Ein dritter Weg?
30.10.2015 um 08:15@Paulette
@Kayla
Sorry, ich hatte nur auf die zitierte Sequenz geantwortet.
Oftmals agiert ein Agressor automatenhaft - unbewusst, so wie Du es am Beispiel Deines Bekannten beschrieben hast, auch wenn sein Handeln von Anderen als willentlich gesteuert erscheint. Aber weitgehend ist es das nicht. Psychodynamisch gesehen, stellt die Gewalthandlung gegenüber der Frau eine Reaktion auf eine subjektiv erlebte Gefährdung der eigenen Macht, bzw. ein Gefühl der Ohnmacht, dar.
http://www.maenner-contra-gewalt.de/BP-27-Peichel-Gewalt%20in%20Paarbeziehungen.pdf
Hintergrund ist ein intrapsychischer Konflikt, der in der Regel nicht steuerbar ist, es sein denn, man hat wie ein achtsamer Borderliner in einer speziellen Therapie gelernt, diese Impulse rechtzeitig (im Aufkeimen) wahrzunehmen, um gegenzuwirken. Ein weites Feld, was das Thema dieses Threads sprengen würde.
Besonders verletzend ist es, wenn wir auf keiner realen Grundlage, sondern mit Wahneinfällen attackiert werden. Wenn aus subjektiver Gewissheit etwas unterstellt wird, was der objektiven Realität nicht entspricht. Aber auch hier gilt das zuvor Gesagte: Insbesondere Wahneinfälle sind immer aus einem inneren Bedürfnis heraus entstanden, auch wenn (paralogische) Gründe, die auf den ersten Blick im Außen rationell erscheinen, ins Feld geführt werden. Das innere Bedürfnis ist schon daran zu erkennen, dass sich der "Ankläger" nicht veranlasst sieht, etwa aufgrund von Einwendungen anderer, seine ungewöhnlichen Vorstellungen und Wahrnehmungen auf ihre Gültigkeit zu überprüfen, was möglicherweise seine Annahme gegenstandslos machen würde. Dieser Mensch wehrt sich vehement auch gegen entsprchende Versuche aus seinem vertrauten Umfeld. Er ist sich seiner Sache sicher und nichts kann ihn in seiner Überzeugung beirren. Da er seine "Wirklichkeit" nicht beirren lassen will, muss da eine innere Notwendigkeit bestehen, ähnlich dem innerpsychischen Konflikt im o. g. Beispiel mit der Gewalt in Paarbeziehungen.
Im zuvor beschriebenen Kontext haben Aggressionen durchaus eine erklärbare Funktion: Aggressionen distanzieren!
Hintergrund ist oft eine aus verschiedenen Gründen nicht mögliche, nicht zu riskierende, nicht erlaubte Beziehung, die durch eine negative feindliche Einstellung unmöglich gemacht wird. Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine Projektion, wie man zunächst annehmen möchte, sondern um eine Umkehr über die ein Schlechtmachen, eine Verteufelung des Anderen stattfindet. Diese Persönlichkeiten zeigen oft auch fanatische Komponenten und überdauernde Rachebedürfnisse.
Die Frage ist, wie man mit solchen Situationen umgeht. Erstmal ist es wichtig, zu verstehen, welche Funktion die Dysfunktion für den Betroffenen hat. Das Verständnis führt nicht dazu Täter und Tat zu lieben, aber den Betrefffenden zu verstehen. Dieses Verständnis wiederum ist die Grundlage für Wohlwollen, welches sich im eigenen Inneren darin ausdrückt, ihm das Beste für seine Zukunft zu wünschen.
Ich meine, diese Leute limitieren sich ja selbst. Das ist Strafe genug. Ein Kneipenwirt, der quartalsmäßig seine Gäste anpöbelt, wird sehen, dass sein Lokal gemieden wird und eines Tages nur noch Leute vorm Tresen sitzen, die er freihält oder deren Gefühle völlig abgestumpft sind.
@Kayla
Sorry, ich hatte nur auf die zitierte Sequenz geantwortet.
Paulette schrieb:Der Aggressor, der die Harmonie vernichten will und dem das auch gelingt.@Paulette
Oftmals agiert ein Agressor automatenhaft - unbewusst, so wie Du es am Beispiel Deines Bekannten beschrieben hast, auch wenn sein Handeln von Anderen als willentlich gesteuert erscheint. Aber weitgehend ist es das nicht. Psychodynamisch gesehen, stellt die Gewalthandlung gegenüber der Frau eine Reaktion auf eine subjektiv erlebte Gefährdung der eigenen Macht, bzw. ein Gefühl der Ohnmacht, dar.
Hintergrund ist ein intrapsychischer Konflikt, der in der Regel nicht steuerbar ist, es sein denn, man hat wie ein achtsamer Borderliner in einer speziellen Therapie gelernt, diese Impulse rechtzeitig (im Aufkeimen) wahrzunehmen, um gegenzuwirken. Ein weites Feld, was das Thema dieses Threads sprengen würde.
Besonders verletzend ist es, wenn wir auf keiner realen Grundlage, sondern mit Wahneinfällen attackiert werden. Wenn aus subjektiver Gewissheit etwas unterstellt wird, was der objektiven Realität nicht entspricht. Aber auch hier gilt das zuvor Gesagte: Insbesondere Wahneinfälle sind immer aus einem inneren Bedürfnis heraus entstanden, auch wenn (paralogische) Gründe, die auf den ersten Blick im Außen rationell erscheinen, ins Feld geführt werden. Das innere Bedürfnis ist schon daran zu erkennen, dass sich der "Ankläger" nicht veranlasst sieht, etwa aufgrund von Einwendungen anderer, seine ungewöhnlichen Vorstellungen und Wahrnehmungen auf ihre Gültigkeit zu überprüfen, was möglicherweise seine Annahme gegenstandslos machen würde. Dieser Mensch wehrt sich vehement auch gegen entsprchende Versuche aus seinem vertrauten Umfeld. Er ist sich seiner Sache sicher und nichts kann ihn in seiner Überzeugung beirren. Da er seine "Wirklichkeit" nicht beirren lassen will, muss da eine innere Notwendigkeit bestehen, ähnlich dem innerpsychischen Konflikt im o. g. Beispiel mit der Gewalt in Paarbeziehungen.
Im zuvor beschriebenen Kontext haben Aggressionen durchaus eine erklärbare Funktion: Aggressionen distanzieren!
Hintergrund ist oft eine aus verschiedenen Gründen nicht mögliche, nicht zu riskierende, nicht erlaubte Beziehung, die durch eine negative feindliche Einstellung unmöglich gemacht wird. Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine Projektion, wie man zunächst annehmen möchte, sondern um eine Umkehr über die ein Schlechtmachen, eine Verteufelung des Anderen stattfindet. Diese Persönlichkeiten zeigen oft auch fanatische Komponenten und überdauernde Rachebedürfnisse.
Die Frage ist, wie man mit solchen Situationen umgeht. Erstmal ist es wichtig, zu verstehen, welche Funktion die Dysfunktion für den Betroffenen hat. Das Verständnis führt nicht dazu Täter und Tat zu lieben, aber den Betrefffenden zu verstehen. Dieses Verständnis wiederum ist die Grundlage für Wohlwollen, welches sich im eigenen Inneren darin ausdrückt, ihm das Beste für seine Zukunft zu wünschen.
Ich meine, diese Leute limitieren sich ja selbst. Das ist Strafe genug. Ein Kneipenwirt, der quartalsmäßig seine Gäste anpöbelt, wird sehen, dass sein Lokal gemieden wird und eines Tages nur noch Leute vorm Tresen sitzen, die er freihält oder deren Gefühle völlig abgestumpft sind.