Wer zuerst? Frauen, Kinder, Männer - oder einfach man selbst?

@AlteTante
Vor allem gibt es 7 Milliarden Menschen auf der Erde... aber lustig ist es schon, dass solche Gedanken auch aufkommen.

Ich würde sagen Männer und Kinder zuerst. Frauen haben sich ja so weit emanzipiert das inzwischen Männer mehr Schutz benötigen und da Frauen ja stark sind und Power haben sollten sie Männern und Kindern den Vortritt lassen.

@davros2.0
Auch ein interessanter Gedanke.
Aber auf dieses Ziel wollte ich eigentlich nicht hinarbeiten.^^

@davros2.0

Geiler Beitrag, so voller Sarkasmus :vv: Musste grad echt lachen :D

@sunshinelight

Also gut.

osttimor schrieb am 19.08.2016:Hat ein Erwachsener das Recht auf Leben verwirkt? Ist er weniger wert?

Nein, aber Erwachsene haben mehr Möglichkeiten sich selbst in Sicherheit zu bringen als Kinder. Kinder sind meistens noch klein, können die Lage nicht einschätzen, verfügen nicht über die Kräfte eines Erwachsenen etc. Natürlich haben alle ein Recht zu leben, aber man muss eben die Schwachen besonders berücksichtigen.

. Für den Part, dass Kinder gerettet werden und es für den einen Erwachsenen das Todesurteil bedeuten würde, hinterlässt er Kinder, die keinen Vater mehr haben.

Richtig, aber denkst du ein Vater könnte damit leben sich gerettet zu haben, aber sein Kind nicht? Hätte ich ein Kind, dann würde ich wollen das es statt mir gerettet wird.

Sie sind auch Menschen und ich muss sagen, stellt es deshalb für mich einen schwierigen Fall dar.
Einerseits hat er ja schon alles verwirklicht und sein Leben gelebt (oder auch nicht), auf der anderen Seite ist er auch ein Mensch. Da das dann aber so aussieht, als würde ein "Anfang" und ein "Ende" verletzt auf dem Boden liegen, würde ich das Kind zuerst versorgen.

Hier sollte man ebenfalls differenzieren wer verletzter ist, vielleicht schafft es das Kind 'ne halbe Stunde länger mit seinen Verletzungen als der Senior, weil der Senior eben schon so alt ist. Nur weil er alt ist, heisst das nicht sein Leben wäre wichtiger. Man versucht ja sowieso immer alle zu retten, so gut es geht.

Würdest du tatsächlich sagen: Oh ja, na klar, lasst mich hier ruhig liegen... Hilf anderen wildfremden Menschen.

In so einer Situation ist es ganz natürlich das man an sich selbst denkt, das ist eben der Überlebenstrieb, und da ist es auch okay egoistisch zu sein und zuerst Hilfe haben zu wollen.

Und zum Hauptpunkt:

Was würdet ihr euch in einem Ernstfall erhoffen? Hilfe, oder besondere Rücksicht an für euch wildfremde Menschen, die euch vorgezogen werden? Eventuell aufgrund eines Alters oder dem Geschlecht?

Ich würde mir natürlich wünschen gerettet zu werden, aber wenn mir Menschen vorgezogen werden sollen, dann bitte welche, die die Hilfe dringender benötigen als ich. Hab ich beispielsweise nur ein paar gebrochene Knochen, kann damit aber noch ein bisschen länger überleben als die 5 anderen, die unter sehr starkem Blutverlust leiden, dann können die ruhig vor mir gerettet werden.

Ganz klar Kinder, und dann je nachdem... man handelt nicht rational, kann also auch sein das in so einer Situation ich gar nicht mitbekomme das andere Hilfe brauchen und ich nur meinen Arsch retten will.

Die viel wichtigere Frage ist, wie klar denkt man selbst noch nach in solch einer Situation? Massenpanik, ich denke die gild es zu vermeiden, daher würde ich versuchen Leute auf Schwächere hin zu weisen und sie mit um Hilfe bitten...bin mir aber nicht sicher, obs wenns dafür zu spät wäre ich nicht ebenso kopflos einfach drauf los rennen würde und im Tunnelblick nur noch an die eigene Rettung dächte...

@davros2.0
Klingt alles nach Mathe^^

Du vergisst wohl den Ausnahmezustand bei einer solchen Situation, besonders den fehlenden Überblick über das Ganze.
Schaue dir dazu doch den Beitrag von @DieSache
an.
Du kannst in solch einer Situation nicht wissen, wie verletzt du bist.

Zuallererst mal ich. Das sagt mir schon mein Überlebensinstinkt. Wie ich am Ende in einer Situation entscheiden werde steht offen. Vielleicht gibt es ohne meinem Ich auch keine Rettung.

Das ist interessant. Gestern lief irgendwo (glaub bei ARD) ein Film - da gings um ein Gerichtsverfahren bei dem ein Bundeswehrangehöriger ein Flugzeug abgeschossen hat. Es sollten wohl 70.000 Menschen dadurch gerettet werden (Terroristen hatten das Flugzeug übernommen und wollten Leute damit töten) - im Flugzeug befanden sich auch Leute (aber weit weniger). Diese wurden dann zu Gunsten der 70.000 geopfert. Und die Zuschauer konnten am Ende abstimmen - wurde dann in der anschließenden Sendung (Hart aber Fair) das Ende (Urteil) - je nach Zuschauerabstimmung gezeigt.

Habs nicht gesehen, werde später aber mal nach Downloads bzw. Onlinemöglichkeiten (Mediathek) gucken. Laut Nachrichtenseiten hätten wohl 86 Prozent der Zuschauer zugestimmt und den Bundeswehrangehörigen freigesprochen. (Wären also damit einverstanden, 1xx Menschen zu opfern, um 70.000 zu retten. Das ist interessant - weil man sich vorstellen muss, dass man ja auch einer der 1xx sein könnte ... gut aber ebenso hätte man bei den 70.000 sein können.)

Ähnlich ist es ja beim hier gestellten Beispiel - wenn man eine limitierte Zeit annimmt und deshalb ja bestimmte Menschen vorzieht. (Oder limitierte Anzahl an Rettungsbooten.) - Bestimmte also eventuell nicht gerettet werden können. (Man vermutet das zumindest - sonst wärs irrelevant und man müsste nicht sortieren. In solchen Situationen kann man ja nich genau abschätzen was passiert - wie schnell das Schiff sinkt, etc. )

Persönlich sehe ich immer mich selber als wichtigsten an - wenn ich sterbe hab ich auch nix mehr von andern die überleben. Dann mir nahestehende Menschen in Reihenfolge der Wichtigkeit. Partner/Familie (da wirds wohl schon schwer - den Partner mag man zwar mehr als die Familie, da man sich den raussuchte ... aber Familie kennt man in der Regel ja länger, zumindest die mit denen man aufwuchst und die nicht später durch Heirat dazukamen bzw. dazugeboren wurden) wären nächste Stufe. Dann beste Freunde. Normale Freunde und entferntere Bekannte ... das käm dann als nächstes.

Bei Menschen mit denen ich gar nix zu tun hab würd ich gar nich ne Reihenfolge machen. Grad er halt da ist schnell mich drum kümmern. (Immer mit dem Hintergedanken dass ich sehr risikoavers bin und wenns ganz schlecht aussieht/die Lage sich verschlimmert oder nur noch wenige Rettungsboote da sind ich selber schnell abhauen würd, um auf Nummer sicher zu gehn - nich dass ich keinen Platz mehr krieg und nich mehr weg komme.)

Im Zweifel dann Ältere vor Kindern (die haben mehr geleistet - vor mir in der Welt gearbeitet um Sachen aufzubaun von denen ich eventuell auch profitiere). Kinder an zweiter Stelle, da schutzbedürftig. Dann erwachsene. Frauen und Männer natürlich gleichberechtigt - so wie es ja angestrebt wird in der heutigen Gesellschaft.

@lkdwpi
Uff, da kommt gut was zusammen. :)

Muss leider gerade weg, nehme mich dem später mal genauer an.

Das mit dem Flugzeug- Wahnsinn. Aber wenn 70.000 Menschen wirklich bedroht sind, ist das echt schon leider notwendig gewesen. Traurig ist es dennoch und besser wäre es, alle retten zu können.

Frauen und Kinder zuerst..ja nee is klar.

ich will ja mal denjenigen von euch hier sehen, der freiwilliges sich mit nem untergehenden Schiff in die Tiefe ziehn lässt, oder freiwillige verbrennt bei nem Feuer.
So ganz heldenhaft halt.

Natürlich versucht man immer noch jemand mit zu retten, is ja ganz logisch jedoch weiß ich was ich machen würde.
Raus aus der Situation...egal wie, koste es was es wolle!

Unter Rettungssanitäter gilt die Regel: 1. Überblich verschaffen. 2. Wer noch in der Lage ist, zu schreien oder zu weinen, ist wenigstens noch bei Bewußtsein. Wer keinen Ton mehr von sich gibt, ist höchstwahrscheinlich nicht mehr bei Bewußtsein, da schaut man zuerst hin. Ob Mann oder Frau, ist dabei belanglos.

Ullischnulli schrieb:Unter Rettungssanitäter gilt die Regel: 1. Überblich verschaffen. 2. Wer noch in der Lage ist, zu schreien oder zu weinen, ist wenigstens noch bei Bewußtsein. Wer keinen Ton mehr von sich gibt, ist höchstwahrscheinlich nicht mehr bei Bewußtsein, da schaut man zuerst hin. Ob Mann oder Frau, ist dabei belanglos.

Joa, so isses ja. Und deshalb @sunshinelight

Du vergisst wohl den Ausnahmezustand bei einer solchen Situation, besonders den fehlenden Überblick über das Ganze.Du kannst in solch einer Situation nicht wissen, wie verletzt du bist.

Würde ich eben darauf vertrauen dass die schon das richtige tun.

Wenn meine Familie in der Gefahrenzone ist, dann zuerst sie. Ansonsten ich zuerst.
Dann kommen etwaige Verletzte dran. Andere Kinder, deren Eltern nicht da sind, ziehe ich Erwachsenen vor.

@knopper
Ja. @davros2.0 ist gerade als Sanitäter unterwegs. :D


@davros2.0
Würdest du genauso denken, wenn es um dein Leben ginge? Siehe Beitrag von @knopper

lkdwpi schrieb: Persönlich sehe ich immer mich selber als wichtigsten an

Darum geht es. Jeder Mensch ist wichtig.
Klar gibt es welche, die man absolut nicht abkann... aber jeder Mensch hat seine Daseinsberechtigung.
Abwägen ist also ziemlich makaber.
Wenn man das muss, warum dann so drastisch und Männer sind außen vor - erstmal?!

@knopper

knopper schrieb:ich will ja mal denjenigen von euch hier sehen, der freiwilliges sich mit nem untergehenden Schiff in die Tiefe ziehn lässt, oder freiwillige verbrennt bei nem Feuer.
So ganz heldenhaft halt.

Polizisten, Soldaten, Feuerwehrleute, Rettungskräfte ... teilweise auch Crews von Flugzeugen oder Schiffen. Viele davon haben in ihrem Leben schon mehr als 1x ihr eigenes Leben für Andere riskiert ... und das sind nun wirklich nicht irgendwelche Übermenschen. Es ist im Großen und Ganzen eine Sache von Ausbildung in solchen Situationen einen halbwegs ruhigen Kopf zu bewahren. Wenn du gelernt hast, mit so einer Situation umzugehen, dann klappt das im Allgemeinen auch. Wer sich natürlich hinstellt und sich selbst sagt "da dreht man doch sowieso durch", wird auf die bekannte "selbsterfüllende Prophezeihung" treffen.

@slider
Äh, ja. Das ist ihre Pflicht. Ihr Job ist es ja, Menschen zu schützen und zu retten. Ihr Job.
Kein Soldat geht jubelnd nach Afghanistan.
Die freuen sich, wenn sie lebend wiederkommen.

Naja, es gibt ja z.B. auch noch die freiwillige Feuerwehr. Die werden auch nicht gezwungen ihren Arsch zu riskieren.