@Draiiipunkt0 Draiiipunkt0 schrieb:Warum gibt es Verse im Koran, die von manchen als "kriegerisch" bezeichnet werden? – Steht im Koran, dass man "Ungläubige" töten darf?
Zunächst ist zu sagen, dass der Koran nicht an einem Stück herabgesandt wurde, sondern über einen Zeitraum von 24 Jahren, jeweils einige Verse/Suren zu einer aktuellen Situation bzw. Problem. Dies ist durchaus wichtig zu wissen, da jeder Vers in seinem historischen, gesellschaftlichen Kontext zu interpretieren ist – also zu jedem Vers die Frage zu stellen ist, in welcher Situation ein Vers herabgesandt wurde und nicht "blind anzuwenden" ist. Dies haben bereits über Jahrhunderte hinweg muslimische Wissenschaftler getan und niemand von ihnen wird sagen, dass ein Muslim einen Nichtmuslim zu töten hat. Die meisten der häufig als "kriegerisch" zitierten Verse stammen aus einer Zeit in der die Muslime von Mekka nach Medina auswanderten (sog. Hidschra), da sie dort von Unterdrückern von ihrer Glaubensausübung gehindert und gefoltert wurden und ihr Leben bedroht war. Sie wurden jedoch verfolgt und es kam in Medina zu einer kriegerischen Auseinandersetzung (auf deren Einzelheiten und teilweise religiösen Parteien wir hier in Kürze nicht eingehen können). In dieser Situation wurde den Muslimen die Kampfhandlung zur Verteidigung auferlegt. Die meisten Verse in denen solche Konflikte angesprochen werden, beziehen sich auf eine solche oder ähnliche Sachlage. Der Koran ist jedoch als Ganzes zu sehen und man kann wie bei jedem Text immer einzelne Verse kontextlos herausreißen und ein verzerrtes Bild zeichnen.
Islam.de
1. Das ist so als würdest du die Bibel dafür als Beleg nehmen, dass die Bibel recht hat. Islam.de - ist das dein Ernst?
2. Interessant zu wissen ist es, dass die meisten Religionsbücher wie eine Erzählung geschrieben sind und daher viel Spielraum zur Interpretation geben. Der Islam ist sehr oft sehr direkt und Befehlsgebend. Wenn dort steht: "Tötet die Ungläubigen, wo immer ihr sie findet", dann findet sich kaum Raum zur Interpretation.
3. Hast du dein Zitat eigentlich selbst gelesen? Ja, die Verse wurden zu einer bestimmten Zeit geschrieben, wohl zu einer in der Muslime unterdrückt wurden (was sie dann kurze Zeit später selbst sehr erfolgreich praktizierten) - siehst du da womöglich eine Parallele zur heutigen Zeit? Oder erkennst du wenigstens an das wohl so einige Betroffene Parallelen zu ihrer eigenen Situation finden könnten?
Und von welchem verdammten Buch werden sie sich wohl leiten lassen, wenn nicht von dem das das Wort Gottes beinhaltet, unfehlbar ist und wortwörtlich genommen werden muss, VOR ALLEM wenn es vermeintlich gut zu ihrer eigenen Situation passt und sich deshalb auch gut anwenden lässt?
Wer bestreitet das diese ganze Gewalt auch im Namen der Religion stattfindet und eben diese Religion (wie praktisch jede andere) auch DURCHAUS genügend Nährboden hat um die Gewalt zu rechtfertigen, zu fördern ja sogar zu fordern, der ist einfach nur ein Blender und ein Lügner.