@FreakySmiley Hm... es gibt ein sehr gutes und auch bekanntes Buch mit eigentlich genau dieser Thematik. Es ist von Max Frisch und heißt "Stiller".
Das Thema des Romans, die Frage der Identität, ist eines der zentralen Themen Max Frischs. Stiller gehört neben Homo faber und Mein Name sei Gantenbein zu seinem Prosa-Hauptwerk.
Zentrale Themen des Romans:
-- gelebtes Leben (Ich) gegenüber von außen gegebenen Rollen und Klischees (Bildnis),
-- unvermeidbare Wiederholungen, in schon Erlebtem oder Gesagtem zu leben,
-- Bewährung in Beziehungen oder in vermeintlichen Taten,
-- Ironie von Selbstverfehlung und Selbstüberführung,
-- Erzählbarkeit bzw. Nicht-Erzählbarkeit des Lebens und Gier nach Geschichten,
-- das „Unsagbare“, das sich nur umschreiben lässt.
Quelle:
Wikipedia: Stiller (Max Frisch)#InhaltDas so Unglaubliche aber auch Verständliche an dem Roman ist, dass der Erzähler, obwohl er jemand anderes sein will, immer und immer wieder mit seinem alten ICH konfrontiert wird.
Und insbesondere alle, die ihn kennen, es einfach nicht akzeptieren, dass er nun jemand anderes ist, sondern beharrlich darauf bestehen, dass er verdammt noch mal derjenige sein soll, der er mal war.
Und so ähnlich sehe ich es auch mit dem Versuch, seinem alten Leben durch eine Totalamnesie zu entrinnen.
Es gibt da kein Neustart... alle Familienangehörige, die engen Freunde und natürlich auch die Ärzteschaft würden alles versuchen, damit die Amnesie aufgehoben wird und der alte Zustand wiederhergestellt ist, sprich die ursprüngliche Persönlichkeit mit all den Erinnerungen, eben dem alten Leben.
Keiner wurde ruhen, bis nicht alles versucht wurde, um die alte Persönlichkeit wieder her zu stellen.
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Na ja... um einen wirklich Neustart zu bewerkstelligen, ist es doch so, dass viele ihr Verschwinden vortäuschen, um dann in einem anderen Land mit neuer Identität neu zu beginnen.
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Aber... durch eine Amnesie sich praktisch neu zu booten, um mit seinem alten Leben nichts mehr zu tun haben zu wollen, klappt so nicht in der Realität... so etwas kommt höchstens in Filmen und in der Prosa-Literatur vor... und selbst da hat Max Frisch mit "Stiller" aufgezeigt, wo die Phantasie von der Realität eingeholt wird.