Was geht in solchen Köpfen nur vor?

@Serpens
@Frau.N.Zimmer
frau merkel meinte, wir schaffen das. damit lud sie eben mal millionen ausreisewillige ein, quer durch europa zu trampeln.
die gemeinde meinte, wir schaffen das, und lud eben mal hunderte flüchtlinge vergünstigt ins bad ein.

schafft das bisherige personal wirklich die ver.. fachung der gästezahl, darunter viele nichtschwimmer, und viele, die mangels sprachkenntnissen nicht in die regeln ein- und bei vergehen des hauses nicht einzeln gezielt verwiesen werden können?
schafft es das personal zusätzlich noch, pädagogische, sexualaufklärerische, investigative und polizeiliche aufgaben zu übernehmen, wie es nötig wäre, um unliebsamen vorfällen vorzubeugen?

es ist normal, dass mit der menge der neuen gäste und vielen neu anfalllenden problemen bei trotzdem gleich knappem personalstand ein strengerer ton herrscht..
man wird sich nur mehr aufs deeskalieren verlegen können, eher ganze gruppen des bades verweisen müssen.

die wenigen bezahlten angestellten schaffen es nicht, die erwartungen aller kritiker am computer zu erfüllen, sie sind mit den (über)forderungen im beruf schon bis an die grenze getrieben.

Ich verstehe diese Bademeisterdiskussion nicht wirklich. Es gab in den letzten zwei, drei Wochen in mindestens vier Schwimmbädern sexuelle Übergriffe bis hin zur mutmaßlichen Vergewaltigung von Minderjährigen durch Asylbewerber.

Offensichtlich ist, dass unsere Bademeister momentan nicht dazu ausgebildet und auch personell nicht in der Lage sind, so was zu verhindern.
Kann doch nicht sein, dass man jetzt mit den Schultern zuckt und sagt, Aufgabe der Bademeister und wenn was passiert, dann ruft man die Polizei.

Wenn wir dieses Problem in den nächsten Wochen bis maximal Monaten nicht irgendwie in den Griff bekommen, dann muss die AFD und alles rechts davon keinen müden Cent in Wahlkampfwerbung stecken und wird trotzdem als Sieger aus der Bundestagswahl 2017 hervor gehen.

@vielefragen
Richtig, jetzt die Schuld und Verantwortung auf die Bademeister abwälzen ist unglaublich. Die haben bereits eine irre Verantwortung für das Wohl ihrer Gäste bei bestimmt nicht sehr gutem Einkommen.

@Abahatschi
Innerhalb eines Systems von Gleichberechtigung schon. Oder meinst du, die DHL-Botin fährt nur Pakete unter drei Kilo, alles drüber kriegt ihr Kollege?
Hast du schon mal so eine Rettungsübung gemacht? Jemanden aus dem Wasser gezogen, der nur so tut, als hätte er Panik? Probier mal aus, dann wird dir die "körperliche" Seite des Jobs klar.
Sicher steht das nicht in der jeweiligen Stellenausschreibung. Aber der Bademeister soll Leben retten und damit auch den 90-Kilo-Kerl mit Herzinfarkt vom Grund der Sprungrube ziehen können, gewisse körperliche und motorische Fähigkeiten sind da schon vonnöten.

@Fierna

Ich kann halt nur von den Erfahrungen berichten die ich auch selbst gemacht habe.
Es kommt viel darauf an wie sich das Gegenüber verhält.
Manche akzeptieren den Rauswurf, manche Schreien rum, manche werden Handgreiflich.

Bei besagten Beispiel stellte es sich eben so dar, das der 17 Jährige einen Buben um sein Geld erleichtert hat.
Der wiederum ging völlig verängstigt zum Bademeister, welcher wiederum sich den 17 jährigen schnappte und zur Tür "begleitete".

Die Körperliche Fitness ist aber in der Tat ein wichtiges Kriterium.
Hier geht es aber rein um das Retten von Menschen die am ertrinken sind.
Mir sagte man mal sinngemäß, wenn ich jemanden aus dem Wasser ziehen muss und er/sie wehrt sich heftig,
Dann darf ich der Person auch eins auf die Nase geben.
ABER nur wenn es wirklich nicht anders geht.
Einfach weil es sonst nicht möglich ist die Person zu retten und auch selbst an die Oberfläche zu kommen.


Ich schrieb ja, schon Seiten zuvor, das man vielleicht ausgebildetes Personal für die neuen Aufgaben bräuchte.
Aufgrund von Unterbesetzung, aufgrund der neuen Situation und auch weil die Menschen irgendwie agressiver geworden sind.

Das ist aber eine Sache des Arbeitgebers und Sparmaßnahmen sind sicher nicht der richtige Weg um die Situation wieder zu verbessern.

@stanmarsh
@vielefragen
Danke und Danke ;)
Genau darum geht es doch, die Städte und Kommunen gehen schon auf dem Zahnfleisch, aber alles immer schön auf die anderen abwälzen (Polizei, Personal, Security).

Es gibt neue Probleme und dazu müssen neue Strategien her.
Von daher, obwohl für mich ein etwas bitterer Nachgeschmack bleibt, so empfinde ich das vorübergehende Verbot doch akzeptabel, um eben auch diese neuen Strategien durchzusprechen.

Wer konnte denn ahnen, was da auf uns zukommt? (Ironie!!!)

Damit soll es verständlicher werden:
Bademeister(in) soll Leute retten können JA (körperlich fit)
Bademeister(in) soll Chaoten festhalten können - Securityjob NEIN (körperlich andere Anforderungen)
Deswegen, bitte, macht nicht aus Badepersonal keine Kriseninterventionskräfte nur weil die da sind.

stanmarsh schrieb:Offensichtlich ist, dass unsere Bademeister momentan nicht dazu ausgebildet und auch personell nicht in der Lage sind, so was zu verhindern.

Ich würde das Problem anders formulieren: durch die derzeitige Vorfälle kommen die Bademeister in die Situation, dass sie in einem erhöhten Maße Tätigkeiten ausführen müssen, die eigentlich nur am Rande in ihren Aufgabenbereich fallen.

der österreichische wirtschaftskammerpräsident machte für meinen geschmack einen wirklich sinnvollen vorschlag, auf dcen man aufbauen sollte. die willkommenskultur wird ja derzeit von starken kreisen als ausschließliche bringschuld der deutschen ausgelegt.

er schlug vor, die flüchtlinge sollten verpflichtet sein, von beginn an der gesellschaft etwas zurückzugeben, zum beispiel durch ein sozialjahr, vergleichbar mit dem freiwilligen sozialen jahr.

danach schlägt er monatliche förderungen für die betriebe vor, die einen asylanten einstellen.

in der zusammenarbeit mit einheimischen und gastarbeitern erfolge eine schnellere integration als durch bloße kurse.

@Serpens

Serpens schrieb:Ich schrieb ja, schon Seiten zuvor, das man vielleicht ausgebildetes Personal für die neuen Aufgaben bräuchte.
Aufgrund von Unterbesetzung, aufgrund der neuen Situation und auch weil die Menschen irgendwie agressiver geworden sind.

Das ist aber eine Sache des Arbeitgebers und Sparmaßnahmen sind sicher nicht der richtige Weg um die Situation wieder zu verbessern.

Ich stimme dir dahingehend auch vollkommen zu, leider scheint ein Kollektivverbot für viele hier die einfachere und billigere Lösung zu sein.
Rechtlich durchsetzen lässt sich das aber mit den derzeitigen Gesetzen meines Erachtens nach nicht und ich halte das auch moralisch für höchst fragwürdig.

@vielefragen

Damit erzählst du, zumindest mir, nichts neues.

Meine persönliche Konzequenz war eben dann die einvernehmliche Kündigung.


@Fierna

Für den Moment war die Reaktion angebracht. Zumindest meiner Meinung nach.
Eine Dauerlösung? Keinesfalls... das würde Sippenhaft bedeuten.

Daraufhin sind wir ja auf die Diskussion, ein paar Seiten zuvor, gekommen mit den Saisonkarten und das man vielleicht über diesen Weg das Bad wieder für Alle öffnen könnte.
Eine Idee mit vielen Schwächen.
Ich verstehe aber auch nicht so recht warum man diese Diskussion nicht wirklich in der Öffentlichkeit führt.
Oder habe ich da etwas nicht mitbekommen?

@Abahatschi
Weder Securitiy noch Bademeister sind Kriseninterventionskräfte, und darum geht es auch gar nicht.
Nochmal: schon mal so ne Rettungsübung gemacht? Die Befreiung- und Fixiergriffe, die ein Rettungsschwimmer lernt, funktionieren auch ohne Wasser. Er kann meiner Ansicht nach sehr wohl jemanden entsprechend festhalten.

@vielefragen

Mit Sicherheit ist so was ein guter Ansatz. Nun sind die Gemeinden in Deutschland gerade dabei, Unterkünfte, Betten, Nahrung und Kleidung für die 1 Mio. Menschen aus dem Jahr 2015 zu organisieren und kommen damit bereits an ihre Grenzen bzw. sind vollkommen überfordert. Die nächste Million kommt dieses Jahr hinzu, die Belastungen werden also verdoppelt. Jeden Tag kommen weitere drei bis viertausend Menschen zu uns.

An Integration zu denken ist sinnvoll. Diese breit umzusetzen, daran ist momentan in Deutschland nicht zu denken.

@Ilvareth
Ja habe ich. Auch als Türsteher 12 Jahre gearbeitet, deswegen erlaube ich mir dieses Urteil.
Während ich dafür bezahlt worden bin, geschult und eingewiesen wurde...ist der Bademeister arm dran.
Wie kommst Du drauf dass er das machen muss? Weil er deiner Meinung nach kann? Für den Mindestlohn?

Fierna schrieb:Rechtlich durchsetzen lässt sich das aber mit den derzeitigen Gesetzen meines Erachtens nach nicht und ich halte das auch moralisch für höchst fragwürdig.

Absolute Zustimmung. Und zwar selbst wenn es sich um eine kurzfristige Maßnahme handelt, was viele hier wohl irgendwie als vollkommen in Ordnung ansehen, weil es ja kein permanentes Verbot ist.

Ich verstehe auch nicht, wie man solche Vorfälle als etwas betiteln kann, das es so vorher noch nie gab. Bisher sind die Bäder auch damit klar gekommen, Störenfriede des Hauses zu verweisen, ohne dass es große Dramen über eventuelle Verletzung der Aufsichtspflicht oder Unfähigkeit der Bademeister gab. Da wurden die Bäder auch nicht plötzlich für "alle männlichen Jugendlichen" gesperrt.

Versteh einer die Welt.

@Serpens

Serpens schrieb:Für den Moment war die Reaktion angebracht. Zumindest meiner Meinung nach.

Na ja, die Menschen, die nichts damit zu tun hatten, hätten rein theoretisch klagen können...was jetzt bei einer Woche (oder wie lang auch immer) natürlich albern gewesen wäre.

Serpens schrieb:Ich verstehe aber auch nicht so recht warum man diese Diskussion nicht wirklich in der Öffentlichkeit führt.
Oder habe ich da etwas nicht mitbekommen?

Ich finde sie jetzt schon relativ präsent, aber vllt wird sie von den ganzen Vorfällen, die diese Hysterie jetzt zu Tage bringt auch teils überschattet.

@Abahatschi
Es ging hier gar nicht um die Frage, ob er es machen MUSS, sondern ob er es KANN. Und da bleibe ich dabei, ja, das traue ich der Bademeisterzunft durchaus zu. Ob das richtig sein kann, dass der Bademeister hier vermehrt Tätigkeiten ausführt, die eigentlich innerhalb seines Aufgabenbereiches eher eine Randerscheinung darstellen, ist eine andere Frage. Leistbar ist das auf Dauer mit Sicherheit in dieser Form nicht.

@ahri

ahri schrieb:Und zwar selbst wenn es sich um eine kurzfristige Maßnahme handelt, was viele hier wohl irgendwie als vollkommen in Ordnung ansehen, weil es ja kein permanentes Verbot ist.

Richtig, das entzieht sich auch meinem Verständnis.
Die Leute hier im Thread scheinen zwar keine Fans von meinen Beispielen zu sein, aber ein Lehrer bspw wird auch nicht sagen "Boah, diese 8-Klässler sind mir gerade so anstrengend, es wäre voll vernünftig, wenn ich die mal 'ne Woche ins Gesicht hauen kann, ich sehe da keine andere Lösung" und alle stimmen fröhlich zu.
Das geht einfach nicht und dieses Zurückrudern ist meines Erachtens auch nicht aus Gutmütigkeit gegenüber den Flüchtlingen, sondern einfach, weil man sich klar geworden ist, dass man hier Klagen provoziert.

@Fierna
Na mal schauen wie sich das wird entwickeln.
Ich hoffe für alle Beteiligten das man für die Geschichte eine positive Lösung findet.
Vor allem weil eben auch Leute davon betroffen sind die gar nichts damit zu tun haben.

@ahri

ahri schrieb:Ich verstehe auch nicht, wie man solche Vorfälle als etwas betiteln kann, das es so vorher noch nie gab. Bisher sind die Bäder auch damit klar gekommen, Störenfriede des Hauses zu verweisen, ohne dass es große Dramen über eventuelle Verletzung der Aufsichtspflicht oder Unfähigkeit der Bademeister gab. Da wurden die Bäder auch nicht plötzlich für "alle männlichen Jugendlichen" gesperrt.

Da scheiden sich halt die Geister. Die einen sagen, dass Vorfälle wie in Köln, Hamburg, Bielefeld, Stuttgart an Silvester und seither in Schwimmbädern in Bornheim, Hannover, München und Flensburg vollkommen normal und schon immer an der Tagesordnung waren.

Und es gibt andere, die meinen, dass es bisher nicht normal war, dass am Bahnhof in Köln in einer Silvesternacht drei Vergewaltigungen und bisher ca. 800 weitere Vorfälle durch eine Gruppe von 1000 Menschen geschehen sind.
Und dass es nicht normal ist, dass in den wenigen Wochen dieses Jahres bereits vielfache Übergriffe bis hin zur Vergewaltigung in Schwimmbädern passiert sind.

ahri schrieb:Versteh einer die Welt.

Ich fürchte, da müssen wir alle neu die Welt verstehen lernen mit dem was da letztes Jahr auf uns zugekommen ist und sich dieses Jahr in gleicher Größenordnung noch mal wiederholt.

@Fierna

Eben. Solche Kollektivstrafen und Maßnahmen empfindet man doch normalerweise in keiner Lage als angebracht und in diesem Fall auf einmal schon.

Fierna schrieb:Das geht einfach nicht und dieses Zurückrudern ist meines Erachtens auch nicht aus Gutmütigkeit gegenüber den Flüchtlingen, sondern einfach, weil man sich klar geworden ist, dass man hier Klagen provoziert.

Würd ich auch so einschätzen. Und allein das sollte einem doch schon sagen, dass da etwas nicht ganz passen kann, an der Wahl der Maßnahmen.