@raitoningu raitoningu schrieb:Natürlich nicht. Wenn jemand schreibt, dass er gerne über diese Themen spricht und dann ganz "zufällig" bemerkt wird, dass das primitiv sei, hat das selbstverständlich nichts mit ihm zu tun...
Was so auch nicht getan worden ist.
raitoningu schrieb:Und genau da liegt der Denkfehler. Diskriminierung ist per Definition eine "gruppenspezifische Benachteiligung oder Herabwürdigung". Die Größe oder der Einfluss der Gruppe ist egal. Frauen kann man schließlich auch diskriminieren, oder?
Die Größe ist egal, der Einfluss nicht.
Es ist keine Diskriminierung, wenn ich persönlich gemein zu irgendeiner Gruppe bin die nicht in irgendeiner Form benachteiligt ist. (und das sind leute die innerhalb der Norm leben eben nicht, sonst wäre das ja nicht die norm, also das bestimmende Bild, zu dem andere konformieren sollen).
Genauso ist ja z.b. Mobbing keine Diskriminierung, wenn ich persönlich jemand andere Mobbe für etwas, was nicht in irgendeiner Form auf vorurteilen basiert (z.b. wenn ich die Person einfach mobbe, weil ich sie nicht mag wegen persönlichen Gründen).
Diskriminierung findet da statt, wo man sich zum verlängertem Arm macht einer Gesellschaftlichen Stukrtur, die einer Minderheit irgendwelche Stereotype zuschreibt und ich auf Grund dieser diese Minderheit angreife oder ihr irgendetwas aufzwingen will.
Man kann als angehöriger einer Minderheit furchtbar verbittert, bösartig, vorurteilsbehaftet und ignorant sein.
Diskriminieren tut man eine Mehrheitsgruppe damit aber nicht.
Das kann man erst, wenn die eigene gruppe über die diskriminierte gruppe bzw angegriffene Gruppe eine gewisse macht hat, bzw. ein machtgefälle herrscht.
Konkret:
Wenn ein Schwarzer im Ghetto gegen Weiße hetzt diskriminiert er sie nicht, denn er ist nicht in einer Machtposition ihnen gegenüber, er kann sie auch nicht benachteiligen.
Er kann sie beleidigen, er kann sie sogar physisch angreifen, aber damit macht er sie weiterhin nicht zu einer benachteiligten gruppe .
Anders sieht das aus, wenn ein Weißer in einem schwarzen Viertel wohnt, und ihm allerlei Vorurteile entgegenschlagen.
Dann ist er wirklich diskriminiert, denn er befindet sich in einer Ohnmachtsposition gegenüber des restumfeldes, in dem er lebt.
Gesellschaftlich gesehen sind typen, die sich besonders männlich geben und darauf achten, zur männlichen norm dazuzugehören sicherlich nicht in einer ohnmachtsposition gegenüber Menschen, die von traditionellen Rollenbildern abweichen.
Wird ein Mann, der auf Frauen steht und sportlich ist in der Schule diskriminiert? Hat er eine höhere Selbstmordrate? HAt er Probleme bei der Jobfindung? Muss er damit rechnen, auf Gesellschaftliche widerstände zu stoßen für seine HObbies`?
Nein.
Er ist nicht diskriminiert, ob ihn jetzt irgendwer sagt, dass er ihn primitiv findet oder nicht.
raitoningu schrieb:Um ihn persönlich ging es mir auch gar nicht. Aber die Diskussion hier ist mal wieder ein schönes Beispiel für das, was man hier sehr oft beobachten kann. Du selbst hast geschrieben, dass du Menschen, die bestimmten Rollenbildern entsprechen unterstellst, sie würden andere ausschließen. Und dass du mit zweierlei Maß misst:
Das habe ich nicht, weder das eine, noch das andere.
Ich sagte, wer sein klassisches rollenbild besonders herausstellen muss (wohlgemerkt, nicht entsprechen, herausstellen), der ist häufig komplexbehaftet.
Das stimmt so auch ganz einfach.
das mit dem 'zweierlei maß' habe ich ja im vorhergehenden Absatz relativ breit erklärt.
raitoningu schrieb:Ich finde das daneben. Die "Norm" ist sowieso schon lange einem Wandel unterworfen, wer sich heute noch traut, zu sagen, dass er selbst gerne nach eher konservativen Rollenbildern lebt, ist eher in der Minderheit. Und bekommt automatisch vorgeworfen, er wäre deshalb intolerant, obwohl es da oft überhaupt keinen Zusammenhang gibt.
Es kann durchaus sein, dass man marginalisiert wird wenn sich die Norm ändert.
Hausfrauen sind teilweise durchaus Diskriminierung ausgesetzt, das will keiner bestreiten.
Aber sportliche, heterosexuelle Männer die auf Autos stehen sind es nicht.
raitoningu schrieb:Was soll die überflüssige Haarspalterei? (Abgesehen davon, dass es sehr wohl mit Toleranz zu tun hat...)
Ich finde die Unterscheidung wichtig, aber sei's drum.
raitoningu schrieb:Siehe "Diskriminierung" oben. Diese Begriffe sind nicht abhängig von "Minderheiten" oder "Mehrheiten", auch wenn du sie gerne so interpretieren möchtest.
Doch, wi eerklärt, sie sind durchaus abhängig davon, welcher Gruppe manin welchem Zusammenhang angehört.