Handwerkliche Berufe sind doch schön, ich vermisse diese Zeit sogar. Habe zuerst mehr als zehn Jahre als Dachdecker gearbeitet. Das ist schon hart und körperlich anstrengend. Aber ich war auch fit und musste mir nach Feierabend keine Gedanken mehr machen, ob irgendwas nicht in Ordnung ist, die planung nicht passt oder weiss Gott was. Jeden Tag draussen zu sein und aktiv was zu schaffen hat mir auch eine gewisse Befriedigung verschafft.
Mich hat es nämlich nie gestört für die "feinen Herren" irgendwas zu verlegen. Das waren die Kunden, die letztlich auch mein Leben finanzierten. Sie hätten ja auch eine andere Firma beauftragen können.
Meine restliche Berufswahl gestaltete sich hingegen nicht ganz freiwillig, war durchaus dann nochmal mehrere Stufen härter als das Übliche und zu guter Letzt auch sehr lehrreich. Schwere Schäden habe ich nicht davongetragen, kann aber ein Lied von erheblicher Stressbelastung singen und welche Auswirkungen diese auf das Nervensystem haben kann.
Ich finde,
@5okrates sieht das alles sehr auf Abschlüsse bezogen. Mittlerweile müssen sich viele Akademiker bemühen um überhaupt auf das Lebenseinkommen eines Hauptschulabsolventen zu kommen der beispielsweise einen Meistertitel im Elektrohandwerk erlangt hat. Aber auch Altgesellen verdienen gut, und nicht unbedingt weniger als viele Ärzte im Schichtdienst. Dahingehend hat sich schon sehr vieles entkoppelt, weil es einfach so wahnsinnig viele Akademiker gibt!
Und mal zu den typischen Berufskrankheiten der Akademiker: Burnout, Depressionen, Suchtkrankheiten, erhebliche Rückenleiden, Adipositas, koronare Herzleiden...die Liste ist lang. Der Mensch ist nämlich auch nicht für´s Büro geboren. Ob das nun erstrebenswert ist?