@feallai Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Es ist dieser andauernde Vergleich, der schon sehr früh anfängt, dieses Wettbewerbsdenken, das schon sehr schnell über das Spielerische hinausgeht und sich manchmal so bitterernst für die Kleinen anfühlt, dass sie schon von klein auf ständig befürchten müssen, in irgendwas nicht gut genug zu sein, weil es ja immer jemanden gibt, der es besser kann, schneller kann, größer ist, stärker ist, ect.
Bis zu einem gewissen Maß ist das bestimmt auch natürlich und gehört zur Entwicklung dazu, von irgendwoher muss ja das natürliche Bedürfnis kommen, sich weiterentwickeln zu wollen. Aber die natürliche Neugier und Entdeckerfreude wird heutzutage schon früh mit Leistungsdruck und hohen Erwartungen belastet.
Mir ist zu Beginn das Lernen anscheinend sehr leicht gefallen.
@Kältezeit hat mich auf die Idee gebracht, mal mein altes Grundschulzeugnis herauszukramen.
:) Sah zu Beginn gar nicht so schlecht aus. Leider konnte mich meine Grundschullehrerin von Anfang an nicht leiden. Und das habe ich mir nicht eingebildet, das hat sie am Ende des 4. Schuljahres in einem Telefonat mit meiner Mutter selbst zugegeben. Sie mochte mich nicht, weil wir bei den Zeugen Jehovas waren und sie streng katholisch. Außerdem meinte sie, sie wäre von den anderen Lehrern gemobbt worden und hätte mich sozusagen als Ventil benutzt.
Das Geständnis und die Entschuldigung haben mir zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel gebracht, sie hat mir die Grundschulzeit so schwer gemacht, dass ich nie wieder Freude am Lernen oder an der Beteiligung am Unterricht entwickeln konnte. Durch die Realschule hab ich mich dann mit eher durchschnittlichen Leistungen durchgekämpft, durchgehend gute Noten hatte ich nur da, wo mir der Stoff eh leicht gefallen ist, in Deutsch und BK, zB. Englisch war auch noch ok, Bio, solange es grade interessant war, und der Rest, naja. Mittelmäßig.
Mein Lieblingssatz aus meinem Grundschulzeugnis, erste Klasse: Gegenüber Lehrern bemühte sie sich, die Formen der Höflichkeit zu wahren.
:Dedit: Achja, ich hatte eine Empfehlung fürs Gymnasium, wollte selbst aber auf die Hauptschule, weil ich die Schulzeit einfach nur noch schnell hinter mich bringen wollte. Realschule war ein Kompromiss.