei einer (kilomter)weit einsehbar freien rechten Spur wechselt der entspannte MSF auch gerne nach rechts, nur gibt es das in der Realität eben äußerst selten.

Bei einer „vollen“ Autobahn existiert quasi gar kein Rechtsfahrgebot, was man vom Gesetz her einhalten müsste, solange man nur etwas schneller fährt, als die jeweils rechte Spur.
Aber gerade da habe ich den Eindruck, dass die Schnellfahrer ungerechtfertigt ausrasten, andere VT nötigen und mit dem falsch verstandenen Rechtsfahrgebot argumentieren, wenn ein langsameres Fahrzeug nicht jede 300-Meter-Lücke nutzt. Und das ist nun mal genauso kontraproduktiv und noch gefährlicher, als ein MSS.

Hier im Thread wird natürlich immer von einer total freien rechten Spur gesprochen, damit die Argumente plausibler klingen, nur halte ich eine solche Verkehrssituation halt eher für realitätsfern.

Der Kandidat hier regt sich mMn. zB in ALLEN Situationen völlig zu Unrecht auf:
(auch bei 00:07 wird deutlich, dass dieser Filmer offensichtlich selbst das schleichende Verkehrshindernis ist...)

Stupid Idiots in cars / Idiots on the autobahn

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Wären hier alle zu Unrecht bemängelten MSF nach rechts gefahren, so wären sie alle vor dem nächsten LKW wieder nach links gewechselt, es hätte zahlreiche völlig unnötige Spurwechsel gegeben, Mitte-Rechts, Links-Mitte und alles wieder zurück. Wo soll da der Sinn sein, außer die Unfallgefahr zu erhöhen?

@tAnEa
....nö es geht nicht um eine bestimmte Geschwindigkeit,sonder um die Geschwindigkeitsdifferenz zu den anderen.

In dem Video siehst Du nicht wie lang der unnötige Stau hinter den Msfs ist.

@Balthasar70

Wegen zügig fahrenden MSF bildet sich kein Stau, wenn liegt es immer an der allgemeinen Verkehrsdichte. Es nutzt nix, wenn ein zügig fahrender MSF permanent in die 80km/h Spur hin-und her wechselt. Dadurch ändert sich eben nix am Verkehrsfluss und -durchsatz, nur das Unfallrisiko steigt.

@tAnEa
....außerdem muss er selber schleichen sonst kann er die anderen Schleicher ja nicht Filmen

Das größte Problem am deutschen Autofahrer ist wohl, dass er zu wenig Rücksicht nimmt, sowohl im tatsächlichen als auch im übertragenen Sinne. Jeder versteift sich auf seine (vermeintlichen?) Rechte, vergisst aber oftmals die Rechte anderer zu beachten.
Wie auch im Leben abseits der Straße funktioniert Miteinander immer besser als Gegeneinander.

Zum eigentlichen Thema, ja, auch mich stören die MSS und auch die Linksspurschleicher. Beispiel: Drackensteiner Hang, Fahrtrichtung München: Ich mit dem Motorrad, die Autobahn frei, bis auf einen besonders liebenswerten Verkehrsteilnehmer, der die 6 km lange Steigung mit Tempo 60 auf der linken Spur hinter sich bringt. Muss das sein???? Der Stau hinter mir hatte eine gewisse Qualität.

MIt Tempo 200 ist man nicht automatisch ein Raser, ich habe die Strecke München-Dresden schon locker in 3 Stunden gefahren, inkl. Kaffeepause, die Autobahn war leer und es ging sogar auf der rechten Spur gefahrlos mit Tempo 240 dahin. Aber ich habe für die selbe Strecke auch schon 7 Stunden gebraucht, da wäre Tempo 130 schon unter Raserei gefallen.

Am liebsten fahre ich mit meinem Oldtimer, der macht max. 110 und 80-90 ist ein gutes Reisetempo. Da bin ich entspannt unterwegs und brauch mir keinen Streß machen. Wobei es mir sogar mit diesem Fahrzeug öfters passiert auf eine Kolonne aufzulaufen als dass ich selber eine Kolonne hinter mir produziere :-)

Ich bin natürlich der weltbeste Autofahrer - und all' die anderen haben den Lappen auf dem Rummel gemacht.

Kennt man doch zur Genüge.

@Doors

Naja ... ich persönlich kann immerhin eine Testfahrer-Ausbildung bei zwei deutschen Fahrzeugherstellern bieten. Zudem eine ganze Latte an Sicherheits- und Rennfahrtrainings :-). Daher traue ich mir schon zu Fahrstile bewerten zu können.

@slider

Ich bin Träger des Gelben Trikots:

ja
und ich kenne einen, der hält sich für den besten Autofahrer und als Begündung erzählt er immer wie viele Flenspunkte er hat.

War nicht Turbo-Rolf auch Testfahrer?

Ich finde das schon behindernd. Vorallem aber sind Mittrlspurfahrer nicht so schlimm wie nichtblinker. Das ist noch weitaus nerviger. Aber für mich ist das Mittelspurfahren ein Aushängeschild für Idioten. Wer zu doof ist sich an einfachste Verkehrsregeln zu halten ist bei mir eben einfach unten durch.

@roadcaptain

roadcaptain schrieb:War nicht Turbo-Rolf auch Testfahrer?

Gibt halt Solche und Solche. Fakt ist aber, dass so eine Ausbildung schon alleine aufgrund der Erfahrung zu einer besseren Fahrzeugbeherrschung führt. Was man dann daraus macht ist individuell.

@slider
Fahrzeugbeherschung ist die eine Seite.

Wenn man sich innerorts und auf Landstraßen im legalen Geschwindigkeitsbereich bewegt, hat ein ausgebildeter Testfahrer da bestimmt keinen Vorteil, denn dazu ist es nicht notwendig, sein Fahrzeug besonders gut zu beherschen.

Auf der anderen Seite macht es aber einen guten Fahrer aus, dass er Verkehrsituationen rechtzeitig erkennt und richtig darauf reagiert. Das müssen nich immer besonders dramatische Situationen sein, wo man "gerade noch mal davon gekommen ist". Komischerweise erzälht mein Bekannter, der so stolz auf seine Flenspunkte ist, immer wieder von solchen Situationen, in die ein normaler bis guter Fahrer erst garnicht hinein geraten wäre.

Testfahrer fahren doch, außer wenn es sich um eine Dauererprobung handelt, auf abgesperrten Gelände in Papenburg, Ehra-Lessien usw. Da gibt es keine anderen Verkehrsteilnehmer, deren Verhalten man rechtzeitig erkennen und sich darauf einstellen muss. Von daher hat ein ausgebildeter Testfahrer auch keinen Vorteil, wenn um den normalen Straßenverkehr geht.

Turbo-Rolf hat seinerzeit den Unfall sicher auch nicht absichtlich herbeigeführt. Der war von der Situation, dass er sehr schnell fuhr und sich dann auf seiner Spur ein anderes langsameres Fahrzeug befand, ganz einfach überfordert. Von Testfahrten auf abgesperrtem Gelände kannte er solche Situationen nicht.

@roadcaptain
....das ist ein Irrtum, die fahren auch auf normalen Autobahnen, mich hätten mal beinahe zwei von den Irren erwischt.

https://www.welt.de/vermischtes/article7331063/Toedliche-Erlkoenige-auf-Deutschlands-Autobahnen.html

@roadcaptain

Ja, Testfahrer fahren auch auf beruflich öffentlichen Straßen. Und ob Turbo-Rolf tatsächlich an dem Unfall beteiligt war, ist ja bis heute noch unklar.