@Helenus Unser Tierschutzrecht sieht durchaus Freiheitsstrafen für Tierquälerei und Tiertötung vor - ist das deiner Meinung nach falsch und bereits diese "Überhöhung", von der du sprachst?
Ab jeglicher Moral und ganz objektiv-abstrakt betrachtet ist es zweifellos ungerechtfertigt, Tiere im Wert über den Menschen zu stellen. Von dieser Ebene aus betrachtet ist es aber umgekehrt genauso ungerechtfertigt, den Menschen über das Tier zu stellen. Jenseits des Faktes, dass wir die Fähigkeit haben, das zu tun und es auch materiell umsetzen können, bleibt die Grundlage - zumindest bei Wirbeltieren - mit der des Menschen völlig gleich: biologisches, gefühls- und bewusstseinsfähiges Leben. Mit anderen Worten: der Mensch ist - objektiv gesehen - gleichsam ein Tier, das keine Ausnahme darstellt und keinen höheren Wert besitzt. Diesen (Mehr-)Wert weisen wir uns selber zu, weil wir die Macht und Überlegenheit dazu haben... frei nach dem "Gesetz" des Stärkeren, das ungeachtet des Menschen in der Natur existiert.
Mit dieser Macht und Überlegenheit, die wir aufgrund unserer Intelligenz und Erkenntnis- und Einsichtsfähigkeit haben, obliegt uns aber - im Gegensatz zu Tieren - auch das Dilemma der Verantwortung und Schuldfähigkeit. Zwischen beiden Aspekten gilt es, nach Möglichkeit ein Gleichgewicht zu halten. Tun wir das nicht, werden wir unserer eigenen Art nicht gerecht. Der Mensch ist wohl das einzige Lebewesen, das die Möglichkeit hat, seiner Art nicht gerecht zu werden.
Es ist m. E. nach falsch, von der Grundlage eines unterschiedlichen Wertes auszugehen - egal, ob so- oder andersrum. Wir können letztlich nur aus unserem Recht des Stärkeren heraus den Nutzen aus Tieren rechtfertigen. Das berechtigt den Menschen aber nicht, dies beliebig zu tun.
"Die" TE hat hier übrigens nicht statuiert, dass es schlimmer ist, wenn Tiere gequält/getötet werden, als wenn Menschen zu Schaden kommen. Das müsste ich wissen, denn der TE dieses Freds bin ich
;)Zudem: in dem hier diskutierten Fall spielt diese Abwägung überhaupt keine Rolle. Wir haben nicht den Fall: entweder Kaninchen rupfen oder Menschen werden geschädigt.