Rund um Homosexualität im gesellschaftlichen Leben

@HotMysteryBoy

HotMysteryBoy schrieb:Der Mechanismus des Outings ist sowieso recht bedenklich, wie ich finde.

Häh, wenn ich mit meinem Freund Hand in Hand draußen rumlaufe oder ihn küsse, dann weiß doch automatisch jeder, dass wir schwul sind...

HotMysteryBoy schrieb:Erstens: Homosexuellenparties

Ich tanze auch bei nicht-LGBT-Parties mit meinem Freund Oo
Meistens sind die Reaktionen verwirrte Blicke oder dass irgendwelche Leute fragen, ob wir schwul sind, Mädels uns aufgeregt mitteilen, wie süß sie uns finden, und manche Kerle uns anflirten.

Was bspw. in manchen Berliner Bezirken kaum möglich ist, da man schnell von irgendwelchen Idioten beleidigt oder angegriffen wird.
Deshalb geht man dort lieber auf LGBT-Parties, weil man bei denen ungestört seine Party machen kann.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Häh, wenn ich mit meinem Freund Hand in Hand draußen rumlaufe oder ihn küsse, dann weiß doch automatisch jeder, dass wir schwul sind...

würde ich als passives Outing beschreiben und nicht mit einem aktiven Outing gleichwertig sehen.
Das ist eigentlich der Umgang, den ich bevorzuge und als den richtigen Weg sehe. Ein natürlicher Umgang mit der Sexualität ist besser als das sich rechtfertigen vor derselben

So hab ich mich auch bei meinem Vater geoutet, als ich zum Frühstück mit meinem Freund aufgetaucht bin^^ Das größere Problem war, jemanden ohne Erlaubnis zum übernachten Mitgebracht zu haben :D

HotMysteryBoy schrieb:würde ich als passives Outing beschreiben und nicht mit einem aktiven Outing gleichwertig sehen.

Ich würde das Outing ohnehin abschaffen. Hier sollten Homosexuelle selbst den Anfang machen und es als selbstverständlich betrachten, einen gleichgeschlechtlichen Partner zu haben.

Da braucht es dann keine große Ankündigung sondern das sieht dann ohnehin jeder. Das mag zu Beginn für einige Überraschungen auf Familienfeiern sorgen, aber denke das ist der richtige Weg.

@insideman
Genau meine Meinung.
Wenn das Outing dann noch zelebriert wird wie bei Thomas Hitzlsperger ist doch klar, dass sich Gegner der Homosexualität darauf stürzen und das als "über-positivierung" von Homosexualität deuten.

@insideman

Weise Worte, aber sowas von! :ok:

@insideman

insideman schrieb:Ich würde das Outing ohnehin abschaffen. Hier sollten Homosexuelle selbst den Anfang machen und es als selbstverständlich betrachten, einen gleichgeschlechtlichen Partner zu haben.

Sobald Homosexuelle heiraten und gemeinsam Kinder adoptieren dürfen, wird es auch in diese Richtung gehen.

Draiiipunkt0 schrieb:Sobald Homosexuelle heiraten und gemeinsam Kinder adoptieren dürfen, wird es auch in diese Richtung gehen.

Nur weil 2 Männer dann irgendwo was unterschreiben was sonst niemand groß mitbekommt, wird sich da nichts verändern, wenn die Leute nicht selbst beginnen es als selbstverständlich zu betrachten.

Natürlich in dem Wissen dass es das gesellschaftlich nicht ist, es sind eben die meisten hetero, aber wenn man bewusst die Leute vor vollendete Tatsachen stellt anstatt sich groß Gedanken zu machen wie man nun jedem erklärt dass man schwul ist hilft das sicher mehr, das Ganze selbstverständlich werden zu lassen.

@insideman

Ich versteh gar nicht, welche Situation du im Kopf hast.
Man erzählt doch nicht jeder Person, die man kennenlernt gleich als erstes, dass man schwul ist.
Sondern unterhält sich erstmal ganz normal und kommt irgendwann zu dem Punkt Beziehungen.

Bspw. frage ich meinen Gegenüber: "Hast du eine Freundin oder Frau?"
- "Ja, seit 2 Jahren bla bla... und du?

Wie soll man denn an dieser Stelle noch verhindern, sich zu outen?
Da kann man doch als Schwuler nur antworten: "Nein, aber einen Freund" oder "nein, aber ich stehe auch nicht auf Frauen"

Soll man einfach verkürzt mit "nein" antworten und seine Homosexualität geheimhalten?
Warum sollten Heterosexuelle über ihr Liebesglück mit anderen Leuten reden dürfen und Homosexuelle nicht?

@Draiiipunkt0

Nein du hast mich nicht verstanden.

@insideman
Solange Homosexuelle schon als Kinder das Gefühl haben, abnormal zu sein, können sie selbstverständlich nicht anfangen es als selbstverständlich zu betrachten.

Die Heirat zwischen Gleichgeschlechtlichen löst nicht alle Probleme, aber sie würde Gleichwertigkeit vermitteln. Wenn Kinder lernen, was Heirat und Ehe ist, dann lernen sie immer "Mann und Frau". "Mann und Mann" oder "Frau und Frau" lernen sie gar nicht erst als Möglichkeiten kennen.

insideman schrieb:Natürlich in dem Wissen dass es das gesellschaftlich nicht ist

Genau das ist der Punkt. Es ist nicht einfach, sich selbst zu akzeptieren, wenn die Gesellschaft es nicht tut. Einige können das. Ich kenne da sogar einige. Aber das ist nicht bei allen so (ich kenne auch Menschen, die sich selbst deshalb lange Zeit nicht akzeptieren konnten bzw können).

insideman schrieb:aber wenn man bewusst die Leute vor vollendete Tatsachen stellt anstatt sich groß Gedanken zu machen wie man nun jedem erklärt dass man schwul ist hilft das sicher mehr, das Ganze selbstverständlich werden zu lassen.

Solange man dann nicht immer nur negative Reaktionen bekommt. Es gibt viele, die erstmal mit "Oh Gott! Du? SCHWUL?!?!?" reagieren. Wenn es dann auchnoch Freunde oder Verwandte sind, dann ist das nicht gerade aufbauend.

@HotMysteryBoy

HotMysteryBoy schrieb:Wenn das Outing dann noch zelebriert wird wie bei Thomas Hitzlsperger

Es ist doch über fast jeden Promi bekannt, mit wem er zusammen ist.
Aber das ist scheinbar kein Problem, solange sie hetero sind.

Ob Hitzelsberger nun schwul ist oder Kanye West mit Kim Kardashian zusammen ist, ist doch beides der gleiche Boulevard Mist, der keinen gebildeten Menschen interessiert.
Nur bei Hitzelsberger schreien alle "gay Agenda" oder "Übersexualisierung", aber gegen Titten in der Bild hat keiner was.
Ekelhafte Doppelmoral.

@insideman
Ich weiß, was du meinst und ich stimme dir auch zu, aber es ist eben nicht damit getan, dass sie Homosexuellen selbstbewusst damit umgehen. Ihre Stellung in der Gesellschaft wird dadurch nicht unbedingt eine bessere.

Und vor allem als Kind ist es schlecht, wenn man sich als Außenseiter fühlt.

Heizenberch schrieb:Solange Homosexuelle schon als Kinder das Gefühl haben, abnormal zu sein, können sie selbstverständlich nicht anfangen es als selbstverständlich zu betrachten.

Also ich lese hier durchwegs von Leuten die sich sehr wohl gesund betrachten und wissen was sie wollen.

Heizenberch schrieb:Genau das ist der Punkt. Es ist nicht einfach, sich selbst zu akzeptieren, wenn die Gesellschaft es nicht tut. Einige können das. Ich kenne da sogar einige. Aber das ist nicht bei allen so (ich kenne auch Menschen, die sich selbst deshalb lange Zeit nicht akzeptieren konnten).

Man kann sowas auch überspielen. Man kann sehr wohl wissen, dass das jetzt für andere etwas Außergewöhnliches, etwas Überraschendes ist, aber trotzdem so tun als wäre es normal.

Mit Outing abschaffen meinte ich nicht das was der User über mir verstanden hat, sondern etwas anderes.

Ich denke viele Homosexuelle verheimlichen eine Zeit lang ihre Beziehung, arbeiten immer wieder auf ein Outing hin um dann endlich öffentlich mit dem Partner zusammen zu sein. Das ist denke ich falsch, man sollte einfach zusammen sein und wenn man gesehen wird hat sich dann das "Outing" gleich mit erledigt.

Heizenberch schrieb:Solange man dann nicht immer nur negative Reaktionen bekommt.

Wenn ich negative Reaktionen bekomme für etwas zu dem ich stehe, dann ist mir das herzlich egal.

Heizenberch schrieb: Wenn es dann auchnoch Freunde oder Verwandte sind, dann ist das nicht gerade aufbauend.

Den Umgang mit diesen Leuten kann man sich ja aussuchen, ab einem gewissen Alter.

Draiiipunkt0 schrieb:Nur bei Hitzelsberger schreien alle "gay Agenda" oder "Übersexualisierung", aber gegen Titten in der Bild hat keiner was.
Ekelhafte Doppelmoral.

Wer sprach bei Hitzelsberger von Übersexualisierung?

insideman schrieb:Also ich lese hier durchwegs von Leuten die sich sehr wohl gesund betrachten und wissen was sie wollen.

Man kann aber nicht davon ausgehen, dass das bei allen so ist. Ich kenne ein paar Menschen, die echt Probleme in ihrer Kindheit hatten und auch heute noch darunter leiden.

insideman schrieb:Man kann sowas auch überspielen. Man kann sehr wohl wissen, dass das jetzt für andere etwas Außergewöhnliches, etwas Überraschendes ist, aber trotzdem so tun als wäre es normal.

Das machen aber die wenigsten. Meine Eltern haben immer zu mir als Kind gesagt "bitte werde nicht schwul". Wäre ich homosexuell, hätte mich das noch mehr mitgenommen (es hat mich sogar als hetero mitgenommen, da ich das Gefühl hatte, dass sie mich nicht akzeptieren würden, wie ich bin).

insideman schrieb:Ich denke viele Homosexuelle verheimlichen eine Zeit lang ihre Beziehung, arbeiten immer wieder auf ein Outing hin um dann endlich öffentlich mit dem Partner zusammen zu sein. Das ist denke ich falsch, man sollte einfach zusammen sein und wenn man gesehen wird hat sich dann das "Outing" gleich mit erledigt.

Das wäre der wünschenswerte Idealzustand. Aber ich kenne einige Eltern, die ihr Kind rausschmeißen würden, wenn es mit einem Gleichgeschlechtlichen Partner nach Hause kommt.

insideman schrieb:Wenn ich negative Reaktionen bekomme für etwas zu dem ich stehe, dann ist mir das herzlich egal.

Nicht als 14-jährige/r, die/der von seinen/ihren Eltern beschimpft, verachtet und ausgestoßen wird. Als Erwachsener vielleicht. Aber viele leiden besonders als Kind.

insideman schrieb:Den Umgang mit diesen Leuten kann man sich ja aussuchen, ab einem gewissen Alter.

Da stimme ich dir zu.

Ich bleibe der Meinung, dass die Gesellschaft an der Toleranz schrauben muss und schon den Kindern beibringen sollte, dass Homosexualität nichts schlimmes ist.

@insideman

insideman schrieb:Wer sprach bei Hitzelsberger von Übersexualisierung?

Tu bitte nicht so, als würde dieses Schlagwort in solchen Debatten über Homosexualität nicht fallen.

insideman schrieb:Also ich lese hier durchwegs von Leuten die sich sehr wohl gesund betrachten und wissen was sie wollen.

Aha, willst du leugnen, dass es Jugendliche gibt, die wegen ihrer Homosexualität gemobbt werden, teilweise bis in den Suizid?

@insideman

insideman schrieb:Also ich lese hier durchwegs von Leuten die sich sehr wohl gesund betrachten und wissen was sie wollen.

Diejenigen, bei denen das nicht so ist, äussern sich vielleicht nicht freimütig auf Foren wie Allmy?

insideman schrieb:Wenn ich negative Reaktionen bekomme für etwas zu dem ich stehe, dann ist mir das herzlich egal.

Schön für dich, geht nicht jedem so.

Heizenberch schrieb:Nicht als 14-jährige/r, die/der von seinen/ihren Eltern beschimpft, verachtet und ausgestoßen wird. Als Erwachsener vielleicht. Aber viele leiden besonders als Kind.

Da war es mir auch schon egal. Dafür muss man aber nicht schwul sein.

Heizenberch schrieb:Das wäre der wünschenswerte Idealzustand. Aber ich kenne einige Eltern, die ihr Kind rausschmeißen würden, wenn es mit einem Gleichgeschlechtlichen Partner nach Hause kommt.

Nun man sollte sich auch nur mit Menschen abgeben die einem gut tun. Wenn die Eltern nicht dazu gehören, dann ist das so.

Draiiipunkt0 schrieb:Tu bitte nicht so, als würde dieses Schlagwort in solchen Debatten über Homosexualität nicht fallen.

Könnte mich nicht daran erinnern und ich darf behaupten ich bin da ziemlich gut informiert wenn es um Fußball geht. Es gab in den Medien, die ja für deinen Doppelmoral Vorwurf herhalten mussten, ausschließlich positive Reaktionen.

Draiiipunkt0 schrieb:Aha, willst du leugnen, dass es Jugendliche gibt, die wegen ihrer Homosexualität gemobbt werden, teilweise bis in den Suizid?

Nein, ich will sagen

insideman schrieb:Also ich lese hier durchwegs von Leuten die sich sehr wohl gesund betrachten und wissen was sie wollen.

Thawra schrieb:Schön für dich, geht nicht jedem so.

Ohne Selbstbewusstsein hat man auch als Hetero Probleme. Aber stimmt, das hilft natürlich nicht wenn man schwul ist.

insideman schrieb:Da war es mir auch schon egal.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber es ist etwas naiv, von sich auf andere zu schließen.

insideman schrieb:Nun man sollte sich auch nur mit Menschen abgeben die einem gut tun. Wenn die Eltern nicht dazu gehören, dann ist das so.

Viele haben keine andere Wahl.