Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

Dann werden wir hier mal zurück zum Thema finden, ich habe gerade einen Artikel gefunden.

Wie die Gesellschaft mit Homosexualität umgeht
Die Ansicht, dass homosexuelles Begehren mit einer Verbreitung zwischen fünf und zehn Prozent eine Konstante des menschlichen Lebens und damit der menschlichen Natur ist, setzt sich zunehmend durch. Homosexualität ist also eine anthropologische Konstante, bei der sich aber dennoch die Frage stellt, wie Gesellschaft, Politik, Kultur und die Religionen mit diesem Faktum umgehen.

Was Homosexualität angeht, sind wir ein aufgeklärtes Volk - denken wir zumindest. Bestätigt fühlen wir uns durch einen kurzen Blick in Talkshows, Unterhaltungssendungen und Promitalk. Da ist doch eigentlich alles in Ordnung, oder? Der Alltag sieht jedoch häufig immer noch anders aus. Sicher hat sich seit 1968 und mit der (viel zu späten) Abschaffung des Paragraphen 175 im Jahre 1994 vieles geändert. Und dennoch bleiben eine Fülle von Problemen, die zeigen, dass die Diskriminierung längst nicht überwunden ist. Als Beispiel möchte ich den Fußball nennen. Dieser Sport ist die Domäne männlicher Idealbilder und duldet keine Veränderung des Ideals.

Auch das Anderssein in der Schule ist nach wie vor ein großes Problem für Homosexuelle. Offen schwul oder lesbisch zu sein, verlangt in diesem Alter ein kaum leistbares Selbstvertrauen, Mut und Stärke. Hinzu kommt, dass Lehrerinnen und Lehrer oft nicht wissen, wie sie mit den Mobbing-Folgen eines Coming-Out sachgerecht umgehen sollen. Öffnet man den Blick erkennt man, dass Homosexualität auch weltweit keineswegs anerkannt ist. Mehr noch: Es gibt außerhalb der Bundesrepublik bzw. der EU heftige Verstöße gegen die Menschenrechte. Auf einer hervorragenden Seite der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema Homosexualität kann man sich einen schnellen Überblick über die rechtliche Lage verschaffen.

http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/158287/index.html

Wie seht ihr den Artikel?

Sind wir Europäer wirklich aufgeklärt?

In der Schule damals , in meinen Jahrgängen konnte sich keiner outen, jetzt kenne ich allein 4 aus meinen Jahrgang die Homosexuell sind und geoutet sind. Wie steht ihr dazu? Wie wichtig ist bei euch das Comming Out oder wie geht ihr mit einem Comming out in der Familie, Freundeskreis oder Kollegenkreis um.

@Dini1909

Ich kenne niemanden, der sich "geoutet" hat. Irgendwie macht das ja auch keinen Sinn, außer man sucht entsprechende Geschlechtspartner. Was geht es andere Leute an, wie jemand gepolt ist?

@KillingTime

KillingTime schrieb:Ich kenne niemanden, der sich "geoutet" hat. Irgendwie macht das ja auch keinen Sinn, außer man sucht entsprechende Geschlechtspartner. Was geht es andere Leute an, wie jemand gepolt ist?

Aber das ist doch Ausblendung der sozialen Aspekte. Wie beschrieben leben Homosexuellen immer noch in einem Kreis der Vorurteile. Und Freunde und Bekannte können genau so von denen betroffen sein. Somit ist doch so ein "coming out" vor Freunden doch nicht mal so abwägig.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Ich kenne niemanden, der sich "geoutet" hat. Irgendwie macht das ja auch keinen Sinn, außer man sucht entsprechende Geschlechtspartner. Was geht es andere Leute an, wie jemand gepolt ist?

Man geht ja auch nicht herum und outet sich.
Es ergibt sich im Gespräch über den Familienstand oder man läuft mit seinem Freund durch die Stadt und ist somit geoutet.

Dass Promis sich outen, bringt das Promileben nunmal mit sich.
Promis geben ja auch bekannt, dass sie ihre Karriere beenden oder Vater werden usw..
Alles, was ein Promi tut, wird heutzutage ausgeschlachtet.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Man geht ja auch nicht herum und outet sich

Naja eben doch. Du brauchst doch nur mal auf Youtube gehen und "outing" eingeben. Da finden sich Tausende von Leuten, die der ganzen Welt mitteilen, dass sie auf das gleiche Geschlecht stehen.

@KillingTime

Für viele Leute ist das aber sehr wichtig, die vorher nicht in ihrer identität anerkannt worden sind und große probleme damit hatten zu ihrer sexualität stehen zu können.

@KillingTime

Man wird sich immer outen müssen und auch immer wieder aufs neue. Sobald man jemand neues kennenlernt outet man sich, wenn man es ihm erzählt.

Erst letztens beim Eishockey, ein Freund von mir(schon etwas älter) meinte was von wegen "Stehste auf die wa?" war wegen irgendwelchen Weibern unter uns im Block, uich dann halt so nee und er so "Ja auf welche denn dann" und ich wieder so, "ja ich habs nicht so mit Frauen, dachte du wüsstest das eigentlich", wusste er halt nicht. Jedenfalls wir kennen uns seit gut 5 Jahren und ja ich habe mich mal wieder geoutet. Das hört niemals auf.

@Bone02943

In Polen scheint das Outing sehr gefährlich zu sein:

http://www.shortnews.de/id/1127986/polen-schwuler-politiker-sorgt-in-konservativem-land-fuer-wirbel (Archiv-Version vom 18.09.2017)

@KillingTime

Und Polen ist praktisch nur einen Steinwurf weit weg. Ich steh dennoch dazu und finde Leute wie ihn sehr mutig, nicht aufzugeben.

Würde mich deswegen jemand zusammenschlagen, dann ist es halt so, ich nehme auch kein Blatt vor den Mund wenn es im Fanblock wieder "Schwulen-Gesänge" gibt, auch unter Realnamen auf Facebook oder im Forum prangere ich sowas an.

@Bone02943

Ja, aber du wirst es nicht ändern können. Du machst dich nur selbst zur Zielscheibe.

Um Homophobie endgültig aus der Gesellschaft zu verbannen, ist ein komplettes Umdenken bei den Menschen nötig. Und auch bei Homosexuellen, die einsehen sollten, dass eine "Conchita Wurst" nur eine Witzfigur ist, welche die Lebensprobleme von Homos ins Lächerliche zieht.

KillingTime schrieb:Und auch bei Homosexuellen, die einsehen sollten, dass eine "Conchita Wurst" nur eine Witzfigur ist, welche die Lebensprobleme von Homos ins Lächerliche zieht.

Damit habe ich mich leider abgefunden. Es wird immer Leute in den Medien geben, die ein verzerrtes Bild der Realität zeigen.(und damit Vorurteile befeuern)

KillingTime schrieb:Ja, aber du wirst es nicht ändern können. Du machst dich nur selbst zur Zielscheibe.

Das is mir egal, ich weiß das ich einigen scheinbar ziemlich auf die Eier gehe. Schon allein unter den Fans, aber ich finde die sollen das halt merken. Wenn keiner den Mund aufmacht dann ändert sich auch nichts, so kann ich später wenigstens nicht sagen: "Ich hätte es nicht versucht"

@KillingTime

KillingTime schrieb:Und auch bei Homosexuellen, die einsehen sollten, dass eine "Conchita Wurst" nur eine Witzfigur ist, welche die Lebensprobleme von Homos ins Lächerliche zieht.

Wie oft willst du noch mit der Wurst kommen und wie oft muss ich dir noch erklären, dass ich als Homo genau so wenig mit der zu tun habe wie du als vermeintlicher Hetero?

Die Wurst ist transident (glaube ich, kenne mich mit den ganzen Trans - Formen auch nicht aus).

Homosexuell heißt: Mann steht auf Mann. Frau steht auf Frau.
Hat mit Transsexualität usw. nix zu tun. Wann checkst du das endlich?

@KillingTime

du bist scheinbar auch nicht in der lage zu verstehen, was der unterschied zwischen einer kunstfigur und einer echten person ist

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Das is mir egal, ich weiß das ich einigen scheinbar ziemlich auf die Eier gehe. Schon allein unter den Fans, aber ich finde die sollen das halt merken.

Wenn ich zum Fußball gehe (bei dir war es, glaube ich, Eishockey), dann ist es mir sowas von wumpe, ob da irgendwo Schwule sitzen. Ich will Tore sehen, der Rest ist mir egal. Ich habe es noch nie verstanden, warum ausgerechnet bei Sportarten so viele Homohasser auf den Plan treten. Ich mein, beim Fußball, wenn dort ein Tor fällt, dann bespringen sich die Spieler gegenseitig, wälzen sich auf dem Rasen, als wollten sie einander durchfruchten. Sowas ist doch um Einiges "schwuler", als wenn da irgendwo zwei händchenhaltende Kerle im Publikum sitzen.

@KillingTime

die drehn sich um 360° so dass sie wiederum hetero werden.

Weil die Mehrheit der Menschen nach klassischen Familienwerten leben, und alles was von dieser Norm abweicht, eben als unnormal klassifiziert wird.

@dunkelbunt
Du meinst wohl eher die klassischen Familien-Konstellationen, also Mann, Frau, Kind. Also ein Homo-Paar empfinde ich nicht als unnormal, eine Homo-Familie auch nicht aber ich denke immer das ein Mädchen eine Mutter als Vorbild braucht und ein Junge einen Vater als Vorbild. Ich denke wenn das eine fehlt dann kann das die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen, vor allem wenn sich das Kind nach so einem Vorbild sehnt.

@CthulhusPrison
Kein Kind hat nur die Eltern als Vorbild, wenn die Eltern also gleichgeschlechtlich wären, bedeutet dies nicht, dass die Kinder kein Vorbild haben könnten, das ein anderes Geschlecht hat, als die homosexuellen Eltern.......

@Tussinelda
Ja könnten... aber eine Frau kann nun mal nicht die Vater-Rolle ersetzen und ein Mann nicht die Mutter-Rolle. Unter anderem auch weil sie ja ganz anders ticken.