sunshinelight schrieb:Ein Mitmachen ist ein klares Ja...
Nein. Ist es nicht.
Zwischen klaren Neins und klaren Jas gibt es Graubereiche, in denen sich Täter aller Art gerne tummeln.
Ein Mitmachen kann ein Aufgeben sein, bevor man anfängt, sich zu wehren. Einfach, weil man befürchtet, ein Nein würde in dieser Situation Gewalt nach sich ziehen. Oder später unangenehme Folgen haben. Wie zB den Verlust eines Arbeitsplatzes.
Hinzu kommt, dass sich Opfer während und nach einer unfreiwilligen Vereinigung schlecht fühlen, sehr schlecht. Nicht nur, weil etwas passiert(e), das sie nicht woll(t)en, sondern weil sie gleichzeitig eine Ohnmacht, sich zu wehren, fühl(t)n. Sie kommen sich hilflos vor. Sich dann auch noch zu sagen, ich will das zwar nicht, bin aber zu schwach, etwas dagegen zu tun, verstärkt dieses wahnsinnig unangenehme Gefühl der totalen Hilflosigkeit noch um Einiges. Ich wage jetzt mal die Behauptung, dass einem dann die Psyche einen hilfreichen Trick anbietet, nämlich, es über sich ergehen zu lassen, damit man eben nicht das Gefühl hat, vergewaltigt zu werden. Man kann sich dann immer noch einreden, ok, ich wollte es zwar nicht, aber es war ja auch keine Vergewaltigung.
Quasi eine Art Stockholmsyndrom, das der Geis/das Bewusstsein aufbauen, um die Person vor größerem, seelischen Schaden zu bewahren.
Und durchaus auch vor körperlichen, weil, wie gesagt, in manchen Situationen eben keine eindeutige Zustimmung herrscht, sodass stets die Gefahr von doch noch angewendeter Gewalt lauernd vorhanden ist.
Für alle Möchte-Gern-Brünftigen, die ganz offenbar nur an sich, nicht aber an die "Opfer" denken, mal einfach ausgedrückt: NEIN! Nicht jede Frau, die einen drüber lässt,
will es auch. Sie will nur Eines: keinen Ärger, keine Probleme, keine Gewalt. Sie will den „Partner“ nicht reizen, ihr doch noch Gewalt anzutun.
Und das ist kein eindeutiges Ja, auch wenn kein eindeutiges Nein gebrüllt wird.
Man(n) sollte durchaus auch mal menschliche Zwischentöne verstehen lernen, und nicht nur grob in S/W denken/fühlen.