Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

82 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Österreich, 17 Jahre Vermisst, In Italien Aufgetaucht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

09.10.2015 um 17:15
Möglich ist es. Aber ich glaube auch, dass Petra P. großes Glück hatte. Und Einbruchsspuren an ihrer Wohnungstür werden ihr zum Verhängnis.

Auch wenn sie nicht nur in Düsseldorf lebte. Auch das regelmäßige umziehen ist ein Risikofaktor. Miete zahlen, neue Arbeit suchen.

Der Fall aus Belgien ist für mich gar nicht nachvollziehbar. Er lässt seine Angehörigen im Glauben, Suizid begangen zu haben und fährt mit dem Rad durch Europa.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

12.10.2015 um 07:55
Ich finde, wenn er es wirklich ist, sollten die Medien ihn in Ruhe lassen. Wenn überhaupt, finde ich, könnte ein Psychologe mit ihm reden, warum er abgehauen ist und ob er wieder zurück will oder ob er so weiter leben will. Wenn er all die Jahre Obdachlos war, dann hat er ja auch nichts zu befürchten also á la Finanzamt, etc.

Und noch was, ich verstehe nicht wieso hier immer alle davon ausgehen die Leute seien niemals krank gewesen?! Jeder kann doch zum Arzt gehen, sagen, er sei Privatpatient, nennt irgendeinen Namen und sagt man wohne da und da. Die Rechnung kommt und man
a) zahlt sie unter dem falschen Namen - alle sind happy (falls es wen gab, der die Leute finanziell unterstützt)
b) hat ne ganz falsche Adresse angegeben - ergo man zahlt die Rechnung nicht und der Arzt ist unglücklich, nu kommt es darauf an wie oft man dahin geht bzw. ob man ggf. 100km für den Arzt gefahren ist, dann wird der einen auch niemals finden

Option b geht, finde ich gut, wenn man wirklich selten zum Arzt muss.

Das Ganze geht ja sogar mit Krankenhausaufenthalten.

Edit: Teils kann man ja sogar die Krankenkassenkarte noch nachreichen..wäre auch ne Variante..


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

12.10.2015 um 08:13
Vielleicht hat der Mann einen Gedächtnisverlust erlitten und weiß gar nicht mehr wer er ist.
Zu der Arztgeschichte: Man muss nicht unbedingt zum Arzt. Der Mann ist noch jung und kleine Erkältungen o.ä. kann man auch so auskurieren. Davon mal abgesehen, dass Obdachlose eine Menge abkönnen.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

12.10.2015 um 08:20
@Flashster
Guten Morgen, ich bin hier ganz deiner Meinung. Ich laufe auch nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt und die meisten Honorarnoten begleiche ich in bar. Erlagschein, auf die Bank damit, überweisen und gut ist es.

Ich denke, das ist eine Sache, über die man absolut kein Wort verlieren muss.

In früheren Jahren war Barzahlung eine gängige Sache. Ich kann mich zB nicht erinnern, dass meine Großmutter jemals ein Girokonto besessen hat. Sie kriegte ihre Rente am Monatsbeginn bar vom Geldbriefträger ausbezahlt, die wurde fein säuberlich auf verschiedene Kuverts (mit Aufschrift zB Strom, Lebensmittel udgl) aufgeteilt und der Rest wurde angespart.

Ich war knapp 16 Jahre alt und habe erstmals etwas verdient, da kann ich mich erinnern, dass ich mir ein eigenes Konto zulegen musste. Dennoch habe ich für mich entschieden, dass ich zwecks Kontrolle viele Zahlungen nicht über mein Konto laufen lassen, sondern lieber bar bezahle.

Wie war das denn in Zeiten der RAF, die bezahlten ja auch alles bar (gut, woher das Geld kam, wollen wir hier nicht bereden), um so gut wie möglich unentdeckt bleiben zu können.

Also, wenn es nur um die Frage der Barzahlung geht, das ist bestimmt kein Problem. Es finden sich sicher auch noch genügend Vermieter, die die Miete in bar nehmen. Wahrscheinlich auch Arbeitgeber, die den Lohn bar ausbezahlen.

Darum geht es mir nicht. Mir geht es um die Frage, warum verschwinden Menschen, und lassen ihre Angehörigen im Glauben, sie seien tot? Welche Beweggründe fallen euch ein?

Und noch einmal zur Beruhigung der Moderatoren - es sollten hier nach Möglichkeit keine Einzelfälle durchgehechelt werden.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

12.10.2015 um 08:26
@kf1801

Ohne einzelne Fälle wird es nicht gehen, ich denke jeder hat verschiedene Beweggründe. Häusliche Gewalt könnte ein Grund sein oder mangelnde Zuwendung oder nicht anerkannter Partner, da gibt es noch zig Möglichkeiten.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

12.10.2015 um 08:54
@grizzlyhai
Man kann natürlich - streng anynomisiert vorausgesetzt - beispielhaft auf bekannte Fälle hinweisen. Allerdings, ohne zu bewerten.

Du hast dankenswerter Weise nun einige Beweggründe aufgezählt. Häusliche Gewalt kann ich mir auch vorstellen. Besser, den totalen Schnitt wagen, als draufzugehen oder selbst zum Täter zu werden. Hier auch nahe Angehörige oder Freunde nicht davon in Kenntnis zu setzen, erscheint mir nachvollziehbar, weil die Gefahr, dass sich jemand "verplaudert" nicht ausgeschlossen werden kann.

Mangelnde Zuwendung - interessant, dass du diesen Grund erwähnst. Darüber habe ich in einem Buch über Vermisstenfälle gelesen, dass dieser Beweggrund von Menschen, die verschwunden und irgendwann wieder aufgetaucht sind, sogar relativ oft genannt wird. Aufmerksamkeitsdefizit quasi, Vernachlässigung, man rächt sich an denen, die einen nicht beachten und hofft, dass man wenigstens jetzt Aufmerksamkeit erregt und schmerzlich vermisst wird. Was ich über diesen Beweggrund halten soll, weiß ich ehrlich gesagt, nicht so recht.

Ein nicht anerkannter Partner? Was meinst du damit?


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

12.10.2015 um 09:19
@kf1801

Ganz einfach einen Freund/Freundin der von der Familie abgelehnt wird. Wegen Hautfarbe, Herkunft, Religion usw.

2 Kinder auf dem Spielplatz: sagt das eine "oh Mist ich bin zu spät, das gibt Schimpfe" sagt das andere, "dann bleib noch 2 Stunden, dann sind deine Eltern froh dass du überhaupt kommst"

Das zum Thema Zuwendung :D


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

12.10.2015 um 09:44
@grizzlyhai
Na ja, da muss die Liebe aber schon sehr verzweifelt und vermeintlich groß sein. Gegen Intoleranz sollte doch das ein oder andere, gelindere Mittel anzuwenden sein.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

12.10.2015 um 10:43
@Feelee

In Deutschland ist bestimmt die Tatsache bedeutender, dass Meldepflicht herrscht.

Und der Vermieter ja auch Auskunft geben muss, wer bei ihm wohnt, zum Beispiel an die GEZ muss das gemeldet werden.
Die anderen Faktoren finde ich nicht so gravierend.

In den USA ist es aber bestimmt leichter, unterzutauchen, grade wenn nicht nach einem wegen schweren Verbrechen gefahndet wird.

Dann hast du vielleicht Schulden in irgendeinem kleinen Städtchen in Oregon an der Nordwestküste und ziehst in eine Kleinstadt in Louisiana, ohne jemandem was zu sagen, das fällt kaum auf, denke ich. Wenn man sich nichts zu schulden kommen lässt und von Ärger fernhält, ist das machbar.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

13.10.2015 um 09:10
es gibt ja viele fälle, und da ist sicher jedem der eine oder andere bekannt, wo es wirklich zu einem bruch mit der familie und den freunden kam, diese zwar wissen, wo der betreffende lebt, aber sonst kein kontakt besteht. wahrscheinlich ist sowas tröstlicher, oder auch nicht, es ist ja trotzdem schwer nachvollziehbar, wenn man aus einem gut funktionierenden sozialen umfeld kommt.

erschüttert hat mich vor ein paar jahren eine wahre "geschichte", die mir meine cousine über einen gemeinsamen (sehr weitläufig) bekannten erzählte*:
hab hier diese geschichte soweit adaptiert, dass sie nicht auf diesen konkreten fall rückzuführen ist

dieser lebte ca. 200km entfernt von seinem heimatort und seinen eltern, es gab nur eingeschränkt kontakt, der junge mann orientierte sich komplett an der familie seiner frau.
eines tages erhielten die eltern eine sogenannte "pate" (traueranzeige) und als sie diese öffneten, sagte noch der mann zu seiner frau: schau, der schaut unserem A. aber sehr ähnlich - und als sie weiterlasen, erkannten sie zu ihrem entsetzen: das war ihr sohn, der da verstorben ist, an einer schweren krankheit. die schwiegermutter hat die pate kommentarlos an seine eltern übermittelt, die darauf auch niergends erwähnt werden.


das hat mich dermassen erschüttert, und ich frage mich wirklich, wie es soweit kommen kann, kenne diese menschen, der sohn war ihr augapfel.

Der junge mann ist zwar nicht verschwunden und wieder aufgetaucht, wie es hier thema ist, hat aber komplett gebrochen mit seinem umfeld. auch traurig.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

13.10.2015 um 14:29
Die Geschichte von dem Mann aus Belgien kann ich so schlimm nicht finden. Er hatte psychische Probleme und wohl auch den Vorsatz, sich das Leben zu nehmen.

Wahrscheinlich hat ihn der Mut verlassen und er - wer kann denn in seinen Kopf hineinsehen - zog es vor, ein Jahr lang in der Gegend herumzustreunen. Er brauchte die Zeit für sich und hat sie sich genommen.

Nach einem Jahr fühlte er sich wieder besser und konnte gestärkt zurückkehren, ... sein Verhalten mag Außenstehenden rücksichtslos erscheinen. Ich kann aber verstehen, dass psychische Probleme oftmals zu nicht nachvollziehbaren Handlungen führen können.

@sylvana
Weil du schreibst, mit dem Umfeld gebrochen, kennst du das Buch "Vermisst" von Christian Mader?

Ein Fall wird in dem Buch geschildert, bei dem ich die Motive des Vermissten sehr gut nachvollziehen kann.
Kurz beschrieben: Die überfürsorgliche, klammernde Mutter, die ihrem erwachsenen Sohn keine Luft zum Atmen lässt. Vater ist, no na net, keiner mehr da, also ist der Sohn Lebensinhalt, Sinn und engste Bezugsperson in einem. Dass der Sohn ständig unglücklicher wird, merkt sie nicht und wenn, ist es ihr egal. Also tut er das für ihn Lebensrettende, er setzt sich ab, befreit sich aus der Umklammerung der Mutter, die ihm jegliche Chance zur persönlichen Weiterentwicklung nimmt.

Die Mutter kommt im Zuge der Vermisstenanzeige in Kontakt mit Christian Mader, der aus dem Verhalten der Mutter sofort schließt, dass der Sohn nicht tot, sondern abgetaucht ist.

Wie er auf dessen Spur kam, kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Ich glaube aber, der Sohn hat anonym irgend etwas an seine Mutter geschickt und Mader hat daraufhin richtig kombiniert, dass er noch und vermutlich in Deutschland lebt und bei einer Computerfirma arbeitet. Mader rief bei verschiedenen deutschen Computerfirmen an, hatte irgendwann einen Volltreffer und den Mann persönlich am Apparat.

Auf die Frage nach dem Warum hat der Mann die Vermutung von Mader bestätigt. Zu sehr hat ihn seine Mutter mit ihrer Überfürsorge erdrückt, sodass ihm sonst kein Ausweg eingefallen ist, als quasi zu flüchten. Auf Maders Frage, ob er seiner Mutter wenigstens Bescheid geben dürfe, dass er lebt, sagte der Mann, lieber nicht, sie würde sonst alles daran setzen, ihn zu finden und das wolle er nicht.

Eltern, die klammern, die ihren (erwachsenen) Kindern kein eigenes Leben gestatten. Die erwachsenen Kinder wagen es entweder nicht, sich dagegen aufzulehnen oder sämtliche Auflehnungsversuche laufen ins Leere. Also weg, untertauchen, sich nicht mehr melden, sich tot stellen - alles besser, als von den Eltern (es gibt bestimmt auch einige Väter, die nicht loslassen können) kein eigenes Leben gestattet zu bekommen.

Das ist ein Beweggrund, den ich schon verstehen kann.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

13.10.2015 um 16:45
ja, ich kann mir das schon auch vorstellen, dass es sowas gibt. aber nur theoretisch, weil mir meine familie sehr wichtig ist und ich mir niemals vorstellen könnte, sie zu verlassen. auch ist der kontakt zu eltern und geschwistern so, dass es mal mehr, mal weniger ist, wie es halt grad so passt. das tut mir gut.
es muss schon arg sein, wenn man keine andere konsequenz ziehen kann, als "sich tot zu stellen".
es gibt bei den krininalfällen auch zumindest einen fall, wo ich mir denken könnte, dass es so ist, wenn man sich die mutter dazu anhört.
bei den oben angefürhten flüchtig bekannten war es übrigens ähnlich, es war bekannt, wie sehr die eltern ihren sohn in den himmel hoben.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

13.10.2015 um 16:59
Es sind ja Einzelfälle, es gibt also viele Menschen, die mit Unzulänglichkeiten innerhalb einer Familie doch irgendwie zurecht kommen. Es kann auch eine Flucht vor einer Situation sein, die außerhalb der Familie liegt und es der letzte Ausweg ist. Ein Job mit extremen Erwartungshaltungen, seines vom Arbeitgeber oder dem Ehepartner.
Ich könnte mir auch die Flucht vor Verantwortung als Grund vorstellen, z. B. im Fall eines Mannes, der die Freundin verlassen will und diese ihm sagt sie sei schwanger.
Oder einfach ein neues Leben mit einer anderen Frau, ohne die Unterhaltsverpflichtungen.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

14.10.2015 um 13:04
@grizzlyhai
Natürlich. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass jeder Vermisstenfall ein Einzelfall ist. Es gilt auch, jeden Einzelfall als solchen zu bewerten.

Und ja, Flucht vor Verantwortung, ungewollten Schwangerschaften usw - kann natürlich alles den berühmten "Fluchtreflex" auslösen. Nur, Flucht ist nicht gleich Vermisstenfall. Im Allgemeinen wissen die Betroffenen von der Ursache und wissen auch, dass der Flüchtige noch am Leben ist. Sie kennen eben nur nicht dessen Aufenthaltsort. Würde jede "Flucht aus Feigheit" als Vermisstenfall zur Anzeige kommen, wären es wohl um ein Vielfaches mehr.

@sylvana
Ich denke, jemand, der mit seiner Familie auch nur halbwegs klar kommt, hat es auch nicht nötig, auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden und alle glauben zu lassen, man sei tot. Da muss jedenfalls etwas viel Gravierenderes vorgefallen sein, was einen derartig folgenschweren Schritt auslöst. Ich persönlich habe nicht mehr so viel Familie. Hätte ich aber schwere Konflikte mit denen, ich würde den Kontakt abbrechen, aber mich nicht "tot stellen".

Gerade eben habe ich im Kriminalfälle-Thread ein wenig in den Fällen gestöbert, wo es um Langzeitvermisste geht. Allein von den sieben Fällen auf Seite 1 könnte ich mir locker drei davon vorstellen, wo - für die Vermissten - nachvollziehbare Gründe vorliegen, die sie dazu veranlasst haben, sich "tot zu stellen".


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

14.10.2015 um 13:40
Hm... die Fälle wie im Eingangspost beschrieben, sind gar nicht mal so selten (siehe weiter unten den Artikel als Auszug).

Also... das ein "vermisst" werden vorgetäuscht wird... aus welchen persönlichen Gründen auch immer.

Wenn Menschen abhauen, also verschwinden, dann wird das meist auch so festgestellt... denn im Umfeld "forschen" die zuständigen öffentlichen Behörden auch danach, ob es ein Motiv für ein mögliches Verschwinden vorhanden war oder nicht.

Hat jemand bspw. hohe Schulden oder ähnliches, dann liegt der Verdacht nahe, dass jemand einfach abgehauen ist... oder aber er hat hohe Unterhaltszahlungen zu leisten (an seine Kinder) und macht sich deshalb aus dem Staub.

Liegen solche Motivfälle nicht vor, dann geht man schon von einer wirklichen vermissten-Geschichte aus...

Es ist schon fast unglaublich, wie viele Menschen allein in Deutschland pro Jahr als vermisst gemeldet werden.

Düsseldorf (RPO). Jährlich werden in Deutschland 100.000 Menschen als vermisst gemeldet. Oft tauchen sie nach ein paar Tagen wieder auf. Doch manchmal hören Angehörige nie wieder etwas von ihnen. Der Düsseldorfer Autor Peter Jamin beschreibt in einem neuen Buch das Schicksal der Betroffenen.

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/spurlos-verschwunden-aid-1.2035025

Aber, aus derselben Quelle, ganz wichtig, dieser Nachschub:

Der Beginn einer menschlichen Tragödie. 100.000 Menschen verschwinden in Deutschland pro Jahr, 40 Prozent davon sind Kinder. 500.000 Angehörige sind betroffen. Die meisten tauchen freiwillig unter, doch wissen Angehörige oft nicht warum. Nach Schätzungen des Bundeskriminalamtes erledigen sich 50 Prozent aller Vermisstenfälle innerhalb einer Woche, 80 Prozent in Monatsfrist. Nur drei Prozent werden länger als ein Jahr vermisst.

In NRW gelten zum Stichtag 15. Januar 29 Menschen als "dauervermisst". Susanna Deeken-Heusgen, Sprecherin des Landeskriminalamts NRW, nennt weitere Zahlen: Nach 3360 Kindern, 5825 Jugendlichen und 2305 Erwachsenen wurde 2006 in NRW gefahndet. Nur ein Prozent aller Vermisstenfälle sind wirklich Kapitalverbrechen", sagt Jamin. 15 Prozent der Vermissten sind Menschen, die geistig verwirrt sind. Meist verschwinden Menschen in Konfliktsituationen. Ausgebrannte Manager zum Beispiel oder Studenten im Prüfungsstress.


Weltweite Zahlen habe ich jetzt auf Anhieb nicht finden können... ich mag den obenstehenden Artikel, weil er gut unterscheidet zwischen den absoluten Vermisstenzahlen und danach noch erklärt, dass eben die meisten freiwillig abtauchen, manche der Vermissten geistig verwirrt sind und dann noch die Gewaltverbrechen dazu anführt.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

14.10.2015 um 14:13
In Österreich sind es nicht ganz so viele. Als Langzeitvermisste gelten in Österreich ca 849 Menschen (ich weiß aber nicht den Zeitraum). Allerdings vermutet man nur von einem kleinen Anteil dieser Dauervermissten, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens wurden. Der Rest entführt von einem Elternteil, Jugendliche auf Abenteuertrip, Verwirrte und dann eben die, die mit einer konfliktreichen Situation in ihrem Leben nicht klar gekommen sind.

Ich denke, Welt weit ist die Zahl derer, die verschwinden, natürlich nach Landesgröße variabel, die Gründe werden einander aber gleichen.

Wobei ich mir vorstellen kann, dass vermisste Kinder und (eventuell) Jugendliche bis ca. 17 Jahre, soferne sie nicht Opfer einer Entführung seitens eines Elternteiles wurden, oder die weite Welt entdecken wollen, wohl eher einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sind als Erwachsene. Bei Erwachsenen ist die Palette an Gründen, weshalb man abtaucht, schon um einiges größer ist. Das ist aber nur eine Annahme von mir, ein Gefühl.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

14.10.2015 um 18:26
@kf1801

Da kannst du richtig liegen, weil Kinder und Jugendliche lange nicht so viele Verpflichtungen haben wie Erwachsene. Auch wenn sie das anders sehen.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

15.10.2015 um 10:09
Genau. Natürlich gibt es Kinder und Jugendliche, die schulisch und im Elternhaus einem immensen Druck ausgesetzt sind. Und es ist bekannt, dass auch Kinder und Jugendliche diesem Druck nur durch Selbstmord entgehen zu können meinen.
Aber es ist eben selten, und noch seltener verschwinden Kinder und Jugendliche aus so einem Grund und stellen "sich tot". Dazu fehlen ihnen eben die Möglichkeiten, die einem Erwachsenen durchaus zur Verfügung stehen.

Bei jungen Erwachsenen, so ab 16 Jahren aufwärts kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass - die geistige Reife und die entsprechenden Kontakte vorausgesetzt - einem extremen Druck (egal ob Schule oder Elternhaus) auch mit Abhauen und "tot stellen" entgehen.


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

16.10.2015 um 07:45
Mir fiel noch zum Thema Familienzoff eine Geschichte aus meiner Bundeswehrzeit ein. Wir bekamen einen Zeitsoldaten dazu, der vorher Theologie studiert hatte. Seine Eltern waren streng gläubig. Er natürlich der Held mit dem Studium. Dann lernte er ein Mädchen kennen und er brach das Studium ab (und das Zölibat). Seine Eltern beendeten sofort die finanziellen Zuwendungen und sagte ihm er wäre nicht mehr ihr Sohn. Der wiederum heiratete die Frau und nahm ihren Namen an und zog in eine andere Stadt. Er sagte "die finden mich nie wieder". Da ich nur Wehrpflichtiger war, trennten sich dann unsere Wege, keine Ahnung was geworden ist. Trotzdem ein Beispiel für unüberbrückbare Differenzen, die ein Untertauchen bewirken können.
Die


melden

Viele Jahre vermisst, plötzlich wieder aufgetaucht.

16.10.2015 um 18:05
Es hat sich herausgestellt, dass der Obdachlose NICHT Martin B. ist.

http://kurier.at/chronik/wien/obdachloser-ist-doch-nicht-martin-bohdal/158.831.578
Polizei nahm Fingerabdruck und stellte die wahre Identität fest - nicht der seit 17 Jahren vermisste Wiener.

Der Obdachlose von Terlizzi ist nicht der vermisste Wiener Martin Bohdal. Das ergaben die Untersuchungen der lokalen Carabinieri. Dem Mann wurden offenbar vor bereits vor einigen Tagen Fingerabdrücke abgenommen, berichtet die Lokalzeitung Terlizziva. Die Abdrücke wurden anschließend in die lokale Datenbank eingegeben und ergaben einen Treffer.

Der Fall sorgt seit vergangener Woche für Aufsehen in Österreich und Italien. Wie berichtet, ist der Wiener Bohdal (siehe Bild)seit 17 Jahren vermisst. Er soll nach der Fete Blanche in Velden von einem Motorboot gefallen sein. Bis heute sind die Umstände mysteriös. Der italienische Sender RAI3 forschte den Obdachlosen aus und ein Datenforensiker aus Linz stellte später in fünf Punkten eine Ähnlichkeit fest. Auch Interpol war in den spektakulären Fall eingeschaltet.


Er stammt aus Ungarn

Nun stellte die Polizei fest, dass es sich tatsächlich um einen Mann mit ungarischer Herkunft handelt. Er bewegt sich von Stadt zu Stadt und übernachtet dann dort ein paar Wochen. Die fast idente Narbe auf der Nase dürfte also nur eine zufällige Ähnlichkeit sein. Die italienische Polizei soll bereits die österreichische Botschaft in Rom informiert haben. Das Landeskriminalamt in Kärnten wusste davon auf KURIER-Anfrage noch nichts.



melden