Depression - Selbsthilfe?

@Aldaris

Vielen Dank.

Ich denke auch, dass langanhaltender Stress, (Intrapsychische Spannungszustände, ungelöste Konflikte oder Unbewusste, verdrängte Traumata) das Hormongleichgewicht verändert, und somit Somatoform auch Physisch den Körper belastet. Das kann der Körper eine Weile ab, aber irgendwann ist Schluss und man wird Depressiv.

Interessant auch, dass frühkindliche Traumata auch Epigenetisch, also schon Organisch von der Mutter auf das Kind übertragen werden.
Eine Lebenslange Hypothek für das Kind.
Deren Stressanfälligkeit ist von klein auf erhöht.

Da ist nur das Lernen hilfreich sich gut zu kennen und Risikofaktoren zu minimieren.
Leicht gesagt in der Gesellschaft heute.

Wer kein "Leistungsträger" ist, wird gnadenlos Ausgegrenzt und das verschärft nur die Probleme. (Isolation)
Man gerät in einen Teufelskreis aus Ohnmacht und Druck von aussen. Selbst Bekannte und Familie machen Druck.
Länger Depressive erzeugen sogar Ablehnung weil hilflos, von Seiten der Ärzteschaft. Sind auch nur Menschen. (Übertragung)

Also, Depression ist durchaus eine Organische Erkrankung.
Wir Depressive wollen ! Sogar mehr als andere. Das ist ja die Krux.

Depressiv werden ja die Idealisten, Engagierten, und besonders die Feinfühligen.

Medis helfen wohl eher bei der Antriebssteigerung, ob sie tatsächlich Stimmungsaufhellend wirken bezweifle ich (hat bei mir nicht wirklich geholfen).
Ich schätze es kommt darauf an wie selbstreflektiert man ist, aber kein Mensch ist so gut, sich selbst zu helfen. Eine tiefenpsychologische Therapie kann helfen alte Wunden endgültig verheilen zu lassen, oder überhaupt verdrängte zum Vorschein zu bringen, die Ursache oder Auslöser sind für die Erkrankung.
Was auch hilft : belastende Menschen im Umfeld verlassen (ausnutzende und manipulierende Menschen z.B.), ganz konsequent. 
Auf die eigene Energie Kapazität achten und kennen lernen, sich nicht zu viel Arbeit aufbrummen und sparsam mit der eigenen Kraft umgehen.

Hat einer von euch schon einmal Erfahrungen mit Venlafaxin gemacht? 

Wo hier ja mitunter von Medikamenten die Rede ist.

ich kenne zwei Webseiten - eine deutsch und eine in englisch - die positive Gedanken beinhalten zur Selbsthilfe:

http://www.mymonk.de
http://www.positivityblog.com

und die hier in englisch habe ich gerade gefunden - so wie es aussieht auch gut für positive Lebensansätze:

http://positiveimperative.com/

das kann allerdings einen Besuch beim Arzt und professionelle Hilfe nicht ersetzen..

@warmerfebruar

Hab Venlafaxin nicht lange genommen weil ich sehr starke Selbstmordgedanken hatte bis zum versuch. Wurde bei mir schnell abgesetzt. Andere kommen aber gut damit klar :) 

@Illyrium

Wie hoch war denn die Dosierung? Habe von diesen Nebenwirkungen gehört und finde das schon sehr heftig.

Danke für deine Antwort :)

@Kuriten
Probier' mal das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=c9af5Mxzupw (Video: DEPRESSION/Stress/Anxiety Relief ( Energy Programmed Audio))

@warmerfebruar

poa da fragst mich was ^^ glaube so 30-37mg einschleichen wie gesagt habe es nur ca 2 wochen genommen. 
Ist schon Jahre her sorry :/ 

@Illyrium

Wow, das gibt mir echt zu denken.. Finde das sehr extrem. Dennoch danke :D

@warmerfebruar

Das war damals in der Psychiatrie. Hab es genommen und 15 Tage später wollte ich mich mit nen Bettlaken erhängen. Hab es sogar Nass gemacht damit das ja net reißt. Aber ich sage noch mal viele haben keine Probleme mit dem Medikament. 

Bei mir wurde es halt sofort abgesetzt nach dem sie mich gerettet haben. 

Jeder reagiert halt anderes es läuft nach try and error. Bis man das hat was einem hilft.

@Illyrium

Das irritiert mich ein wenig, ist es tatsächlich eher "probieren" ehe man das richtige Medikament hat? 

Das hört sich ziemlich hart an, ich hoffe du hast alles gut überstanden..

@warmerfebruar

Ja weil jeder unterschiedlich reagiert. Ich bin bei remergil und cipralex hängengeblieben das hilft mir sehr gut andere zb gar nicht oder es geht ihnen schlechter. 

Ja war nicht das erste erhängen. 

@Illyrium

Hätte nicht gedacht, dass es da so unterschiedliche Reaktionen gibt. Ich habe zwar von Nebenwirkungen gehört, aber nicht so drastische..

Das tut mir leid, ich hoffe dir geht es inzwischen besser.

@warmerfebruar
Ist ja nicht bei allen so auch die meisten Medikamente haben halt standart Nebenwirkung. Weiß auch nicht warum ich auf das so reagiert habe.

@warmerfebruar

ja mir geht es mittlerweile eigentlich sehr gut :) 

apart schrieb am 11.01.2017:Hallo

Ich denke meine mitbewohnerin ist kurz davor oder schon mittendrin in einer depression zu stecken.
Sie pennt bis ultimo, ist mega faul und fuer nix zu begeistern wenn ich mal vorschlage ne runde um den block zu gehen, arbeitslos seitdem wir hier wohnen, hat irgendein problem worueber sie mit NIEMANDEN reden kann und schiebt jegliche verantwortung vor sich her.
Dieses problem worueber sie nich reden will nimmt sie auch jedes mal als begruendung wenn ich gefragt hab wies jobmaessig aussieht

Als ich eben mitteilte dass ich die wohnung kuendigen werde und wissen wollte, ob sie bleibt oder ich fuer uns beide kuendigen soll, hab ich nur im nachgang rausgehoert in einem telefonat mit ihrer alten arbeit, dass sie wieder zurueck will und ob die suchen. Sie suchen nicht.

Ich weiss nich wieso aber mich belastet diese situation auch noch mit. Ich weiss nich wie ich einen menschen dazu bringen soll aus seinem trott rauszukommen, wenn er anscheind nich ma gewillt ist was an seinem leben zu aendern :-(

Egal was ich vorschlage, es ist schlecht oder ich setze sie unter druck nach ihrm verstaendnis.
Wenn depression ne volkskrankheit ist dann soll mich gott davor bitte bewahren.

Kann man sich anstecken damit? Kann sich das negative eines depressiven auf einen selbst ueberzragrn und man is auch infiziert?
Es liest sich vllt bissi dumm aber ihre faulheit und kein bock einstellung merke ich bei mir langsam auch obwohl ich zum glueck einen geregelten tagesablauf habe und nur heute aufgrund von streik zu hause bin weshalb ich zb das lange pennen bis 3 uhr mitbekommen habe.

Danke fuers lesen

@apart

Nicht jeder, der "faul" ist, hat auch Depressionen. 

Mein bester Freund ist auch so ein Kandidat. Der Junge ist zarte 21 Jahre alt, achtet weder auf sein Äußeres, macht keinen Sport, achtet nicht auf Ernährung und das einzige, was er nach der Arbeit macht, ist fressen und zocken. Er hat wenige Freunde und ohne mich, hätte er nicht mal ne Ausbildung. Ich musste ihm RICHTIG in den Arsch treten, weil ihn seine Eltern total verhätschelt haben. Das geht aber nur bis zu einem gewissen Punkt- wer nicht will der hat schon! Man kann die Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen! Seit Monaten sucht er eine Wohnung, um endlich von seiner unselbständigen Mutter weg zu kommen  - er hat sich nicht mal eine einzige angesehen bis jetzt. Er kriegt es nicht auf die Reihe. Seit Wochen sag ich ihm, er muss was tun, er soll sich im Fitnessstudio anmelden um wenigstens ein bisschen in Form zu kommen - nix passiert. Das alles juckt ihn null, es ist ihm egal. 

Es ist traurig, wenn man als Freundin daneben steht und sich fragt, was da alles schief gelaufen sein muss, aber manche Menschen SIND einfach so. Es gibt einfach Menschen, die sind keine Macher, so ist das nun mal. 

Ich kann Dich gut verstehen und würde Dir gerne einen Tipp geben, aber ich bin da auch ratlos :( Ich habe aufgegeben und lasse jeden so, wie er ist, es sei denn, die Person will wirklich Hilfe! 

@Illyrium

Das freut mich :) viel Erfolg dabei, dass es auch so bleibt :)

Black_Canary schrieb:Mein bester Freund ist auch so ein Kandidat. Der Junge ist zarte 21 Jahre alt, achtet weder auf sein Äußeres, macht keinen Sport, achtet nicht auf Ernährung und das einzige, was er nach der Arbeit macht, ist fressen und zocken. Er hat wenige Freunde und ohne mich, hätte er nicht mal ne Ausbildung.

Und was veranlasst dich zum Schluss, dass dein Freund nur faul aber nicht depressiv ist?

Antriebslosigkeit und auch Vernachlässigung des eignen Körpers können sehr wohl Symptome einer depressiven Verstimmung sein.

Black_Canary schrieb:aber manche Menschen SIND einfach so. Es gibt einfach Menschen, die sind keine Macher, so ist das nun mal.

Ja, möglicherweise, weil sie depressiv sind.

@Kältezeit
Er hat ja auch die Motivation zu zocken ohne Ende, essen zu gehen, generell unter Leute zu gehen, die er kennt (er lernt nicht gern neue Leute kennen). Natürlich bin ich nicht er und laufe nicht in seinen Schuhen, kann daher natürlich auch nicht ausschließen, dass er depressiv ist. Aber bei mir kommt es eben nicht so an, da er für viele - in  meinen Augen -  nicht so wichtige Dinge  eben auch noch, ich sag mal, die "Kraft" hat. Ich bin kein Experte, aber ist man bei einer Depression nicht generell motivationslos und nicht nur auf bestimmte Dinge? Ich habe auch depressive Schübe, bei mir wirken die sich aber anders aus. Ich bin dann meist nur traurig und erschöpft. Wie gesagt, ich kann es bei ihm nicht sagen, das weiß nur er selbst. Ich kann nur das sagen, was ich weiß. 

Kältezeit schrieb:Ja, möglicherweise, weil sie depressiv sind.

Ja, oder faul. Ich kann weder das eine noch das andere mit Gewissheit sagen, aber ich weigere mich zu glauben, dass JEDER faule Mensch depressiv ist ;) 

Black_Canary schrieb:Er hat ja auch die Motivation zu zocken ohne Ende

Würde ich nicht als Ausschlußkriterium nehmen, sondern eher sogar als Symptom. Die Flucht aus dem Alltag, ganz typisch.

Depressive können auch arbeiten gehen und sonst funktionieren und eben nicht den Eindruck eines "faulen" Menschen machen. Es kommt eben auch immer auf den Menschen an und sicherlich auch auf die Schwere der Depression.

Es könnte aber auch sein, dass er einfach keinen Anlass sieht, sein Leben zu verändern, wenn seine Eltern gut verdienen und er sonst all das bekommt, was er benötigt.

Black_Canary schrieb:aber ich weigere mich zu glauben, dass JEDER faule Mensch depressiv ist ;)

Hab ich auch nicht gesagt, aber bei deinem Freund scheint ja nicht nur Faulheit vorzuliegen, sondern mehrere Merkmale, die für eine Depression sprechen könnten.