Habt ihr einen Führerschein? Wie kommt ihr klar?

Ich hatte die ersten Monate nach bestandener Prüfung richtig Schiss auf den Straßen. War extrem unsicher, der Verkehr hat mich total überfordert und ich stand immer unter Stress.

Hatte dann aber einen Job angenommen, bei dem ich viele Dienstreisen unternehmen musste. War anfangs Horror :D ich hab mir oft einen zeitlichen Puffer von 45 Minuten+ eingebaut, damit ich langsam wie ne Schnecke dahin rollen konnte und für den Fall, dass ich mich verfahre. Was vorkam >.>

Aber das viele (zwangsläufige) Üben hat es total gebracht. Wurde sehr schnell sehr viel sicherer. Heute ist Fahren großteils kein Problem mehr. Nur Strecken, die ich nicht kenne, mag ich nicht so gern, sie sind aber bewältigbar.

Zyra schrieb:Aber das viele (zwangsläufige) Üben hat es total gebracht.

Genau das!

H.W.Flieh schrieb:"Richtig Autofahren lernt man erst wirklich nach der Fahrschule" - und das ist ein Stück weit auch richtig. Fahrpraxis ist durchaus nicht zu unterschätzen.

Es ist tatsächlich etwas wahres dran.

Und als Ergänzung zu meinen Post: wenn die Unsicherheit nicht weichen will, Fahrsicherheitstrainings sind auch noch eine Option.

@H.W.Flieh
Ich finde auch die kalkulierten Praxisstunden zu gering. Ich meine, dass das bei mir damals 13 Stunden waren, was bei genauerer Betrachtung einfach lächerlich ist. Wenn ich da hochrechne, nach wie vielen Stunden ich mir wirklich mit gutem Gefühl zugetraut habe, am Straßenverkehr teilzunehmen, ist das eigentlich echt wild.

Zyra schrieb:Wenn ich da hochrechne, nach wie vielen Stunden ich mir wirklich mit gutem Gefühl zugetraut habe, am Straßenverkehr teilzunehmen, ist das eigentlich echt wild.

Das würde den FS halt unbezahlbar machen... Und es gibt Talente, die danach halt auch einfach gut fahren.

Ich persönlich finde ja, dass das begleitete Fahren ab 17 eine richtig gute Idee war.

H.W.Flieh schrieb:Das würde den FS halt unbezahlbar machen... Und es gibt Talente, die danach halt auch einfach gut fahren.

Beides richtig. Bei mir gab's damals auch einige im Kurs, die halt quasi illegal bereits Praxis sammeln konnten, den Vorteil hat man natürlich gespürt.

H.W.Flieh schrieb:Ich persönlich finde ja, dass das begleitete Fahren ab 17 eine richtig gute Idee war.

Ich finde das per se auch sehr gut, bei mir hat's leider gar nicht geklappt. Meine Mutter wollte mich bei der Praxiserfahrung unterstützen, aber ich weiß nicht, wer nervöser war: sie oder ich. Am Ende nach einer Übungsfahrt waren unserer beider Nerven einfach blank und die Beziehung stand auf der Kippe ... :D

Haben das damals sehr schnell sein lassen, dafür hab ich einige Stunden mehr über die Fahrschule genommen.

Zyra schrieb:aber ich weiß nicht, wer nervöser war:

Okay, das ist schlecht... Der Beifahrer sollte schon Ruhe und Sicherheit ausstrahlen.

Zyra schrieb:aber ich weiß nicht, wer nervöser war: sie oder ich. Am Ende

Ich habe auch die erste Zeit bei meinen Kindern nebendran gesessen und sage mal so, ich war keine Hilfe :|

Ist es nicht in den USA so, dass man ohne offizielle praktische Stunden mit einem Begleiter fahren kann?
Ein kostengünstiges Modell, aber ich finde den Verkehr hier zu komplex dafür und die Möglichkeit einzugreifen vom Fahrlehrer finde ich genial.

In den USA auf dem flachen Land mag das gut gehen.

Bundeskanzleri schrieb:Ich habe auch die erste Zeit bei meinen Kindern nebendran gesessen und sage mal so, ich war keine Hilfe :|

Hattest du Angst? Ich stelle es mir als geübte Beifahrerin ja schon teilweise beängstigend vor. Mittlerweile zumindest, bei meiner Mutter damals habe ich das absolut nicht verstanden.

Bundeskanzleri schrieb:Ist es nicht in den USA so, dass man ohne offizielle praktische Stunden mit einem Begleiter fahren kann?
Ein kostengünstiges Modell, aber ich finde den Verkehr hier zu komplex dafür und die Möglichkeit einzugreifen vom Fahrlehrer finde ich genial.

In den USA auf dem flachen Land mag das gut gehen.

Ich denke schon. Ich glaube, in den USA gibt es nicht dieses klassische Fahrschulen-System wie bei uns? Da übst du mit einem Erwachsenen und wenn du dich sicher genug fühlst, meldest du dich für die Prüfung an. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, wie ich das finde. Hat wohl am Ende seine Vor- und Nachteile.

Inwiefern findest du den Verkehr hier denn komplexer?

Zyra schrieb:Hattest du Angst?

Ja :lolcry:
Dass nicht schnell genug gebremst wird oder so.
Ich bin aber insgesamt kein guter Beifahrer.

Bei näherer Betrachtung finde ich nicht unseren Verkehr insgesamt komplexer als in den USA.
In New York ist es sicher auch sehr unübersichtlich.

Aber wenn ich unsere engen Städte mit sehr viel Verkehr und tausend Regeln mit den breiten Straßen und viel Platz vergleiche, sehe ich in den USA mehr Orte, an denen man ohne Fahrlehrer fahren lernen könnte.

Bundeskanzleri schrieb:Ja :lolcry:
Dass nicht schnell genug gebremst wird oder so.
Ich bin aber insgesamt kein guter Beifahrer.

Genau das war auch die Angst meiner Mutter ... :D Ich weiß heute noch, wie ich (in meiner Wahrnehmung) mit ca. 30 km/h auf ein Stoppschild zugefahren bin, das noch gefühlte 2 km weit entfernt war, während meine Mama hysterisch schrie "brems, Gottes willen, BREMS!" :´D

Bundeskanzleri schrieb:Bei näherer Betrachtung finde ich nicht unseren Verkehr insgesamt komplexer als in den USA.
In New York ist es sicher auch sehr unübersichtlich.

Aber wenn ich unsere engen Städte mit sehr viel Verkehr und tausend Regeln mit den breiten Straßen und viel Platz vergleiche, sehe ich in den USA mehr Orte, an denen man ohne Fahrlehrer fahren lernen könnte.

In einer Stadt wie New York zu fahren wäre für mich, glaube ich, zu Beginn der totale Horror.
Ich war noch nie in den USA, darum kann ich es mir nicht gut vorstellen. Aber gut, da hast du teilweise wirklich sehr viel Land, was bestimmt ausreichend Platz und Spielraum zum Üben bietet. Ich meine, da darf man den Führerschein ja auch schon ab 16 machen?

Zyra schrieb:während meine Mama hysterisch schrie "brems, Gottes willen, BREMS!" :´D

Ähm, das kenne ich 🤣🤣🤣🤣
Stell dir vor, es hätte dich keiner darauf hingewiesen :troll:

Das Land hat eben sehr viel Platz, allleine die Parkplätze haben ganz andere angenehme Dimensionen.

Ob das überall und immer noch so ist, weiß ich nicht.
Ich war damals ein Jahr in Kalifornien.

In NewYork macht es wirklich kein Spaß Auto zu fahren..deshalb bevorzugen viele die U-Bahn.
Wir haben uns ein Mietauto dort geholt um von NYC nach Washington zu fahren, und das war wirklich seht streßig bis man dann endlich auf der Interstate ist..

Was dort auch extrem abfucked ist das dort Pausenlos alle am Hupen sind..

Bundeskanzleri schrieb:Ähm, das kenne ich 🤣🤣🤣🤣
Stell dir vor, es hätte dich keiner darauf hingewiesen :troll:

:D

Bundeskanzleri schrieb:Das Land hat eben sehr viel Platz, allleine die Parkplätze haben ganz andere angenehme Dimensionen.

Ob das überall und immer noch so ist, weiß ich nicht.
Ich war damals ein Jahr in Kalifornien.

Parkplätze bei uns sind aber auch echt oft furchtbar. Keine Ahnung, wer sich diese Abmessungen hat einfallen lassen.
Einparken war für mich ab einem bestimmten Zeitpunkt stressiger als bloßes Fahren ...

Ich bin in Kürze in Irland und da bin ich schon richtig gespannt auf den Straßenverkehr und wie ich damit klar komme.

Zyra schrieb:Ich hatte die ersten Monate nach bestandener Prüfung richtig Schiss auf den Straßen. War extrem unsicher, der Verkehr hat mich total überfordert und ich stand immer unter Stress.

Als ich meinen Führerschein gemacht habe, ergab es sich, dass wir einen familiären "Notfall" hatten. Mein Freund drückte mir seine Autoschlüssel in die Hand sagte:"Fahr!"

Und ich ???? -
Er:"Du hast einen Führerschein - also FAHR!"
Als ich den Wagen gestartet habe, zitterten mir die Kniee. Es war dunkel, es war Winter. Und plötzlich hab ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. :D Endlich ganz alleine fahren und keiner der anderen Fahrer wusste ja, dass ich gerade erst den Führerschein gemacht hatte. :Y:
Dass mein Freund mir da so vertraut hat, hat mich unheimlich gefreut und das habe ich ihm soooo oft noch gesagt. :lv:
Er hatte damals ein echt cooles Auto und hing auch total daran. Dass er mir das zugetraut hat, ohne jemals mit mir gefahren zu sein, hat mir die Unsicherheit gänzlich genommen.

Bundeskanzleri schrieb:Ich habe auch die erste Zeit bei meinen Kindern nebendran gesessen und sage mal so, ich war keine Hilfe :|

Bist du ein so schlechter Beifahrer wie mein Vater?
Er wollte immer mal mit mir (auch meiner Schwester) auf Privatgrund ein bisschen üben. Ist nie passiert, irgendwann Führerschein gehabt

"Jetzt können wir ja üben"
ಠ_ಠ

Aber gut, schadet ja trotzdem nix

Irgendwann T-Kreuzung, Ampel rot, schließlich anfahren am Berg - ich mach das nur mit Bremse und Kupplung
Hochkonzentriert Straße beobachtet, Ampel grün und ab dafür
Auto abgewürgt
Ups, kann passieren
Wieder abgewürgt
Nochmal abgewürgt

Dieser [Mensch] hat die Handbremse angezogen und kein Sterbenswort gesagt, hätte ihn bei der nächsten Gelegenheit fast rausgeschmissen aber zumindest zur Sau gemacht, er war so klein mit Hut, hat nichts mehr gesagt aber er ist trotzdem von mir enterbt worden 🤷‍♂️

Bundeskanzleri schrieb:Ist es nicht in den USA so, dass man ohne offizielle praktische Stunden mit einem Begleiter fahren kann?
Ein kostengünstiges Modell, aber ich finde den Verkehr hier zu komplex dafür und die Möglichkeit einzugreifen vom Fahrlehrer finde ich genial.

Ja... ist wohl so. Allerdings haben die USA jetzt nicht den Ruf, die weltbesten Autofahrer zu sein.
Das allerdings neutral zu vergleichen wird wohl auch nicht so einfach sein. Hier zumindest sind die USA unter den 20 gefährlichsten Ländern zum Autofahren aufgeführt, u.a. wegen der Anzahl der Verkehrstoten und der Straßenqualität
https://www.gps.com.au/most-dangerous-countries-to-be-a-driver-world-study
Was jetzt nicht bedeutet, dass das alles an den fahrerischen Talenten liegt.
Und auch hier sind die USA unter den Top25 der schlechtesten Autofahrer:
https://www.thetravel.com/ranked-by-country-car-drivers/

Zyra schrieb:Parkplätze bei uns sind aber auch echt oft furchtbar. Keine Ahnung, wer sich diese Abmessungen hat einfallen lassen.

Jemand vor sehr vielen Jahren, als die Autos noch schmaler waren.

Während die Fahrzeuge im Lauf der Jahrzehnte in die Breite gegangen sind, orientiert sich die Bauplanung nach wie vor an Vorgaben aus den 70er Jahren, als ein Golf beispielsweise noch um 17 Zentimeter schmaler war als heute.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/mobilitaet/motor/expertenempfehlung-pkw-abstellplaetze-muessen-in-die-breite-gehen/6237616.html

Das scheint auch bei Euch in Österreich nicht anders zu sein:

„Dieser Trend geht auf die heutigen Sicherheitsanforderungen zurück. So schmal wie in den 70er-Jahren werden Autos nicht mehr werden, da sie ausreichend Schutz bei einem Unfall von der Seite bieten müssen“, erklärt Steffan Kerbl vom ÖAMTC. Inzwischen sind ein Großteil der Fahrzeuge ungefähr 2 Meter breit – und haben damit, geht es nach Kerbl, ihre größte Breite erreicht.

Quelle: https://www.tt.com/artikel/11283914/autos-immer-hoeher-breiter-laenger

H.W.Flieh schrieb:Jemand vor sehr vielen Jahren, als die Autos noch schmaler waren

In alten Parkhäusern ist das der Overkill.

Aussteigen ist schon sportlich.

@KFB
Ich weiß das und kommuniziere das und halte mich entsprechend zurück.
Angst habe ich trotzdem und vermeide es einfach, Beifahrer zu sein.
So schlimm wie dein Vater bin ich nicht 😑

Interested schrieb:Als ich meinen Führerschein gemacht habe, ergab es sich, dass wir einen familiären "Notfall" hatten. Mein Freund drückte mir seine Autoschlüssel in die Hand sagte:"Fahr!"

Und ich ???? -
Er:"Du hast einen Führerschein - also FAHR!"
Als ich den Wagen gestartet habe, zitterten mir die Kniee. Es war dunkel, es war Winter. Und plötzlich hab ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. :D Endlich ganz alleine fahren und keiner der anderen Fahrer wusste ja, dass ich gerade erst den Führerschein gemacht hatte. :Y:
Dass mein Freund mir da so vertraut hat, hat mich unheimlich gefreut und das habe ich ihm soooo oft noch gesagt. :lv:
Er hatte damals ein echt cooles Auto und hing auch total daran. Dass er mir das zugetraut hat, ohne jemals mit mir gefahren zu sein, hat mir die Unsicherheit gänzlich genommen.

Würde das auch als tiefen Vertrauensbeweis werten bzw. mache das bei meinem Freund ganz genau so, denn er liebt sein Auto sehr ... :D

Ich weiß noch meine erste "weitere" Strecke direkt nach dem Führerschein. Freunde wollten ausgehen, ich nahm damals Antibiotika, konnte also eh nix trinken und meinte, ich fahre. Gegen 4 Uhr morgens hatte ich das ganze Auto voll mit den Besoffenen, was mich dann tatsächlich gestresst hatte, weil der Lärmpegel sehr hoch und meine Konzentration etwas mau war. Außerdem kannte ich die Strecke nicht.

Wir fuhren damals so einen Feldweg entlang, recht versteckt in einem Seitental (darf man aber offiziell befahren), als plötzlich direkt vor mir ein Gaul stand. Er war schwarz wie die Nacht und ich hatte ihn echt spät gesehen. Hab automatisch nach rechts gezogen und bin ins Feld reingefahren :palm: Ich bin dann ein paar Wochen nicht mehr wirklich gefahren :D

H.W.Flieh schrieb:Jemand vor sehr vielen Jahren, als die Autos noch schmaler waren.

H.W.Flieh schrieb:Das scheint auch bei Euch in Österreich nicht anders zu sein:

Absolut. Ich verstehe nur nicht, warum es so lange dauert, diese obsoleten Dinge anzupassen? Zumindest mal auf dem Blatt ...

Bundeskanzleri schrieb:Angst habe ich trotzdem und vermeide es einfach, Beifahrer zu sein.
So schlimm wie dein Vater bin ich nicht

Angst habe ich keine aber ich bin ein mittelmäßiger Beifahrer, versuche meine Optimierungsvorschläge aber für mich zu behalten
Kann aber nix dafür, dass ich der einzige Mensch bin der gut Auto fahren kann
Oder so
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