allesanders schrieb:Ich denke mit Empathie kommt man eher zur Einsicht als mit brutalen, aggressiven Tonstil.
Naja, ich denke dass Empathie hier in unterschiedliche Richtungen geht. Einmal führt das Mitleiden mit den Kindern bei manchen dazu dass sie der Mutter Vorwürfe machen dass sie es mit ihrem Partner nochmal probieren will. Zum anderen gibt es hier diejenigen die Mitleid empfinden wenn sie darüber berichtet dass er sie körperlich missbraucht hat. In beiden Fällen haben die Empathie User allerdings ein Problem damit zu verstehen weshalb sie diesen Kerl liebt und weiterhin mit ihm zusammen bleiben will. Und das schwingt dann - wenn man sich zu sehr emotional auf die Situation der TE eingelassen hat - plötzlich um in Anschuldigungen ihr gegenüber weil sie ihre Entscheidung anders getroffen hat als man es selbst unbedingt gerne gehabt hätte. Kann ich sehr gut nachvollziehen dass man dann ziemlich ratlos ist wenn man 25 Seiten lang mitgefiebert hat ob sie es schafft sich zu trennen und ihr kontinuierlich versucht hat Mut zu zu sprechen dass es gelingt ihr den von allen hier als "richtig" befundenen Weg aufzuzwingen.
@CthulhusPrison CthulhusPrison schrieb:Also ist diese "Liebe" (was auch immer das in diesem Fall sein soll) zu ihm, ihr wichtiger als den eigenen Kindern durch ihr Verhalten, ihrer Einstellung etc. ein Vorbild zu sein und ihnen anständige Werte zu vermitteln?
Weiß ich nicht. Das kann nur sie selbst beantworten. Aber für seine Gefühle kann man ja nunmal nichts.
CthulhusPrison schrieb:Hoffnung das MIT ihm alles wieder gut wird oder Hoffnung das sie es auch OHNE ihn schafft? Ich glaube eher der zweite Teil trifft eher zu.
Generell Hoffnung, dass sie es schafft. Wie bereits andernorts erörtert bekam sie positive Reaktionen auf ihre Geschichte (und der Begriff "Geschichte" soll nicht implizieren dass es nicht stimmen würde was sie da berichtet). Ihr wurde gut zugeredet, sie wurde hier unterstützt. Ich schließe mich
@Mrs.Spock da voll und ganz an: Ich denke auch nicht dass es ihr jemals darum ging etwas grundlegendes zu verändern. Ich denke auch eher dass sie ein "offenes Ohr" oder - wie ich es eher ausdrücken würde ohne dass es jetzt als Vorwurf gemeint sein soll - Mitgefühl suchte, was sie ja auch von einer Reihe Usern hier erhalten hat. Aber - auch wenn ich mich in dem Punkt jetzt zum 100. Mal wiederhole - Mitgefühl und Zuspruch alleine reichen schlicht nicht aus, und sind unter Umständen sogar eher kontraproduktiv. Deswegen war es bislang auch immer mein Credo den Usern, die solche Geschichten hier auftischen weniger mit Hoffnungsmache zu überhäufen sondern vielmehr aufzuzeigen welche fatalen Konsequenzen derartige Beziehungen haben können.
Unterm Strich bleibe ich also bei meiner Auffassung, dass man Menschen mit derartigen Problemen wenn sie davon erzählen nicht mit noch mehr Aufmerksamkeit hilft, sondern eher indem man ihnen die Aufmerksamkeit, die auf die von ihnen (möglicherweise) bewusst dargestellten Probleme, gerichtet ist, entzieht und anstatt dessen die Fakten hinterfragt, die von der TE möglicherweise zurückgehalten wurden weil sie unangenehmer Natur sind.
Kältezeit schrieb:Kann man denn jemanden lieben, der einen betrügt und gewalttätig ist?
Der einem dann noch die Schuld für's eigene Versagen zuschustern will (hier leider mit Erfolg)?
Ich glaube nicht...
Und wie man das kann.
;)Sie erwähnt ja immer wieder, dass sie Angst hat, alleine zu sein (Abhängigkeit). Ich habe hier nirgends gelesen, dass sie ihn noch liebt ("ich liebe ihn irgendwie noch" zähle ich nicht dazu), oder gar, dass sie mit der momentanen Situaton (er ist glücklich) SELBST glücklich ist....
Joa, in meinen Augen ist es auch relativ klar was das Problem der TE ist.
;)CthulhusPrison schrieb:Und als Ergänzung: IHRE große Hoffnung ist es ja das MIT ihm alles wieder gut wird und diese Hoffnung ist völlig Fehl am Platz!
Tja. Meine Meinung dazu kann man hier ja an ganz verschiedenen Stellen nachlesen.