Nordkoreaner: Abgeschottet und glücklich?

Ich würde schon gern mein eigenes Leben planen, organisieren, leben - ohne Religion, ohne gesellschaftliche Zwänge, ohne Partei.

@Doors
Das funktioniert so nicht. Du hast immer Abhängigkeiten und sei es nur vom Futter. Dazu ist es schwierig ein einsames Plätzchen zu finden. Damit der Zwang mit den Mitmenschen leben zu müssen. Und die haben nun mal teilweise andere Ansichten.

Das heißt man hat nur einen gewissen Bereich in dem man frei entscheiden kann. OK, je nach vorhandenem Kapital und einflussreichen Freunden ist der Bereich bei manchen weiter :D

@TunFaire

Ja, natürlich bin ich abhängig vom Atmen, Essen, Trinken, Schlafen, Kacken.

Aber wo ich atme, was ich esse und trinke, mit wem ich schlafe und welche Sorte Klopapier ich mir aussuche, das möchte ich schon gern selbst entscheiden.

Ich würde unsere Gesellschaft in der BRD nicht mit der Nordkoreas vergleichen

@TunFaire
Jeder hat einen anderen Standpunkt und das ist gut so:)

TunFaire schrieb:Unterschätze nicht wie viele Menschen glücklich sind (nicht 24h am Tag, das ist niemand) obwohl sie arm, hungrig, krank etc. sind.

Das beißt sich für mich. Wenn ich permanent arm, hungrig und krank bin wüsste ich nicht wie Glückshormone aktiviert werden sollten.

Da wird es schon ein paar "Glückliche" geben aber ich denke das die eher zu den Oberen (Regierung, Militär, Fabrikchefs usw.) gehören. Ich möchte niemandem das glücklichsein absprechen, aber gerade in den Provinzen ist es für mich nicht nachvollziehbar das die Menschen dort glücklich sein sollen.

Von einem solchen Volkshelden geführt zu werden, ist für jeden Koreaner eine große Ehre, schließlich vertreiben sie schlechtes Wetter und sind dem Volk auch sehr nah. Ja sogar arbeiten tun sie wenn es nicht anders geht.Da können sich die Parteifunktionäre noch so querstellen, wenn Kim etwas für richtig hält ist das so, bei seinem Vater war das nicht anders.

Man nennt ihn hinter vorgehaltener Hand auch schon mal Kim Possible.

@Laucott
Warst du mal in 3te Welt Ländern? Ich fands immer erstaunlich das mir dort die Menschen nicht weniger 'glücklich' erschienen als hier. Auch nicht mehr, sondern vergleichbar wie hier.
Es ging ihnen wirtschaftlich schlechter, leiden schwer unter Krankheiten bei denen wir erstaunt sind damit Probleme zu haben, aber die Kinder spielen lachend in Dreck, die Erwachsenen scherzen und unterhalten sich genau wie bei uns.

TunFaire schrieb:Warst du mal in 3te Welt Ländern? Ich fands immer erstaunlich das mir dort die Menschen nicht weniger 'glücklich' erschienen als hier. Auch nicht mehr, sondern vergleichbar wie hier.
Es ging ihnen wirtschaftlich schlechter, leiden schwer unter Krankheiten bei denen wir erstaunt sind damit Probleme zu haben, aber die Kinder spielen lachend in Dreck, die Erwachsenen scherzen und unterhalten sich genau wie bei uns.

Meine ich auch! Wo ich damals in Indonesien auf Bali war, kam mir das auch so vor. Aber weißt du: Die Leute hier glauben was sie gerne glauben wollen. Daran kann man nichts ändern fürchte ich. Wer glaubt " Nordkorea muß von den Amerikanern " gerettet " werden " der glaubt das echt auch weiterhin, und die anderen, die nicht dieser Meinung sind, lassen sich in Ihrer Ansicht auch wohl nicht abbringen. @TunFaire

@TunFaire
@HeurekaAHOI


Während meiner journalistischen Tätigkeit war ich in so einigen Ländern, bei denen ich froh war, im Unterschied zu denen, die dort (über)leben mussten, ein Rückflugticket in der Tasche zu haben.
Natürlich gab es, z.B. in Kriegsgebieten, wie im Libanon oder in Nicaragua auch "sich unterhaltende und scherzende Erwachsene" und "lachende Kinder im Dreck". Allerdings war so mancher, mit dem man eben noch gescherzt hatte, plötzlich nur noch ein blutiger oder verbrannter Fleischklumpen. Die lachenden Kinder liefen auf dem Schulweg auf eine Mine und krepierten. Natürlich kann man so arrogant sein und sagen: Sie sind wenigstens glücklich gestorben. Aber die Dreistigkeit geht mir ab.

Ich habe etwas gegen dieses "Arm aber glücklich" Klischee, das für gewöhnlich von finanziell und gesundheitlich Bessergestellten aus der Sicherheit ihrer warme Wohnung verbreitet wird.

Nein, die Menschen, mit denen ich gesprochen habe, ob nun mit Obdachlosen oder psychisch Kranken hierzulande oder mit Opfern von Bürgerkriegen oder Unterdrückung, Verfolgung und Folter anderswo waren ganz sicher nicht "glücklich" - mögen sie vielleicht auch einmal gelacht haben.

Würdet Ihr denn mit ihnen tauschen wollen?

So toll kann es dort aber auch nicht sein, wenn es immer wieder Menschen über die Grenzen der Nachbarländer treibt.

Man sollte auch nicht vergessen, dass immer Aufpasser bei den Interviews dabei sind.
Das Kamerateam wird auf Schritt und Tritt begleitet und überwacht.
Es wird vorgeschrieben was gezeigt werden darf und was nicht.

Wie soll da also etwas objektives Zustande kommen?

Oftmals habe ich den Eindruck das dieses Lächeln und Gerede über den ach so großen Führer Kim Jong Fett Fassade ist.
Fällt auch nur ein schlechtes Wort, so könnte dies schwerwiegende Konzequenzen haben.

@Doors
Oh nein, tauschen will ich nicht, vor allem nicht mit Ländern wie Nord Korea.
Aber du verwechselst meiner Meinung nach etwas. Es geht nicht darum ob Krieg Hunger Krankheit etwas positives ist. Beileibe nicht. Wobei nicht alle 3te Welt Länder, und da zähle ich Nord Korea mit dazu, permanent Kriege Hungersnöte etc. haben. Es geht darum ob Menschen auch in diesen Situationen / Ländern glücklich sein können. Und da sage ich - ja. Ob das prozentual mehr oder weniger sind als bei uns - keine Ahnung.
Das sagt mir meine Erfahrung mit Menschen aus diesen Ländern - wobei, um aufs Thema Korea zurückzukommen - ich bisher nur Süd Korea kenne und den Norden nie gesehen habe geschweige denn jemanden aus Nord Korea kenne.

@Serpens
Klar ist das was offiziell aufgenommen wird Show. Kam gerade gestern eine Doku im Fernsehen. Die Befragten sollen sich mal trauen etwas anderes zu sagen - Schwupp ab ins Arbeitslager.
Wie gesagt - bitte unterscheiden - unter welchen Bedingungen müssen die Menschen leben und sind sie glücklich. Umkehrschluss wäre - in D-Land ist alles besser also sind alle glücklich. Ich erinnere da nur, weil gerade aktuell, an Ben (Wetter)Vogel.

@TunFaire

Natürlich können Menschen auch unter unmenschlichen Bedingungen Glücksgefühle haben, zumindest zeitweilig.

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem KZ-Überlebenden, der mir sagte, dass er glücklich war, wenn er eine Handvoll gefrorener Kartoffelschalen aufsammeln konnte. Dann wusste er, er könnte vielleicht noch einen Tag weiterleben und vielleicht am nächsten Tag wieder welche finden.

Eine Frau, die als FLN-Mitglied während des Algerienkrieges von französischen Soldaten gefoltert worden war, sagte mir in einem Interview, dass sie immer froh war, wenn sie bei den Elektroschocks an ihren Genitalien ohnmächtig wurde, weil sie dann nicht erleben musste, was die Männer danach mit ihr taten.

Sarkastisch, wie es meine Art ist: Froh (bzw. glücklich) zu sein, bedarf es wenig - und wer froh ist, ist ein König.

Apropos: Froh zu sein bedarf es wenig - warum schreibt das Sozialzentrum das eigentlich nicht auf die Hartz-IV-Bescheide? Zaubert den Empfängern vielleicht ein Lächeln auf's gesciht - und gleich sieht die Welt viel besser aus. Alles nur eine Frage des Standpunktes.

Serpens schrieb:Oftmals habe ich den Eindruck das dieses Lächeln und Gerede über den ach so großen Führer Kim Jong Fett Fassade ist.

Du wirst lachen, für uns sieht es wie Fassade aus aber viele, viele Nordkoreaner sind davon komplett überzeugt und stehen zum Dicken Kind. Das ist aber nur auf konsequente Gehirnwäsche vom Kindsalter an zurückzuführen.

Ob das was mit glücklichsein zu tun hat bezweifle ich sehr stark, weil seinen Führer verehren heißt ja noch lange nicht satt zu werden oder gesund zu sein. @TunFaire hat da eine andere Auffassung das hatten wir gestern kurz diskutiert. Jeder hat seine Meinung und das ist auch gut so.

@Laucott


Ich denke, wir müssen uns da nicht über die Nordkoreaner stellen. Schliesslich ist es garade mal 70 Jahre her, da gab's hierzulande auch noch einen "Grossen Führer", dem nicht wenige bereit waren, ihr Leben zu opfern.

@Doors
Also leben - deiner Meinung nach - nur Leute in Nord Korea die täglich gefoltert werden und 365 Tage im Jahr Hunger leiden. Und um es zu überspitzen - unter permanenter BigBrother Überwachung.
Sorry, Blödsinn. Die Bauern dort leben wie bei uns die Leute vor 100 Jahren. Wenn man die 'Leibeigenschaft' dazunimmt, eher 300 Jahre zurück. Und glaube mir, auch damals gab es glückliche Menschen unter der Landbevölkerung. Und nicht nur beim Adel.

@Laucott
Man ist doch nicht so schwer Kinnas. Vergesst doch mal die Dokus. Alles Theater wie ich auch oben schon schrieb.
In NK auf dem Land und in den Städten wohnen 25mio Menschen. Davon ein Bruchteil priveligiert. Lassen wir die mal aussen vor. Viele in der Armee (wahrscheinlich genauso langweilig wie bei uns)viele Bauern, ein kleiner Teil in der 'Industrie'.
Wie kommt Ihr darauf dass jetzt die Bäuerin Soo Yan Im unglücklich ist? Sie steht Morgens auf, geht auf Ihr Feld, betreibt Landwirtschaft wie hier vor 100 Jahren. Geht Abends nach Hause, jubelt dem Chef zu, kocht, wenn es gut geht werden alle halbwegs satt, schauen Fernsehen oder machen neue kleine Koreaner etc. pp.
Das gleiche findest du in Indien auf dem Land, in Afrika etc.pp. Und alle dort sind unglücklich weil sie Ihr Leben so leben müssen wie sie es kennen und es nicht so 'schön' haben wie wir.

Doors schrieb:Ich denke, wir müssen uns da nicht über die Nordkoreaner stellen

Ich maße mir nie an mich über irgendwen zu stellen. Wer bin ich denn? Wenn Du das rausgelesen hast hab ich mich eventuell falsch ausgedrückt:)

Wäre das eingesperrte Volk ein glückliches, dann müssten die Grenzposten doch eher Eindringlinge vom nordkoreanischen Paradies fernhalten - oder irre ich mich da?
Von Schleuserbanden, die ihr Geld damit verdienen, Menschen ins Reich von Kin Jong-un zu schmuggeln, habe ich auch noch nie etwas gehört.

@niurick
Achtung auch hier bitte trennen. Es sind definitiv viele mit dem Zusatnd in dem sie in Nord Korea leben unzufrieden unglücklich. Ohne Frage. Aber heißt das das alle unglücklich sind? Der Umkehrschluss ist halt nicht zulässig. Wie wäre das in Deutschland? Auch hier wandern Leute aus - sie haben es da einfacher. Es gibt Selbstmorde auch bei uns. Heißt das dass jetzt alle Deutschen unglücklich sind weil da jedes Jahr welche auswandern und es auch hier Selbstmorde gibt?

Wir sollten uns einfach nicht anmaßen darüber zu urteilen, ob Menschen in anderen Ländern glücklich sind oder nicht. Wir können die Situation nicht beurteilen.

niurick schrieb:Wäre das eingesperrte Volk ein glückliches, dann müssten die Grenzposten doch eher Eindringlinge vom nordkoreanischen Paradies fernhalten - oder irre ich mich da?

Der "Antifaschistische Schutzwall" der DDR diente ja auch nur dazu, die proletarischen Massen Westdeutschlands davon abzuhalten, massenhaft in das Paradies der Werktätigen zu strömen.