Freund oder Hund?

@Negev

Was um Himmels Willen liegt dir denn daran, das Gegenteil zu behaupten? Millionen von Tierbesitzern fühlen sich von ihren Tieren geliebt, willst du ihnen das absprechen?
Unfassbar, dass ich sowas tatsächlich in so einem Thread raussuchen muss, weil man hier sonst für blöd verkauft wird...

http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0094597

http://mic.com/articles/104474/brain-scans-reveal-what-dogs-really-think-of-us

http://www.abc.net.au/science/articles/2015/03/16/4191191.htm

edit:

http://www.abc.net.au/science/articles/2015/02/13/4179404.htm

Fierna schrieb:Millionen von Tierbesitzern fühlen sich von ihren Tieren geliebt

Naja, aber ob man sich geliebt "fühlt" oder wirklich geliebt wird ist ein haushoher Unterschied.

Aber ich lass euch da weiterstreiten. Have fun :D

@Negev
Wieso freuen sich dann die Hunde so wenn wir nachhause kommen ? Wieso beschützen sie einen vor andere? Es gibt noch viel mehr!! Und das nennst du keine Liebe? Wenn sie für uns nichts empfinden würden dann würden sie auch ganz neutral sein und stumm durch die Gegend gucken!

@Bodo

Es bleibt einem wohl nicht viel übrig, außer das Verhalten des Haustiers für sich selbst zu deuten, da sie in den seltensten Fällen Zettel an den Kühlschrank kleben, bevor sie zur Arbeit gehen :D. Aber ich habe dazu ja jetzt genug verlinkt, da gibt es nichts zu streiten.

@Fierna
Was genau steht in den links... bin kein Profi in Englisch ^^

Blue.eyes schrieb:Wenn sie für uns nichts empfinden würden dann würden sie auch ganz neutral sein und stumm durch die Gegend gucken!

Dann würden wir "Katzen" zu den Hunden sagen :D

Fierna schrieb:Es bleibt einem wohl nicht viel übrig, außer das Verhalten des Haustiers für sich selbst zu deuten

Das auf jeden Fall :) Und wenn sich ein Hundi aus Eigennutz denkt: "He, der bringt mein Leckerli. Mit dem knuddel ich jetzt" ist mir das auch recht :D

Fierna schrieb:Aber ich habe dazu ja jetzt genug verlinkt, da gibt es nichts zu streiten.

Ich denke nicht, dass jemand den Umstand bezweifelt, Hunde würden eine soziale Beziehung zu Menschen aufbauen.
Nur ist die Versuchung groß, das mit menschlicher Liebe gleich zu setzen.

Die Frage wäre, ob ein Hund, der z.B. in ein neunes "Rudel" kommt, das alte längere Zeit vermisst. Je nachdem, wie gut er sich in seine neue Situation integrieren kann, wird er seinem alten Herrchen wenig nachtrauern. Und das ist es, was wir Menschen darunter verstehen.

Ich denke daher, dass wir dazu neigen, unsere eigenen Gefühle, die wir dem Hund entgegenbringen, diesem auch unterstellen.

@Blue.eyes

Das erste ist eine Studie über Eifersucht bei Hunden. Dort wurde eine Attrape aufgestellt, die das Herrchen beachten sollte und ihr gut zureden usw. Die Hunde haben dann versucht, sich dazwischen zu drängen und teilweise auch geschnappt. Also alles andere als eine "egal"-Einstellung.

Im zweiten Link geht es um Hirnforschung bei Hunden. Dort wird auch klipp und klar gesagt, dass die Ergebnisse darauf hinweisen, dass Hunde die Liebe ihrer Besitzer erwiedern und uns als ihre Familie sehen.

Der dritte Link befasst sich mit einem Hormon

Wikipedia: Oxytocin

welches bei Menschen für bspw. Liebe und Bindung verantwortlich ist. Mit einem Hund zu reden bspw erhöht die Konzentration im Blut eines Hundes. Hunde schütten davon mehr aus als Wölfe. Die Forscher haben jetzt die These aufgestellt, dass das evolutionär mit der Bindung an den Menschen zusammenhängt.

Im letzten Link geht es darum, dass Hund deine Mimik deuten können. Also quasi ein Lächeln erkennen oder einen bösen Gesichtsausdruck.

@kleinundgrün
Das steht wohl außer Frage und davon kann ich mich sicher nicht frei sprechen. Aber @Negev hat die ganze Situation ja schon ein wenig anders dargestellt.

@Fierna
@Blue.eyes
@Kältezeit

Ihr wisst schon was positive/negative Konditionierung ist, oder?

@Negev
Lass dir nichts einreden.

Fierna schrieb:Aber @Negev hat die ganze Situation ja schon ein wenig anders dargestellt.

Er hat allerdings recht, dass es letztlich eine Definitionsfrage ist.

Für einen Hund spielt eine soziale Bindung eine große Rolle, so dass er diese verteidigen ("Eifersucht") und darin investieren (Kunststücke etc.) wird. Und natürlich muss er seine sozialen Kontakte identifizieren können, so dass es für ihn in der Tat ein Verlust ist, wenn ein ihm bekannter sozialer Kontakt weg fällt. Schließlich verliert er einen Ernährer.
Und genauso fraglos ist es, dass der Hund hormonell "unterstützt" wird. Er fühlt sich wohl, wenn seine Bezugssubjekte da sind.

Aber Liebe in der menschlichen Definition ist da eigentlich weiter gehend. So dass man in der Tat sich darüber streiten kann, in welchem Sinn nun von "Liebe" gesprochen werden kann. Ich würde eher das Wort "Zuneigung" wählen. Aber auch das ist letztlich eine Frage, was man darunter versteht.

@kleinundgrün

Die Rede ist ja vom selben Hormon, das auch für die Mutter- und Kindbindung verantwortlich scheint und in der Verhaltensforschung mit "Bindung" und "Liebe" assoziert wird.
Es ist immer eine Definitionsfrage, das scheint besonders auf allmy ein Problem darzustellen. Ist dir bewusst, dass ich in eine "Liebe existiert nicht"-Diskussion exakt deinen Wortlaut kopieren könnte, ohne dass sich jemand bewusst wäre, dass ursprünglich von einem Hund die Rede war?

Für einen [...] spielt eine soziale Bindung eine große Rolle, so dass er diese verteidigen ("Eifersucht") und darin investieren ([...]) wird. Und natürlich muss er seine sozialen Kontakte identifizieren können, so dass es für ihn in der Tat ein Verlust ist, wenn ein ihm bekannter sozialer Kontakt weg fällt. Schließlich verliert er einen Ernährer.
Und genauso fraglos ist es, dass [...] hormonell "unterstützt" wird. Er fühlt sich wohl, wenn seine Bezugssubjekte da sind.

Natürlich kann man sagen, bei Menschen ist alles emotional, bei Tieren sind das jedoch lediglich chemische Prozesse im Gehirn, für mich erschließt sich allerdings nicht, warum man diese Differenzierung vornehmen sollte.

Ich gehe völlig konform mit deiner Aussage, dass man eine menschliche Empfindungen nicht sinnlos auf Tiere übertragen sollte, aber ich sehe keinen Grund dafür, sie ihnen grundlegend abzusprechen.

Als ich vor Jahren nach längerer Zeit der Abwesenheit wieder nach Hause und zurück zu meinem Hund kam,
kroch der förmlich auf dem Bauch vor Wiedersehensfreude winselnd und pinkelnd im Kreis um mich herum -
diesen rührenden Liebesbeweis findet man beim Menschen selten.

@Fierna
Ah interessant! ^^

@Ratatoskr
@Negev
Ihr könnt mir auch nichts einreden... weil es da auch nichts zum einreden gibt... das ist einfach amüsant!

@ramisha
Hab mal gesehen das ein Hund sein Frauchen nach paar Jahren wiedergesehen hat und dann vor Freude in Ohnmacht gefallen ist ^^

Blue.eyes schrieb:Hab mal gesehen das ein Hund sein Frauchen nach paar Jahren wiedergesehen hat und dann vor Freude in Ohnmacht gefallen ist ^^

Das vielleicht :)

Dog passes out from overwhelming joy | #CaseyTheDog

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Fierna schrieb: Ist dir bewusst, dass ich in eine "Liebe existiert nicht"-Diskussion exakt deinen Wortlaut kopieren könnte, ohne dass sich jemand bewusst wäre, dass ursprünglich von einem Hund die Rede war?

Ja.

Weil es dem Grunde nach ähnliche Mechanismen sind. Und wenn man sprachlich ungenau diskutiert (indem man sich nicht einigt, worüber man eigentlich redet/ nicht definiert) kann man die selbe Aussage in vielen Kontexten bringen, ohne dass sie isoliert betrachtet falsch wäre.
Gleichwohl gibt es zwischen Menschen und Hunden kognitive Unterschiede. So dass eine Emotion, nicht einfach übertragbar ist und wir nicht einfach sagen können, es sei das selbe.

Wer sich bei so viel überbordender, tierischer Freude, wie in dem Video, nicht davon überzeugen lässt,
dass es zwischen Mensch und Tier auch Liebe gibt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Natürlich empfinden Hunde Liebe, das ist jedem Hundebesitzer klar

@Bodo
Ja das ist das Video! ^^ Da sieht man doch .. wie sehr der Hund sein Frauchen liebt

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:Gleichwohl gibt es zwischen Menschen und Hunden kognitive Unterschiede. So dass eine Emotion, nicht einfach übertragbar ist und wir nicht einfach sagen können, es sei das selbe.

Wenn sich jemand dieses Standpunktes annehmen möchte, muss man das wohl akzeptieren (ich habe allerdings meine Zweifel, ob @Negev das tatsächlich so gemeint hat).
Mir behagt es aber, ehrlich gesagt, nicht, das Thema weiter derart sachlich anzugehen. Selbst wenn ich meine Empfindungen auf mein Haustier projiziere, entsteht da ja für niemanden ein Nachteil. Wenn du solche Quellen hast, würde ich mir gerne durchlesen, wie jemand den Unterschied definiert (wenn man das überhaupt kann ohne zu mutmaßen).