@Kc Da hab ich wen getroffen?
Ich habe von modernem Religionsunterricht bis jetzt noch nichts bemerkt.
Wenn meine achjährige Tochter nach Hause kommt und seltsame Fragen über Gott stellt, dann fällt es als Atheist schwer, da Antworten zu finden.
Denn so lange mir keiner den Beweis für einen Gott bringt, gibt es keinen. Wie erklärt man das einer achtjährigen, die vor einer Stunde noch was anderes gehört hat?
Ganz ehrlich?
Religionsunterricht wäre für mich nicht ein Anbieten des Inhaltes einer bestimmten Religion mit einem kleinen Seitenblick nach dem Motto: "Ah, und dann gibt es noch die mit dem Handtuch auf dem Kopf und dem Teppich zum draufrumknien."
Eine kritische Auseinandersetzung mit Religion fehlt komplett. Vollständig.
Mir wurde im Religionsunterricht NIE erklärt, dass im Namen einer Religion Hexen verbrannt wurden, Ketzer gefoltert und ganze Länder besetzt wurden, Stichwort Kreuzzüge. Die Rolle der Kirche während und vor allem direkt nach dem WK2 wird ja auch eher verschämt unter den Teppich gekehrt.
Religionsunterricht wird auch heute noch so vermittelt, als würde es eine Tatsache sein, dass es nen Gott gibt. Dem ist aber nur in den Köpfen der Gläubigen so.
Und genau das halte ich für falsch.
Vielmehr wäre ein umfassender Überblick von Nöten, der die entsprechenden Religionen auch kritisch beleuchtet. Vor allem kritisch.
Gerade Kinder sind da dann etwas verunsichert, wenn sie auf der einen Seite in der Schule erklärt bekommen, Gott hat Adam und Eva aus nem Klumpen Matsch geknetet und zu Hause wird die Ansicht vertreten, dass wir vielmehr von nem Lurch abstammen, der irgendwann Haare bekommen hat und statt Tümpel nun lieber Bäume bewohnt und von ihnen mit Kot um sich wirft.
Ich halte es für
grundlegend falsch nicht von außen auch auf die in Deutschland vorherrschenden Religionen zu blicken. Niemand hat behauptet, dass an den "normalen" Schulen der Schinken mit dem Kreuz drauf auswendig gelernt wird.
Aber moderner Religionsunterricht sieht für mich anders aus.
In den ersten paar Jahren wird da tatsächlich nur der Märchenkram rezitiert. Einer latscht übers Wasser, der nächste zieht nen invertierten Graben durchs Meer, wieder einer campt im Wal. Sicherlich.
Wenn wir uns mal dem ganzen offen stellen, dann ist Religion in jeder Beziehung veraltet. Einige Religionen bringen explodierende Fanatiker hervor, andere verteufeln Kondome, Pillen und ähnliche Errungenschaften der lörperlichen Selbstbestimmung.
Religionen haben in früheren Zeiten als Staatsersatz gedient. Mittels Angst (vor Teufel, Verdammnis und Hölle) kann man Menschen lenken. Man bietet Hilfe und Führung und Schutz vor nichtexistenten Gefahren an und hat somit die Kontrolle über die Leute. Niemand läuft aus dem Ruder, denn dann kommt Kollege Spalthuf und holt dich ab.
Das ist etwas, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Zumindest nicht ein einer modernen, aufgeklärten Welt.