Pflichten von Kindern

,,Die Jugend von heute besitzt haufenweise Rechte, doch ist zu nichts verpflichtet".

In der modernen, westlichen Gesellschaft sind wir zu Recht stolz auf allerlei Kinderrechte.

Es gibt unter anderem das explizite Recht auf gewaltfreie Erziehung, das Recht auf Schulbildung, Recht auf angemessene (altersgerechte) Mitbestimmung in Familie und Gesellschaft, einen ,,angemessenen Lebensstandard" (also muss keiner mit dem Kartoffelsack bekleidet in die Schule kommen :D ), Recht auf angemessene Selbstbestimmung bei verschiedenen Altersstufen...

Soweit, so gut.

Aber was ist eigentlich mit den Pflichten von Kindern?

Welche Pflichten sollten Kinder und Jugendliche in unserer modernen Gesellschaft haben?
Was für Pflichten können eingefordert werden, welche nicht?

Sind Zimmer aufräumen, im Haushalt mithelfen, höfliches Benehmen in der Öffentlichkeit oder Schulbesuch annehmbare Pflichten?
(an dieser Stelle ist es interessant zu wissen, dass tatsächlich schon Kinder die Polizei gerufen haben, weil ihre Eltern sie dazu verdonnerten, ihr Zimmer aufzuräumen)

Was sind angemessene Konsequenzen für die Nichteinhaltung von Pflichten?

Oder ist eure Meinung, dass Kinder ausschließlich diverse Rechte, jedoch keine Pflichten gegenüber Gesellschaft oder Eltern haben sollten?

Guten Abend an Euch alle.

Kinder und Jugendliche stehen während ihres Entwicklungsprozesses unter der Verantwortung ihrer Eltern.
Doch mit zunehmendem Alter haben nimmt die Eigenverantwortlichkeit immer mehr zu.

Die sich daraus ergebenden Rechte ziehen aber auch Pflichten nach sich.

Nicht nur in der Gesellschaft haben Kinder und Jugendliche Rechte und Pflichten, sondern auch innerhalb in der Familie. Natürlich gibt es hier nur wenig klare Vorgaben, viele Dinge hängen vom Miteinander ab.

So können Eltern Pflichten für ihre Kinder festlegen, zum Beispiel, dass sie mit dem Hund Gassi gehen oder den Müll rausbringen müssen. Im Gegenzug erhalten sie Rechte, zum Beispiel den Partykeller zu benutzen oder sie dürfen mit dem Auto der Eltern fahren.

Eltern sollten nicht nur Pflichten einfordern, sondern auch Rechte gewähren - auf diese Weise können Kinder und Jugendliche im Kleinen einüben, was sie ihr Leben lang benötigen.


Quelle; http://www.catimaxi-kids.de/erziehung/rechte-pflichten-von-kindern.html

@Kc

Gute Frage. Aber das Problem ist,
daß generell in dieser Gesellschaft
alle nur noch postulieren, Rechte zu haben.

Die andere Seite der Medaille, die Verpflichtung
oder die Pflicht zu etwas, wird komplett ausgeblendet.

Denn Verpflichtung bedeutet Anstrengung, Leistung,
Anstrengung, und Verantwortung für etwas zu übernehmen.

Wenn schon von manchen die zu verrichtende
Arbeit, für die man am Monatsende ein Gehalt bekommt,
als "Missbrauch" dargestellt wird - wie will man da
Kindern klar machen, daß auch sie bestimmte Pflichten
haben. Zumal der gesellschaftliche Trend ja auch
dahin geht, Verantwortung für etwas (die aus einer Pflicht
resultiert) grundsätzlich auf andere zu schieben.

Alle anderen sind schuld, nur man nie selbst.
Dazu ein Artikel, den ich an anderer Stelle im Forum
schon einmal verlinkt hatte:

http://www.tagesspiegel.de/wissen/inklusion-und-leistungsprinzip-sehr-gute-schueler-sind-die-betrogenen-schwache-auch/11536404.html

@Kc

kindern davor zu bewahren perspektivlosigkeit kennenzulernen.
wenn man unterstützung erfährt und ziele im leben hat, sodass man was im leben erreichen möchte,
geht der rest von ganz allein.

inci2 schrieb:Wenn schon von manchen die zu verrichtende
Arbeit, für die man am Monatsende ein Gehalt bekommt,
als "Missbrauch" dargestellt wird -

Was meinst du denn damit oder kannst du das näher erläutern?

@Kc

Natürlich müssen sich Kinder an Pflichten/Regeln halten, die ihnen die Eltern vermitteln müssen. Und es sollte auch Grenzen geben, die ein Kind nicht überschreiten darf. Letzteres gilt auch für Erwachsene.
Doch wo ist die Grenze und bei was?
Oftmals wissen selbst Volljährige nicht, "was sich gehört".
Ich persönlich sehe es als falsch an, als Elternteil auf "sein Recht" gegenüber dem Kind zu pochen. Oftmals geht es nicht ohne gewisse Kompromisse.

@kofi

kofi schrieb:Was meinst du denn damit oder kannst du das näher erläutern?

Wenn sich z.B. Friseurlehrlinge darüber
beschweren, daß sie Haare auffegen müssen,
wenn Sekretärinnen sich darüber aufregen,
daß sie hin und wieder mal gebeten werden
einen Kaffee zu kochen, wenn Angestellte
bei Amazon sich beklagen, daß sie bestimmte
Arbeitsschritte machen müssen.

So was meine ich. Das Netz ist voll davon.

@Pferdeschweif

Pferdeschweif schrieb:Natürlich müssen sich Kinder an Pflichten/Regeln halten, die ihnen die Eltern vermitteln müssen. Und es sollte auch Grenzen geben, die ein Kind nicht überschreiten darf. Letzteres gilt auch für Erwachsene.
Doch wo ist die Grenze und bei was?
Oftmals wissen selbst Volljährige nicht, "was sich gehört".

Da hast Du allerdings recht.

Pferdeschweif schrieb:Ich persönlich sehe es als falsch an, als Elternteil auf "sein Recht" gegenüber dem Kind zu pochen. Oftmals geht es nicht ohne gewisse Kompromisse.

Sicherlich. Aber wenn man als Elternteil seinen Teil des
Kompromisses eingehalten hat, dann hat man schon das
Recht, auf Einhaltung durch das Kind zu pochen.

Kc schrieb:(an dieser Stelle ist es interessant zu wissen, dass tatsächlich schon Kinder die Polizei gerufen haben, weil ihre Eltern sie dazu verdonnerten, ihr Zimmer aufzuräumen)

Dazu sollte man auch sagen, wenn es zum Beispiel um den Kleidungsschrank geht, dann kann es sein dass dieses und jene Kind unter seinen Einkaufssucht-Messi-Eltern zu leiden haben kann, die die mit dadurch produzierte Unordnung auf die Kinder schieben.

Wer hätte dann z. B. Lust ständig den vollgestopften Schrank mit wertlosen Kleidungsdreck aufzuräumen, nur weil sagen wir mal die Mutter durch den Kauf des zehntausensten Kleidungsstückes gute Gefühle hatte?

Pflichten haben mehrere Seiten, nicht nur bei Kindern ist sie zu suchen.

Genau genommen haben Kinder sogar gesetzlich geregelt die Pflicht sich im Haushalt einzubringen.

§ 1619
Dienstleistungen in Haus und Geschäft

Das Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, verpflichtet, in einer seinen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechenden Weise den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten.

http://dejure.org/gesetze/BGB/1619.html


http://www.gesetz-dem-fall.de/recht_und_gesetz/Sind_Kinder_zur_Mitarbeit_im_Haushalt_der_Eltern_gesetzlich_verpflichtet.html

@ayashi
meine lebenseinstellung ?
okay ich opfere 5 min.

wäre das rechlich machbar?

@to_old

to_old schrieb:meine lebenseinstellung ?
okay ich opfere 5 min.

Nein, nicht Lebenseinstellung, sondern
Lebensstellung. Kleiner, aber feiner Unterschied.

@inci2
wie auch immer.
wenn ich sage ich muss lernen keine zeit, hab ich keine zeit.

@Albert3345

Albert3345 schrieb:Dazu sollte man auch sagen, wenn es zum Beispiel um den Kleidungsschrank geht, dann kann es sein dass dieses und jene Kind unter seinen Einkaufssucht-Messi-Eltern zu leiden haben kann, die die mit dadurch produzierte Unordnung auf die Kinder schieben.

Das ist jetzt ein Extrembeispiel und dürfte
nicht auf die Mehrheit von Eltern und Kindern
übertragbar sein.

to_old schrieb:meine lebenseinstellung ?
okay ich opfere 5 min.

wäre das rechlich machbar?

was möchtest du mir sagen? Sprich dich aus, am besten in klar verständlichen Sätzen. ;)

inci2 schrieb:Sicherlich. Aber wenn man als Elternteil seinen Teil des
Kompromisses eingehalten hat, dann hat man schon das
Recht, auf Einhaltung durch das Kind zu pochen.

Ja, sicherlich, und wenn das Kind dazu nicht bereit ist, sollte eine Konsequenz folgen. Aber gewaltfrei!

@to_old

to_old schrieb:wie auch immer.
wenn ich sage ich muss lernen keine zeit, hab ich keine zeit.

Kein Kind, das noch zu Hause wohnt,
muss soviel lernen, daß es nicht mal
Zeit hätte, sein Zimmer aufzuräumen,
oder mal kurz den Müll wegzubringen.

@Pferdeschweif

Pferdeschweif schrieb:Ja, sicherlich, und wenn das Kind dazu nicht bereit ist, sollte eine Konsequenz folgen. Aber gewaltfrei!

Schrieb ich irgendwas von mit "Gewalt darauf pochen"?

Nein. Oder ist ein Verbot wie Hausarrest, oder
die Rücknahme des Teils des Kompromisses den
man als Elternteil eingegangen ist, jetzt auch schon Gewalt?

@ayashi
find das gesetz lächerlich.
was ist wenn man sadistische eltern hat? die einen zwingen könnten das bad zu putzen ohne handschuhe,
und dann atmet das kind noch die giftigen dämpfe der reinigungsmittel ein.

inci2 schrieb:Schrieb ich irgendwas von mit "Gewalt darauf pochen"?

Nein. Oder ist ein Verbot wie Hausarrest, oder
die Rücknahme des Teils des Kompromisses den
man als Elternteil eingegangen ist, jetzt auch schon Gewalt?

Nein, hast Du nicht, war allgemein formuliert, da unter Konsequenzen auch manchmal andere Dinge gemeint sind.