Dinge des Lebens verarbeiten
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Psyche, Gedanken, Geschehnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 10:03@Batibat
Zuerst einmal tut es mir sehr leid, was mit deiner mom passiert ist, auch alles drum herum. Das muss eine harte Zeit für dich gewesen sein
Meine Oma starb auch ganz plötzlich an Krebs, von der Diagnose zu. Tod waren es nur 5 Wochen. Sie war wie meine Mama für mich, und keiner hat damit gerechnet, dass sie sterben muss. Die Ärzte sprachen noch von Chemotherapie, etc..
Ich kam damit auch sehr lange nicht klar, es war auch der erste Todesfall in der Familie und alles war neu.
irgendwann und das war das erste und letzte mal, habe ich von ihr geträumt (zwischenzeitlich ist auch noch ein weiteres Familienmitglied bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen).
Sie sagte zu mir, ich brauch nicht mehr traurig sein, die andere Person ist nun auch bei ihr, wir sehen uns alle später mal wieder. Bis dahin soll ich mein Leben genießen und sie da behalten, wo sie für immer ist - in meinem Herzen.
Natürlich weiß ich, dass mir da gewiss nur mein Gehirn einen Streich gespielt hat, aber dennoch kann ich seit diesem Traum besser mit der Situation umgehen. Ich war auch nicht mehr am Grab, ich kann da einfach nicht hingehen. Für mich liegt Oma nicht da,.. Nein vielmehr ist sie immer da, wenn ich sie "brauche"
Zuerst einmal tut es mir sehr leid, was mit deiner mom passiert ist, auch alles drum herum. Das muss eine harte Zeit für dich gewesen sein
Meine Oma starb auch ganz plötzlich an Krebs, von der Diagnose zu. Tod waren es nur 5 Wochen. Sie war wie meine Mama für mich, und keiner hat damit gerechnet, dass sie sterben muss. Die Ärzte sprachen noch von Chemotherapie, etc..
Ich kam damit auch sehr lange nicht klar, es war auch der erste Todesfall in der Familie und alles war neu.
irgendwann und das war das erste und letzte mal, habe ich von ihr geträumt (zwischenzeitlich ist auch noch ein weiteres Familienmitglied bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen).
Sie sagte zu mir, ich brauch nicht mehr traurig sein, die andere Person ist nun auch bei ihr, wir sehen uns alle später mal wieder. Bis dahin soll ich mein Leben genießen und sie da behalten, wo sie für immer ist - in meinem Herzen.
Natürlich weiß ich, dass mir da gewiss nur mein Gehirn einen Streich gespielt hat, aber dennoch kann ich seit diesem Traum besser mit der Situation umgehen. Ich war auch nicht mehr am Grab, ich kann da einfach nicht hingehen. Für mich liegt Oma nicht da,.. Nein vielmehr ist sie immer da, wenn ich sie "brauche"
Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 10:22@Batibat
Es tut mir sehr leid, dass du deine Mutter so früh verloren hast, das hat dich ja auch vollkommen unvorbereitet vor der Zeit getroffen.
Dass du ihren Tod über deine Träume verarbeiten kannst und ihr euch so nah sein könnt ist dir bestimmt eine große Hilfe, und ich finde das sehr schön. Das kann einen sehr trösten. :)
( hab grad bißchen Probleme die richtigen Worte zu finden)
@alle anderen, ihr habt mein Beileid und mein Mitgefühl. Befinde mich auch gerade in einer ähnlichen Situation.
Was ich dazu sagen will ist, dass diese Art mit der Trauer umzugehen und sie nicht zu verdrängen wichtig ist, damit sie einen nicht erschlägt und das Leben stillsteht.
Ich weiß nicht ob ich das verständlich sage.
Der Vater meiner Kinder (11 und 15) hat sich vor 8 Monaten das Leben genommen, und mir fällt es immer noch sehr schwer es zu verarbeiten.
Da ich die erste war, der das LKA seinen Tod mitgeteilt hat als sie zur Identifizierung seinen Zahnstatus bei seinem Zahnarzt abgeglichen haben und hier in der Nähe waren, war es meine unmittelbare Aufgabe es unseren Kindern zu sagen. Ich hatte bei der Mitteilung sehr die Fassung verloren, das kann ich kaum beschreiben. Musste mich sehr zusammenreißen es vor den Kindern überhaupt auszusprechen.
Meine Aufgabe neben irgendwelchen amtlichen Regelungen war, den Kindern Halt zu geben und stark zu sein. Das war irgendwie nur möglich weil ich eine ganze Menge verdrängt habe. Auch jede Menge negativer Gefühle wie Wut und Verachtung, dass er seinen Kindern das antun konnte. Was einen da noch ganz besonders belastet ist die Dummheit von Aussenstehenden, wie ich leider feststellen musste.
Mittlerweile bemerke ich nicht nur den Verarbeitungsprozess bei meinen Kindern, sondern auch bei mir.
Ich hatte mich von ihm vor 7 Jahren nicht in Freundschaft getrennt und wir hatten in den letzten Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr, da er mit der Trennung nicht umgehen konnte und mich auch nicht sehen wollte.
Jeder hat den anderen aus seinem Leben gestrichen.
Das was in diesem Trauerprozess bei mir passiert dient einzig dazu, uns wieder zusammenzubringen auf irgendeine Weise!
Damit ich es in mein Leben integrieren und weiterleben kann. Nur so kann ich es verstehen.
Vor einigen Wochen saß ich mit den Kindern und meinem jetzigen Freund zusammen und wir schauten einen Film, so eine Teeniekomödie. Die Situation war entspannt und fröhlich. Die Kinder trauern ja auch nicht 24 Stunden am Tag, ich bin froh über solche Momente, die gleichen die Nächte in denen sie aus Albträumen aufwachen aus.
Auf ein Mal bekam ich einen derart heftigen Erinnerungsflash, dass ich den Raum verlassen und mich an die Tür lehnen musste, so sehr hab ich gezittert und geweint, das hat mich richtig kalt erwischt. Wenn man sich trennt liebt man sich ja allgemein nicht mehr, und nach dieser langen Zeit war das fast verblasst. Aber in diesem Moment hab ich mich daran erinnert, wie sehr ich ihn mal geliebt habe, und das hat mich fast umgehauen.
Es hat aber bewirkt, dass ich inzwischen nicht mehr so große Wut auf ihn habe und mich wieder an schöne Situationen erinnere.
Das hilft mir. Ich will nicht spirituell rumunken, aber man könnte sagen es ist im Fluß. :)
Wünsch euch allen viel Kraft!
Es tut mir sehr leid, dass du deine Mutter so früh verloren hast, das hat dich ja auch vollkommen unvorbereitet vor der Zeit getroffen.
Dass du ihren Tod über deine Träume verarbeiten kannst und ihr euch so nah sein könnt ist dir bestimmt eine große Hilfe, und ich finde das sehr schön. Das kann einen sehr trösten. :)
( hab grad bißchen Probleme die richtigen Worte zu finden)
@alle anderen, ihr habt mein Beileid und mein Mitgefühl. Befinde mich auch gerade in einer ähnlichen Situation.
Was ich dazu sagen will ist, dass diese Art mit der Trauer umzugehen und sie nicht zu verdrängen wichtig ist, damit sie einen nicht erschlägt und das Leben stillsteht.
Ich weiß nicht ob ich das verständlich sage.
Der Vater meiner Kinder (11 und 15) hat sich vor 8 Monaten das Leben genommen, und mir fällt es immer noch sehr schwer es zu verarbeiten.
Da ich die erste war, der das LKA seinen Tod mitgeteilt hat als sie zur Identifizierung seinen Zahnstatus bei seinem Zahnarzt abgeglichen haben und hier in der Nähe waren, war es meine unmittelbare Aufgabe es unseren Kindern zu sagen. Ich hatte bei der Mitteilung sehr die Fassung verloren, das kann ich kaum beschreiben. Musste mich sehr zusammenreißen es vor den Kindern überhaupt auszusprechen.
Meine Aufgabe neben irgendwelchen amtlichen Regelungen war, den Kindern Halt zu geben und stark zu sein. Das war irgendwie nur möglich weil ich eine ganze Menge verdrängt habe. Auch jede Menge negativer Gefühle wie Wut und Verachtung, dass er seinen Kindern das antun konnte. Was einen da noch ganz besonders belastet ist die Dummheit von Aussenstehenden, wie ich leider feststellen musste.
Mittlerweile bemerke ich nicht nur den Verarbeitungsprozess bei meinen Kindern, sondern auch bei mir.
Ich hatte mich von ihm vor 7 Jahren nicht in Freundschaft getrennt und wir hatten in den letzten Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr, da er mit der Trennung nicht umgehen konnte und mich auch nicht sehen wollte.
Jeder hat den anderen aus seinem Leben gestrichen.
Das was in diesem Trauerprozess bei mir passiert dient einzig dazu, uns wieder zusammenzubringen auf irgendeine Weise!
Damit ich es in mein Leben integrieren und weiterleben kann. Nur so kann ich es verstehen.
Vor einigen Wochen saß ich mit den Kindern und meinem jetzigen Freund zusammen und wir schauten einen Film, so eine Teeniekomödie. Die Situation war entspannt und fröhlich. Die Kinder trauern ja auch nicht 24 Stunden am Tag, ich bin froh über solche Momente, die gleichen die Nächte in denen sie aus Albträumen aufwachen aus.
Auf ein Mal bekam ich einen derart heftigen Erinnerungsflash, dass ich den Raum verlassen und mich an die Tür lehnen musste, so sehr hab ich gezittert und geweint, das hat mich richtig kalt erwischt. Wenn man sich trennt liebt man sich ja allgemein nicht mehr, und nach dieser langen Zeit war das fast verblasst. Aber in diesem Moment hab ich mich daran erinnert, wie sehr ich ihn mal geliebt habe, und das hat mich fast umgehauen.
Es hat aber bewirkt, dass ich inzwischen nicht mehr so große Wut auf ihn habe und mich wieder an schöne Situationen erinnere.
Das hilft mir. Ich will nicht spirituell rumunken, aber man könnte sagen es ist im Fluß. :)
Wünsch euch allen viel Kraft!
Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 16:28Batibat schrieb:Ich muss einige Geschehnisse mit euch teilen und möchte mich mit euch austauschen! ich hoffe, man kann meinen Text vernünftig und verständlich lesen, ich bin nicht sonderlich gut darin, Texte zu verfassen.Ich kann dich beruhigen. Der Text ist gut geschrieben. Vernünftig und verständlich :)
Ich kenne das.
Bei mir war es meine Oma, die an ALS verstarb. Als man es bemerkte (es ist zwar heute auch aber damals eine noch viel unbekanntere Krankheit gewesen), ging es ein paar Monate noch.
Jedenfalls, als ich eines Morgens aufwachte, ging ich zum Fenster und sah den Sonnenaufgang. Ich weiß noch wie heute wie ich stand und raus schaute. Es war gegen 6 Uhr. Es war wunderschön. Ich schaltete meine CD Anlage an - was ich früh morgens nie gemacht habe - und machte ein Lied von Metallica ("Until it sleeps") rein. Einfach so. Nur dieses Lied.
Und während es so lief, hörte ich meine Mutter die Treppen hoch laufen. Als ich Schritte gehörte hatte, wusste ich was sie mir gleich sagen wird...
Natürlich war es nun und wird es wohl immer bleiben, das Lied, das ich mit ihrem Tod verbinde. Ich kann es nicht mehr hören, ohne daran zu denken. Einerseits gut, andererseits irgendwie nicht mehr gut. Ein typischer Triggermoment. Ich glaube nicht an sowas. Aber damals dachte ich wirklich, es gespürt zu haben, dass es dann passiert. Irgendwo in mir drin.
Ich träume unregelmäßig noch von ihr. Ich weiß im Traum auch immer, dass sie tot ist und bin dann überrascht, dass sie auftaucht. Hinterher, wenn ich wach bin erfreue ich mich daran und schreibe mir den Traum auf. Das ist schön.
Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 17:06@Batibat
Dinge des Lebens verarbeiten hat natürlich auch viel mit dem phsychischen Zustand des Menschen
zu tun der verarbeiten muss.
Ist man stabil, steht mit beiden Beinen im Leben und hat einen Rückhalt von anderen Personen kann
man schlimme Ereignisse wie Tod einer geliebten Person, Unfall usw. warscheinlich besser verarbeiten
als jemand der dies nicht hat.
Ich habe vor 25 Jahren einen Rollstuhlfahrer kennengelernt (Motorradunfall mit 20) dessen Frau mir sagte
das er noch während des Aufenthaltes im Krankenhaus sich nach Behinderten-Basketball-Vereinen erkundigt
hat und dann dies auch gemacht hat, plus Rollstuhlrennen, plus Studium.
Hier ein grosser Rückhalt und ein starker Wille.
Ein anderer aus seiner Gruppe (in der Reha, auch Querschnittslähmung) hat sich noch während dieser mit
Abgasen in der Garage umgebracht.
Verarbeiten können wir zum größten Teil alles, wir müssen nur bereit sein, nach vorne zu schauen.
Mein Dad ist im März gestorben, ich bin am "verarbeiten"
Dinge des Lebens verarbeiten hat natürlich auch viel mit dem phsychischen Zustand des Menschen
zu tun der verarbeiten muss.
Ist man stabil, steht mit beiden Beinen im Leben und hat einen Rückhalt von anderen Personen kann
man schlimme Ereignisse wie Tod einer geliebten Person, Unfall usw. warscheinlich besser verarbeiten
als jemand der dies nicht hat.
Ich habe vor 25 Jahren einen Rollstuhlfahrer kennengelernt (Motorradunfall mit 20) dessen Frau mir sagte
das er noch während des Aufenthaltes im Krankenhaus sich nach Behinderten-Basketball-Vereinen erkundigt
hat und dann dies auch gemacht hat, plus Rollstuhlrennen, plus Studium.
Hier ein grosser Rückhalt und ein starker Wille.
Ein anderer aus seiner Gruppe (in der Reha, auch Querschnittslähmung) hat sich noch während dieser mit
Abgasen in der Garage umgebracht.
Verarbeiten können wir zum größten Teil alles, wir müssen nur bereit sein, nach vorne zu schauen.
Mein Dad ist im März gestorben, ich bin am "verarbeiten"
Batibat
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Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 17:10@ All - mein Beileid ! Wie ihr seht, gehen wir diesen Weg grade irgendwie gemeinsam und doch jeder für sich alleine. Aber man muss niemandem erklären, wie sich das anfühlt!
@katniss
@Häresie
Deine Lebensgeschichte berührt mich sehr! Wie stark du sein musstest, ist wahnsinn! Du musstest das nicht nur für dich aushalten, sondern auch für deine Kinder. Und du hast das geschafft, das gibt Mut!
Es ist sicherlich heute einfacher, ohne Wut an alles zu denken. Ich glaube, erst wenn man loslässt, kann man seinen eigenen Frieden wieder finden.
@FlorianNoir
Ich ging hin, löschte alle Verläufe im Handy, auf allen Plattformen wo wir beide je geschrieben haben, zündete viele Kerzen an (das tat ich sonst nie) legte mich in die Badewanne und heulte Rotz und Wasser. Dann ging ich schlafen - und um 2 :55 wurde ich dann wie eben oben beschrieben wach.
Ich hatte das anscheinend gefühlt, dass sie gehen wird. Ich glaube wirklich, dass wir das wahrnehmen können. Immerhin ist da eine Bindung zu diesem Menschen und diese besteht nunmal auch geistig. Wenn dieses Band droht zu reissen (durch den Sterbeprozess) , können einige Menschen das wahrnehmen.
Ich danke euch für eure Geschichten !
@katniss
katniss schrieb:Sie sagte zu mir, ich brauch nicht mehr traurig sein, die andere Person ist nun auch bei ihr, wir sehen uns alle später mal wieder. Bis dahin soll ich mein Leben genießen und sie da behalten, wo sie für immer ist - in meinem Herzen.So verrückt sich das anhört, aber irgendwie glaube ich, dass es möglich ist, im Traum eine Verbindung zu haben! Ich finde es schön, dass du so nun damit besser umgehen kannst :)
@Häresie
Deine Lebensgeschichte berührt mich sehr! Wie stark du sein musstest, ist wahnsinn! Du musstest das nicht nur für dich aushalten, sondern auch für deine Kinder. Und du hast das geschafft, das gibt Mut!
Es ist sicherlich heute einfacher, ohne Wut an alles zu denken. Ich glaube, erst wenn man loslässt, kann man seinen eigenen Frieden wieder finden.
@FlorianNoir
FlorianNoir schrieb:Ich schaltete meine CD Anlage an - was ich früh morgens nie gemacht habe - und machte ein Lied von Metallica ("Until it sleeps") rein. Einfach so. Nur dieses Lied.Ja! Ich kenne das! Die Nacht bevor meine Mutter starb, schrieb sie mir eine Sms, dass sie sich jetzt nicht mehr melden kann, da sie auf die Intensivstation kommt. Die Sms war komisch, mit Schreibfehlern und Wortwiederholungen... merkwürdig irgendwie.
Und während es so lief, hörte ich meine Mutter die Treppen hoch laufen. Als ich Schritte gehörte hatte, wusste ich was sie mir gleich sagen wird...
Ich ging hin, löschte alle Verläufe im Handy, auf allen Plattformen wo wir beide je geschrieben haben, zündete viele Kerzen an (das tat ich sonst nie) legte mich in die Badewanne und heulte Rotz und Wasser. Dann ging ich schlafen - und um 2 :55 wurde ich dann wie eben oben beschrieben wach.
Ich hatte das anscheinend gefühlt, dass sie gehen wird. Ich glaube wirklich, dass wir das wahrnehmen können. Immerhin ist da eine Bindung zu diesem Menschen und diese besteht nunmal auch geistig. Wenn dieses Band droht zu reissen (durch den Sterbeprozess) , können einige Menschen das wahrnehmen.
Ich danke euch für eure Geschichten !
Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 19:13@Batibat
Solltest du mal jemanden zum Reden brauchen (über deine Mutter oder etwas anderes) kannst du mich jederzeit anschreiben.
@Häresie
Ich wünsche dir viel Kraft. Grade mit Kindern wird es vermutlich noch schwieriger sein, weil man für sie stark sein möchte.
Solltest du mal jemanden zum Reden brauchen (über deine Mutter oder etwas anderes) kannst du mich jederzeit anschreiben.
@Häresie
Ich wünsche dir viel Kraft. Grade mit Kindern wird es vermutlich noch schwieriger sein, weil man für sie stark sein möchte.
Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 19:54Wenn es um das Thema Verarbeitung geht, kann ich das Buch "Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben" empfehlen.
Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 21:06@Spookywoman
@Batibat
Vielen lieben Dank.Wir schaffen das, was anderes bleibt uns ja auch gar nicht übrig.
Ich habe Hilfsangebote bekommen von Menschen, von denen ich es überhaupt nicht erwartet habe, mir unbekannte Eltern von Mitschülern meiner Kinder haben mich angeschrieben, einen richtigen handschriftlichen Brief. Das war ein gutes Gefühl.
Dafür haben sich gute Freundschaften als Irrtümer erwiesen, mir wurde von einigen die Schuld an seinem Tod gegeben weil ich mich getrennt habe. Es gibt Menschen die brauchen einen Schuldigen.
Das war schon hart.
@Batibat
Vielen lieben Dank.Wir schaffen das, was anderes bleibt uns ja auch gar nicht übrig.
Ich habe Hilfsangebote bekommen von Menschen, von denen ich es überhaupt nicht erwartet habe, mir unbekannte Eltern von Mitschülern meiner Kinder haben mich angeschrieben, einen richtigen handschriftlichen Brief. Das war ein gutes Gefühl.
Dafür haben sich gute Freundschaften als Irrtümer erwiesen, mir wurde von einigen die Schuld an seinem Tod gegeben weil ich mich getrennt habe. Es gibt Menschen die brauchen einen Schuldigen.
Das war schon hart.
Dinge des Lebens verarbeiten
10.06.2016 um 22:40@Batibat
Du beschreibst im Eingangstext eine Anpassungsstörung - dazu gehört die Trauerreaktion.
Trauer ist erstmal eine normale psychische Reaktion auf den Verlust geliebter, nahestehender Menschen. In der Trauerreaktion wird das Verlusterlebnis aktiv verarbeitet. Zu einer Anpassungsstörung kommt es erst, wenn die Trauer über Monate und Jahre andauert und in ihrer Intensität von der kultur- und erfahrungsgemäßen Norm abweicht.
Ist dies der Fall, liegt eine abnormale Trauerreakton bzw. eine komplizierte Trauer vor. Wesentliche Merkmale sind, dass der Trauerfall mindestens 14 Monate zurückliegt, intrusive Phantasien (Wiedererinnern, Wiedererleben) auftreten, welche die Beziehung mit dem Verstorbenen zum Inhalt haben, unüblich starke Schlafschwierigkeiten u. v. m.
Die Abgrenzung der komplizierten Trauer zur Posttraumatischen Belastungsstörung ist schwierig, aber Trauer kann zum Trauma werden!
Psychodynamisch kommt es durch den chronischen Trauerschmerz mit der Zeit zu dysfunktionalen Kognitionen, die ihrerseits weitere schmerzhafte emotionale Reaktionen auslösen. Ein Teufelskreis entsteht ...mit einer Verstärkung des Verlusterlebens. Eine adaptive Verarbeitung wird immer unwahrscheinlicher.
Mit dem Krankheitsbild ist nicht zu spaßen. Nach außen hin wird die Symptomatik oft überlagert von Angst und affektiven Störungen. Die emotionale Befindlichkeit entgleitet (unkontrolliertes Weinen oder Wut).
Somatisch bedenklich sind die Schlafstörungen, was die Abwehrkräfte (Immunsystem) schwächt.
So wie von Dir beschrieben, kann die langanhaltende intensive Trauer um Deine Mutter mit den immer wieder auftretenden Alpträumen als psychisches Trauma begriffen werden.
Intrapsychisches Problem ist eine dysregulierte Emotion, unterdrückter Schmerz, der nicht ausgehalten wird, woraus wiederum eine eigenständige Dynamik ensteht, die wie ein "Fashback in der Posttraumatischen Belastungsstörung getriggert wird.
Die Ursache des Stresserlebens ist wie bei vielen psychischen Störungend dieser Art möglicherweise eine Verletzung eines elmentaren Grundbedürfnisses (Intimität u. Bindung).
Die meisten Tiere (auch höhere Säugetiere) besitzen gar keine Funktion im Gehirn, die mit der Funktion unseres Bewusstseins vergleichbar wäre. Während ein Tier nach einem Stresserlebnis, entweder einer Bedrohung oder auch dem Verlust eines Herdenmitgliedes, schon nach kurzer Zeit wieder zur Ruhe kommt, verhalten sich die meisten Menschen selbstzerstörerisch. Statt entspannt die Gegenwart zu genießen (Leben im Jetzt, das Credo des Weisheitslehrers Eckart Tolle), lassen sie die überstandene bzw. vergangene Situation vor ihrem geistigen Auge erneut ablaufen. Im schlimmsten Fall tun sie das immer und immer wieder und das System reagiert. Mit der Zeit verselbständigt (s. o.) sich der Mechanismus. Es bilden sich immer mehr Verknüpfungen (sog. Engramme oder Gedächtnisspuren), die diesen Prozess forcieren, und mit jedem Ablauf werden die neuronalen Bahnen stärker.
Zusätzlich kommt es zur Verknüpfung aller gerade aufgenommenen Sinnesreize, wie mit der Kundin, die genauso riecht wie Deine Mutter gerochen hat, und es kommt zu einer erneuten Reaktivierung. Durch solche Assoziationen verfestigen sich die bereits vorhandenen Verknüpfungen und weitere neue Sinneseindrücke werden in den Teufelskreis mit einbezogen.
Schlafstörungen und Träume, aber auch reaktive Depressionen, sind die unausweichliche Folge.
Wie kann man diesen Teufelskreis unterbrechen?
Das Zauberwort heißt Trance!
In Trance können neue positive neurale Bahnen installiert werden für Gedanken- und Gefühls-Netzwerke von Gesundheit, Vertrauen, Glück usw. Es geht dabei nicht darum die Erinnerungen zu vergessen, sondern zu integrieren und die belastenden Gefühle loszulassen.
Abschließender Ratschlag: Such Dir einen guten (Hypnose) Therapeuten.
Du beschreibst im Eingangstext eine Anpassungsstörung - dazu gehört die Trauerreaktion.
Trauer ist erstmal eine normale psychische Reaktion auf den Verlust geliebter, nahestehender Menschen. In der Trauerreaktion wird das Verlusterlebnis aktiv verarbeitet. Zu einer Anpassungsstörung kommt es erst, wenn die Trauer über Monate und Jahre andauert und in ihrer Intensität von der kultur- und erfahrungsgemäßen Norm abweicht.
Ist dies der Fall, liegt eine abnormale Trauerreakton bzw. eine komplizierte Trauer vor. Wesentliche Merkmale sind, dass der Trauerfall mindestens 14 Monate zurückliegt, intrusive Phantasien (Wiedererinnern, Wiedererleben) auftreten, welche die Beziehung mit dem Verstorbenen zum Inhalt haben, unüblich starke Schlafschwierigkeiten u. v. m.
Die Abgrenzung der komplizierten Trauer zur Posttraumatischen Belastungsstörung ist schwierig, aber Trauer kann zum Trauma werden!
Psychodynamisch kommt es durch den chronischen Trauerschmerz mit der Zeit zu dysfunktionalen Kognitionen, die ihrerseits weitere schmerzhafte emotionale Reaktionen auslösen. Ein Teufelskreis entsteht ...mit einer Verstärkung des Verlusterlebens. Eine adaptive Verarbeitung wird immer unwahrscheinlicher.
Mit dem Krankheitsbild ist nicht zu spaßen. Nach außen hin wird die Symptomatik oft überlagert von Angst und affektiven Störungen. Die emotionale Befindlichkeit entgleitet (unkontrolliertes Weinen oder Wut).
Somatisch bedenklich sind die Schlafstörungen, was die Abwehrkräfte (Immunsystem) schwächt.
So wie von Dir beschrieben, kann die langanhaltende intensive Trauer um Deine Mutter mit den immer wieder auftretenden Alpträumen als psychisches Trauma begriffen werden.
Intrapsychisches Problem ist eine dysregulierte Emotion, unterdrückter Schmerz, der nicht ausgehalten wird, woraus wiederum eine eigenständige Dynamik ensteht, die wie ein "Fashback in der Posttraumatischen Belastungsstörung getriggert wird.
Die Ursache des Stresserlebens ist wie bei vielen psychischen Störungend dieser Art möglicherweise eine Verletzung eines elmentaren Grundbedürfnisses (Intimität u. Bindung).
Batibat schrieb:Worauf ich aber hinaus will, ist die Arbeit, die das Gehirn bewusst und unbwusst dazu leistet!Zur Erklärung bietet sich eingangs ein Vergleich mit unseren tierischen Freunden an.
Die meisten Tiere (auch höhere Säugetiere) besitzen gar keine Funktion im Gehirn, die mit der Funktion unseres Bewusstseins vergleichbar wäre. Während ein Tier nach einem Stresserlebnis, entweder einer Bedrohung oder auch dem Verlust eines Herdenmitgliedes, schon nach kurzer Zeit wieder zur Ruhe kommt, verhalten sich die meisten Menschen selbstzerstörerisch. Statt entspannt die Gegenwart zu genießen (Leben im Jetzt, das Credo des Weisheitslehrers Eckart Tolle), lassen sie die überstandene bzw. vergangene Situation vor ihrem geistigen Auge erneut ablaufen. Im schlimmsten Fall tun sie das immer und immer wieder und das System reagiert. Mit der Zeit verselbständigt (s. o.) sich der Mechanismus. Es bilden sich immer mehr Verknüpfungen (sog. Engramme oder Gedächtnisspuren), die diesen Prozess forcieren, und mit jedem Ablauf werden die neuronalen Bahnen stärker.
Zusätzlich kommt es zur Verknüpfung aller gerade aufgenommenen Sinnesreize, wie mit der Kundin, die genauso riecht wie Deine Mutter gerochen hat, und es kommt zu einer erneuten Reaktivierung. Durch solche Assoziationen verfestigen sich die bereits vorhandenen Verknüpfungen und weitere neue Sinneseindrücke werden in den Teufelskreis mit einbezogen.
Schlafstörungen und Träume, aber auch reaktive Depressionen, sind die unausweichliche Folge.
Wie kann man diesen Teufelskreis unterbrechen?
Das Zauberwort heißt Trance!
In Trance können neue positive neurale Bahnen installiert werden für Gedanken- und Gefühls-Netzwerke von Gesundheit, Vertrauen, Glück usw. Es geht dabei nicht darum die Erinnerungen zu vergessen, sondern zu integrieren und die belastenden Gefühle loszulassen.
Abschließender Ratschlag: Such Dir einen guten (Hypnose) Therapeuten.
Dinge des Lebens verarbeiten
11.06.2016 um 08:35@callida
Sehr interessant was du da beschreibst. Ich frage mich gerade, ob diese Mechanismen des Gehirns auch vergleichbar sind mit denen, die bei Liebeskummer entstehen können?
Sehr interessant was du da beschreibst. Ich frage mich gerade, ob diese Mechanismen des Gehirns auch vergleichbar sind mit denen, die bei Liebeskummer entstehen können?
Dinge des Lebens verarbeiten
11.06.2016 um 10:36@Häresie
Haben diese Freunde, welche dir die Schuld an seinem Tod geben, dir schon vorher Vorwürfe wegen der Trennung gemacht? Oder erst jetzt nach seinem Tod? Das ist jedenfalls ganz schlimm. Aber wie du schon schreibst, manche Menschen brauchen einen Schuldigen. Vor allem bei einem so tragischen Todesfall.
@Waldkind
Haben diese Freunde, welche dir die Schuld an seinem Tod geben, dir schon vorher Vorwürfe wegen der Trennung gemacht? Oder erst jetzt nach seinem Tod? Das ist jedenfalls ganz schlimm. Aber wie du schon schreibst, manche Menschen brauchen einen Schuldigen. Vor allem bei einem so tragischen Todesfall.
@Waldkind
Waldkind schrieb:Wenn es um das Thema Verarbeitung geht, kann ich das Buch "Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben" empfehlen.Vielen Dank für den Buchtipp.
Dinge des Lebens verarbeiten
11.06.2016 um 16:01Natürlich gab es Dinge, die ich verarbeitet, aber noch viele mehr, die ich verdrängt habe.
Und irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich entscheiden muss, sie rauszulassen oder eben nicht. Beim Ersteren hab ich Angst davor, die Kontrolle zu verlieren und mich.. ein Stück weit selbst zu verlieren?
Mit Zweiterem fahr ich einfach besser und es macht mich nicht schwächer, ganz im Gegenteil.
Und irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich entscheiden muss, sie rauszulassen oder eben nicht. Beim Ersteren hab ich Angst davor, die Kontrolle zu verlieren und mich.. ein Stück weit selbst zu verlieren?
Mit Zweiterem fahr ich einfach besser und es macht mich nicht schwächer, ganz im Gegenteil.
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Dinge des Lebens verarbeiten
13.06.2016 um 22:47@callida
Anpassungsstörung..das klingt so hart. Aber es stimmt. Ich musste mir dieses Wort nun ein paar Tage durch den Kopf gehen lassen.
Ich leide seit Jahren unter posttraumatischen Belastungsstörungen und "Anpassungsstörung" rundet das ganze auch noch ab.
Das macht mich grade traurig, ich wäre manchmal gerne einfach normal. Oder so, wie man sich dieses "normal" eben vorstellt. Und doch weiß ich, so nie sein zu können.
@Kältezeit
Bei mir sind Dinge, die ich Jahre verdrängt habe, wieder hochgekommen. Irgendwann braucht es nur den kleinsten Auslöser und alles bricht zusammen.
Ich hoffe es geht dir gut und deine Stärke, die du empfindest, bleibt dir erhalten!
Anpassungsstörung..das klingt so hart. Aber es stimmt. Ich musste mir dieses Wort nun ein paar Tage durch den Kopf gehen lassen.
Ich leide seit Jahren unter posttraumatischen Belastungsstörungen und "Anpassungsstörung" rundet das ganze auch noch ab.
Das macht mich grade traurig, ich wäre manchmal gerne einfach normal. Oder so, wie man sich dieses "normal" eben vorstellt. Und doch weiß ich, so nie sein zu können.
@Kältezeit
Bei mir sind Dinge, die ich Jahre verdrängt habe, wieder hochgekommen. Irgendwann braucht es nur den kleinsten Auslöser und alles bricht zusammen.
Ich hoffe es geht dir gut und deine Stärke, die du empfindest, bleibt dir erhalten!
Dinge des Lebens verarbeiten
14.06.2016 um 09:21Bei mir ist diese Art der "Traum-Verarbeitung" erst mit vielen Jahren Verspätung eingetreten.
Als mein Opa vor fast 20 Jahren starb, hab ich das irgendwie gar nicht so recht realisiert. Vermutlich, weil er die Monate davor schon immer gesagt hat, dass er noch in dem Jahr sterben werde. Dann starb er über Nacht an einem Herzinfarkt. Irgendwie war der Tod so unwirklich. Ich habe irgendwie nie etwas dabei empfunden. Hab nie richtig getrauert... keine Ahnung. Mein Opa war Atheist und meinte immer "Tot ist tot, das ist halt so." und ich meinte nach seinem Tot auch "so ist das halt."
Erst gut 10 Jahre nach seinem Tod hab ich angefangen von ihm zu Träumen. Surreale Träume, in denen ich die Chance bekommen habe, mich nochmal zu verabschieden. Ich glaube es waren nur 2 oder 3 Träume.
Dann war wieder jahrelang Pause. Erst kurz vor der Geburt meines ersten Kindes hab ich nochmal von ihm geträumt. Im Traum kamen wir noch ins Gespräch, warum er denn hier sei, weil wir uns doch schon verabschiedet hätten. Er sagte daraufhin, dass er die Geburt seines Enkels nicht verpassen wollte. War schon freaky :D
Seit dem hab ich aber nie wieder von ihm geträumt.
Als mein Opa vor fast 20 Jahren starb, hab ich das irgendwie gar nicht so recht realisiert. Vermutlich, weil er die Monate davor schon immer gesagt hat, dass er noch in dem Jahr sterben werde. Dann starb er über Nacht an einem Herzinfarkt. Irgendwie war der Tod so unwirklich. Ich habe irgendwie nie etwas dabei empfunden. Hab nie richtig getrauert... keine Ahnung. Mein Opa war Atheist und meinte immer "Tot ist tot, das ist halt so." und ich meinte nach seinem Tot auch "so ist das halt."
Erst gut 10 Jahre nach seinem Tod hab ich angefangen von ihm zu Träumen. Surreale Träume, in denen ich die Chance bekommen habe, mich nochmal zu verabschieden. Ich glaube es waren nur 2 oder 3 Träume.
Dann war wieder jahrelang Pause. Erst kurz vor der Geburt meines ersten Kindes hab ich nochmal von ihm geträumt. Im Traum kamen wir noch ins Gespräch, warum er denn hier sei, weil wir uns doch schon verabschiedet hätten. Er sagte daraufhin, dass er die Geburt seines Enkels nicht verpassen wollte. War schon freaky :D
Seit dem hab ich aber nie wieder von ihm geträumt.
DerFremde
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Dinge des Lebens verarbeiten
14.06.2016 um 09:44Verarbeiten kann es unser Verstand irgendwann von alleine. Erst denkt man ständig an eine Sache, dann träumt man nur noch davon. Dann verblasst es, bis man damit abgeschlossen hat. Ich träume auch noch ab und zu von Dingen, die vor Jahren einmal passiert sind und die mich mitgenommen haben. Wichtig ist vielleicht auch, das man bewusst jene Orte aufsucht, die man mit den Erlebnissen in Verbindung bringt. Verdrängen ist nicht wirklich eine gute Idee, da man seine Seele zu sehr belastet bis sie irgendwann zusammen bricht. Man fällt in ein dunkles Loch voll mit Depressionen. Und von dort ist es schwer, wieder zu entkommen...
Dinge des Lebens verarbeiten
14.06.2016 um 09:59Dazu gehören auch Dinge, die mich nicht unmittelbar selbst betreffen, die aber dennoch unter die Haut gehen.
Terror, Gewalt, die Schicksale anderer Menschen, die z.T. mehr als betroffen machen.
Jedenfalls geht es mir so.
Terror, Gewalt, die Schicksale anderer Menschen, die z.T. mehr als betroffen machen.
Jedenfalls geht es mir so.
Dinge des Lebens verarbeiten
14.06.2016 um 11:49Meine Mutter ist letztes Jahr im Mai gestorben; und ehrlich gesagt, ich war dann richtig erleichert. Sie ist 90 Jahre alt geworden, und hat sich die letzten Jahre sehr gequält. Durch eine schwere Osteoporose hatte sie die letzten Jahre - trotz starker Medikamente - immer starke Schmerzen und hat es auch nie lange außerhalb des Bettes ausgehalten.
Vermißt habe ich meinen Großvater, der starb, als ich fünf Jahre alt. Ich weiß noch, daß ich jahrelang morgens aufgewacht bin und überzeugt war, daß mein Großvater noch lebt.
Allerdings hat er sich auch immer sehr viel mit mit beschäftigt, weil ich als Kind sehr viel krank war und meine Mutter mit 4 Kindern und Haushalt sehr eingespannt war, ist mit mir spazieren gegangen bzw. gefahren, hat, als alter Pädagoge und Volksschullehrer, Übungen mit mir gemacht.
Ich mußte dann in ein Rechenheft immer eine Reihe Kreise, Kreise mit Punkten, Wellenlinien, etc. aber immer ordentlich undgerade! zeichnen. Ich hatte deshalb wahrscheinlich auch eine starke Bindung zu "meinem Opa".
Vermißt habe ich meinen Großvater, der starb, als ich fünf Jahre alt. Ich weiß noch, daß ich jahrelang morgens aufgewacht bin und überzeugt war, daß mein Großvater noch lebt.
Allerdings hat er sich auch immer sehr viel mit mit beschäftigt, weil ich als Kind sehr viel krank war und meine Mutter mit 4 Kindern und Haushalt sehr eingespannt war, ist mit mir spazieren gegangen bzw. gefahren, hat, als alter Pädagoge und Volksschullehrer, Übungen mit mir gemacht.
Ich mußte dann in ein Rechenheft immer eine Reihe Kreise, Kreise mit Punkten, Wellenlinien, etc. aber immer ordentlich undgerade! zeichnen. Ich hatte deshalb wahrscheinlich auch eine starke Bindung zu "meinem Opa".
Dinge des Lebens verarbeiten
14.06.2016 um 15:12Manchmal glaube ich, ich muss einen Resilienzfaktor haben wie Stahlbeton, dass alles, was sich das Leben so im Laufe der Jahrzehnte für mich ausgedacht hat, abprallt wie Knallerbsen an einem Kampfpanzer. Möglicherweise ist verrückt, wer an diesem Leben nicht irre wird.
Seit über einem Jahr arbeite ich in einer psychiatrischen Einrichtung - was ich mir da an Lebensgeschichten und -schicksalen angehört habe... da habe ich ja noch mal richtig Glück gehabt. Na gut, für psychische Probleme halte ich mir eine kleine Schwester und für Suchtverhalten eine Ehefrau. Vielleicht ist auch hier Outsourcing das Geheimnis psychischer Gesundheit.
Seit über einem Jahr arbeite ich in einer psychiatrischen Einrichtung - was ich mir da an Lebensgeschichten und -schicksalen angehört habe... da habe ich ja noch mal richtig Glück gehabt. Na gut, für psychische Probleme halte ich mir eine kleine Schwester und für Suchtverhalten eine Ehefrau. Vielleicht ist auch hier Outsourcing das Geheimnis psychischer Gesundheit.
Dinge des Lebens verarbeiten
14.06.2016 um 21:24Mein Vater ist vor 4 Jahren gestorben, es war absehbar das es bald soweit sein würde. Die letzten 2 Tage lag er im Koma.
Sein Tot war sehr schlimm für mich, bzw. überhaupt der schnelle Krankheitsverlauf.
Ein paar Tage danach, haben sich meine Hände gehäutet und ich habe sehr seltsam von ihm geträumt. Manchmal habe ich heute noch solche Träume. Manche haben ja schöne Träume von ihren Verstorbenen, ich nicht - es ist entweder alles seltsam oder geht in die Richtung Albtraum :/
Um das Gröbste zu verarbeiten hat das gute 2 Jahre gedauert, es ist heute noch immer genauso schwer für mich, aber ich kann es besser akzeptieren.
Sein Tot war sehr schlimm für mich, bzw. überhaupt der schnelle Krankheitsverlauf.
Ein paar Tage danach, haben sich meine Hände gehäutet und ich habe sehr seltsam von ihm geträumt. Manchmal habe ich heute noch solche Träume. Manche haben ja schöne Träume von ihren Verstorbenen, ich nicht - es ist entweder alles seltsam oder geht in die Richtung Albtraum :/
Um das Gröbste zu verarbeiten hat das gute 2 Jahre gedauert, es ist heute noch immer genauso schwer für mich, aber ich kann es besser akzeptieren.