Kann man sein Geschlecht ändern?

@insideman

Auch wenn es Intersexuelle sind?

Nee kann man nicht. Nächste Frage!

Pallas schrieb:Auch wenn es Intersexuelle sind?

Sollten beide Piloten bewusstlos werden, kann ich auch keine Boing landen.

Ich denke das ist ungefähr eine Frage welche dieselbe Bedeutung hat.

@insideman

Das beantwortet zwar meine Frage nicht, aber auch egal.

Ich muss sagen, ich blicke da nicht mehr durch. Transsexuell ist mir noch einleuchtend, aber Intersexuell, Transgener etc... ist das auch sowas wie Transsexuell nur andere Worte? Und gibt es auch Leute, die sich keinem Geschlecht hin geben sondern mal Frau mal Mann sind?

Dieses Thema hattest du schon so oft am Wickel und egal wie oft du es noch versuchst in eine von dir gewünschte Richtung zu treiben @jimmy82 deine Unwissenheit spricht für sich. Um es mal ganz einfach und ganz klar zu machen, nein das biologische Geschlecht kann man natürlich NICHT ändern, sondern nur an das innerlich erwünschte Ergebnis angleichen, sei es durch die Einnahme von Hormonen oder gar einer angleichenden Operation. Wobei das nicht zwingend sein muss diesen Weg komplett zu gehen, einige fühlen sich auch so recht wohl, wenn sie mit dem zufrieden sein können was sie im Spiegel sehen. Dann wenn inneres und äußeres mehr in Einklang ist, dann sind diese Menschen auch mehr mit sich selbst in Einklang.

Es geht nicht darum mal eben sein Geschlecht zu "wechseln", sondern etwas das innerlich schon immer da war, versucht zumindest das äußere Erscheinungsbild mit dem inneren in Einklang zu bringen. Im Grunde sind diese Menschen neuobiologisch schon immer das angestrebte Geschlecht gewesen, sie sind nur in einem für sie unpassenden vermännlichten oder verweiblichten Körper zur Welt gekommen.

Diese Menschen versuchen sich nur mehr ins Lot zu bringen und nehmen dafür viele Hürden in Kauf, von den Gutachten, der Namensänderung, viel Bürokratie, viel Aufklärungsarbeit, der Einnahme von Hormonen, bis meist zur Geschlechtsangleichenden Operation. Das biologische Geschlecht mag sich nicht ändern, das physische aber durchaus. Und wie ich schon schrieb, neurobiologisch ist es inzwischen recht klar, Transsexualität ist durch Neuro-Scans (CT/MRT) nachweisbar, es bedeutet das eine transsexuelle Person die Neurobiologie des Geschlechts besitzt, das sie dann später auch physisch versucht anzugleichen. Mit anderen Worten eine Transfrau ist eben auch aus neurobiologischer Sicht eine Frau.

Mal ernsthaft gefragt, wer würde in ihr z.B. keine Frau erkennen und ihr unterstellen sie sei ein "Mann"? Sie ist durch und durch eine Frau, nur eben eine die den Weg der Angleichung nehmen musste, da sie vermännlicht zur Welt gekommen ist:


Geena Rocero

Hier auch noch ein interessanter Artiel der das thematisiert:
http://zeitjung.de/transsexualitaet-interview-kim-schicklang/

@Cherymoya es ist nicht schimm wenn das am Anfang etwas verwirrend erscheint, dabei ist es recht einfach zu verstehen. Stell dir vor, dein Gehirn wäre das einer Frau, hättest die Denkweisen, Empfindungen die sich als weiblich verstehen, bist jedoch in einem vermännlichten Körper zur Welt gekommen. Dann wärst du transsexuell.

Cherymoya schrieb:Transsexuell ist mir noch einleuchtend, aber Intersexuell, Transgener etc... ist das auch sowas wie Transsexuell nur andere Worte? Und gibt es auch Leute, die sich keinem Geschlecht hin geben sondern mal Frau mal Mann sind?

Die Intersexualität ist wenn auch biologisch Überscheidungen zwischen den Geschlechtsmerkmalen vorhanden sind, wenn z.B. die Genitalien männliche wie auch weibliche Erscheinungsformen mit unterschiedlichsten Zwischenstufen aufweisen, so können auch ihre Hormone von beiden Aspekte haben und auch dann kann es physisch in der Erscheinung zur Überschneidungen kommen.

Transgender ist ein Umbrella-Begriff, das inkludiert alle Menschen die von der gesellschaftlichen Geschlechtsrolle abweichen die man von ihrem Geburtsgeschlecht in Erwartung stellt, das ist ein weites Spektrum und kann alle Menschen beschreiben, die nicht eindeutig mit ihrem Geschlecht oder dessen Rolle und Erscheinung übereinstimmen. Die Transsexualität ist damit inbegriffen. Ich z.B. bin "Genderqueer" und "Agender", lehne klare Geschlechtstypische Rollen, Verhaltensweisen und dann und wann auch Erscheinungsformen für mich persönlich ab, und schwimme da zwischen diesen. Androgynität könnte man es auch nennen. Geht alles zusammen unter dem Begriff Trangender. Die Geschlechtsidentität und Erscheinung kann einem weiten Spektrum gleichen, es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Zwischentöne und Abstufungen. Das bedeutet eine reichhaltige Vielfalt an Möglichkeiten, diese gab es schon seit Menschengedenken, in antiken Kulturen, bei Naturvölkern und auch in modernen Kulturen. Bei den Indianern nannte man diese Menschen auch "Two-Spirits", in Thailand nennt man sie "Kathoey", in Indien die "Hijras", im frühislamischen Arabien waren es die "Mukhannathun" und in Mexiko bei den Indigenas die "Muxe". Es gab und gibt sie schon immer seit es den Menschen und Geschlechtsidentitäten gibt.

Also da ich "Agender" bin, also jenseits von geschlechtstypischen Denk- und Empfindungsweisen, hab ich für mich erkannt, bis auf die ganz natürlichen Triebe und das Spiel mit den Geschlechterrollen, gibt es nur den Menschen, als reines Wesen das sich entwickelt, seine Möglichkeiten austestet und die unterschiedlichsten Erkenntnisse im Leben sammelt. Die Begrifflichkeiten dienen nur einer Benennung oder Orientierung in der Welt, doch für das zwischenmenschliche, die Empfindungen, die Erscheinungen und Erkenntnisse sind sie nicht relevant. Man ist eben das was man ist und wenn Menschen sich nicht im Einklang mit ihrem körperlichen Geschlecht fühlen, darunter gar sehr leiden, dann versuchen sie den Weg der Angleichung zu gehen. Ich selbst brauche das nicht mehr, ich dachte auch mal eine gewisse Zeit ich sei transsexuell, doch ich komme mit meinem körperlichen Geschlecht ganz gut klar, nur eben nicht mit dem gesellschaftlich erzwungenen Rollenbild. Ich mag feminines, maskulines aber meine Vorliebe für feminines überwiegt. Ne Zeit dachte ich auch ich sei eine feminine Lesbe im Körper eines Mannes, aber dann wäre ich als Frau vom Typ her "Tomboy" also eine burschikose Frau mit Penis :D

Leben und leben lassen, wenn Menschen eine Angleichung anstreben, würde ich mich ihnen nicht in den Weg stellen, sondern sie auf ihrem Weg unterstützen und ihnen Mut machen wollen. Denn dieser Weg ist wirklich reich an Hürden und nicht selten begegnet man Intoleranz und Ausgrenzung, das macht es noch ungemein schwerer für diese Menschen.

cRAwler23 schrieb:Die Begrifflichkeiten dienen nur einer Benennung oder Orientierung in der Welt, doch für das zwischenmenschliche, die Empfindungen, die Erscheinungen und Erkenntnisse sind sie nicht relevant.

Aber wie sieht es auf der sprachlichen Ebene aus? Wir haben im Deutschen ja die Personalpronomen "er" und "sie". Und wenn jemand öfter wechselt bzw. das Geschlecht nicht eindeutig erkennbar ist, wie spricht man dann über ihn/sie?

@cRAwler23

cRAwler23 schrieb:Mal ernsthaft gefragt, wer würde in ihr z.B. keine Frau erkennen und ihr unterstellen sie sei ein "Mann"? Sie ist durch und durch eine Frau, nur eben eine die den Weg der Angleichung nehmen musste, da sie vermännlicht zur Welt gekommen ist:

Man kann sich auch verkleiden. Und trotzdem verändert man dadurch nicht sein Geschlecht.

cRAwler23 schrieb:Leben und leben lassen, wenn Menschen eine Angleichung anstreben, würde ich mich ihnen nicht in den Weg stellen, sondern sie auf ihrem Weg unterstützen und ihnen Mut machen wollen. Denn dieser Weg ist wirklich reich an Hürden und nicht selten begegnet man Intoleranz und Ausgrenzung, das macht es noch ungemein schwerer für diese Menschen.

Siehst du das bei Körperintegritätsidentitätsstörung auch so?

@cRAwler23

cRAwler23 schrieb:Transgender ist ein Umbrella-Begriff, das inkludiert alle Menschen die von der gesellschaftlichen Geschlechtsrolle abweichen die man von ihrem Geburtsgeschlecht in Erwartung stellt, das ist ein weites Spektrum und kann alle Menschen beschreiben, die nicht eindeutig mit ihrem Geschlecht oder dessen Rolle und Erscheinung übereinstimmen. Die Transsexualität ist damit inbegriffen.

Verstehe ich nicht. Bei Transgender geht es doch nur um dieses "gender", welches ein soziales Konstrukt sein soll.
Transsexualität hingegen ist eine biologische Realität, wie du ja selbst sagst, wenn du die weiblichen und männlichen Hirnstrukturen erwähnst.

muscaria schrieb:Aber wie sieht es auf der sprachlichen Ebene aus? Wir haben im Deutschen ja die Personalpronomen "er" und "sie". Und wenn jemand öfter wechselt bzw. das Geschlecht nicht eindeutig erkennbar ist, wie spricht man dann über ihn/sie?

Ich glaube dass das mit das Kernproblem ist, warum Leute auf dieses Thema so verunsichert reagieren.

Wär gut wenn es da ein neutrales Wort gäbe, auch bei der Anrede. Dann wäre das völlig egal, was man ist.

Hier merkt man mal wieder wie wenig Ahnung viele Menschen von dieser Thematik haben....

Flatterwesen schrieb:Hier merkt man mal wieder wie wenig Ahnung viele Menschen von dieser Thematik haben....

na dann klär doch auf, wenn du dich schon an der Diskussion beteiligen willst...

@nananaBatman
Für die meisten Transexuellen(Und damit meine ich keine transvestiten oder Travestie Künstler wie Thomas Neuwirth alias Conchita Wurst) ist es ein Leiden im falschen Körper zu stecken, das geht bis hin zum Selbstmord. Man ist biologisch ein Mann doch im inneren ist man eine Frau, oder umgekehrt. Es ist keine Szene oder Subkultur, sondern es ist ein Leiden und die meisten Transexuellen sind froh wenn sie ihr Ziel erreicht zu haben, nämlich endlich Frau bzw. Mann zu sein. Was im inneren im Prinzip schon immer waren.

@Flatterwesen
Richtig, dieses Unterfangen der Geschlechtsangleichung machen die nicht mal eben aus Jux oder weil sie sonst nichts zu tun haben.

Als problematisch und ggf. zur Entstehung von Berührungsängsten geeignet sehe ich hier auch, dass Transsexualität im ICD-10 Katalog bei den psychischen Störungen im F60er Bereich steht, würde man stattdessen den Krankheitswert und Leidensdruck auf die Körperebene legen und so festhalten, würden Betroffene auf "die Allgemeinheit" wohl weniger befremdlich wirken.

Habe auch schon ne Frau kennengelernt, die wirklich durch und durch eine ist. Hat mir dann erzählt sie hat ihr Geschlecht angleichen lassen vor ein paar Jahren. Das war bei ihr, wie bei vielen anderen auch seit der frühesten Kindheit so. Sie wollte sich mit 3 Jahren den Penis abschneiden, weil ihre Freundinnen keinen hatten. In Psychologischer Behandlung gewesen, Jahrelang.... weil bei einigen Kindern das nur Zeitweise so ist.
Bei ihr nicht, sie fing dann ab einem bestimmten alter Hormone zu nehmen, damit sie nicht in den Stimmenbruch kommt, und sich Brüste entwickeln. Usw.,....
Jetzt ist sie glücklich, hat einen Partner,dem sie auch erst später alles erzählte. Er kommt damit klar.

@Flatterwesen
Inwiefern unterscheidet es sich durch:

Unter Body Integrity Identity Disorder (deutsch: Körperintegritätsidentitätsstörung), Kurzform BIID, versteht man den Wunsch eines Menschen, seinen Körper oder einen Sinn zu verändern. Häufig besteht der Wunsch danach, mit einem oder mehreren Gliedmaßen weniger zu leben. Auch andere Arten der körperlichen Reduktion können als Wunsch geäußert werden.

Wikipedia: Body Integrity Identity Disorder

Paria schrieb:Als problematisch und ggf. zur Entstehung von Berührungsängsten geeignet sehe ich hier auch, dass Transsexualität im ICD-10 Katalog bei den psychischen Störungen im F60er Bereich steht, würde man stattdessen den Krankheitswert und Leidensdruck auf die Körperebene legen und so festhalten, würden Betroffene auf "die Allgemeinheit" wohl weniger befremdlich wirken.

Sollte es nicht eher eine Entwicklungsstörung sein? Immerhin ist es ja wie hier schon erwähnt wurde im Grunde : falsches Gehirn im falschen Körper.

Was ich immer noch nicht verstehe, ist, wie das ganze (sinnvoll) mit Transgender zusammenhängt.

@interrobang
Ich denke nicht das dies das selbe ist, zumindestens scheint die Medizin das nicht zu sehen. Auch scheint die Krankheit eher neurologische Ursachen zu haben.

@nananaBatman
Ob Transsexuelle Transgender sind, naja darüber ist man sich nicht einig, ist aber eher eine Frage wie man Transgender definiert....

@Flatterwesen

Flatterwesen schrieb:Ich denke nicht das dies das selbe ist, zumindestens scheint die Medizin das nicht zu sehen.

Naja beides scheint recht ähnlich zu sein. Man fühlt sich in seinen Körper nicht wohl.

interrobang schrieb: Noch hofft Daniel aber auf die Ergebnisse der Frankfurter Studie. Vielleicht gelingt es Aglaja Stirn und ihrem Team ja tatsächlich, das Phänomen BIID zu erklären. Dann könnte vielleicht eine wirksame Therapie entwickelt werden, falls BIID als psychische Erkrankung identifiziert wird.

Oder aber es wird, wie die Transsexualität, als Identitätsstörung klassifiziert, dann könnten, eines Tages, Operationen legalisiert werden. Gelänge das, würde Daniel vielleicht auch den Mut finden, Familie, Freunden und Bekannten von seinem Geheimnis zu erzählen. Gelingt es aber nicht: Daniel hat die 10.000 Dollar schon fast zusammen.

http://www.fr-online.de/doku---debatte/ein-bein-zu-viel-vom-traum-behindert-zu-sein,1472608,2938664.html

Flatterwesen schrieb:Auch scheint die Krankheit eher neurologische Ursachen zu haben.

Und warum sollte das bei Leuten welche sich im falschen körper fühlen nicht so sein?

@interrobang
Es ist bis heute zweifelhaft ob es sich bei Transsexualität um eine Identitätstörung im klassischen Sinne handelt.