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Ritalin gegen ADS/ADHS

1.279 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Drogen, Medien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ritalin gegen ADS/ADHS

24.03.2006 um 12:45
Habe selber ein sehr aktives Kind und würde erst alles andere in Betracht ziehenund
versuchen, dem Kind das Leben so kindgerecht wie nur möglich zu machen... fürfestgelegte
Ruhezeiten sorgen, kreativ sein, Sport , Musik, gemeinsame Zeit mit demKind mehr denn je
verbringen und und und... der Weg zur letzten endgültigen Diagnoseist lang. Wir haben
selbst Krankheiten in der Familie, die letzten Endes durch zuwenig Dopamin ausgelöst
sind und man kann Menschen mit ein und der selben Erkrankungnicht über einen Kamm
scheren...Ritalin hilft sicher nicht immer undausschließlich...auch finde ich es völlig
verantwortungslos, wenn es denn so ist, dassÄrzte es einfach mal so verschreiben...da es
eben eine Droge ist...aber das ist jedesMedikament irgendwie... Wenn die Diagnose
letzten Endes steht und das das Medikamentder Wahl wäre, um alles zu lindern und dem
Kind ein besseres Leben zu ermöglichen,dann würde ich nicht zögern... Schlimm ist es
allerdings, wenn man versucht, das Kindnur ruhig zu stellen.

Ich finde, die
heutigen Kinder wachsen in keinem fürsie gerechtem&gesundem Umfeld auf...besonders
Kinder in der Stadt (=die Verteilung in% von ADS/ADHS in Stadt und Land würde mich dabei
brennend interessieren), es wirdviel zu wenig für Kinder getan, teils gehen sie doch in
dieser Gesellschaft völligunter oder stehen nur am Rande...sie kommen zur Beruhigung vor
den Fernseher, dieZustände in den Kindereinrichtungen sind teils unter aller Sau (=da
Erzieher völligüberfordert, haben meist soviel anderes um die Ohren, dass für die
eigentliche Arbeitmit den Kindern kaum noch Zeit bleibt...), die Kleinen werden schon
teils wie kleineErwachsene erzogen oder behandelt...und und und... sicher ist AD(H)S
jetzt mehrverbeitet als es früher der Fall war...und wird immer mehr zunehmen, weil
unsereGesellschaft komplett krank ist...für sensible Menschen/Kinder ist nur nochwenig
Raum...man hat eben anders zu funktionieren...

Wenn sie noch kleinsind, tut
man doch alles, damit es ihnen gut geht und an nix fehlt und sobald man sie"abgeben"
muß, weil man eben arbeitet, nimmt das Drama seinen Lauf, ohne dass man großEinfluß
hat... Ich bin entsetzt, wie es am Kindergarten zu geht, viel zu wenigErzieher, mit
riesigen Gruppenstärken(noch dazu altersgemischt von 3 bis 6...wobei vonden Kleinsten
das Gleiche erwartet wird, zumindestens was die Selbstständigkeitangeht!!), die dann
keine Zeit groß für die Kleinen haben, weil sie sich um Essenmachen, Organisatorischem
und was weiß ich noch kümmern müssen... den KiGa wechselnkann ich auch nicht, weil wir
erstens nicht soviel Möglichkeiten haben und dort, wowir es versucht hatten, keinen
Platz bekamen...und durch viele Gespräche mit anderenEltern bezweifle ich, dass es da
groß besser ist... So bleibt den Kindern nur, sich andiese Situationen (=die mit unserer
Kindheit gar nicht mehr vergleichbar sind!!!)bestmöglich anzupassen, die, die es nicht
schaffen, werden sich ein Ventil suchen...

Eins steht für mich fest, wäre diese
Gesellschaft nicht so krank undobendrein kinderablehnend, würde es mit Sicherheit
weniger Fälle geben, weil ein Kindeben noch Kind sein darf...



...der Kopf ist auch zum DENKEN da :O)


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Ritalin gegen ADS/ADHS

24.03.2006 um 13:32
@sainte

.....Ich finde, die heutigen Kinder wachsen in keinem für siegerechtem&gesundem Umfeld auf...besonders Kinder in der Stadt (=die Verteilung in % vonADS/ADHS in Stadt und Land würde mich dabei brennend interessieren)

Da ist wasdran. Ich kenne mehrere Kindergärtner/Erzieher/Lehrer/innen, sowohl in der Großstadt alsauch auf dem Land tätig, wenn die sich austauschen kommt klar ´rüber, daß die alsFachkräfte der Meinung sind, daß Stadthektik sich auf die Kinder überträgt undVerhaltenssymptome dieser Art fördert und auslöst. Ich bin selber Pendler und kannUnterschiede zwischen Kinderverhalten Stadt/Land nur bestätigen. Mich interessiert dieVerteilung auch, ich frage mal nach.



Party in Agarthi !


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Ritalin gegen ADS/ADHS

24.03.2006 um 18:04
häufig kann adhs wenn es nicht zu heftig ist auch kompensiert werden, mit viel geduld,liebe und letztendlich willen der person selbst^^

The gate is straight
Deep and wide
Break on through to the other side



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Ritalin gegen ADS/ADHS

24.03.2006 um 18:06
besonders Kinder in der Stadt (=die Verteilung in % von ADS/ADHS in Stadt und Land würdemich dabei brennend interessieren)

was du sagst klingt interessant. ich bin inder stadt aufgewachsen.

ich denke dass beides seine vor- und nachteile hat.

natürlich hab ich auch draußen gespielt, aber häufig eben drinnen und wenn dochdraußen, dann waren die möglichkeiten begrenzt.
-> innenhof, mülltonnen etc...*g*

The gate is straight
Deep and wide
Break on through to the other side



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Ritalin gegen ADS/ADHS

24.03.2006 um 18:17
@ mystic

wir sind im <gespräch mit der Mutter, sie hatte ein anderesmedikament ausprobiert, doch dieses hat wohl nicht angeschlagen. UND DAS WIRD ALLES VOMHAUSARZT VERSCHRIEBEN UND WURDE AUCH VON IHM FESTGESTELLT; WEIL DIE MUTTER DAS KIND BEIEINEM WUTANFALL GEFILMT HAT ( kopfschüttel)
aber viel kann man da auch nicht machen.Heute hat die Mutter vergessen ihm die Medikamente zu geben, er war wirklich wie aufDrogen, nur am lachen, konnte nicht still sitzen, auch wenn er wollte, er konnte sichnicht einkriegen, hat nur mist gemacht, aber auch da er musste immerzu lachen.

Ist das der Entzug? ist das schon ein auf sucht?

Die zu ständigeIntegrationskraft für ihn, hat das alles beobachtet und zum Protokoll geschrieben. Wirdauch alles besprochen.
Aber es ging heut echt so weit, dass das Kind abgeholt werdenmusste, weil es absolut nicht mehr ging. ( Kletterte auf Schuppendach, hüpfte drauf rum;trotz Einsturzgefahr; wollte dann um sich hauen, aber trotzdem im veralberten Zustand)
ich ich vorher nie erlebt. Echt schlimm.


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Ritalin gegen ADS/ADHS

25.03.2006 um 09:15
Also, ob ein Hausarzt allein darüber entscheiden kann? Ich weiss ja nicht so genau, diemachen zwar alles mögliche, haben aber keine Spezial-Ausbildung und auch nicht dienötigen Geräte (EEG)......

Nur wer im Licht steht, kann Schatten werfen.


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Ritalin gegen ADS/ADHS

25.03.2006 um 11:38
in Frankfurt gibt es n paar spezis die sich mit ads usw. auskennen

ich habselbst adhs gehabt und nun hab ichs nich mehr,da - ich hoffe das es ein paar bekannt ist- sich ads/adhs mit dem erwachsen werden verschwinden kann. Man hat es zwar noch aber esist irgendwie rezessiv geworden.
Ich hab auch Ritalin/SR genommen und kann nur sagendas es helfen kann es muss aber nich unbedingt.

Ich hoffe zudem das hier einigezwischen adhs und ads unterscheiden können, denn adhs ist eine form des ads bei der derbetroffene nicht hyperaktiv ist sondern hypoaktiv ist, d.h. das der betroffene sehr ruhigist...

P.S. ich habe nie eine süchtig machende wirkung verspürt bei Ritalin undSR habs auch als ich es abgesetzt hab nie ein verlangen nach dem scheißzeug gespürt.

Jay-Jay

"Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche"
-Ernesto "Chè" Guevara



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Ritalin gegen ADS/ADHS

26.03.2006 um 23:51
@sweet84:
>In der Regel sollte man sich erst um einen Therapiepltz bemühen undSportangebote versuchen, damit das Kind sich einfach mal austoben kann.)<

Dafürbin ich auch immer und es sind die ersten Möglichkeiten, die ich für das Kind in Betrachtziehen würde.
****************************************
>Das Kind war echt einWonneproppen, jetzt ist es total abgemagert, und in seiner eigenen Welt... kein lachen,kein toben mehr, keine Faxen mehr....

Eine ganz andere person.

Ichbin total dagegen, vorallem, wenn man damit nur die Kinder ruhig stellen möchte.<

Das habe ich auch erlebt und das Problem ist, dass viele Ritalin unterschätzen. Esist ungefähr so, als würde ich Steroide nehmen, um meine Muskeln mehr aufzupumpen...esgreift so extrem in den Metabolismus des Körpers ein...deswegen, erkennt man die Kinderkaum wieder...außerdem wird ihnen dadurch auch nicht geholfen....

NurMedikamente geben, reicht nicht....
*****************************************
>Hinzu sollte man mal sehen, warum immer mehr Kinder ADS oder ADHS haben....

Computer, Fernshen, Spielkonsolen....etc.

Wo bleibt die Bewegung, wo bleibtdie Fantasie, wo bleibt das Kind?<

Das ist die sogenannte Reizüberflutung, dieunser heutiges Problem darstellt. Ich selber merke dass, wieviel weniger koordiniert dieKinder sind...ganz anders als die Kinder aus den 80Jahren und später...

Zu wenigBewegung, Kreativität und Förderung der Kinder....
***********************************

Vielen lieben Dank sweet84...Du hast miraus dem Herzen gesprochen....;)


°*~*°Es ist der Sieg über sich selbst. Nur wenn man sich selbst besiegt hat, ist man in der Lage,
Körper und Geist zu vereinen und vollkommen zu nutzen...°*~*°RESPEKT UND ROBUSTHEIT°~*~°
°~*~°SETSUNA & die Dritte Ebene°~*~°...
~*~MeisterSETSUsicheinenHarembaut*°~*~°SETSUNAaufdiePaukehaut°~*~°°Innerlich muss ich zur Ruhe kommen - deswegen trinke ich Stilles Wasser.°THINK PINK!°



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Ritalin gegen ADS/ADHS

26.03.2006 um 23:55
@Mystique:
>Also, ob ein Hausarzt allein darüber entscheiden kann? Ichweiss ja nicht so genau, die machen zwar alles mögliche, haben aber keineSpezial-Ausbildung und auch nicht die nötigen Geräte (EEG)......<

Ich sage esnoch einmal:

ADS und ADHS darf nur, ausschließlich NUR von einem NEUROLOGEN mitSPEZIELLER AUSBILDUNG im Fach ADS/ADHS festgestellt werden.

Alles andere istBULLSHIT. Ausserdem ist ADS/ADJS zur Zeit eine Modekrankheit. Das ist noch dasschlimme....Nur weil ein Kind aktiv ist, heißt das noch lange nicht, das es ADS/ADHS hat.





°*~*°Es ist der Sieg über sich selbst. Nur wenn man sich selbst besiegt hat, ist man in der Lage,
Körper und Geist zu vereinen und vollkommen zu nutzen...°*~*°RESPEKT UND ROBUSTHEIT°~*~°
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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 12:36
>>Ich sage es noch einmal:

ADS und ADHS darf nur, ausschließlich NUR voneinem NEUROLOGEN mit SPEZIELLER AUSBILDUNG im Fach ADS/ADHS festgestellt werden. >>

HOFFE AUCH, dass jeder, der damit mal zu tun hat, sich an den Satz erinnernwird... es gibt sicher auch viele gute allgem. Ärzte, auf die man schwört...die auchschon oft gut und erfolgreich behandelt haben,...genauso wie es sicher auch guteHömöopathen gibt...

... ABER...

... viele Krankheiten sollten einfachNUR vom entsprechenden Spezialisten untersucht UND behandelt werden, sonst kann man auchgleich in den Busch zum Medizinmann gehen...das gilt nicht nur für AD(H)S...sondernebenso für ALLE Krankheiten, wo es in der Medizin ein Spezialgebiet dazu gibt bzw.dementsprechend hoffentlich auch gut qualifizierte Ärzte.LG


...der Kopf ist auch zum DENKEN da :O)


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 18:28
in der regel werden die nebenwirkung von den eltern/-teil aus angst/bequämlichkeitverschwiegen oder gar esrt nicht beachtet (oder auch nicht verstehen weil sie ihr kind soauch nicht kennen), da sie angst haben, dass ihr kind sich nicht in der "öffenlichkeit"oder gruppe anderer "einfügen" lässt. schade..... wenn ich es als meine aller letztechance sehe, drogen in mein kind zu stopfen.


Tja, wo bin ich


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 19:06
U.S. Department of Justice
Drug Enforcement Agency (DEA)
Drug and ChemicalEvaluation Section, 1995

Methylphenidate (Ritalin)

Diese Behörde derUS-Regierung stellt offiziell fest:

1. Ritalin ist ein Stimulanz gemäßVerzeichnis II, das strukturell und pharmakologisch den Amphetaminen und Kokain ähneltund dasselbe Abhängigkeitsprofil aufweist wie Kokain und andere Stimulantien.

2. Ritalin verursacht dieselben Folgeeffekte wie Amphetamine und Kokain,einschließlich einer erhöhten Rate von Euphorien und Drogenmissbrauch.

3. BeimMenschen erzeugt Ritalin bei chronischem Gebrauch einen Gewöhnungseffekt und zeigt eineKreuztoleranz mit Amphetaminen und Kokain.

4. In Studien, in denen Primaten diefreie Auswahl hatten, bevorzugten sie Ritalin gegenüber Kokain.

5. Ritalinverursacht verhaltensbezogen, physiologisch und folgebezogen ähnliche Wirkungen wieAmphetamine.

6. In wissenschaftlichen Studien zeigte sich eine Kokain undAmphetamin substituierende (ersetzende) Wirkung des Ritalins.

7. Kinder, diemit Ritalin behandelt wurden und Kokain nahmen, zeigten eine stärkere Drogenabhängigkeitals nicht mit Ritalin behandelte Kinder.

8. Ritalin-Missbrauch ist wederharmlos noch selten, sondern wird als schwere Abhängigkeit genau beschrieben.

9. Schweden verbot Ritalin bereits 1968 wegen weitverbreiteten Missbrauchs.

10. Die Zahl der High-School-Schüler, die Ritalin missbrauchen, ist höher als dieZahl derer, die es medizinisch verordnet bekommen.

11. Nebenwirkungen desRitalins sind: Steigerung von Blutdruck, Herzfrequenz, Atmung und Temperatur;Appetitstörungen, Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen, Gesichtstics, Muskelzucken,zentralnervöse Erregung, Euphorie, Nervosität, Irritation und Agitation, psychotischeEpisoden, gewalttätiges Verhalten, paranoide Vorstellungen, Halluzinationen, bizarresVerhalten, Herzrhythmusstörungen, Herzklopfen, Gewöhnung, psychische Abhängigkeit undTod.

12. Ritalin beeinflusst normale Kinder und Erwachsene genau so wie solchemit Aufmerksamkeits- und Verhaltensstörungen. Die Wirkung von Ritalin beweist keineDiagnose.

13. CHADD, eine Non-Profit-Organisation, die den Verbrauch vonRitalin fördert, erhält sehr viel Geld vom Hersteller des Medikaments. CHADD informiertseine Mitglieder nicht über die Missbrauchsgefahr von Ritalin. CHADD stellt Ritalin alsmildes, wohltätiges Stimulanz dar, das keine ernsten Nebenwirkungen oder eineMissbrauchsgefahr habe. Stellungnahmen von CHADD decken sich nicht mit derwissenschaftlichen Literatur.

14. Das Internationale Narcotics Control Boardäußerte sich bestürzt darüber, dass CHADD den Ritalineinsatz bei Kindern aktiv bewirbt.

15. Ritalin rangiert unter den Top-10 bei Drogendiebstählen und wird beiAngehörigen des Gesundheitssystems ebenso wie bei Straßensüchtigen missbraucht.

Weil Adderall und Dexadrine auch Amphetamin-Abkömmlinge sind, gilt für sie wohldasselbe.

Quelle: http://www.blockcenter.com/Articles2/ritalin_dea.htm (Archiv-Version vom 06.02.2003)

Tja, wo bin ich


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 19:07
Kindische Drogenkultur
ADHS - wenn Onkel Doktor Stille schafft

Bewegt IhrKind oft seine Arme, Hände, Beine oder Füße? Rennt es herum während andere sitzen und hates Schwierigkeiten, geduldig in einer Schlange zu stehen? Wird Ihrem Kind schnelllangweilig? Hat es Probleme mit Hausaufgaben und handelt bevor es denkt? Wenn sich diesenFaktoren auch noch Tagträumerei hinzugesellt, sollten Sie laut dem amerikanischenNational Institute for Mental Health (NIMH) schleunigst Ihrem Nachwuchs den Kopfdurchleuchten lassen. Denn dies sind, so das NIMH, die Kriterien, die auf das sogenannteAufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) hinweisen. ADHS wird weltweitdurch Medikamente und begleitende Verhaltenstherapie behandelt. Methylphenidat nennt sichder Wirkstoff, der ab dem Vorschulalter verschrieben wird - besser bekannt als Ritalin,ein Amphetamin-Derivat, das sich das pharmako-logische Profil mit Kokain teilt. Als Mitteder neunziger Jahre Massen-verschreibungen in den USA bekannt wurden, und auch in Europaein beinahe dreißigfacher Anstieg im legalen Ritalingebrauch zu beobachten war, machteADHS zum ersten Mal Schlagzeilen. Dabei teilten sich die Kritiker in drei randloseGruppen. Die stärksten Skeptiker, unter ihnen auch praktizierende Neurologen, leugnetendie Existenz von ADHS als Krankheit und verteufelten die Pharma-industrie, die neueGeneration der Wunderheiler, legalen Drogen-barone und sogar Mörder zu sein. Anderesagten, ADHS sei eine Verhaltensstörung und alleine durch Psychotherapie undErziehungs-massnahmen zu behandeln – Medikamentation sei eine Folge des ständigfortschreitenden Trends, jedes Symptom zu pharma-zeutisieren. Doch obwohl Skepsis extremeAnsichten nähren kann, lohnt es sich, das Thema nüchtern zu betrachten. Denn diejenigen,die ADHS und die begleitende Behandlung mit Ritalin ernst nehmen, erforschen undbehandeln, warnen ebenfalls vor unkritischen Verschreibungen und leichtfertigen Diagnosen– und bilden somit Gruppe 3.

Infolge des drastischen Anstiegs vonVerschreibungen ist insbesondere in den USA, doch auch hierzulande die Debatte um denGebrauch von Ritalin und verwandten Medikamenten für die Behandlung von ADHS erneutentflammt. Health Canada, die Kanadischen Gesundheitsbehörde, verkündete am 9. Februar2005, dass Adderall XR, ein weiteres Medikament gegen ADHS, mit sofortiger Wirkung vomkanadischen Markt genommen werden muss, nachdem es mit 20 Todesfällen und einem DutzendHerzinfarkten in Verbindung gebracht wurde. 14 der Verstorbenen seien Kinder gewesen.Obwohl keine der negativen Wirkungen auf Überdosierung oder Missbrauch der Drogezurückzuführen waren, bleibt die amerikanische Regierungsbehörde für Lebensmittel undMedika-mente anderer Ansicht und behält das Mittel auf dem Markt.

Das Syndromläßt sich weder auf "Aufmerksamkeit" noch "Hyper-aktivität" reduzieren. Dies halten zweiinternationale Klassifikationen fest, die damit auch für Deutschland gelten: Der StandardICD-10 (International Classification of Diseases) der WHO, der zwischenAufmerksamkeitsstörung und hyperkinetischer Störung des Sozialverhaltens unterscheidet,sowie das für Psychologen angelegte Normenhandbuch DSM-IV (Diagnostic and StatisticalManual of Mental Disorders). Letztere basiert darauf, dass die prinzipiellenEigenschaften von ADHS in drei Subtypen aufgeteilt werden können, wobei der dritte dieKombination aus den vorher-gegangenen ist. Das "Hyperaktiv-Impulsive" Kind des Typ 1, daskeine offensichtlichen Probleme mit der Aufmerksamkeit hat, ist zum Beispiel ständig inBewegung, redet unaufhörlich oder setzt sich oft hin und steht wieder auf. Beim Versuch,stillzuhalten wird dieser innere Drang mit unkontrollierten und ununterbrochenen Aktionenwie Bleistiftklopfen kompensiert. Die Impulsivität ist üblicherweise hiermit gekoppelt,und Betroffene haben Schwierigkeiten, die Konsequenzen ihrer Handlungen vorauszusehen. Soplatzen Emotionen und Kommentare bedenkenlos heraus, und drängende Ungeduld führt auchmal zu Tränen. Der zweite, "Aufmerksamkeits-defizite" Typ, der keine Hyperaktivitätaufweist, wird auffällig durch Vergesslichkeit, leichte Ablenkung durch irrelevante Dingeund die Tendenz, begonnene Aufgaben nicht zu Ende zu führen. Hier wird unter anderemdeutlich, woher das Misstrauen der Skeptiker rührt, denn welches Kind schmeißt mal nichtnach wenigen Minuten seinen Stift hin, um seinen Lieblingsteddy einen Besuch abzustatten.Auch nicht gemachte Hausaufgaben werden als verdächtig angeführt und verständlicherweisevon Kritikern als absurd abgetan. Doch die "kleinen" Unterschiede sind dieausschlaggebenden: Hausaufgaben nicht aufzuschreiben ist vielleicht noch unauffällig,doch oft werden die falschen Bücher mitgebracht, und fertiggestellte Hausaufgaben sinddurchgängig mit Fehlern und Korrekturen versehen.

Die durch die komplizierteDiagnostik vorhandenen Unsicherheiten werden durch die Ritalin-Kritiker noch verstärkt.Das Mittel wird als die Ursache für die Existenz von ADHS verschrien, und in derDrogenszene zwischenzeitlich auch als "Lovely Rita" bekannt, löst es bei gesundenMenschen Euphorie und Hyperaktivität aus. Bei ADHS Patienten bewirkt das Psychopharmakonjedoch das Gegenteil: Unruhe und Impulsivität werden geschwächt, dieKonzentrations-fähigkeit erscheint sichtlich verbessert.

Ritalin fällt in denUSA und in Deutschland unter das Betäubungs-mittelgesetz, da ein hohes Suchtpotentialbesteht. Die Abhängigkeit findet ihren Anfang, wenn große Konzentrationen Dopamin imGehirn freigesetzt werden. Die Kritiker sehen hier den Kern des Problems, da RitalinKindern verschrieben wird. Laut der nationalen und jährlich stattfindenden "Monitoringthe Future Survey" von der Universität in Michigan benutzen allein 2,6 % der USAchtklässler unverschriebenes Ritalin. Der therapeutische Effekt, so die Mediziner,basiere jedoch auf einem langsamen und anhaltenden Anstieg der Dopamin-konzentration, deretwa dem des natürlichen Dopaminspiegels im Gehirn entspricht. Unter kontrolliertenBedingungen sei das Abhängigkeitsrisiko so nur sehr gering.

Die amerikanischeDrogenbehörde Drug Enforcement Administration (DEA) konzentrierte sich in den Jahren1996-1999 verstärkt auf dieses Thema und korrespondierte auch mit den Vereinten Nationen,um ihre Befunde mit denen europäischer Begutachter zu vergleichen. Aus ihren Ergebnissenschlossen sie, dass "der Gebrauch dieser Medikamente um Verhaltensstörungen in Kindern zubehandeln ... in den USA deutlich verbreiteter [ist] als im Rest der Welt." Weiterhinwird in dem Bericht bemängelt, dass die Vergabepraktiken der Ärzte sehr auf einen Hangzur Über- bzw. Unterverschreibung hindeuteten.

Dabei wäre es, würde man sich andie Richtlinien des NIMH halten, durchaus machbar ein Profil des Kindes und seinersozialen Funktionsbereiche anzufertigen. Da die Diagnostik von ADHS nicht transparentist, sollte laut des NIMH ein Spezialist alle anderen Möglichkeiten zunächstausschließen. Abgesehen davon, dass ein auffälliges Verhalten vor dem siebten Lebensjahraufgetreten sein sollte, muss es auch noch mindestens sechs Monate anhalten und einreelles Handicap in mindestens zwei sozialen Bereichen darstellen - denn Art und Stärkeder Symptome verändern sich je nach Situation, in der die Selbstkontrolle gefordert wird.Sonst werde ein zappeliges Kind schnell als undiszipliniert eingestuft, während einTagträumer nur als unmotiviert betrachtet werden könnte. Beide stellen jedoch laut DSM-IVmögliche Kandidaten für ADHS dar. Auch sollte das Kind auf ADHS-ähnliche Merkmaleuntersucht werden, um Fehldiagnosen zu vermeiden. Insgesamt verbrächte der Spezialistviel Zeit mit dem Kind, seinem Umfeld und diversen Tests, und erst wenn keine andereDiagnose möglich wäre, könnte er sich auf ADHS festlegen.

Theoretisch. Dennwenn man bedenkt, dass Amerikaner nicht über eine gesetzliche Krankenkasse verfügen, sindGänge zu Spezialisten auch eine finanzielle Abwägung. Und da Ritalinversorgung heutzutagein den USA nichts ungewöhnliches mehr ist, endet die medizinische Betreuung oft beimHausarzt und dem Rezeptblock. Dies ist ein zentraler Kritikpunkt. Denn Allgemeinärztehaben die Möglichkeit, Ritalin und dessen Verwandte zu verschreiben. Auch Neurologen, dievielleicht eher mit der Materie zu tun haben, können dies tun. Allerdings darf keiner vonihnen eine begleitende Psychotherapie durchführen, und umgekehrt dürfen Therapeuten keineMedikamente herausgeben. So auch in Deutschland: "Es ist erschreckend", sagt ein BerlinerVerhaltenstherapeut. "Nicht mal ich könnte mit gutem Gewissen ein ADHS diagnostizieren.Ein Hausarzt schon gar nicht." Doch ob korrekt diagnostiziert oder nicht, dem Kind drohtnun zusätzlich die Stigmatisierung. In der Schule meist auffällig genug, ist es nun Opferder Schulregulierungen, die die Mittagsdosis der Medikation nur unter Aufsicht erlauben.Doch hier weiß die Pharma-industrie zu helfen: Die zweite Generation vonMethylphenidat-Medikamenten muss nur noch einmal morgens eingenommen werden


Tja, wo bin ich


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 19:09
Entschuldige mal, aber Nr 15 könnteste ja etwas differenzierter schreiben, denn NICHTALLE aus dem Gesundheitssystem missbrauchen es!


Wenn Engel den Schlaf bewachen, werden Träume wahr!


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 19:18
Stimmt und so war es auch nicht gemeind!

Tja, wo bin ich


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 19:21
Meinte es nicht böse, nur werden bestimmte Berufe gern mit Missbrauch von Medikamentenverbunden. Auch wenn es vorkommt, gbt es auch welche, die sind clean, nehmen weder Med.,noch Alk. oder gar andere Drogen... ich bin so eine!

:--)

Wenn Engel den Schlaf bewachen, werden Träume wahr!


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 19:59
Ist ja Wahnsinn was dieses sch.... zeug so alles in sich hat.

@docrtrineDark freut mich dass ich nicht die einzige bin die so denkt :-)


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 20:27
Ritalin fällt in den USA und in Deutschland unter das Betäubungs-mittelgesetz, daein hohes Suchtpotential besteht.

2. Ritalin verursacht dieselben Folgeeffektewie Amphetamine und Kokain, einschließlich einer erhöhten Rate von Euphorien undDrogenmissbrauch.



Tjahaaaa....

Ehrlich gesagt verschmäheich das gute, alte Ritalin auch nicht! ;)
Allerdings habe ich nur äußerst selten dieMöglichkeit, an das Zeug ranzukommen. Aber wenn die Möglichkeit besteht, dann verschmäheich es bestimmt nicht.

Ein Suchtpotential hat die Substanz natürlich schon.Jedoch sollte man hier schon ein wenig strenger differenzieren! Die Dosis macht dasGift... und bei tatsächlich vorhandenem ADS/ ADHS führt Ritalin im Rahmen dertherapeutischen Dosen eben nicht zur Abhängigkeit!

Man kann es durchaus mit dermodernen Schmerztherapie vergleichen: Ein Patient, der sehr starke und/oder chronischeSchmerzen hat, bekommt sehr häufig Opiate bzw. Opioide (jene Substanzgruppe, derenberühmtester Vertreter das Heroin ist) zur Eindämmung seiner Schmerzen verschrieben. Essind hier Mittel verschreibbar, deren Wirkung und Suchtpotential genauso hoch wie jenedes Heroins sind! Genau deshalb sind bestimmte Medikamente in bestimmten Kreisen (bei mirzum Beispiel ;)) auch so beliebt.

Der normale Patient will jedoch keinen Rauschund keine Euphorie erfahren, sondern möchte ein wirksames Medikament. Da es sich alsonicht um einen Missbrauch handelt, sondern um eine planmäßige Anwendung in einemmedizinischen Rahmen, werden auch nur ca. 3% der Behandelten von solchen Schmerzmittelnabhängig.

Beim Ritalin und den Amphetaminderivaten verhält es sich ebengenauso: Für Menschen mit tatsächlich (also tatsächlich physiologisch vorhandenem) ADSkönnen diese Mittel ein wirklicher Segen sein, da sie die Ausschüttung bestimmterkörpereigener Botenstoffe anregen, die normalerweise aufgrund der Krankheit nichtproduziert bzw. ausgeschüttet werden.

Genau deshalb wird die Wirkung vonRitalin auf viele Kinder auch als "beruhigend" beschrieben: Es stellt schlichtweg einenannähernden Normalzustand wieder her.

Bei Menschen, deren chemische Prozesse imGehirn normal funktionieren, ist die Wirkung natürlich eine völlig andere; eben die einerstimulierenden Droge. Wobei dies auch nur auf entsprechend hohe Dosen zutrifft, die imRahmen einer therapeutischen Behandlung normalerweise niemals erreicht werden.


Man sollte Ritalin also nicht pauschal als "Teufelszeug" bewerten- denn es hateindeutig seine Daseinsberechtigung als Medikament. Desweiteren sollte man einenmedizinisch notwendigen Gebrauch nicht mit einem Missbrauch zuRauschzwecken gleichsetzen- denn dies hieße, Äpfel mit Birnen zu vergleichen!

Von der Massenverschreibung solcher Medikamente halte ich im übrigen rein garnichts.Dennoch gibt es Leute, die es eben wirklich brauchen, und denen es auch zur Verfügunggestellt werden sollte. Die Schuld liegt hier also viel eher bei der mangelnden Kompetenzder Ärzte und nicht bei der Substanz als solcher.


Gr.

A.



Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.
-=ebai=-
-93-



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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 20:52
@Apollyon
"Man kann es durchaus mit der modernen Schmerztherapie vergleichen: EinPatient, der sehr starke und/oder chronische Schmerzen hat..."

Genau und wennmir der Arm "weh tut" schneiden wir ihn einfach ab? War bestimmt auch richtig dosiert undabhängig werd ich auch nicht...

Dosierung... und wer gibt an wie hoch eineDosierung sein sollte? Ich würde und werde meinen Kind bestimmt keine Drogen geben auchwenn sie "gering" oder "richitg" dosiert werden!

Tja, wo bin ich


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Ritalin gegen ADS/ADHS

27.03.2006 um 22:17
Also was ich jetzt wieder so mitbekommen habe ist der neueste Schrei unter denreichen Kids, Ritalin in Pulverform schnupfen und dann ab in die Disse und Partyfeiern...SUPER....:(

°*~*°Es ist der Sieg über sich selbst. Nur wenn man sich selbst besiegt hat, ist man in der Lage,
Körper und Geist zu vereinen und vollkommen zu nutzen...°*~*°RESPEKT UND ROBUSTHEIT°~*~°
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