@Draiiipunkt0 Was härtere Strafen angeht. Da geht es nicht um Prävention, die tritt nicht ein, weil die Täter nicht sehr weit vorraus denken, auch bei Todesstrafe nicht. Es geht schlicht um Gerechtigkeit und Angemessenheit.
Längere Starfen bewirken, dass die Täter währender Inhaftierung nicht straffällig werden können und gerade derartige Formen von Gewaltkriminalität sind eng an eine Altersgruppe gekoppelt, die Täter sind selten über 25 Jahre alt. Danach ist das Problem i.d.R. biologisch gelöst.
Jemand der ein Leben beendet hat für 10 Jahre einzusperren ist irgendwie nicht übertrieben.
Was Du zu dem Kult um Tugce und den Orden schreibst, kann man unterschreiben und auch, dass die Jugendlichen perspektivlos sind.
Dennoch ist eine Grenze übertreten worden, man hätte vor dieser Tat ausschliesslich helfend & therapeutisch intervenieren können und müssen. Nachdem ein Mensch getötet wurde, ist es eine andere Situation, da kann man nicht einfach beide Augen zu drücken.
Da müssen die gegenläufige Belange von Schadensersatz und Sühne und Erklärung der Frage nach dem Warum auf Seite des Opfers bzw dessen Hinterbliebenen mit dem irgendwo auch nachvollziehbaren Wunsch des Täters, rehabiliert zu werden, in Einklang gebracht zu werden.
Dass es ein Selbstverständnis zu sein scheint, dass jemand, nachdem er jemanden umgebracht hat, Anspruch auf Therapie, Unterstützung und ein vollwertiges Leben hat, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Ich finde das öbszön und verachtenswürdig. Wenn keine aktiv geäusserte Reue zu erkennen ist, sollte man niemandem helfen, der sich so schuldig gemacht hat, auch nicht wenn er aus "schwierigen" Umständen stammt. Das tun viele. Und die meisten kommen klar ohne ein Leben zu nehmen.