Zippy
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Ich bin so weich und gemäßigt geworden
09.03.2014 um 19:07Vor kurzem bin ich 28 geworden und habe ein bisschen auf mich, mein Leben und meine Persönlichkeitsentwicklung zurückgeschaut. Ich bin heute in einigen Bereichen, vor allem was meine eigenen Vorstellungen von Familie angeht, konservativer geworden. Aber vor allem bin ich insgesamt auch gemäßigter geworden und das finde ich irgendwie auch traurig.
Mit Anfang 20 war ich beispielsweise extrem links in meinen politischen Vorstellungen. Heute würde ich mich als eher konservativ bezeichnen, mit einigen Ausnahmen wie z.B. der Homo-Ehe, die ich befürworte. Doch ich bin nicht mehr radikal, nicht mehr "ideologisch rein" und wie gesagt, das finde ich irgendwie traurig.
Beispiel: Ich bin ein vehementer Gegner der Euro-Rettungspolitik, des Euro insgesamt sowie der Europäischen Union generell und fordere sehr leicht, dass Deutschland aus dem Euro und der EU austreten soll. Aber ganz ehrlich? Ich weiß ganz genau, dass wenn ich in der Situation wäre, wie sie die verantwortlichen Politiker gerade sind, ich mich genauso verhalten würde. Ich würde nicht aus dem Euro und aus der EU austreten, weiß ich einfach. Ohne die Konsequenzen zu kennen, würde ich mich doch nicht auf ein waghalsiges Abenteuer einlassen und damit das Schicksal von Millionen von Menschen aufs Spiel setzen.
Das zeigt ganz deutlich, wie weich ich geworden bin.
Außerdem halte ich es nicht mehr für richtig, dass Deutschland nur auf sich selbst schauen sollte. Auch das war früher anders, da habe ich nämlich eine deutlich egoistische und auf die Vorteile Deutschlands bedachte Politik befürwortet. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man einander helfen sollte, da man eine Gemeinschaft ist. Ich würde ja meinen Nachbarn auch nicht verrecken lassen, wenn er sich nichts mehr zu essen leisten kann. Zusammenarbeit geht über Ego-Trips.
Ich könnte noch andere Beispiele anführen:
- Steuern: Früher wollte ich gar keine Steuern zahlen und habe mich immer aufgeregt. Heute denke ich mir, dass Steuern notwendig sind, um diverse Staatsausgaben zu finanzieren.
- Sozialausgaben: Früher wollte ich, dass die Sozialausgaben radikal gekürzt werden, inklusive einer Abschaffung von Hartz IV, Sozialhilfe usw. Jeder sollte sehen, wo er bleibt. Auch das hat sich heute geändert, denn ich sehe sie als sozialen Ausgleich an. Jeder braucht ja irgendwo ein bisschen Geld, um zu leben. Auch wenn es angeblich faule Arbeitslose oder Langzeit-Studenten sind.
- Straftaten: Früher ging es mir um Strafe, auch bei eher kleinen Delikten sollte meiner Meinung nach eine harte Strafe verhängt werden. Heute sehe ich eher den Resozialisierungsaspekt im Vordergrund und schreie nicht mehr nach drakonischen Strafen.
Natürlich könnte ich jetzt noch weitermachen, aber ich spare es mir. Ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus will. Es ist irgendwie traurig, dass ich zu so einem verweichlichten, gemäßigten und anti-radikalen Bürger geworden bin. Woran liegt das? Ist das vielleicht der normale Lauf der Dinge?
Kennt ihr das? War es bei euch auch so oder ähnlich?
Mit Anfang 20 war ich beispielsweise extrem links in meinen politischen Vorstellungen. Heute würde ich mich als eher konservativ bezeichnen, mit einigen Ausnahmen wie z.B. der Homo-Ehe, die ich befürworte. Doch ich bin nicht mehr radikal, nicht mehr "ideologisch rein" und wie gesagt, das finde ich irgendwie traurig.
Beispiel: Ich bin ein vehementer Gegner der Euro-Rettungspolitik, des Euro insgesamt sowie der Europäischen Union generell und fordere sehr leicht, dass Deutschland aus dem Euro und der EU austreten soll. Aber ganz ehrlich? Ich weiß ganz genau, dass wenn ich in der Situation wäre, wie sie die verantwortlichen Politiker gerade sind, ich mich genauso verhalten würde. Ich würde nicht aus dem Euro und aus der EU austreten, weiß ich einfach. Ohne die Konsequenzen zu kennen, würde ich mich doch nicht auf ein waghalsiges Abenteuer einlassen und damit das Schicksal von Millionen von Menschen aufs Spiel setzen.
Das zeigt ganz deutlich, wie weich ich geworden bin.
Außerdem halte ich es nicht mehr für richtig, dass Deutschland nur auf sich selbst schauen sollte. Auch das war früher anders, da habe ich nämlich eine deutlich egoistische und auf die Vorteile Deutschlands bedachte Politik befürwortet. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man einander helfen sollte, da man eine Gemeinschaft ist. Ich würde ja meinen Nachbarn auch nicht verrecken lassen, wenn er sich nichts mehr zu essen leisten kann. Zusammenarbeit geht über Ego-Trips.
Ich könnte noch andere Beispiele anführen:
- Steuern: Früher wollte ich gar keine Steuern zahlen und habe mich immer aufgeregt. Heute denke ich mir, dass Steuern notwendig sind, um diverse Staatsausgaben zu finanzieren.
- Sozialausgaben: Früher wollte ich, dass die Sozialausgaben radikal gekürzt werden, inklusive einer Abschaffung von Hartz IV, Sozialhilfe usw. Jeder sollte sehen, wo er bleibt. Auch das hat sich heute geändert, denn ich sehe sie als sozialen Ausgleich an. Jeder braucht ja irgendwo ein bisschen Geld, um zu leben. Auch wenn es angeblich faule Arbeitslose oder Langzeit-Studenten sind.
- Straftaten: Früher ging es mir um Strafe, auch bei eher kleinen Delikten sollte meiner Meinung nach eine harte Strafe verhängt werden. Heute sehe ich eher den Resozialisierungsaspekt im Vordergrund und schreie nicht mehr nach drakonischen Strafen.
Natürlich könnte ich jetzt noch weitermachen, aber ich spare es mir. Ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus will. Es ist irgendwie traurig, dass ich zu so einem verweichlichten, gemäßigten und anti-radikalen Bürger geworden bin. Woran liegt das? Ist das vielleicht der normale Lauf der Dinge?
Kennt ihr das? War es bei euch auch so oder ähnlich?