@yenredrose Ich verstehe nicht ganz, warum du ganze Zeit über von einer Strafaktion redest.
Wieder einmal muss ein Beispiel herhalten:
Man bemühe seine Phantasie und stelle sich vor, eine deutsche Stadt namens Kenguruhr würde jedes Jahr 100 Australier für ein paar Monate einladen.
Dummerweise häufen sich genau in dem Zeitraum, in dem sich die australischen Gäste hier befinden, die Autounfälle und auffälligerweise sind meistens Australier daran beteiligt.
Es stellt sich heraus, dass einigen Australiern nicht bekannt war, dass hier Rechtsverkehr gilt.
Der Bürgermeister wundert sich zwar darüber, weil er diese Kenntnis als selbstverständlich vorausgesetzt hat, aber als Erstmaßnahme beschließt er mal, allen Australiern ein Fahrverbot zu erteilen, um weitere Unfälle zu vermeiden und sicherzustellen, dass allen australischen Gästen die Verkehrsregeln bekannt sind.
Er tut dies nicht, weil er
a) der Meinung ist, alle Australier seien Buschmenschen und daher a priori vom Straßenverkehr auszuschließen
b) der Meinung ist, Australier können offensichtlich prinzipiell nicht Autofahren
c) meint, sie für den Schaden bestrafen zu müssen, den ein paar ihrer Landsleute verursacht haben.
Er tut es, weil er nicht wissen kann, wer aus Australien, wo andere Regeln gelten, die deutschen Regeln kennt.
Beim nächsten Besuch der nächsten Gruppe weiß er es schon besser: Er wird von Anfang an wissen, welche Informationen insbesondere für australische Gäste wichtig sind.
Und wenn der erste Australier mit einem Wildschwein aus dem angrenzenden Wald kommt und es mit seinen Kumpels zerlegt und auf dem Balkon grillt, dann wird man dieser Gruppe klarmachen müssen, dass auch das nicht so ohne weiteres in Deutschland möglich ist.
PS: Interessanterweise regen sich einige der Einheimischen über die Aktionen des Bürgermeisters auf - sie wollen keinesfalls als fremdenfeindlich wahrgenommen werden wollen.
Den meisten Australiern hingegen sind die Vorkommnisse peinlich, sie sind sehr froh, dass der Bürgermeister diese Maßnahme ergriffen hat, bevor die gesamte Gruppe in Verruf gerät, nur weil einige aus ihren Reihen die Regeln nicht kannten.