Ich werde alt...gestern um 23:11
Mit betonung auf werde. Ich bin erst 22, doch in einigen Monaten schon 23. ... (Nicht zu ernst nehmen)
Würde mal gerne wissen, von den älteren hier drin, wie sich das höhere Alter so anfühlt. Hat man mit 40 das Gefühl, man lebt schon lange? Ging es schnell von 30 auf 40? Es ist irgendwie schon krass, plötzlich sind die Eltern wieder eingei Jahre älter.
Mich hats ja schon ziemlich angekotzt, als ich 20 wurde, da mich das irgendwie aus diesem Kindheitsdenken "ich werd nie so alt, kann ich mir garnicht vorstellen" "rausgerissen" hat.
Ich denke oft ans Alter und finds immer wieder schad, dass wir nicht os lange leben. Es nähme mich so wunder, was die Menschheit noch so anstellt, wie es in z.B. 500 Jahren aussieht oder in 1000.
Habt ihr etwas bereut? Zuviel gearbeitet, zuwenig gereist? Zuviel gearbeitet, zuwenig Party? Zuwenig gelernt und jetzt zuviel zu arbeiten?
Was würdet ihr eurem kleinen ICh sagen, wenn ihr es könntet?
Ich hab das Gefühl, die Zeit rast umsoschneller um so älter ich werde. Liegt evtl. daran, dass ich beschäftigter bin um so älter ich werde. Als Kind war ein Jahr eine verdammte Ewigkeit. Dinge wie 2-3 Wochen waren unaushaltbar lange, bis mal Weihnachten oder sonst was war. :P Was denkt ihr, woher kommt das veränderte Zeitgefühl?
Als ich den Threadtitel las und dann deinen ersten Satz, musste ich lachen, aber trotzdem finde ich, du hast einen guten Eingangspost geschrieben.
Ich hatte stets das Gefühl, dass mein geistiges Alter dem körperlichen nicht folgen konnte oder wollte, und ich schätze es auch für die Zukunft so ein, dass ich geistig nie die Reife erreiche, die man von einem über 50 Jährigen erwartet. Ich lasse mich nicht in die gesellschaftlichen Zwänge pressen, bin in mancherlei Hinsicht Kind geblieben. Wenn man älter wird, wird einem nicht mehr so viel verziehen, wie in jungen Jahren. Die Erwartungshaltung ändert sich.
Mein erstes graues Haar, lach, da kommen alte Erinnerungen hoch. Ja, auch Männer sind eitel. Mittlerweile trage ich mein friedhofsblond mit Stolz.
Dass du jetzt schon das Gefühl hast, die Zeit vergehe schneller, je älter du wirst, ist interessant. Bei mir hat sich dieses Gefühl erst ab 40 deutlich bemerkbar gemacht. Inzwischen ist es manchmal richtig krass. So war eben noch Montag und schon stecke ich mitten im Wochenende.
Vieles wiederholt sich, Ostern, Weihnachten, Silvester, Aschermittwoch, das alles entlockt mir nur noch ein -.-
Ich kenne es bereits, es nervt eigentlich nur noch. Manchmal fühle ich mich, als sei ich schon hunderte Jahre auf der Welt.
Als ich 20 wurde, gabs ne Riesen Party mit Konfetti, die in dem edlen hellen Teppich meines Elternhauses bunte Flecken hinterließen, nachdem sie am Sekt genascht hatten. Sie gingen nicht mehr raus und erinnerten noch Jahre an den Event.
Was war ich froh, endlich 20 zu sein.
Die 30 war schon nicht mehr so berauschend. Traumwelt ade. Bereits 8 Jahre im Beruf, und der Gedanke, ob an der Berufswahl etwas falsch war, ließ sich nicht mehr verdrängen. Die Zeit verging, und ich musste akzeptieren, dass diverse Züge abgefahren waren.
Geschwister und Freunde, alle hatten inzwischen Ehepartner und Kinder. An mir wars einfach vorbeigelaufen.
Dann der 40er. Ich konnte nicht so recht glauben, bereits 40 zu sein, war in Gedanken weit hinten dran. Manchmal dachte ich: Seltsam, alle sind erwachsen geworden, nur ich nicht.
Dann der 50er, ein Alter, bei dem man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass mehr als die Hälfte des Lebens vorbei ist. Blödes Gefühl. Die Gedanken an Krankheit und Tod rücken immer näher, ich sage dazu gerne: Die Einschläge kommen immer näher, wenn immer öfter Menschen sterben, die einem nahe stehen. Oma und Opa und Mutter sind gestorben, auch Menschen in meinem Alter erwischt es, und in den Todesanzeigen rückt das Geburtsjahr unausweichlich dem meinen immer näher.
Kurz gesagt: Der 50er ist wahrlich kein Grund zu feiern.
Was nicht heißt, dass man nicht trotzdem ne Riesensause veranstaltet.
:DDer Körper altert unaufhaltsam, schmerzfreie Tage gibt es nicht mehr. Wie oben schon treffend beschrieben wurde: Vergiss nie deinen Rücken, denn der vergisst dich auch nicht.
Ich kann nur raten, in Bewegung zu bleiben und Sport zu machen, solange es noch geht.
Bereut habe ich vieles, aber alles was gelaufen ist, macht mich zu dem, der ich bin. Ich kann es nicht ändern. Zeit zurückdrehen geht nicht, also bringt es nichts, über die Vergangenheit zu sinnieren, was man alles hätte anders machen können.
Was ich meinem inneren ICH sage? Lebe wenigstens jetzt. Schau nach vorne. Und schau, dass du endlich aus der Tretmühle Arbeit rauskommst. Eine schlimmere Lebenszeitverschwendung als das gibt es nicht.
Der Countdown läuft: Noch 11Jahre, 8 Monate und 21 Tage bis zur Rente.