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Emanzipation und ihre Schattenseiten

904 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Emanzipation, Schattenseiten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Emanzipation und ihre Schattenseiten

07.06.2014 um 22:10
Nochmal: Affirmative Action und Feminismus sind nicht identisch.


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Emanzipation und ihre Schattenseiten

07.06.2014 um 22:11
@paranomal

„Affirmative Action“: Erläuterung?


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07.06.2014 um 22:12
@Intellektuell

siehe
Wikipedia: Affirmative Action


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07.06.2014 um 22:14
@paranomal

darum ging´s mir nicht, die Struktur des Feminismus an sich ist fehlerhaft.


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07.06.2014 um 22:17
@Intellektuell
Wie sieht diese Struktur denn aus?


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Emanzipation und ihre Schattenseiten

07.06.2014 um 22:25
@paranomal

kurz: der Versuch bestehende Missstände zwischen den Geschlechtern dadurch zu lösen, dass man sich auf die Befreiung eines Geschlechtes fixiert.

Erläuterung: während „Männer kaufen“ zurzeit angesagt ist, diese von Frauen in Werbespots an den Arsch gefasst werden, ideale Körperregeln für Männer propagiert werden usw. beschäftigt der Feminismus nur damit vermeintlich sexistische Werbung zu kritisieren, sich vermeintlich sexistischer Begriffe anzunehmen.


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Emanzipation und ihre Schattenseiten

07.06.2014 um 22:34
@Intellektuell

Puh, jetzt kann ich Dir nur zum Teil antworten, da ich eine jener Feministinnen bin, die nicht daran glauben, dass man eine neue Sprache erfinden muss, um die Bedeutungen von Wörtern zu ändern.
Da darfst Du Dich wohl bei den Anhängern der"Neurolinguistischen Programmierung" bedanken, dass man glaubt, die Lebenwelt durch Umbenennung zu verändern.
@paranomal hat recht damit, dass Affirmative Action und Feminismus nicht identisch sind .... und nicht alle Feministinnen haben dieselben Ziele. Ich interessiere mich mehr für das, was unseren Alltag tatsächlich verändert.

Den Feminismuskann man nur beurteilen, wenn man sieht, wie die Gesellschaft davor beschaffen war.
Betrachtet man nur die heutige Situation isoliert, dann drängt sich leicht der Gedanke auf, dss die Probleme vom bösen Feminismus kommen. Dabei äusserst Du selbst zutiefst feministische Gedanken, würdest sie selbst aber vielleicht gar nicht mehr als solche erkennen.
Ich nehme das mal als ein gutes Zeichen dafür, wie weit der Feminismus gekommen ist. ;)

Die Frauenquote ... wenn man sie für sich alleine betrachtet, erscheint sie ungerecht. Seht man aber die Tatsache, dass Jobs auf höheren Ebenen oft aus reiner Gewohnheit an Männer vergeben werden, auch wenn ebenso qualitfizierte Frauen zur Verfügung stünden, dann relativiert sich das Bild: Die Männerquote ist Realität.
Eine Eletkro-Ingenieurin hatte monatelang in Deutschland einen Job gesucht ... in Frankreich, wo es normaler ist, dass Frauen Ingenieurinnen sind, hatte sie sofort einen. Ihre Abschlussnoten waren hervorragend.
Natürlich geht es dabei um Jobs mit höherer Bildung. Woanders findet kaum je diese Konkurrenz statt - ausser dass Männer Probleme haben, als Erzieher eingestellt zu werden.
In Lehrberufen findet die Auslese schon bei der Bewerbung um Lehrstellen statt. Bei den Ingenieuren oder Juristen z.B. sind die Aufstiegsschancen trotz gleichwertiger Ausbildung unterschiedlich.
Nicht umsonst ist es eine Schlagzeile wert, dass das erste Mal eine Frau im BND aufsteigt ...
Insofern könnte eine Quote in bestimmten Bereichen hilfreich sein, um Denkblockaden zu lösen.

Wen Männern in Werbespots an den Arsch gefasst wird, dann spielt die Werbung mit eben jenen Stereotypen, die bis neulich gegolten haben: Mann fasst Frau ungestraft an den Arsch, und die hat das auch noch als Kompliment aufzufassen.
Das ist ein ironisches Zitat eines Klischees, keine Propagierung von schlechtem Benehmen.

Und wie gesagt: eine Gesellschaft entwickelt sich offensichtlich nicht linear, sondern auch gegenläufig: Mehr Freiheit geht zur Zeit mit mehr Sexismus einher.


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Emanzipation und ihre Schattenseiten

07.06.2014 um 22:37
@Intellektuell
was ist denn das für eine komische Argumentation? Feminismus ist grundsätzlich gegen SEXISMUS in jeglicher Form, will Gleichberechtigung, kämpft für die Rechte der Frauen.......was nicht bedeutet, Feminismus richtet sich per se gegen Männer. Die Männer hatten ALLE Rechte, sonst wäre Feminismus kaum entstanden.......also kann man nicht erwarten, dass eine politische Bewegung für die Frauen sich gleichzeitig genauso für die Männer einsetzt.......da dem Feminismus aber die Menschenrechte zugrunde liegen, sollen auch keine Menschen (also auch keine Männer) schlechter gestellt sein.
Wieso sollen wir für die Männer kämpfen? Kennen wir deren Bedürfnisse? Können Männer nicht für sich eintreten? Warum wird erwartet, dass Feministinnen für Männer eintreten, wenn es erst einmal Feministinnen geben musste, um die Situation der Frau zu verbessern, da dies die Männer offenbar nicht für nötig befanden? Außerdem ist das bisschen sexistische Werbung Männer betreffend ein Tropfen auf dem heissen Stein im Vergleich dazu, wie Frauen "benutzt" und stereotyp vermarktet werden......aber da kreischt man gleich, wenn ein Mann mal "Objekt" ist, während es weiterhin die Werbung massenhaft gibt, die Frauen klischeehaft, als Sexobjekt etc darstellt und Frauen ja schon lange im Katalog gekauft werden können oder von der Familie verhökert werden....ich bekomme gleich einen Anfall


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Emanzipation und ihre Schattenseiten

07.06.2014 um 22:45
@Tussinelda

Gegenfrage im Sinne deiner Argumentation - warum sollten Männer für die Rechte der Frauen eintreten? Warum sollten Menschen für die Rechte von Tieren eintreten?

Ich trete ein für die Rechte der Frauen, aber ich befürchte, dass uns dann das Pornografie- und Prostitutionsverbot sowie das Werbeverbot für Spots mit attraktiven Frauen erwartet, was ich nicht befürworte.

Können wir aufhören den Feminismus als vollkommen richtig zu betrachten und anfangen gewisse Forderungen dieser Bewegung kritisch zu hinterfragen?


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Emanzipation und ihre Schattenseiten

07.06.2014 um 22:58
@Intellektuell
diese "Bewegung" ist keine einheitliche.....und hinterfragen kannst Du alles, ich erwarte nicht, dass irgendjemand für meine Rechte eintritt, wenn er/sie/queer es dennoch macht, dann hoffentlich aus Überzeugung, es sollte aber bitte auch kein Mann erwarten, dass ich mich für ihn einsetze, ich setze mich für die schwächeren Menschen ein, schwächer im Sinne von weniger Macht und noch haben Männer die meiste Macht, gehören also nicht zu den Schwächeren, oder siehst Du das anders?


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Emanzipation und ihre Schattenseiten

07.06.2014 um 23:01
@Tussinelda
Ganz ruhig ausatmen .... :)

Und nun zum Sexismus: Tussinelda hatte da schon reingeharkt.
Tatsächlich lohnt es doch mal einen Gedanken darauf zu verschwenden, wo uns überall Sexismus begegnet, und welche Bedeutung er hat.
So manche(r) ist schon auf die Idee gekommen, dass Pornografie ein Hort des Übels ist ... und wer kann das verdenken, sieht man sich den Durchschnittsporno an. Bloss dass die eine oder andere Übereifrige dabei übersieht, dass die Stereotypen nicht nur die Frauen, sondern ebenso die Männer betreffen, die genauso diskriminiert werden.
Blöd ist, dass Pornos oft vorgeben, eine Realität abzubilden: die MILF, die von Handwerker/ die geile Teenybraut, die sich im Park/ die Dicke, die sich von dreien ... leicht gerät dabei aus dem Blick, dass es ja trotzdem eine Abstraktion, eine Phantasie ist. Dummerweise sind einige Konsumenten genauso blöd, und übertragen das transportierte Rollenbild eins zu eins in den Alltag.
Irgendeine Übereinkunft von Pornoproduzenten zwecks Kennzeichnung des Inhaltes als nicht reales Kunstprodukt scheitert daran, dass heute jeder Hinz und Kunz seine Ische und sich beim Sex filmen und ins Netz stellen kann. (Und nein, auch hat nicht reinen Dokumentarcharkter: es ist nur ein wenige Minuten dauernder, inszenierter Bruchteil einer realen Geschichte.)
Nun bin ich auch nicht dafür, Pornografie zu vebieten, fände es aber sinnvoll, öfters darüber zu sprechen (am besten in Anwesenheit von Jugendlichen), welche Bedeutung sie hat.

Das Prostitutionsverbot hingegen begründet sich vor allem daher, dass es kaum Prostitution ohne Ausbeutung durch Zuhälter gibt. Damit geht Gewalt, Zwang, Menschenhandel, der ganze Mist einher.
Könnten die Frauen selbständig arbeiten und ihren Beruf wie andere auch ausüben, dann hätten auch die meisten Feministinnen nichts mehr dagegen ...
Dann könnte man noch in Ruhe darüber diskutieren, ob es generell möglich ist, seinen Körper zu vermieten, ohne seine Würde zu verlieren. Ich würde persönlich behaupten, ja: Masseure tun auch nichts anderes, als mit ihren körperlichen Fähikeiten Entspannung zu verschaffen. ;)


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07.06.2014 um 23:04
@Tussinelda

und mit welchen Zielen setzt du dich für die Rechte von Frauen ein, in welchen Bereichen mit welchen Forderungen?


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07.06.2014 um 23:04
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es sollte aber bitte auch kein Mann erwarten, dass ich mich für ihn einsetze, ich setze mich für die schwächeren Menschen ein, schwächer im Sinne von weniger Macht und noch haben Männer die meiste Macht, gehören also nicht zu den Schwächeren,
Das kommt wohl eher drauf an um wen es sich handelt, Gegenbeispiel: Frau Merkel.

@Tussinelda

Es werden heutzutage in diesem Geschlechterkampf durchaus auch Männer diskriminiert.


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07.06.2014 um 23:08
@Intellektuell
häh? Was meinst Du mit Zielen? Welches Ziel könnte es denn haben, sich für Frauenrechte einzusetzen? Komische Frage.


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07.06.2014 um 23:09
@KicherErbse
das war generell gemeint, wie viele "Frau Merkels" gibt es denn so auf der Welt?

außerdem geht es nicht nur um große, offizielle "Machthaber"


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07.06.2014 um 23:13
@Tussinelda

Du stellst es so dar, als wären generell die Frauen die schwächeren und müssten gegen die bösen starken Männer verteidigt werden. Wieso siehst Du Dir nicht beide Seiten und ihre Standpunkte an und lässt gelten, was zur gemeinsamen Einigung führt?


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07.06.2014 um 23:14
@Tussinelda

welches Ziel hat die Frauenbewegung - bis zu welchem Punkt soll es gelangen?

Soll deiner Meinung nach auch ein Werbeverbot für Spots mit attraktiven Frauen in ( für Männer ) anspruchsvollen Szenarien eingeführt werden?

Soll deiner Meinung nach auch ein Verbot für Pornografie mit Missbrauchsfantasie, Frauenunterwerfung usw. her?

Soll deiner Meinung nach auch eine 50% Frauenquote in Führungspositionen eingeführt werden?

usw.

da die Frauenbewegung keine einheitliche ist erwarte ich von dir zu erfahren, was insbesondere du dir wünscht.


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07.06.2014 um 23:25
@Intellektuell
Hast Du meine Antworten an Dich gelesen?


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07.06.2014 um 23:30
Zitat von IntellektuellIntellektuell schrieb:viele Feministen wünschen sich eine Feminisierung der Sprache: „mensch“ statt „man“, „jede/r“ statt „jeder“ oder „LehrerInnen“ statt „Lehrer ( Mehrzahl )“; in diesem Fall wünscht sich meine Person einen objektiven Begriff für den Kampf um die Gleichberechtigung der Geschlechter.
Ich habe auch nichts gegen das generische Femininum. Man muss nicht gleich "Herr Professorin" sagen (ich würde auch nicht Frau Professor sagen), aber beim Plural finde ich das nicht schlecht.
Zitat von IntellektuellIntellektuell schrieb:Gleichberechtigung würde nur dann dazu führen, dass alle das Fußballspiel sehen, wenn jeder die selbe Größe hätte, denn bei der Frage nach der Verteilung der Kisten müsste man das Prinzip der Gleichberechtigung auch anwenden.
Meinst du das hier?

equality-vs-justice

Ich bin für Gerechtigkeit und nicht für Gleichberechtigung. Nur ersteres bewirkt, dass wir immer Behindertengerechtere Gebäude und Wege haben.
Zitat von IntellektuellIntellektuell schrieb: warum sollten Männer für die Rechte der Frauen eintreten?
Weil es nicht Mann gegen Frau ist, sondern Gesellschaft gegen Diskriminierung. Ich finde es falsch zu sagen, dass Frauen sich nicht über Männer Gedanken machen sollten. Aber es ist für mich verständlich bei der Gesellschaft, die wir momentan haben. Es hat sich zwar schon gebessert, aber es gibt noch immer Menschen, die Frauen, die vergewaltigt wurden nicht ernst nehmen. (Letztens gabe es einen Fall in Amerika, in dem ein Verfahren in die 2. Runde geht, weil das Argumen "ich bin zu hübsch, um eine Frau zu vergewaltigen" für einen Geschworenen gereicht hat). Man darf aber auch nicht vergessen, dass auch Männer unter Häuslicher Gewalt zu leiden haben. Man muss sich gemeinsam um das Problem kümmern.


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07.06.2014 um 23:34
@FF

ja, sehe da allerdings keinen Widerspruch zu dem, was ich versuche zu erreichen.

man sagt allerdings der Kommunismus scheiterte daran, dass er wider der menschlichen Natur versuchte Gerechtigkeit zu erzwingen; das machen extreme Frauenrechtler heutzutage.

@Heizenberch

Du sprichst mir aus der Seele, vor allem hier:
Weil es nicht Mann gegen Frau ist, sondern Gesellschaft gegen Diskriminierung. Ich finde es falsch zu sagen, dass Frauen sich nicht über Männer Gedanken machen sollten. ... Man muss sich gemeinsam um das Problem kümmern.
und Ja, mein Beispiel war die exakte Beschreibung des wohl bekannten Bildes, dass du uns gezeigt hast ;)


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