"Wir suchen nur einheimische..."-Stellenanzeigen legitim?

@Lilith101

Lilith101 schrieb:Das mit dem bevorzugen ist ja gar nicht Thema, das kann er auch bei der Bewerberselektion machen ohne es in die Ausschreibung zu schreiben ;)

Aber wieso soll ich zig z.B. Frauen Hoffnungen bei der Bewerbung machen, wenn ich die dann sowie gleich raussortiere. Das ist doch am Ende Unfug, nur, damit die political correctness befriedigt ist ?

@slider
Ich sehe das doch genauso. Nur ist es heute aufgrund der Diskriminierungs- und Gleichstellungsgeschichten nicht mehr so einfach.

hallo-ho schrieb:Mir isch egal, wer mir aufm Ulmer Volksfeschdle am Schwörmontag das Bier zapft, solang es freundlich und kompetent gmacht wird.

Sehe ich auch so, das kann sonstwer machen, solange das Bier gut eingeschenkt ist (also nicht zur Hälfte nur Schaum) ;)

Aber ich glaube, dass da "Einheimische" eher besch...

"Wir suchen nur einheimische..."-Stellenanzeigen legitim?

Unnötig, da dies sogar in der Verfassung verankert ist.

@genau_so
Kannst du da irgendwie ne Quelle oder was reinschreiben? Würde mich mal interessieren

@Lilith101
Artikel 12 GG
(Freiheit der Berufswahl und Berufsausübung)

(1) Alle DEUTSCHEN haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
__________________

Heißt übersetzt, der deutsche Bürger kommt zuerst.
Ansonsten wird im GG vom "Jeder" gesprochen, womit jeder Mensch gemeint ist

@genau_so
Ach so meintest du das.... Ja gut wir haben es ja aber hier nicht von ausländischen Mitbewerbern sondern von Deutschen aus anderen Regionen.

@Lilith101
Das ist dann wiederum verfassungswidrig, da die Würde des einzelnen angegriffen wird. Da es eine Diskriminierung darstellt

@genau_so
So sehe ich das auch, danke :)
Nur kannst du nichts machen wenn dann innerhalb des Besetzungsverfahrens ausgesiebt wird. Das bleibt so.

Es ist und bleibt Diskriminierung. Jeder kann, wenn er sich ungerecht behandelt wird, zivilrechtlich dagegen vorgehen

Kann er schon, aber wie da die Chancen stehen würden das wissen wir doch auch. Bzw. fehlt jedem der einen neuen Job sucht, die Kraft sich mit sowas auseinanderzusetzen.

@Lilith101
Das muss man natürlich auslegen können, wenn das der Fall ist, dann MÜSSEN Staatsanwälte dagegen vorgehen

@Lilith101
@genau_so
sorry das ist jetzt etwas blauäugig. Natürlich kann sich jeder auf jede Stelle bewerben. Das Recht hat er. Der Arbeitgeber hat das Recht aus der Menge der Bewerber denjenigen auszusuchen der seiner Meinung nach die besten Voraussetzungen dafür hat. Und das ist mehr als nur Ausbildung Erfahrung etc.

Wenn der Arbeitgeber nicht grob danebenhaut, ist es utopisch zu glauben vor Gericht etwas erreichen zu können. Was auch gut so ist da z.B. bei 9 Bewerbern halt mal 8 abgelehnt werden. Die mögen alle mehr oder weniger geeignet sein. Aber nur einer wird die Stelle bekommen. Soll jetzt bei jeder Stellenausschreibung erstmal gerichtlich geprüft werden wer der geeignetste ist?

@TunFaire
Wie gut kennst Du unsere Gesetze und deren Inhalt um das blauäugig nennen zu können? ALLES im Gesetz präzise beschrieben. Und Verstöße gegen das GG sind Ordnungswidrigkeiten, bei groben Verstößen sogar Straftatbestände

@genau_so
Nicht das Gesetz ist blauäugig.
Die Annahme das jeder der sich benachteiligt fühlt (von den 9 Bewerbern im Beispiel wären das dann 8) vor Gericht das Recht auf die Stelle einklagen kann. Das ist blauäugig. Im Prinzip hat er das Recht. In der Praxis ist das etwas schwieriger. Du musst erstmal aufzeigen dass dem so ist. Dazu fehlt dir schon mal das Wissen wer denn die Stelle bekommen hat und warum.
Deshalb schrieb ich ja, nur wenn der Arbeitgeber sich dämlich bei der Stellenausschreibung verhält hast du eine Möglichkeit. Wenn er alles neutral schreibt und dann in der ersten Runde von den 9 Bewerbern drei auswählt und einlädt. Wie willst du nachweisen dass du als einer der abgelehnten anderen benachteiligt wurdest.

@TunFaire
Man kann nicht das Recht auf eine Stelle einklagen, das ist richtig. Aber man wurde an seiner Würde verletzt. Da ist wenigstens ein Schadensersatz (Geld) fällig.
Man muss es nur beweisen können, da liegt im Endeffekt das Problem.

Ich habe jetzt seit sicher 7 Jahren keine Anzeige mehr gelesen, aber auch vor 7 Jahren wäre mir das nicht aufgefallen. Bzw. gesehen habe ich es nie.
Ich könnte mir sowas zb. beim Pakete ausfahren vorstellen. Einfach wegen der Ortskenntnis. Aber sonst fällt mir da nichts ein. Weil Einheimisch kann ein Ausländer ja auch sein, daher würde ich jetzt keine Diskriminierung sehen. Kommt sicher drauf an wie die Anzeige bzw. die Stelle gemeint ist.

@liaewen
Eben. Wenn es aber so in der Anzeige steht, dass definitiv nur Saarländer, zum Beispiel, gesucht werden, dann ist das bereits eine Diskriminierung gegenüber den restlichen Bürgern aus den anderen 15 Bundesländern.

@genau_so
Du wirst in deiner Würde verletzt weil ein anderer Bewerber genommen wurde?
Sorry das ist Blödsinn.
Es sei denn du kannst etwas in die Richtung beweisen. Da drehen wir uns im Kreise

@TunFaire
Ich bin in meiner Würde verletzt wenn ich auf Grund meiner Herkunft diesen Job nicht bekommen habe, bleib beim Thema.