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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

393 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Selbstmord, Suizid, Depressionen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

20.06.2016 um 16:47
@Carietta
....... :-)

Wobei jetzt wieder ernst, Depressionen sind durchaus auch schon bei Kindern Thema und natürlich erschwert das denen sich mit dem Leben zu arrangieren.

http://www.buendnis-depression.de/depression/kinder-und-jugendliche.php (Archiv-Version vom 03.04.2016)


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

20.06.2016 um 16:57
@Balthasar70

Ich wollte jetzt auch das Thema an sich nicht ins lächerliche ziehen. ;)

Hab selber eine schwere Depression hinter mir und bin jetzt bei einer mittleren angelangt. Immerhin ein Fortschritt. Ist nicht immer einfach, aber schon alleine die Neugier was hier täglich auf Allmy geschrieben wird, vor allem die herrlich absurdesten Sachen, hält mich am leben. :troll:

Dennoch kann ich mit dem Threadtitel nichts anfangen. Wie sagte Dr. Ian Malcolm in Jurassic Park "Das Leben findet immer einen Weg".


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

20.06.2016 um 17:26
@Carietta
....kein Problem, gute Besserung Dir.


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

20.06.2016 um 17:44
Nicht aufgeben meine lieben.
Jeder Mensch ist für das Leben gemacht, nur sind die Umstände manchmal so, das man alles andere annimmt, nur nicht das.
https://www.allmystery.de/blogs/koman

Viel Kraft und Liebe
.


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

20.06.2016 um 17:54
ERst macht die Gesellschaft Menschen krank, dann werden sie fallengelassen.

Es gibt soviele Menschen, die nicht für das Leben hier gemacht sind.Mag ja sein, dass die Ellenbogenmenschen ein Leben führen, in dem alles tuttobene ist, auf der anderen seite stehen Leute mit Handycap, seien sie jetzt körperlich oder seelisch.

Ein guter Freund hat seine Beine verloren und ist im Rollstuhl unterwegs, der findet auch keinen Platz in der Normalogesellschaft, wir haben unseren eigenen Freundeszirkel.Leute mit Depressionen fehlt der Antrieb sich "durchzubeissen" und Leute mit schizoider Paranoia sind emotional eh sowas nicht belastbar, da hilft auch keine Therapie...wenn sie "Glück" haben, können sie in einer Behindertenwerkstatt ein Leben lang Kabel abisolieren...meist hochintelligente Leutchens, na die werden sich bedanken.

Die Umstände, jaja..und die Persönlichkeit..das könnt ihr euch nicht wegwünschen.


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kitthey Diskussionsleiter
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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

20.06.2016 um 20:12
@Vymaanika
Wow das hast du echt gut geschrieben.
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Leute mit Depressionen fehlt der Antrieb sich "durchzubeissen"
Ja eben. Das verstehen gesunde Menschen oft nicht.
Sie denken, mit Willen kommt man da raus...


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

20.06.2016 um 20:37
@kitthey
Zitat von kittheykitthey schrieb:Sie denken, mit Willen kommt man da raus...
Meist werden sie dann noch als faul und unwillig deklassiert, aber so einfach isses einfach nicht.Sehe da das deutsche System als problematisch...hier wird jeder belohnt, wenn er/sie sich nach oben "boxt"..die, die das kräftemäßig nicht können werden niedergetrampelt, alles schon erlebt und es raubt einem die Kraft.

Bloß..diese Menschen brauchen auch einen Platz zum leben...wenn sie das nicht bekommen und zwar ihrer Psyche entsprechend, dann hat die Politik, aber auch die Gesellschaft versagt imho.


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kitthey Diskussionsleiter
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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 14:46
@Vymaanika
Ja oder sie sagen, so schlimm kann es dir ja nicht gehen, wenn du es nicht einmal versuchst, da raus zu kommen.


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 14:50
@Vymaanika
...das ist natürlich tragisch, jetzt nenn mir aber bitte 10 Länder auf der Welt in denen solche Schicksale besser abgefedert werden.


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 14:50
Es ist leider so, das sich fast die Meisten nicht in die Gefühlslage von anderen Menschen reinversetzen können oder wollen.

Die wissen ja nicht, wie es ist, wenn man mit irgendwelchen Sachen nicht klar kommt und haben von daher
keinerlei Verständnis.

So wie sie sind, haben Andere auch zu sein.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 14:52
Ich denke, in dem Moment, wo ein psychisches Problem für jemanden existiert, ist es real. Da können Aussenstehende noch so sehr zetern: "Stell' Dich nicht so an, Mann!" oder darauf beharren, dass er sich die Erkrankung nur einbildet. Selbst wenn es so wäre: Für den Kranken ist selbst eine eingebildete Krankheit eine reale Krankheit.

Eine andere Frage ist natürlich die der oftmals vorschnelle Diagnostik. Waren vor mehr als hundert Jahren noch alle Frauen, die mit ihrer Lebenssituation unzufrieden waren, Hysterikerinnen, denn quasi die Gebärmutter zu Kopf gestiegen war, klebt der Medizinmann und sein Medienfreund heutigentags halt schnell andere Etiketten: Depressiver, Borderliner, Suchtkranker, ADS/ADHSler, Multiple Persönlichkeit - was auch immer.
Früher war es noch die gute alte Schwermut und die dämonische Besessenheit. Neue Zeiten, neue Diagnosen, neue Namen, neue Therapieversuche.

Und ein grosses Geschäft allemal.


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kitthey Diskussionsleiter
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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 14:57
@Doors
Ich denke die Diagnose ist 'relativ' egal.
Leid ist leid.
Und in den meisten Fällen, bringt eine Therapie nichts.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 14:58
@kitthey

Doch, dem Therapeuten schon. Nämlich Geld. Oder Ansehen. Vielleicht schreibt er auch einen Bestseller über Dich.


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kitthey Diskussionsleiter
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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 15:00
@Doors
Da hast du recht aber den Patienten bringt es nichts.
Die Therapeuten können sich nicht in die Gefühle der Patienten hineinsetzen, da bringt auch kein Jahrelanges Studium etwas.


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 15:04
@kitthey
.....das stimmt doch so pauschal nicht, es gibt jede Menge Menschen denen Therapien geholfen haben besser im Leben zurechtzukommen. Zur Problematik ein schöner podcast


http://www.srf.ch/play/radio/kontext/audio/die-krux-mit-psychiatrischen-diagnosen?id=cc00d441-f20f-4a3e-9aef-89d79a2cc67d


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Doors ehemaliges Mitglied

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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 15:04
Noch mal aus dem Keller geholt:



Auch für die Psyche gilt:

Wer sich gesund fühlt, ist nur nicht gründlich genug untersucht worden.

In erster Linie ist der Psycho-Markt, wie jeder andere Teilbereich der Gesundheitsversorgung auch, ein Markt, der den Gesetzen eben dieses Marktes gehorcht: Neue Märkte erschliessen, Bedarfsweckung, PR, Profitmaximierung - um nur einige der Aspekte zu erwähnen.

Da gilt es dann, neue Störungen zu "entdecken", sie im Rahmen von Auftragsforschung zu beschreiben, sie in Kriterien zu fassen, der Fachwelt in wissenschaftlichen Zeitschriften und dem künftigen Kunden in BILD & Co. nahezubringen, um anschliessend Handlungsbedarf bei Politik und Kassen anzumahnen. Stimmt die Bezahlung, dann wird munter darauf los diagnostiziert, publiziert und therapiert. Irgendwann ist dann das Marktsegment abgegrast und dann heisst es: Auf zu neuen Ufern - und der Kreislauf geht von vorne los.

Erinnert jemand das Krankheitsbild "Hysterie", "Klaviersucht" oder "Wandertrieb"? Was wurde eigentlich aus der guten alten "vegetativen Dystonie", dem "Gammler-Syndrom" oder den "multiplen Persönlichkeiten"? Wurden die umgeschult auf Borderliner, Messies, ADS und/oder ADHS? Machen die jetzt in Burnout oder, ganz neu, Posttraumatischem Stress-Syndrom?
Ist ja auch völlig Banane, was in der Birne nicht richtig tickt. Hauptsache, es bringt GELD!


Je besser ich diagnostizieren kann (positiv gesehen) oder je mehr Medikamente und Therapien ich vermarkten will (negativ gesehen), desto mehr psychische Erkrankungen will ich finden und finde ich auch.

Üblicherweise geht man davon aus, dass etwa jeder 10. Mensch behandlungsbedürftig psychisch krank ist. Daran hat sich im Laufe von etwa 100 Jahren Psychiatriegeschichte nichts geändert, sieht man mal von den politisch oder gesellschaftlich bedingten "Modediagnosen" ab.

Es hängt ja auch in diesem Falle immer davon ab, was man davon machen kann, welches Kapital sich daraus schlagen lässt.

Bevor es Ritalin auf dem Markt gab, war die Diagnose AHDS eine eher seltene. Bevor es jede Menge Geld für Beratungsstellen gab, waren Kindesmissbrauch, Gewalt in der Ehe, Suchterkrankungen zwar vorhanden, aber kein Thema.

War früher jemand depressiv, so hieß es "reiß' dich zusammen und geh' arbeiten", bis man feststellte, dass der Kranke nur deshalb nicht aufstand, weil er sich schon mit 'ner Handvoll Pillen ins Jenseits gekickt hatte. War früher jemand suchtkrank, dann galt er als willensschwach und asozial und fertig, maximal Arbeitslager statt Therapiekette. Dies soll nicht heissen, dass ich diese früheren "Behandlungsweisen" gut heisse. Mitnichten. Es ist halt nur immer so, dass in dem Moment, in dem ein Thema, und sei es noch so marginal, von den Medien aus wirtschaftlichen Interessen hochgepusht und von der Bevölkerung aus voyeuristischer Lust hochgehalten wird, dieses als "irre wichtiges Riesenproblem" angesehen wird, bis es dann wieder in der Versenkung verschwindet, weil eine neue Psycho-Sau durchs Dorf getrieben wird.

Wer spricht denn heute noch von weiblicher Hysterie durch zu wenig Sex, von dämonischer Besessenheit, von Klaviersucht, multiplen Persönlichkeiten, Schützengrabenkoller, Poriomanie etc. Alles zu ihren jeweiligen "Hochzeiten" Top-Themen in der Psychiatrie.

Und noch 'ne Wiederholung (ist ja wie im Fernsehen hier!):

Dass nun "der Fortschritt", der böse, schuld sei an psychischen Leiden, wäre ein These.
Waren die Menschen früher geistig gesünder? Die Geschichte der Medizin kennt aus früheren Zeiten andere psychische Probleme, die heute nahezu ausgestorben oder aber auch erschreckend modern erscheinen, von der dämonischen Bessesenheit, religiösen Wahnvorstellungen, Essstörungen und Hysterie bis hin zu so seltsamen Dingen wie Klaviersucht, Roman- oder Fahrradsucht. Depressionen, Angstneurosen und Suchtverhalten sind aus vergangenen Jahrhunderten, fast Jahrtausenden, immer wieder in Dokumenten erwähnt worden, sind also nicht neu und durch den Zeitgeist bedingt.

Neu ist vielleicht nur, dass Angehörige der Mittelschicht in westlichen Dienstleistungsnationen mehr Zeit haben und weniger materielle existentielle Sorgen. Sie können ihre individuellen Wehwehchen individell analysieren, wenn nicht anders, dann mit Hilfe meterweiser Ratgeber-Regale in der Buchhandlung, vulgärpsychologischer Abhandlungen in der "Bäckerblume" oder Foren wie diesen.

Wo ein Bedarf zu sein scheint, wächst auch das "rettende" Angebot derer, die damit Geld verdienen wollen, was im entwickelten Kapitalismus natürlich auch ganz legitim ist.
Ging man früher zum Schamanen oder zur Weisen Frau, so geht man heute eben zum Psychotherapeuten, zur Selbsthilfegruppe oder eben wieder zum Schamanen, um sich mit allerlei modischen Therapieformen (Nonverbale Gesprächstherapie) wieder ins seelische Gleichgewicht rücken zu lassen.

Früher ging man halt zum Pfarrer und betete 'ne Runde oder wurde von ihm auf den Scheiterhaufen gestellt.

Dann war alles wieder gut.

Heute zahlt die Krankenversicherung.

Was die psychischen Erkrankungen angeht, so muss ich allerdings aus Sicht eines Menschen, der sich beruflich Jahrzehnte lang mit der publizistischen Vermarktung wissenschaftlicher Erkenntnisse beschäftigt hat, hinzufügen:

Psychotherapie ist ein boomender Markt, neben kosmetischer Chirurgie der einzige Bereich, in dem sich noch grosses Umsatzpotenzial bietet.

Psychische Gesundheit bzw. Krankheit unterliegt diagnostischen Möglichkeiten und vor allem den Gesetzen des Marktes, ist somit auch durchaus "Modewellen" unterworfen.

Spricht heute etwa noch jemand von dämonischer Besessenheit, Veitstanz, Hysterie, Klaviersucht, Wandertrieb, multipler Persönlichkeit. Wohl kaum. Der Psychomarkt hat eben seine eigenen Gesetze.

Dafür hat, wer früher niedergeschlagen war, ein Burnout-Syndrom, möglicherweise Depressionen oder ist gar Borderliner.

Wer schlampig ist, wird flugs zum Messie, und wenn ein Kind sich bewegt, hat es mindestens ADHS. Bewegt es sich nicht, läuft es später Amok.

Und für das alles hat der Onkel Doktor ein paar Pillen, die die boomende Pharma-Branche ihm mit Schmiergeld in die Tasche steckt, und an jeder Strassenecke lauert ein sonst arbeitsloser Psychologe und flüstert: "Pssst, Du wolle Therapie mache?"

Nun gut. Die Leute wollen auch leben. Schliesslich können sie nicht alle Pizza ausfahren.

Was glaubt Ihr denn, warum die Zahl der Ritalin-Verordnungen in den letzten 5 Jahren so sprunghaft zugenommen hat? Meint jemand, das liegt allein daran, dass immer mehr Kinder so genannten "körperlichen Nachteile" haben?

In der Tat unterliegen medizinische Diagnosen bestimmten "Modetrends", das weiss jeder, der sich mal mit Medizingeschichte befasst hat.

Wo sind sie hin, die einstmals "wissenschaftlich gesicherten Krankheitsbilder" der dämonischen Besessenheit, der Opfer des Bösen Blicks,der weiblichen Hysterie, gegen die Klitorismassage half, die grassierende Klaviersucht, die Imoptenz durch Blue-Jeans, die Phosphat-Kinder, die multiple Persönlichkeit...?

Auch und gerade in der Wissenschaft gibt es diese Modetrends - was keinesfalls heisst, dass es bestimmte Krankheitsbilder nicht gibt. Aber in dieser kurzfristig auftretenden Häufung des genretypischen "immer mehr, immer schneller, immer jünger, immer schlimmer"?

Sonst glaubt doch hier jeder an alle möglichen und unmöglichen Weltverschwörungen - wie wäre es denn mal mit einer der Pharma-Branche?



So, das sollte erst mal als persönliches langes Kurzstatement reichen. :D

(Wiederholungen können als Déjà-vu diagnostiziert werden, liebe LeserInnen.)


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kitthey Diskussionsleiter
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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 15:06
@Balthasar70
Ja, ich habe ja auch geschrieben:
Zitat von kittheykitthey schrieb:Und in den meisten Fällen, bringt eine Therapie nichts.
Natürlich hilft es manchen. Aber diese Menschen hätten es bestimmt auch alleine geschafft, da sie den Willen hatten. Manchen fehlt dieser Wille aber.


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 15:12
@kitthey
"...aber wie kommst Du auf " die meisten"?


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 15:19
@kitthey

Hypersensible Menschen.

Ich gehör (t)e auch dazu. Ich bin seit meiner Jugend immer wieder depressiv, habe immer mal wieder leichte Persönlichkeitsstörungen, ändere Verhalten und Charackter teilweise innerhalb weniger Tage.


Auch das Leben war mir früher fremd. Mittlerweile habe ich herausgefunden woran da lag:


Diese Welt ist zu schnelllebig. ich war in den letzten Wochen zwar viel arbeiten, aber hatte mittags immer 3-4 Stunden frei, da ich Koch bin. Dieser Rhytmus tat mir sehr gut.


Das Tempo in dieser Welt wird schneller, terminelle Bindungen sind ebenfalls nicht gesund. Grundschulen beginnen morgens um 7:50 und ab der 2. Klasse sind die Kinder 3 Tage die woche bis um 15:45 in der Schule, dass die dadurch n riss im Stahlhelm bekommen ist doch normal.

Wir sollten eher darauf achten, dass wir alles etwas gemütlicher angehen. Natürlich muss man arbeiten, aber der Mensch braucht auch seine Ruhezeiten, welche NICHT am Wochenende sein können. Am Wochenende trifft man sich entweder mit Freunden/ verwandten oder will seine Ruhe.

Option A hält die Sozialenkontakte aufrecht, jedoch zu Lasten der eigenen, inneren Entspannung. Option B sorgt für innere Entspannung, aber lässt das Soziale Umfeld degenerieren.

Der Informationsfluss, der uns durch die Sozialennettwerke und Medien bereit steht, sorgt ebenfalls für eine Überreizung. Früher lebten die Menschen in Sippen, kleinen Gruppen und unterstützten sich. Das ist heutzutage nicht mehr so, ausser man hat natürlich Weib und kind.

Ich persönlich denke, dass heutzutage viel zu viel in zu kurzer gemacht werden muss.

Wir müssen arbeiten, wir müssen Schlafen, wir müssen essen, wir müssen Scheissen, wir müssen unsere sozialen Kontakte aufrechthalten, uns Entspannen, wir müssen Termine und Erledigungen machen, usw. usw. - die Scheisse nimmt kein Ende. Wann soll man das alles innerhalb einer Woche machen?

Ich hatte mal eine Diskussion mit unserer Lehrerin :

Sie beharrte darauf, dass die Menschen früher 80 Stunden die Woche gearbeitet haben. Ich entgegnete ihr, dass die Arbeit dafür aber entspannter war. Das ganze wurde zu einer hitzigen Debatte, woraufhin ich einfach nach Hause ging, weils mir zu dumm war. :D

Da Eigenbrötlerei heute Gesellschaftsnorm ist , muss also abwägen ob man isoliert oder unter dauerstress Leben möchte. Ich war die letzten Wochen eher isoliert, aber ich mag das. Kein dummer Hanz und franz der nervt :D


Mit Kindern und der Schule ist es dasselbe: Hausaufgaben gefährden die Kinder. Wenn man nach der Schule noch 1-2 Stunden Hausaufgaben machen muss, bleibt keine Zeit für Entspannung, etwas Spielen oder sich mit freunden zu treffen. Das ganze geht viel zu schnell und der Tag ist rum.


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Menschen, die nicht fürs Leben gemacht sind

21.06.2016 um 16:31
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:das stimmt doch so pauschal nicht, es gibt jede Menge Menschen denen Therapien geholfen haben besser im Leben zurechtzukommen. Zur Problematik ein schöner podcast
Wollte ich auch gerade schreiben. Natürlich scheint dem depressiven Menschen seine Lage aussichtslos, das ist ja auch die Crux an der Sache. Insbesondere, wenn sie sich über die Jahre so tief in ihr Loch gegraben haben, dass sie ohne fremde Hilfe nicht mehr hinauskommen.
Aber es gibt genug Fälle von Leuten, die es geschafft haben. Ein langer, schwieriger Prozess, aber dennoch. Daher meine ich, dass eine Pauschalisierung im Sinne von "alle/die meisten" fehl am Platz ist. Das hilft ja erst recht keinem, wenn die Lage als unvermeidbar dargestellt wird.


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