Könntet ihr einen Seitensprung verzeihen?

Kommt drauf an, warum es soweit kam....

Wenn mein Mann nur 2x im Jahr ran darf, ist ein Seitensprung kein Wunder...

@Heijopei

Heijopei schrieb:Es ist halt immer blöd wenn sich einer darauf verlässt und danach lebt , und der andere einen feuchten Dreck darum gibt womit er den anderen eingelullt hat um ihn rumzukriegen.

Ja, das hab ich hier auch schon oft geschrieben.
Man sagt alles nur um beim anderen gut anzukommen, obwohl man gar nicht die selben Prinzipien vertritt und wenn man die andere Person dann erstmal "hat" scheißt man drauf und tut eh was man will.

@Heijopei

Das versteh ich doch schon besser :P: :D

Ich fände es auch/ebenfalls erwachsen, einfach nen Schlussstrich zu ziehen, wenn man meinen würde, das Vertrauen ist jetzt so angeknackst und man keinen Bock auf so einen Scheiß hat.

@ahri

ahri schrieb:Man sagt alles nur um beim anderen gut anzukommen, obwohl man gar nicht die selben Prinzipien vertritt und wenn man die andere Person dann erstmal "hat" scheißt man drauf und tut eh was man will.

Genau , und sowas ist unredlich und gemein.
Es hat niemand verdient das so mit einem Umgegangen wird , dafür gibt es keine plausible Rechtfertigung, egal wie man es dreht und wendet.

@Heijopei

Machen aber leider sehr viele Menschen.
Weil sie dann Angst haben, dass der andere sie nicht "nehmen würde", wenn sie einfach sie selbst sind ;)

@Interested

Nun, man kann lernen, seine Gefühle zu "beherrschen" und nicht immer gleich alle Empfindungen unkontrolliert auszuleben, sein Herz nicht auf der Zunge zu tragen.

Das"authentische" ungebremste Ausleben irgendwelcher, einem momentan gerade durch den Kopf geisternder Gefühlsregungen kann das menschliche Zusammenleben sehr negativ beeinflussen.
Nicht nur, dass es anderen auf die Nerven fällt - es macht einen selbst auch angreifbar.
Wer möchte schon mit einem Menschen zusammen arbeiten oder leben wollen, der regelmässig vor Wut, Trauer, Glück, Liebe, Enttäuschung, Hass etc. pp. ausrastet.

Stellt Euch vor, ihr steigt in den Bus und der Busfahrer knutscht Euch erst mal von oben bis unten ab, weil er gerade von Glückshormonen überschwemmt wird. Oder der "Penner"vom Bahnhofsvorplatz.
Die übergewichtige Aldi-Kassiererin geht Euch an die Hose, weil sie gerade "so ein Gefühl" überkommt, oder der Streifenpolizist eröffnet das Feuer au fEuch, weil er gerade mal wieder einen Hass auf alles hat, Ärger daheim und im Revier .Oder der Pilot Eures Ferienfliegers hat keinen Bock mehr auf's Leben, weil ihn seine Frau verlassen hat. Da nimmt er Euch halt mit.

Die Beispiele liessen sich beliebig fortsetzen.
Ich persönlich bin immer ganz froh, wenn Menschen ihre Gefühle so gut beherrschen können, wie ich die meinen. Das macht das Leben einfach angenehmer.

ahri schrieb:Hmm nein ich finde das ist ein Unterschied. Am Anfang wenn man sich kennen lernt ist man einfach noch nicht auf so einer Vertrauensbasis, wie wenn man dann schon länger zusammen ist. Man nähert sich langsam an und baut vertrauen auf. Und man hat da einfach nicht im Hinterkopf, dass es schon mal zerstört wurde. Wenn es zerstört wurde sind das ganz andere Bedingungen.

Nein, kein Unterschied. Es gibt sowas wie negatives Vertrauen nicht; auch das Misstrauen ist das nicht. Entweder vertraut man oder nicht. Die Umstände sind also eigentlich die Gleichen.

ahri schrieb:Naja, aber in dem Fall wird man es weil ja nur weil der andere einen betrogen hat und das Vertrauen missbraucht hat. Klar kann man nicht sagen wegen dem Risiko beendet man alles. Aber viele sind sich eben schon sicher, dass es nicht wieder hergestellt werden kann.

Woher aber sind sie sich sicher. Jede Beziehung ist doch wieder was anderes, ein neues Kapitel. Finde es unfair, wenn man Altlasten mitschleppen würde..

@vincent

Nein gibt es auch nicht. Aber am Anfang hat man auch noch nicht so viele Erwartungen an den anderen. Man lernt ihn kennen und guckt in wie weit man ihm vertrauen kann. Kann man es nicht, dann ist man nicht sonderlich enttäuscht. Denn es war ja eh noch kein Vertrauen da. Hat man er erstmal aufgebaut und wird dann so enttäuscht, dann tut das mehr weh. Und Menschen sind einfach so, dass sie schon mal erlebte Situationen auch aufs weitere Leben beziehen. Viele denken dann eben was einmal passiert ist kann auch leicht wieder passieren. Deswegen fällt es da schwerer das Vertrauen "wieder" aufzubauen, als wenn man es einfach das erste Mal beim Kennenlernen aufbaut.

vincent schrieb:Woher aber sind sie sich sicher. Jede Beziehung ist doch wieder was anderes, ein neues Kapitel. Finde es unfair, wenn man Altlasten mitschleppen würde..

Wieso Altlasten? :ask:
Ich rede doch von einer Beziehung und nicht von einer Neuen, die man danach wieder hat.

@ahri

ahri schrieb:Weil sie dann Angst haben, dass der andere sie nicht "nehmen würde", wenn sie einfach sie selbst sind

Hmm , aber welche Basis hat eine Beziehung denn dann wenn man den anderen nicht um seiner selbst will , so wie er eben ist ?
Ich denke es ist auch oft viel Träumerei dabei das die meisten heute ein Idealbild vor Augen haben und gezielt darauf hinarbeiten ohne mal nach rechts oder links zu schauen , das sind dann eben die Menschen die ein Klischee leben aber nicht sich selbst.

@Heijopei

Gar keine ;) Früher oder später wird das dann schief gehen.

Viele lassen sich ja auch auf Beziehungen ein, ohne den anderen wirklich zu kennen. Und dann wundern sie sich nach 2 Monaten, dass es doch nicht so super ist wie gedacht.

@Doors

So betrachtet gebe ich Dir zwar recht -aber mit dem Busfahrer oder der Kassiererin, verbindet mich emotional nichts.

Bei einem Seitensprung geht es doch aber genau um ganz andere Emotionen - und das kann der/die Betrogene doch nicht 'erwachsen' handeln und sagen: Okay, bleib mal cool - ist halt passiert. Wenn einer dann 'ausrastet' weil er enttäuscht, verletzt, gedemütigt ist -dann ist das so (ich rede hier nicht von Gewalt) und wenn derjenige dann keine Lust hat, diese Beziehung weiterzuführen, muss der/die Betrüger/in das akzeptieren.

Ich persönlich finde nicht, dass es was mit erwachsen sein zu tun hat - jeder geht halt anders damit um und muss das dann für sich abwägen, was er möchte und was er NICHT möchte.

@ahri
Naja, schwierig zu sagen, welches schwerer wäre. Einer Person, die ich kenne und deren Reue ich glaubwürdig einschätzen kann, könnte ich eigentlich sogar eher schneller wieder vertrauen als einer mir völlig unbekannten Person.
Du scheinst mir das mit dem Gefühl der Enttäuschung und dem Schmerz zu verwechseln. Diese bleiben länger bestehen und man kann sie auch nicht wirklich verändern.
Das Vertrauen hat damit aber nicht so viel zu tun.

ahri schrieb:Wieso Altlasten? :ask:
Ich rede doch von einer Beziehung und nicht von einer Neuen, die man danach wieder hat.

Sorry, missverstanden..

@Interested

Glücklicherweise sind meine Frau und ich "emotionskontrollierte" Menschen.

@ahri

ahri schrieb:Viele lassen sich ja auch auf Beziehungen ein, ohne den anderen wirklich zu kennen. Und dann wundern sie sich nach 2 Monaten, dass es doch nicht so super ist wie gedacht.

Naja , diese verliebtgetue und ich hab "Schemetterlinge im Bauch" würd ich jetzt mal nicht überbewerten , diese Phasen machen alle jungen Menschen durch und das ist auch gut so.

Wenn es um eine Beziehung geht sollte man da schon etwas differnezierter sein, weil man muss sich nichts vormachen, die Schmettrelinge werden immer weniger und der Mensch tritt immer mehr in den vordergrund , und die Frage der Loyalität.

@vincent

Aber beeinflussen der Schmerz und die Enttäuschung nicht das Vertrauen?
Also würdest du sagen man kann wieder vertrauen und trotzdem noch verletzt sein? :ask:
Ich kanns irgendwie selbst auch schlecht beurteilen, wenn ich ehrlich bin.

Ich denke aber auch, dass der Schmerz nicht ewig bestehen bleibt, wenn man sich dafür entscheidet zusammen zu bleiben und es tatsächlich schafft sich wieder zu vertrauen.

@Doors

Ihr lebt auch eine offene Beziehung und das würde ich hier nicht unbedingt beim Seitensprung an sich ansiedeln. Aber ja, da gebe ich Dir Recht und wenn ihr das so für Euch entschieden habt und glücklich damit seid, why not?!

ahri schrieb:Aber beeinflussen der Schmerz und die Enttäuschung nicht das Vertrauen?
Also würdest du sagen man kann wieder vertrauen und trotzdem noch verletzt sein? :ask:
Ich kanns irgendwie selbst auch schlecht beurteilen, wenn ich ehrlich bin.

Ja klar kann man das. Wieso auch nicht. Was hat Vertrauen mit dem Verletztsein zu tun? oO

ahri schrieb:Ich denke aber auch, dass der Schmerz nicht ewig bestehen bleibt, wenn man sich dafür entscheidet zusammen zu bleiben und es tatsächlich schafft sich wieder zu vertrauen.

Der wird an sich schon ewig bestehen bleiben, aber irgendwann nur noch als ferne, ganz leicht spürbare Erinnerung.

@ahri

ahri schrieb:Aber beeinflussen der Schmerz und die Enttäuschung nicht das Vertrauen?

Sehr sogar , und man kann anderen potienziellen Partnern gar nichts mehr entgegenbringen , weil einem das immer noch im Hirn rumspukt.
Obwohl die es vielleicht verdient hätten, aber solche erfahrungen schränken ein , mich zumindest.

@Heijopei

Heijopei schrieb:Naja , diese verliebtgetue und ich hab "Schemetterlinge im Bauch" würd ich jetzt mal nicht überbewerten , diese Phasen machen alle jungen Menschen durch und das ist auch gut so.

Wo hab ich es denn überbewertet? :ask:
Oder meinst du eben, dass man sich nur aufgrund dessen nicht sofort auf eine Beziehung einlassen sollte?

Heijopei schrieb:Wenn es um eine Beziehung geht sollte man da schon etwas differnezierter sein, weil man muss sich nichts vormachen, die Schmettrelinge werden immer weniger und der Mensch tritt immer mehr in den vordergrund , und die Frage der Loyalität.

Ja das würde ich auch so stehen lassen. Allerdings können die Schmetterlinge auch recht lange anhalten, wenn es ein "passender" Partner ist. (Ja ich weiß das hört sich nun komisch an :D)

@vincent

Deswegen schreib ich ja ich kann es schlecht beurteilen :D Für mich ist sowas immer Hand in Hand miteinander gegangen. Ich weiß nicht, es ist eben einfach meiner Meinung nach sehr schwer Vertrauen wieder herzustellen, wenn es einmal weg war. Viele sagen dann "Ja ich bleibe bei meinem Partner", aber sind von dem Zeitpunkt des Seitensprungs an eben total anhänglich, wollen kontrollieren usw.

vincent schrieb:Der wird an sich schon ewig bestehen bleiben, aber irgendwann nur noch als ferne, ganz leicht spürbare Erinnerung.

Kann ich persönlich nicht so bestätigen.