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Wird Esoterik immer beliebter? Und wenn ja, warum?
21.09.2019 um 14:50@Auchganznett
@Heide_witzka
"Will" sagt ja schon alles. Richtig gelesen heißt es, er behauptet es, hat aber null Belege/Beweise. Ja, so kann man auch zum Experten werden, nicht wahr?
Solche Sorgen kennen aber selbsternannte Wunderheiler wie LB gar nicht.
Eine Bekannte schwärmte mir mal von der wundersame Heilkraft von Reiki vor. Chakren öffnen und so. Was nun aber Chakren wären und wo sie sich im Körper befänden, konnte sie sagen, obwohl sie schon etliche teure Kurse absolviert hatte.
Man stelle sich diese Art "Wissen" mal auf einen Chirurgen übertragen vor: "Also, ich schneide jetzt mal das Kreuzband ein bisschen weg, kann Dir aber nicht sagen was ein Kreuzband ist oder wo ich es im Körper finden werden. Macht nichts, ich fange mal an der Nase an und arbeite mich bis zum Arsch durch." Na, das klingt doch voll vertrauenswürdig, nicht wahr?
Erstaunlicherweise halten aber Eso den Chakren Quark für wahr, während sie einem Chirurgen, der weiß, was er tut, sein Wissen und seine Fähigkeiten absprechen.
Eine andere Bekannte, die selbst HP zusammenstellt, erstaunt mich ebenfalls damit, wie viele Möglichkeiten sie jedesmal abwägt, rein auswendig gelernt, denn sie hat weder Ahnung von (Bio)Chemie oder Anatomie oder Medizin oder Krankheitserregern. Im Grunde genommen ist diese Art Nachdenken eigentlich nur was, was Esoteriker & Co umgekehrt Skeptikern so gerne vorwerfen: Nachplappern.
Obige Beschreibung beschreibt eindeutig eine Schmerzreduktion, aber nicht, wodurch.
Schmerzreduzierung ist eine feine Sache, umso feiner, wenn sie so simpel zu erreichen ist und ich keine unnötigen Chemikalien zu mir nehmen muss. Wobei das vielleicht sogar wieder zu einseitig gedacht ist, denn Schmerzreduzierung wird auch erreicht, wenn der Körper eigene schmerzstillende oder entzündungshemmende Hormone ausschüttet. Die ihrerseits chemisch wirken und in Überdosis schaden können. Nur weil sie "natürlich" sind, macht sie nicht harmlos. Man denke da nur mal an Cortison.
Es gibt gute Gründe, warum zB Hormone nur in sehr geringen Dosen vom Körper produziert werden.
Es wäre also möglich, dass LB eigene Interpretation, die er ja nicht klinisch getestet hat, nicht die einzige Ursache der Schmerzdämmung wäre, sondern dass eben die Schmerzreduktion auch deshalb eintritt, weil der Körper mal wieder böse pfui Chemie zusammenbraut.
Vielleicht sollte ich diese Idee mal verbreiten? Wüsste gerne, wie Esos, die Chemie fürchten, darauf reagieren würden. ;)
Obwohl Dehnungen ja nichts Schlimmes sind und tatsächlich nahezu immer gut tun. Aber die LB sind einfach übertrieben.
Bei durch mechanische Probleme ausgelöste Schmerzen genügt oft die kleinste körperliche Veränderung und sie sind (vorläufig) weg, auch wenn das Übel weiterhin besteht. Siehe mein Hallux-Beispiel. Der Hallux ist noch immer da, wird sogar schlimmer, nur tut er eben nicht mehr weh.
Der Trick wird auch in der verpönten "Schul"Medizin angewandt. Eine ältere Bekannte (mittlerweile verstorben) mit einem letalem Leberschaden bekam keine Schmerzmittel mehr, weil die Leber sie ja nicht verarbeitete. Stattdessen trug sie einen Elektro- Gürtel, dessen Elektroden an der Wirbelsäule auflagen. Bei Bedarf, wenn die Schmerzen zu groß wurden, drückte sie aufs Knöpfchen, erhielt einen leichten Stromschlag, der ein bisschen weh tat, aber den echten Schmerz überlagerte und so eine ganze Zeitlang ausschaltete. Der Stromschlag war auch leicht schmerzhaft, aber, wie sie sagte, wesentlich angenehmer und besser zu ertragen.
Nur … dieser Trick, mit dem übrigens eigentlich auch Akupunktur arbeitet, heilt eben nicht.
Und somit heilen auch LB Dehnübungen nicht. Im Gegenteil, sie bergen die Gefahr, sich noch mehr weh zu tun, indem eben Muskelfasern, wen nicht genügend erwärmt, einreißen. Was bei Patienten, die ohnedies schon Bewegungsprobleme haben, schneller passieren kann.
Eigentlich macht LB genau das, was Esos und Alternativmediziner immer so empört der Medizin vorwerfen: Symptome beseitigen, aber nicht heilen.
@amerasu
Es wäre also gut möglich, dass Deine Bekannten in absehbarer Zeit wieder Schmerzen haben oder/und dann eben nicht gehen können. Denn Arthrose sind eine verkrampfen Faszien sondern abgenutzte oder/und entzündete Gelenke. Es löst sich der Gelenksknorpel auf Der sit dann weg, Futsch. Für immer. Keine Turnübung der Welt holt den je wieder zurück.
@postcrysis
@cesare
Man kann zwar ein weiteres Kräutlein einmischen, mit Glück, hilft es auch, aber ein bewusstes Erarbeiten eines Heilmittels ist das nicht. Es ist eher die Blindes-Huhn-Korn Taktik.
Es ist auch nicht möglich, seine Erkenntnisse verständlich und für andere logisch nachvollziehbar weiter zu reichen. Und selten kann man dieselbe mit demselben Erfolg reproduzieren.
Es fehlt tatsächlich das Allerwichtigste: die Einsicht in die Ursachen, Vorgänge und Zusammenhänge. Daher erfinden ja Esoteriker ständig irgendwelche "Ursachen", die sie natürlich auch nicht belegen können, Chakren, Auras, Verschlackungen, … und Ausreden, für den Fall, dass es nicht klappt, was die Regel ist - Erstverschlimmerung, man glaubt halt nicht fest genug dran, Karma, …
Auchganznett schrieb:Meinung - wissenschaftlicher Konsens. Das klingt mir zu demokratisch für das worum es geht."Meinung" allgemein mag mitunter zu demokratisch sein, ja, aber "wissenschaftlicher Konsens" ist es nicht. Dh nur, dass der Großteil der Wissenschaftler zur selben "Meinung" aufgrund von Forschungen, Experimenten, Überlegungen und Fakten eben zur selben Erkenntnis gekommen ist. Viele finden etwas richtig, weil es eben Fakten und Belege dafür gibt. Als Grundlage dienen keine Wunschvorstellungen, Fantasien, Irrtümer oder gar Lügen, wie bei reinen Meinungen ohne faktischen Grundlagen.
@Heide_witzka
Heide_witzka schrieb:eines der größten Probleme in der Medizin gelöst haben will,[Hervorhebung durch mich]
"Will" sagt ja schon alles. Richtig gelesen heißt es, er behauptet es, hat aber null Belege/Beweise. Ja, so kann man auch zum Experten werden, nicht wahr?
Heide_witzka schrieb:Die wahre Ursache seienUnd wieder greift der Magier zur Zauber-Weltenformel: die "wahre" Ursache. Es gibt bei Schwurblern immer nur s/w Einseitigkeit, immer nur absolut "Wahres", nie mal Zwischentöne, derweil echten Kennern und Könnern der Materie meist klar ist, dass es durchaus mehrere Wege gibt, gleiche oder ähnliche Probleme zu bekommen, bzw dass man sie eben nicht alle kennt (gerade in Sachen Arthrose gibt es zur Zeit nur eine einigermaßen gesicherte Ursache, und das sind Gelenksabnützungen aufgrund verschiedener, teilweise unbekannter, Ursachen. Auch chemischer, wie zB Zerstörung der Gelenkskapseln durchs eigene Blut, wenn es mal infolge von Unfällen zu Einblutungen kommt). Dennoch oder gerade deshalb behaupten eben seriöse Mediziner bzw Forscher nicht, sie wüssten etwas, das noch keiner weiß, ohne es zu belegen.
Solche Sorgen kennen aber selbsternannte Wunderheiler wie LB gar nicht.
Heide_witzka schrieb:Esoterik ist simpel, nachdenken nicht notwendigMan muss allerdings viel auswendig lernen (können). Ich staune immer wieder über die Mengen an Behauptungen, die nie logisch zusammen hängen, was ein Memorieren umso schwerer macht, die Esogläubige tatsächlich in sich reinstopfen und auf Knopfdruck wiedergeben können - ohne auch nur den Tau einer Ahnung, was sie da eigentlich sagen. Hinterfragt man mal, haben sie keine Antworten.
Eine Bekannte schwärmte mir mal von der wundersame Heilkraft von Reiki vor. Chakren öffnen und so. Was nun aber Chakren wären und wo sie sich im Körper befänden, konnte sie sagen, obwohl sie schon etliche teure Kurse absolviert hatte.
Man stelle sich diese Art "Wissen" mal auf einen Chirurgen übertragen vor: "Also, ich schneide jetzt mal das Kreuzband ein bisschen weg, kann Dir aber nicht sagen was ein Kreuzband ist oder wo ich es im Körper finden werden. Macht nichts, ich fange mal an der Nase an und arbeite mich bis zum Arsch durch." Na, das klingt doch voll vertrauenswürdig, nicht wahr?
Erstaunlicherweise halten aber Eso den Chakren Quark für wahr, während sie einem Chirurgen, der weiß, was er tut, sein Wissen und seine Fähigkeiten absprechen.
Eine andere Bekannte, die selbst HP zusammenstellt, erstaunt mich ebenfalls damit, wie viele Möglichkeiten sie jedesmal abwägt, rein auswendig gelernt, denn sie hat weder Ahnung von (Bio)Chemie oder Anatomie oder Medizin oder Krankheitserregern. Im Grunde genommen ist diese Art Nachdenken eigentlich nur was, was Esoteriker & Co umgekehrt Skeptikern so gerne vorwerfen: Nachplappern.
Heide_witzka schrieb:Tatsächlich habe sich damals eine akute Wirkung bei den Probanden einer kleinen Studie gezeigt, zwei, drei Tage später aber "war alles wie vorher, da sahen wir keine Beschwerdebesserung mehr", sagt Froboese.Die Frage ist doch immer, welche Wirkung möchte ich? Kurz- oder langfristige Schmerzbeseitigung oder Heilung und Beseitigung des zugrunde liegenden Übels? Alles hat seine Berechtigung. Ich sollte nur wissen, was ich warum tue und Methoden nicht mit einem Deckmäntelchen falscher Behauptungen verklären.
Obige Beschreibung beschreibt eindeutig eine Schmerzreduktion, aber nicht, wodurch.
Schmerzreduzierung ist eine feine Sache, umso feiner, wenn sie so simpel zu erreichen ist und ich keine unnötigen Chemikalien zu mir nehmen muss. Wobei das vielleicht sogar wieder zu einseitig gedacht ist, denn Schmerzreduzierung wird auch erreicht, wenn der Körper eigene schmerzstillende oder entzündungshemmende Hormone ausschüttet. Die ihrerseits chemisch wirken und in Überdosis schaden können. Nur weil sie "natürlich" sind, macht sie nicht harmlos. Man denke da nur mal an Cortison.
Es gibt gute Gründe, warum zB Hormone nur in sehr geringen Dosen vom Körper produziert werden.
Es wäre also möglich, dass LB eigene Interpretation, die er ja nicht klinisch getestet hat, nicht die einzige Ursache der Schmerzdämmung wäre, sondern dass eben die Schmerzreduktion auch deshalb eintritt, weil der Körper mal wieder böse pfui Chemie zusammenbraut.
Vielleicht sollte ich diese Idee mal verbreiten? Wüsste gerne, wie Esos, die Chemie fürchten, darauf reagieren würden. ;)
"Haben Sie mal gesehen, wie stark die Patienten sich da dehnen müssen?"Ja. Und das ist auch der Grund, warum ich es auch nicht mache. :D
Obwohl Dehnungen ja nichts Schlimmes sind und tatsächlich nahezu immer gut tun. Aber die LB sind einfach übertrieben.
Bei durch mechanische Probleme ausgelöste Schmerzen genügt oft die kleinste körperliche Veränderung und sie sind (vorläufig) weg, auch wenn das Übel weiterhin besteht. Siehe mein Hallux-Beispiel. Der Hallux ist noch immer da, wird sogar schlimmer, nur tut er eben nicht mehr weh.
Dieser Reiz überlagere im Gehirn das chronische Schmerzsignal und lindere so die Beschwerden – vorübergehend.Durchaus möglich. Der neue Schmerz wird jetzt wahr genommen und der alte dadurch überlagert, bis der neue aufhört und der alte wieder bemerkt wird. Dass das keine Heilung ist, sollte klar sein. Es ist im Grunde genommen auch keine langfristige Schmerzbefreiung.
Der Trick wird auch in der verpönten "Schul"Medizin angewandt. Eine ältere Bekannte (mittlerweile verstorben) mit einem letalem Leberschaden bekam keine Schmerzmittel mehr, weil die Leber sie ja nicht verarbeitete. Stattdessen trug sie einen Elektro- Gürtel, dessen Elektroden an der Wirbelsäule auflagen. Bei Bedarf, wenn die Schmerzen zu groß wurden, drückte sie aufs Knöpfchen, erhielt einen leichten Stromschlag, der ein bisschen weh tat, aber den echten Schmerz überlagerte und so eine ganze Zeitlang ausschaltete. Der Stromschlag war auch leicht schmerzhaft, aber, wie sie sagte, wesentlich angenehmer und besser zu ertragen.
Nur … dieser Trick, mit dem übrigens eigentlich auch Akupunktur arbeitet, heilt eben nicht.
Und somit heilen auch LB Dehnübungen nicht. Im Gegenteil, sie bergen die Gefahr, sich noch mehr weh zu tun, indem eben Muskelfasern, wen nicht genügend erwärmt, einreißen. Was bei Patienten, die ohnedies schon Bewegungsprobleme haben, schneller passieren kann.
Eigentlich macht LB genau das, was Esos und Alternativmediziner immer so empört der Medizin vorwerfen: Symptome beseitigen, aber nicht heilen.
@amerasu
Es wäre also gut möglich, dass Deine Bekannten in absehbarer Zeit wieder Schmerzen haben oder/und dann eben nicht gehen können. Denn Arthrose sind eine verkrampfen Faszien sondern abgenutzte oder/und entzündete Gelenke. Es löst sich der Gelenksknorpel auf Der sit dann weg, Futsch. Für immer. Keine Turnübung der Welt holt den je wieder zurück.
@postcrysis
postcrysis schrieb:Hugersnöte, Dürreperioden, Erdrutsche, ÜberflutungenUnd Esoterik schafft die mit links beiseite?
@cesare
cesare schrieb:als ich klein war, war sie noch ziemlich christlich gebunden.Was im Prinzip dieselbe Art ist, Probleme anzugehen, Nicht durch Grübeln, nicht durch Finden der Ursachen, nicht durch Erkennen von Zusammenhängen oder Sinnhaftigkeit des Tuns, sondern durch Anwenden bereits fix und fertig vorgegebener Lösungsstrategien, die man nachschlägt, auswendig runterratscht und blind befolgt. Da man nicht weiß, was nun wie oder überhaupt wirke, kann man auch den Erfolg nicht erklären, bzw nicht erkennen dass etwas oder warum nicht wirken kann. Prinzip Rosenkranz bedeutet zwar, dass man viele Sprüche und Kräuter kennt, aber dennoch nichts verstanden hat. Was letztendlich dazu führt, dass man auch an dem Gebräu nichts analysieren und neue dadurch neue Erkenntnis gewinnen könnte.
Man kann zwar ein weiteres Kräutlein einmischen, mit Glück, hilft es auch, aber ein bewusstes Erarbeiten eines Heilmittels ist das nicht. Es ist eher die Blindes-Huhn-Korn Taktik.
Es ist auch nicht möglich, seine Erkenntnisse verständlich und für andere logisch nachvollziehbar weiter zu reichen. Und selten kann man dieselbe mit demselben Erfolg reproduzieren.
Es fehlt tatsächlich das Allerwichtigste: die Einsicht in die Ursachen, Vorgänge und Zusammenhänge. Daher erfinden ja Esoteriker ständig irgendwelche "Ursachen", die sie natürlich auch nicht belegen können, Chakren, Auras, Verschlackungen, … und Ausreden, für den Fall, dass es nicht klappt, was die Regel ist - Erstverschlimmerung, man glaubt halt nicht fest genug dran, Karma, …
cesare schrieb:teilweise wirklich so Sachen wie Heuschnupfen-Und? Hilft es ihr gegen Heuschnupfen? Oder hat sie gar nie einen gehabt?