Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

tobak schrieb am 03.11.2016:dennoch gilt es in orientalischen Gesellschaften immer noch als unhöflich, pünktlich zu erscheinen.

Weshalb deren Fluglinien natürlich nur dann fliegen, wenn ihnen gerade danach ist, oder die Kiste voll ist. Arabische Geschäftspartner kommen gern ein paar Wochen zu spät zum Meeting "Mein Kamel sprang nicht an!" und überhaupt kennt der Araber, ach was, jeder Muslim, keine Uhr. Darum benutzen sie auch keine Zeitzünder, sondern sprengen sich lieber selbst in die Luft.

Mal eine Frage: Wem gehört eigentlich die Deutsche Bahn? Und sind hierzulande Handwerker eigentlich immer Orientalen? Nur mal so unter Pünktlichkeitsaspekten betrachtet.

Gilt Pünktlichkeit bei der DB als unhöflich?
Das ist der Unterschied.
Kann doch nicht so schwer sein.

@tobak

Nicht als unhöflich, sondern als unwahrscheinlich.

Wo ist das Thema jetzt hingewandert? :D

Cool, klasse, bisschen die deutsche Bahn integrieren, falsch, vorziehen und über Pünktlichkeit reden.

Ich muss meinen Eintrag etwas überdenken.
Warte- nicht viel, nur etwas:

Ich habe geschrieben, dass es wichtig ist, wie man sich definiert. Fühlt man sich deutsch, ist man es auch.
Naja, da sind wir schon wieder.
Man braucht auch nen deutschen Ausweis, andernfalls ist man es nicht, da kann man sich fühlen, wie man will.

Wenn man ne "deutsche" Vergangenheit oder gar "deutsche" Vorfahren hat, ist man "deutsch". Weiß gar nicht, wo das Problem ist? Was soll man denn sonst sein? Südschwedisch, westpolnisch, ostbelgisch?

Im Grunde ist es mir egal, denn in erster Linie bin ich Mensch und hatte nur Glück in ein Land wie meine Heimat geboren worden zu sein, es ist kein Verdienst, nichts worauf man besonderen Wert legen sollte, aus welcher Nation man stammt! Finde es ausserdem äußerst problematisch mit solchen Typisierungen was denn nun typisch deutsch sein soll, oder wer sich wodurch als Deutscher deffinieren könnte...

martialis schrieb: Weiß gar nicht, wo das Problem ist?

Dass manche offenbar ein Problem damit haben, sich nen deutschen Pass zuzulegen, einen Ausweis von ihrem Land haben, wofür sie dann lieber Unmengen an Geld ausgeben und dann einfach nur eine Berechtigung für den Aufenthalt haben.
Manche sind dann nur beruflicher Natur hier und hoffen auf Vorteile, müssen aber nicht deutsch sein. Besonders dann nicht, wenn deren Kinder hier geboren werden, aber ebenfalls keinen deutschen Ausweis haben. Also: nicht deutsch.

Wenn man, wie ein Kollege von mir, wie ein Löwe für sich und die Familie darum gekämpft hat, weil er schon viele Jahre in Deutschland lebt, hier von Anfang an gearbeitet hat, Steuern gezahlt hat, sich ein Netzwerk aufgebaut hat und unsere Sprache, wenn auch teilweise lustig, so doch verständlich spricht. Aber ich sage immer zu ihm: wenn Du deutsch sprichst, klingt das niedlich, wenn ich russisch sprechen würde, oh je...
Mann, hat er sich gefreut, als er endlich den deutschen Pass hatte...

@magaziner
Steuern zahlen macht einen nicht Deutsch, muss man in anderen Ländern auch.
Arbeiten auch, tut man mehr auch für sich als für alles andere.
Die Sprache zu sprechen ist auch kein Kriterium, denn wenn man arbeitet, muss man sich ja verständigen.

Die leben trotzdem weiter ihre Kultur und halten an ihrem Land fest. Für dieses haben sie keinen Pass. Und All das zusammen Sicht gegen eine deutsche Nationalität.

Wenn die Vorfahren Germanen sind. Ich kann einen Mexikaner, der eine deutsche Staatsbürgerschaft hat, nicht als Deutschen sehen. Vielleicht denke ich bisschen oberflächlich und rassistisch, aber deutsch ist man erst, wenn der Humor fehlt und das Wetter interessanter ist, als die Ehfrau. :ok:

Pika schrieb: Wenn die Vorfahren Germanen sind.

Dann dürften in deinen Augen aber nicht sonderlich viele hier "wirklich deutsch" sein.

Nur wenige Deutsche sind echte Germanen

Lediglich sechs Prozent aller Deutschen väterlicherseits haben einen germanischen Ursprung. Das behauptet die Studie eines Genanalyse-Labors. 30 Prozent stammen danach von Osteuropäern ab. Und noch eine Erkenntnis kam dabei heraus: Deutsche Frauen sind deutscher als die Männer.

https://www.welt.de/wissenschaft/article1398825/Nur-wenige-Deutsche-sind-echte-Germanen.html

Pika schrieb: Ich kann einen Mexikaner, der eine deutsche Staatsbürgerschaft hat, nicht als Deutschen sehen. Vielleicht denke ich bisschen oberflächlich und rassistisch, aber deutsch ist man erst, wenn der Humor fehlt und das Wetter interessanter ist, als die Ehfrau. :ok:

Ich hoffe mal dass beide Sätze nur sarkastisch gemeint sind.

@Libertin
Weil? Eine Staatsbürgerschaft kann man mittlerweile ganz "einfach" bekommen. Kommt ein Afrikaner, der nach acht Jahren in Deutschland seinen deutschen Ausweis bekam, ein Türke mit angeheiratetem "Deutsch-Status" und ein in Amerika geborener, aber mit deutschen Wurzeln in eine Bar. Fragt der Barkeeper Pika: Wer ist jetzt deutsch? Ist doch alles Quatsch. ;)

Haben der Afrikaner und der Türke mehr deutsch Status als der eigentliche Deutsche, der im Amiland geboren wurde?

Was macht einen Deutschen aus? Was steckt hintet dem "Deutschen"?

Wie soll man die Frage beantworten, wenn es keine einheitliche Antwort gibt, was ein richtiger Deutscher ist?

Pika schrieb: Weil? Eine Staatsbürgerschaft kann man mittlerweile ganz "einfach" bekommen.

Was verstehst du unter "einfach"?

Pika schrieb: Was macht einen Deutschen aus? Was steckt hintet dem "Deutschen"?

Wie soll man die Frage beantworten, wenn es keine einheitliche Antwort gibt, was ein richtiger Deutscher ist?

Rein rechtlich betrachtet: Deutscher ist wer eine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, ganz unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung, Charakter usw. Punkt.

Alles was man selbst darüber hinaus noch als "deutsch" definieren will ist rein subjektiver Natur und damit auch streitbar.
Ich persönlich finde es aber äußerst bedauernswert wenn man dies an so banalen Dingen wie dem Phänotyp eines Menschen, seines Akzentes oder Glaubens usw. festmacht ob dieser "deutsch genug" ist oder nicht um ihn auch als solchen ernst zu nehmen, denn das zeigt eher in welchem Schubladendenken man selbst noch drin steckt weil man (noch) nicht bereit ist die Menschen nicht mehr derartig nach stereotypischen Nationalitäten zu kategorisieren.

Menschen sind jedoch niemals einfach nur Träger ihrer Kultur (Objekt) sondern viel mehr Personen die stehts in bestimmten kulturellen Verhältnissen aufwachsen (Subjekt). Und diese Verhältnisse sind stehts veränderbar. Bedauerlichweise sehen dies aber noch längst nicht alle so womit auch das stigmatisieren munter weiter geht.

Meine Eltern stammen aus Sri Lanka. Ich selbst bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ich selbst sehe mich als Deutscher. Aber nicht jeder akzeptiert es, auch Menschen mit ausländischen Wurzeln wollen es nicht akzeptieren, dass ich mich als Deutscher sehe und fühle und auch Deutschland als Heimat ansehe.

Was ist eigentlich Heimat?
Meiner Meinung nach soll jeder selbst entscheiden was Heimat ist. Für mich ist Deutschland Heimat, weil ich nunmal hier geboren und aufgewachsen bin.

Ich wüsste ja nicht mal, wie ich mich zu fühlen oder zu verhalten hätte, wenn ich Deutscher bin. Gibt es dafür eine DIN-Vorschrift?

Die Natinalität ist doch bloß eine gesellschaftliche Konvention die irgendwo auf Papier festgehalten ist. Ich persönlich sehe mich als Weltbürger/Erdenbürger/Erdling oder wie man es nennen mag. Viel interessanter wenn auch schwieriger zu beantworten finde ich die Frage: Wann ist man "Mensch/menschlich"? ^^

Kotknacker schrieb am 29.12.2016:Die Natinalität ist doch bloß eine gesellschaftliche Konvention

Das Adverb ist fehl am Platz. Jedes Land hat andere Gesetze und Gewohnheiten und Werte, es steckt also viel mehr dahinter als nur Papier.

Ich werde immer Deutscher sein, egal, wo ich hingehe.
Ich bin da geboren und wurde von Leuten dort geboren, die da ebenfalls geboren wurden.

Ich bin niemals Afrikaner, Mexikaner, Afghane oder Türke.

Meine Heimat ist Deutschland. Ich kenne von Geburt an deutschen Boden.

Es ändert sich nichts, wenn ich in ein anderes Land gehe und mir dort nen Pass hole. Ich bleibe Deutscher. Ein Deutscher, der in einem anderen Land lebt.

sunshinelight schrieb:Es ändert sich nichts, wenn ich in ein anderes Land gehe und mir dort nen Pass hole. Ich bleibe Deutscher. Ein Deutscher, der in einem anderen Land lebt.

Ich sehe es ähnlich wie DOT. Mir ist es ziemlich schnuppe, was in meinem Pass steht. Ja, ich bin Deutsche, in Deutschland geboren. Zufall. Ein roter Reisepass.

Ich hab lange im Ausland gelebt und egal, wo ich da war, ich hab nie als "Deutsche" gefühlt. Ich weiß auch nicht, wie sich das anfühlt und ob es sich irgendwie anders anfühlt, als jemand aus einem anderen Land zu sein.

In den anderen Ländern war ich manchmal fremd, aber "deutsch"? Ich weiß nicht. Mein Mann ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, aber seine Eltern stammen aus einem anderen Land. Er ist dem Pass nach Deutscher, fühlt sich aber wie ich, in erster Linie einfach als Mensch.

@GranaPadano
Ich fühle mich auch als Mensch, aber nicht als Jugoslawe.
Ich liebe mein Land, lebe hier, kenne seine Macken, seine Sonnenseite, seine Ängste und seine Geschichte.
Dieses Land ist mir vertraut.
Ich bin Deutsch.

Unser Stammbaum geht bis 1655 zurück. Immer schon in der Region Hannover gelebt, später in den Schwarzwald. In Florida geboren und bis zum 15 Lebensjahr gelebt, hab mich damals als Amerikanisch-Deutsch gesehen. Heute mehr Deutsch-Amerikanisch.