Schluss mit der Hetze gegen den ISLAM!
10.12.2014 um 09:03Also in europäischen Ländern und insbesondere in Ländern der EU gibt es keine staatliche Indoktrination des Religionsgedanken.Koranschulen sind auch privat. Sie dienen nunmal dem Zweck, den Koran zu lernen, also findet dort quasi offiziell eine religiöse "Indoktrination" statt.
In unserem Kommunions- und Konfirmationsunterricht aber auch, zu einem gewissen Maß, je nachdem wie konservativ der Pfarrer/Pastor ist. Ich habe da, wie gesagt, so meine eigenen Erfahrungen. Auf einer angelikanischen Schule, die ich ein Jahr besuchte, fand Indoktrination auch bis zum Gehirnwäsche-Modus statt.
Es ist nunmal leider so, dass in den meisten islamisch geprägten Ländern ein starker Konservatismus für das Bewusstsein der Religion vorherrscht und da betrachtet man das Auswendiglernen des Koran als wichtiger als eine anständige Vorbereitung für eine SchulkarriereEs ist nunmal so, dass in vielen islamisch geprägten Ländern kaum eine vernünftige Schulbildung angeboten wird ... auch nicht im "säkularen" Ägypten, wo 50% der Bevölkerung Analphabeten sind, in Pakistan etwa dasselbe - beides keine Gottesstaaten.
Und ausgerechnet im Gottesstaat Iran haben die Frauen sehr viel mehr Freiheiten und Zugang zu Bildung und Universitäten ... und werden nicht, wir in Ägypten immer noch die Mehrheit, beschnitten.
Es laufen im Iran auch sehr viel weniger Frauen vollkommen verschleiert herum, als in anderen muslimischen Staaten, sie fahren Auto und stellen über die Hälfte der Studierenden, sie arbeiten und werden auch von den Familien ins Ausland geschickt zum Studieren, wenn man sich´s leisten kann.
Und eine noch viel miesere Stellung als in islamischen Staaten haben Frauen in Indien, ...
In den Staaten, in denen das Bildungssystem versagt, haben die Koranschulen umso mehr Einfluss, und wen wundert´s dass Pakistan was Kindersoldaten mit Sprengstoffgürteln angeht, ziemlich weit vorne liegt.
Das Ganze könnte einem verdeutlichen, dass die Freiheit der Menschen mit Wohlstand und Bildung zunimmt, und mit mangelnder Bildung und Armut sie Anfälliger werden für fanatische Glaubenssysteme oder Ideologien.
Und wo herrschende Unterdrückungssysteme wie die Militärregierung in Ägypten, die Diktatoren in Libyen und Syrien, Irak, Iran u.s.w. entfernt werden, ohne dass es einen Konsens über eine anzustrebende gemeinsame Gesellschaftsform gibt, da sind es die Moscheen und Koranschulen, die schlagartig Einfluss gewinnen: sozial engagiert, mit freier Bildung und bestehenden festen Strukturen, mit Einfluss per Freitagsgebet bei allen, die keine Zeitung lesen und sich kein TV leisten können. Hatten sie vorher nur eine marginale Rolle im Staat, können sie im Machtvakuum in kürzester Zeit ihre Anhänger mobilisieren und vervielfachen.
(Beim Aufstieg der Nazis spielte auch die stramme Organisation, das soziale Engagement und die Organisation der SA eine große Rolle im ansonstigen Chaos der Weimarer Republik.)
Ich sehe nach wie vor eher politische und soziale als religiöse Probleme, denn die Bevölkerungsgruppen würden einander auch dann bekämpfen, wenn es eine andere Legitimation dafür gäbe.
Die vielen afrikanischen Staaten, in denen (nicht-muslimische) Bevölkerungsgruppen einander bekämpfen, sollten einem das deutlich genug vor Augen führen.
Und in Asien kann man dem mehrheitlich muslimischen Indonesien erst recht nicht vorwerfen, grausamer als andere asiatische Staaten gegen die Bevölkerung oder andere Länder zu sein.
Auch nicht unterschätzen darf man, dass viele so wie Du in den USA den großen Aggressor sehen, viele der nordafrikanischen und arabischen Staaten England und Frankreich noch als Kolonialmacht oder Verbündete der Diktatoren in grausiger Erinnerung haben, und ihnen die Grenzen der Staaten zum Teil willkürlich aufoktroyiert wurden. Die Idee eines Nationalstaates mit einem Vielvölkergemisch ist ihnen aufgezwungen worden, Stammesgebiete wurden mit dem Lineal geteilt.
Die Suche nach einer Identität beginnt beim Herausstellen von Unterschieden, und in diesem Fall bei der gemeinsamen Ablehnung der westlichen Kultur, die als aggressiv und ausbeuterisch, korrupt und unsittlich empfunden wird. Demokratie wird nicht wie in Europa als logische Entwicklung, sondern als ebenso aufgezwungen empfunden, als Instrument, um Minderheiten zu unterdrücken. Freiheit ist nicht größtmögliche individuelle Freiheit, sondern die, sich einem eigenen, tarditionellen Wertesystem zu unterwerfen.
Da eine Zentralregierung aufgrund der Erfahrungen mit osmanischem Reich, Kolonialmächten, Diktaturen als negativ empfunden wird, wird sich jetzt wieder den Stammesstrukturen, Kalifaten und dem Separatismus zugewandt.
Dasselbe, wie im mehrheitlich nicht muslimischen Jugoslawien, wie in der ehemaligen UDSSR. Wo es keinen Islam brauchte, um Staaten zerbrechen zu lassen ... zum Teil auch mit denselben Grausamkeiten.