@einklang Prinzipiell halte ich das für eine gute Idee.
Allerdings habe ich ein paar Gedanken dazu:
Jemand, der unter Depressionen leidet ist nicht Geisteskrank oder geistig Behindert. Es ist also möglich und wichtig, sich mit dem Betroffenen auszutauschen.
Grundsätzlich finde ich es wichtig, dass Du Dein "Angebot" ohne ein Versprechen und auf Basis völliger Freiwilligkeit anbietest.
Z.B.: "Wenn Du das möchtest und Dir vorstellen kannst, dass es Dir gut tut, und sei es nur für den Moment, dann bin ich gerne bereit, mit Dir eine geführte Meditation zu machen. Ich kann Dir dies und das anbieten. Hast Du Fragen dazu?"
Es ist wichtig, dass Du selbst keine Intention dabei hast - nicht versuchst, dem anderen irgendwas zu vermitteln oder überzustülpen. Das muss von Anfang an klar sein.
Fatal kann es auch sein, wenn Du das aufgrund einer Art "Gutmenschentum" oder wegen eines "Helfersyndroms" machen möchtest. Bitte überprüfe Dich diesbezüglich selbst genau. Es hilft dem anderen wenig bis überhaupt nicht, wenn Du Dir im Grunde nur selber was Gutes tun möchtest - und Dein "Hilfsangebot" quasi nur Mittel zum Zweck ist (ich sage das, weil mir das schon häufig bei den "Profis" begegnet ist - so mancher Mediator, Therapeut oder Coach hat diesen Job gewählt, um sich im Grunde genommen selbst zu therapieren).
Und ich denke, dass auch eine gewisse Empathische Fähigkeit vorhanden sein sollte - Du also in der Lage sein solltest, zu erkennen, ob und wie die Meditation auf jemanden wirkt. Solltest Du unsicher sein oder mit eventuellen Reaktionen (Heulen...) nicht umgehen können, dann solltest Du zunächst vielleicht Abstand davon nehmen.
Soweit ich weiß, steckt unser Wissen bezgl. Depression noch in den Kinderschuhen - viel zu oft und zu schnell wird diese zunächst mit der chemischen Keule behandelt. Hast Du es mit jemandem zu tun, der Antidepressiva nimmt, dann solltest Du bitte unbedingt vorher erfragen welches Präparat, welche Dosis und seit wann das Medikament genommen wird - gibt es noch andere Medikamente (Schlafmittel etc) - setz' Dich mit den verschiedenen Präparaten und deren Wirkungen/Nebenwirkungen auseinander, um ein besseres Gefühl für Dein Gegenüber zu bekommen.
Auch wenn das nun hart klingt: Um Dich selbst zu schützen und weil Dir möglicherweise auch das nötige "Rüstzeug/KnowHow" fehlt, sollte klar sein, dass es wirklich nur um die Meditationen geht - nicht mehr aber auch nicht weniger. Versuche nicht, den Laien-Therapeuten zu geben - das kann für Dich wie für den anderen sehr problematisch werden (kann natürlich auch klappen...).
Vielleicht kennst Du ja auch jemanden, der sich mit der Thematik auskennt - lass Dich beraten, lese Dich ein.
Ich war drei Jahre lang mit einer manisch-depressiven Frau zusammen und habe es nicht geschafft, sie vollends zu verstehen und habe sie letztlich auch an die Krankheit verloren (Suizid). Es gab immer wieder Phasen, in denen wir dachten, es wäre geschafft - bis zum nächsten Schub. Es hat lange gedauert, bis ich aufhören konnte, mir Vorwürfe zu machen. Sei Dir also im Klaren darüber, dass Du eventuell auch überhaupt nichts bewirkst.
Ich finde es toll, dass Du das machen möchtest und bin sicher, dass Du damit auch dem einen oder anderen ein gutes Gefühl, ein paar ruhige Momente, Aufgehoben sein und Angenommen werden geben kannst.