Diskriminierung des Mannes

@shionoro
Schweden hat eine brillante Wirtschaft, aber ist das ein Grund, kleine Firmen grundlos blechen zu lassen? Glaubst du, dass eine gute Wirtschaft keine Leute zulässt, die in die Schuldenfalle geraten sind?
In meiner Abteilung werden sich erst mal die Qualifikationen angeschaut, dann die Bewerbung, dann die Vorstellungsgespräche, dann der Eindruck. Oh, wichtiger ist ja bei denen das Geschlecht, das erklärt die 55% Männer, 45% Frauen, entschuldigung

@shionoro

Vorurteile willst Du mittels Quote verhindern?

Es gibt im GG den Abschnitt dass niemand wegen seines Geschlechts, Herkunft, Religion usw. diskriminiert werden darf. Ob sich daran gehalten wird, steht auf einem anderen Blatt. Eine Quote ist quasi auch nur ein Gesetz, an das sich aber niemand halten muss.

@maczem

Gib mir doch erstmal eine Quelle dazu dass das so läuft.

@deja-vu.

Nein, aber ermöglichen, dass trotz der vorurteile und trotz seilschaften sich genügend weibliche führungskräfte etablieren können sodass sich das ganze weniger stark auswirkt.

@shionoro

Was wirkt sich dann weniger stark aus?

Weibliche Führungskräfte können sich doch längst etablieren. Als Beispiel jetzt mal die Berliner Verkehrsbetriebe. Oder auch: Unsere Kanzlerin.

Durch eine Quote werden Dinge vielleicht auch unnötigerweise erzwungen.

@deja-vu.

Wo ist unsere Kanzlerin dafür ein Beispiel?

Guck dir mal die Leute an in der Politik die was zu sagen haben.

Da wirst du vorrangig männer finden.
Merkel ist da wo sie ist weil sie konstant unterschätzt worden ist, und eher als eine ausnahme als eine Regel zu sehen.

Oder ist in Amerika der rassismus besiegt (siehe ferguson) weil obama präsident ist?

@shionoro

Ich dachte Dir ging es um Führungspositionen. ;-)

-ismen jeglicher Art besiegt man nicht durch Quoten. Durch diese schafft man lediglich neue -ismen.

Wenn bei Einstellungsverfahren eher nach dem Geschlecht als nach der Qualifikation geschaut wird, ändert sich im Grunde nur, dass es durch die Quote zur Pflicht wird.

Und selbst dann wird in anderen Bereichen immer noch unfair selektiert werden, so lange bis jedes äußerliche Merkmal seine Quote hat, überspitzt formuliert.

@deja-vu.

Ja, und auch in Amerika sind schwarze politiker extrem unterbesetzt. Genauso wie arme politiker.
Daran ändert sich nix nur weil es obama gibt.

Genauso sind spitzenpolitiker in Deutschland bzw. auch die zweite reihe stark männlich dominiert.

Es wird nicht 'eher' nach dem geschlecht geschaut.

Qualifiziert dafür müssen beide sein.

Lediglich bei zwei qualifizierten bewerbern ist der job jetzt an eine Frau zu vergeben.

Warum kommt außerdem dauernd das argument, dass wenn eine quote eingeführt wird sie überall für alles eingeführt wird?
das ist doch absoluter unsinn.

@shionoro

shionoro schrieb:Warum kommt außerdem dauernd das argument, dass wenn eine quote eingeführt wird sie überall für alles eingeführt wird?
das ist doch absoluter unsinn.

Weil das konsequenterweise so sein müsste. Sonst ist es weder sinnvoll noch fair.

@deja-vu.

Erm, nein, nur wenn man das nicht tut ist es sinnvoll.

@shionoro


Gibt evtl. gerade ein Missverständnis.

Also anders gefragt: Warum wäre eine Geschlechterquote sinnvoll, eine Quote auf andere körperliche Merkmale ausgerichtet aber nicht? Wie man weiß selektieren Arbeitgeber gerne nach subjektiven Vorlieben.

@shionoro

shionoro schrieb:Ein Instrument benutzt man in manchen fällen, wo sie sinnvoll sind, in anderen nicht.

Das ist als würdest du mich fragen, was ich von Schraubenziehern halte.

Nur werden Schraubenzieher nicht benutzt, um Wählerstimmen an sich zu binden und eine gewisse Stimmung in der Bevölkerung zu erzeugen ;)

@deja-vu.

Es wäre durchaus auch bei anderen körperlichen Merkmalen unter umständen gerechtfertigt, wie z.b. bei körperlich behinderten.

Die Quote ist immer dann gerechtfertigt, wenn sie ein geeignetes Mittel ist um ein allzu großes Ungleichgewicht bei der Verteilung von bestimmten Arbeitsplätzen zwischen einzelnen bevöölkerungsgruppen zu vermeiden, wo es wünschenswert ist, dieses zu vermeiden.

@Draiiipunkt0

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
In der Politik wird jedes Thema genutzt um Wählerstimmen ans ich zu binden so gut es geht, ob es nun sinnvoll ist eine Reform zu tätigen oder nicht.

@shionoro

Was ist mit geistig Behinderten oder psychisch Kranken? (Vorausgesetzt, die Anforderungen in dem Job vertragen sich damit.)

@deja-vu.
Es ist immer eine einzelfallentscheidung, ob eine quote sinn macht oder nicht, auf welche personengruppe du sie auch immer anwenden willst und auf welches sparte

@shionoro

shionoro schrieb:Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Es ging um deinen Schraubenzieher-Vergleich.

shionoro schrieb:In der Politik wird jedes Thema genutzt um Wählerstimmen ans ich zu binden so gut es geht, ob es nun sinnvoll ist eine Reform zu tätigen oder nicht.

Wenn du dich in der Wirtschaft auskennst, wirst du wissen, dass Zwang immer zu Stagnation führt.
Die "Frauenquote" ist ein solcher Zwang.

@Draiiipunkt0

Das kann man so pauschal doch überhaupt nicht sagen.
Es gibt viele Auflagen usw. in verschiedenen volkswirtschaften, und viele davon sind sehr sinnvoll, z.b. verbraucherschutz betreffend, arbeitserschutz betreffend, streikrechte, kündigungsschutz usw usf.

Auch staaten mit der quote sind wirtschaftlich nicht schwächer als wir im allgemeinen.

Das ist nur ein Scheinargument.

@shionoro

shionoro schrieb:Das ist nur ein Scheinargument.

Nein, es ist ein Argument für die FREIE Marktwirtschaft.
Ich bin absolut für die Gleichberechtigung der Frau, jedoch kann es doch nicht die Lösung sein, für jede "unterdrückte" Personengruppe eine Quote einzuführen...

Die oder der Beste bekommt den Job. So einfach ist das. Das Geschlecht sollte eben keine Rolle spielen.

Was kommt als nächstes? Die Homoquote? Jeder Betrieb braucht 2% homosexuelle Mitarbeiter?
Ich würde mich eher durch so eine Regelung diskriminiert fühlen, weil ja davon ausgegangen wird, dass die Personen von Natur aus unterlegen sind, und so ist es auch bei der "Frauenquote".
Ich als Frau wäre klar dagegen.

@Draiiipunkt0

Also siehst du z.b. die Marktwirtschaft in Schweden und Norwegen jetzt nicht mehr als frei an und siehst da gewaltige einbrüche in ihrer Wirtschaft?

'der beste bekommt den job' ist ohnehin eine illusion.

Bei Bewerbungen kommt es auch darauf an, wie man sich verkauft, und die noten beschreiben auch nur sehr rudimentär wer jetzt der beste sein soll.

Wir sprechen hier über eine quote bei Aufsichtsräten.
Wenn du dir anschaust wer so für gewöhnlich in aufsichtsräten sitzt, sitzen da dann deiner meinung nach die leute nach qualifikation verteilt? Nope, da geht es grundsätzlich um Vitamin B und networking skills. Da ist ein ausgleich durchaus fair.
Und wir sprechen von 30%.


Es geht heir auch nicht darum, dass man davon ausgeht, dass eine Gruppe unterlegen ist.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass migranten deutschen unterlegen sind, weiß aber sehr wohl, dass verschiedene gesellschaftliche mechanismen dafür sorgen, dass weniger migranten als deutsche studieren.

Eine Quote kann ein mittel sein, um ein solches ungleichgewicht zu beheben.

@shionoro

shionoro schrieb:Also siehst du z.b. die Marktwirtschaft in Schweden und Norwegen jetzt nicht mehr als frei an und siehst da gewaltige einbrüche in ihrer Wirtschaft?

Ich sehe keine Marktwirtschaft dieser Welt als frei an. Es ist ein Ideal, das man anstreben KANN.

shionoro schrieb:Nope, da geht es grundsätzlich um Vitamin B und networking skills.

Wenn das die Eigenschaften sind, die gefragt sind, dann ist das nunmal die Situation.
Es bringt nichts, wenn der Staat an Stellen, die sich natürlich entwickeln sollten, künstlich eingreift.
Er überschreitet einfach seine Kompetenzen, indem er sich in dieser Form in Unternehmen einmischt.

shionoro schrieb:Eine Quote kann ein mittel sein, um ein solches ungleichgewicht zu beheben.

Man kann ein Ungleichgewicht nicht durch Zwang beheben. Man muss die Ursache des Ungleichgewichts finden und dort ansetzen.

@Draiiipunkt0
aus der Bain Studie, die ich verlinkt hatte:

Die Bain-Studie nennt drei Schlüsselfaktoren, die Frauen in der mittleren Karrierephase in ihrem Aufstiegswillen und ihren Karrieremöglichkeiten bremsen. Erstens erkennen sie, dass sie nicht in das vorherrschende stereotype Bild des idealen Angestellten passen, sprich: des stets verfügbaren Siegertypen auf der Überholspur. Zweitens fehlt ihnen die Unterstützung ihrer direkten Vorgesetzten. Und drittens gibt es nach wie vor zu wenig weibliche Rollenvorbilder im Topmanagement.

Ich denke, da setzt eine Quote ganz gut an