@Interested Da sprichst du zum Teil was interessantes an. Es gibt eben genau diese Menschen die ihr Leben um ihren Körper aufbauen und dann Trainingspläne und ganze Ernährungsstile erarbeiten um einen perfekten Körper zu bekommen. Das ist eine extreme Menge an Energie, die man aufbringt um letztlich Muskeln zu haben, die man für nichts braucht. Gehen wir die Sache doch mal von der technischen Seite an, und gehen davon aus, dass Muskeln im Grunde nichts anderes sind als Organe, die es einem Lebewesen ermöglichen Mechanische Arbeit zu leisten. Der Muskelaufbau hat also genau das zur Folge, mechanische Arbeit leisten zu können. Die Kraftentwicklung wird dadurch maximiert.
Wofür benötigt man aber in einer so hoch technisierten Welt, wie die in der wir leben so viel mechanische Energie, wenn man neben dem Kraftsport keine weitere Sportart betreibt? Und darauf ist die Antwort doch das einzig Interessante, was eben bislang nicht trivial und sofort anhand simpler physiologischer und ernährungswissenschaftlicher Zusammenhänge zu erklären ist. Es ist doch so, dass unser Gehirn weiß, dass die optisch sichtbare Muskelmasse mit der Kraft korreliert, die ein Körper auszuüben im Stande ist. Wozu hilft mechanische kraft, wenn man sie kontrollieren kann, und wenn man davon ausgeht, dass der Zweck nicht ist, eine andere Sportart zu betreiben oder um damit sein Geld als Bauarbeiter oder dergleichen zu verdienen? Sie hilft um sich im Notfall verteidigen zu können.
Es ist doch daher nicht unschlüssig, dass Menschen, die sich verletzlich fühlen, die nie gelernt haben anderen zu vertrauen und immer darum fürchten selbst verletzt zu werden, dazu tendieren diesen Muskelaufbau exzessiv zu betreiben. Ich finde das Argument, dass es gesund ist etc. nicht ausreichend, denn gesund ist es auch einfach jeden morgen zu joggen, sich ausgewogen zu ernähren und jeden morgen Gymnastik und ab und zu mal Liegestützen zu machen. Um gesund zu sein braucht man weder Masse noch Definition, sondern vielmehr frische Luft und ein gesundes Verständnis von guter Ernährung. Und mit Verlaub - aber seinen Essensplan nach der Trainingsphase auszurichten ist eindimensional und alles andere als bedacht oder gesund. Das ist eine Ernährungsstörung, die der Annahme zugrunde liegt, dass man den besten und muskulösesten Körper haben muss.