Meine Antwort wäre, hängt von der Situation ab, der Person des Lügners und ob mir eine passende Gegenlüge einfallen würde (meistens nämlich nicht). Ich mag keine Lügen. Bin selber zu dumm zum lügen, meiner Einschätzung nach, und vielleicht auch zu ehrlich. Allerdings hab ich mehrfach erlebt, daß manche Leute völlig skrupellos lügen, wenn sie meinen, dadurch einen Vorteil für sich selbst herausschlagen zu können, wie winzig auch immer er sein mochte. Wenn ich also merke, jemand vera*rscht mich, dann würde ich ihm im Zweifel eine Lüge zurückgeben, die ganz klar deutlich macht, daß ich seine Lüge durchschaut habe (z. B. "Angenehm, Herr Geschäftsführer - und ich bin der Kaiser von China" zu einem Sozialhilfeempfänger, der sich als Geschäftsführer von irgendwas ausgibt). Ich bin grundsätzlich dafür, Lügen, die nicht explizit Notlügen sind, die niemand wehtun (und diese Grenze ziehe ich auch ziemlich eng, unnötige Komplimente z. B. gibt´s bei mir nicht) nach Möglichkeit auffliegen zu lassen, denn wer einmal lügt, wird es vermutlich auch öfter tun, wer "nicht mal" bei Kleinigkeiten ehrlich sein kann, warum sollte der dann ausgerechnet bei wichtigen, entscheidenden Dingen ehrlich sein?
Und
@Primpfmümpf: Es stimmt tatsächlich, daß die Lügen in der "großen Welt" von Politik & Co. heutzutage abnehmen - aus dem einfachen Grund, weil es heute viel bessere und schnellere Methoden gibt, a) Lügen als solche zu entlarven und b) das Wissen darum auch weiterzugeben, denk an Twitter und an die ganzen als ergaunert entlarvten Doktortitel. Als c) kommt dann noch der allgemein abnehmende Respekt vor angeblichen "Autoritäten" hinzu, früher konnten sich Reiche, Politiker und Promis jede Menge Lügen und sonstige Leichen im Keller leisten ohne jemals für einen Fehltritt zur Verantwortung gezogen zu werden, das läuft heute nicht mehr so einfach. (Ein Bekannter, der sich mit Astrologie befaßt, meinte mal, das hinge mit dem Wandel der Zeiten, konkret mit dem Übergang ins Wassermann-Zeitalter zusammen - alles, was im hierarchisch strukturierten und autoritätshörigen Fische-Zeitalter unter den Teppich gekehrt werden konnte, wird im offenheitsliebenden Wassermann-Zeitalter wieder ausgegraben und vor den Augen der Öffentlichkeit präsentiert - mag man dran glauben oder nicht).