Rick_Blaine schrieb:@bavi
Mir geht es ganz genauso.
Hätte nie gedacht, dass ich eines Tages mal Alice Schwarzer vollkommen zustimmen muss: http://www.aliceschwarzer.de/artikel/das-sind-die-folgen-der-falschen-toleranz-331143
in beiden sätzen stimme ich dir voll zu.
ich habe mehr mit ausländern und zuwanderern kontakt, als mit einheimischen.
wer wirklich mit vielen menschen anderer nationen zusammenlebt, weiss, dass man die probleme ansprechen muss. unbedingt, jedes einzelne.
hier länger lebende ausländer sprechen mit größter besorgnis über zustände, die wir in unwissen, was toleranz sei und wo sie enden solle, glauben hinnehmen zu sollen.
oft hört man aus ihrem mund, ja mit solchen kleinen auswüchsen habe in ihrer heimat die entwicklung hin zum krieg begonnen, wir sollten dies oder jenes nicht hinnehmen.
wenn ich mir filme von mitteleuropäischen städten ansehe, wo es als neujahrfeier gilt, wenn sich menschen nach herkunftsgruppen geordnet straßenschlechten mit knallkörpern liefern, dann frage ich mich, was mit uns passiert ist. haben wir unsere augen nicht mehr in kopf, und das herz nicht mehr am rechten fleck?finden wir es in ordnung, dass viele für tage sich in ihren wohnungen verstecken müssen aus angst vor knallkörpern? ist uns die wildheit einer kleinen jugendlichen gruppe mehr wert als die bedürfnisse hunderttausender bürger?
darf ich denn im supermarkt oder auf der straße brötchen oder papierbälle in richtung anderer menschen werfen? nein, ich würde alsbaldigst die polizei, und wenn ich mein tun noch nett nennen würde, die gummizelle kennenlernen.
aber wenn wir es wagen, die knallerei anderer infragezustellen, kommt gleich wer, der das rassismus nennt.
rassismus ist auch, wenn man bestimmte fragen nur mehr inländern, aber nicht zuwanderern, ausländern, gastarbarbeitern usw. stellen darf, oder wenn menschen nur einiger nationen gewisse fragen nie gestellt bekommen.
ich denke mir oft, die deutschen haben einfach keinen natürlichen umgang mit menschen anderer nationen, sie sehen sie irgendwie als unberührbare: möglichst nichts mit ihnen zu tun haben, nicht über sie nachdenken, nicht mit ihnen sprechen, nicht ihnen grenzen zeigen, nicht mit ihnen familiäre bindungen eingehen.