@Eya Eya schrieb:Die individuelle Freiheit wird dadurch auch beschnitten
Ähm, nö.
Eya schrieb:Denn man macht sich mehr und mehr kontrollierbar.
Ach, das wolltest Du damit ausdrücken. Dann ist meine Antwort natürlich ein klares Jain.
Sicher muss man, wenn man das segensreiche neue Medium Internet verwendet, darauf achten sich nicht vor aller Welt, zumindest theoretisch die Blöße zu geben.
Hier auf Allmystery schützt Dich aber z.B. Dein Pseudonym. Kaum jemand wird Dich auf der Straße als Eya ansprechen und Dich fragen wie es denn mit den Sondierungen auf dem Mutterschiff so läuft. Soziale Netzwerke, wie facebook, werden von mir nur mit minimalen persönlichen Informationen gefüttert. Wer sich anhand von facebook ein Bild über mich machen möchte, der wird scheitern. Meine Beziehungen, meine Ziele, meine innersten Wünsche & Gefühle, gehen facebook einen, entschuldigung, Scheißdreck an. Ich amüsiere mich dort, tausche einige Interessen aus und das wars dann auch schon. Unliebsame Personen kann man blockieren, unliebsame publicity im Internet, generell durch gesunden Menschenverstand vermeiden. Wie immer gilt desweiteren auch hier, das mit dem selben Maße, mit dem man diese neue Technik zu beherrschen lernt, die eigene Fähigkeit zunimmt dieses Medium auch im Sinne der Meinungsbildung für und nicht gegen sich zu nutzen bzw. man kann sich ja auch durchaus unsichtbar machen im Netz. Zumindest für den größten Teil der Weltbevölkerung.
@teardrop. teardrop. schrieb:Das hast du sehr schön geschrieben. Denn manchmal wird einem schmerzlich bewusst, dass alle materiellen Annehmlichkeiten nicht kompensieren können, wenn man z. B. allein ist, einsam, ohne positive mitmenschliche Erlebnisse. Was muss man sich wundern, wenn Menschen verbittern?
Stets wird einem vor Augen geführt, wie schön doch dieses Leben ist, wie viele Möglichkeiten man hat (was ja auch stimmt!), gleichzeitig aber sind die Beziehungen oft von Distanz und Misstrauen geprägt, da jeder das Gefühl hat, er müsse sich mit anderen vergleichen, um seinen individuellen Wert zu bestimmen.
Tatsächlich steckt das Leben voll unendlicher Möglichkeiten. Davon bin ich überzeugt. Und wenn man von einer Sache felsenfest überzeugt ist, dann hat das Leben auch das Potential, sich von einer rasenden Fahrt in den Abgrund, zu einem kometenhaften Aufstieg zu wandeln. Sehr vieles, fast alles ist möglich, wenn man es wirklich will. Allerdings sollte man nicht die Maßstäbe im Leben anwenden, die einem die Massenmedien suggerieren. Damit fällt man meistens auf die Schnauze.
Wenn man jemanden findet, der im Leben dieselben, oder gut mit den eigenen Maßstäben harmonierende Werte setzt, dann dürfte die Beziehung übrigens sehr bald kaum noch Distanz verspüren lassen. Eher wird man in jeder Hinsicht verschmelzen, vermute ich
:trollsanta:teardrop. schrieb:Außerdem hat man oft das Gefühl, dass die Menschen gar nicht mehr für den Moment leben.
Ständig wird aufs Handy geschaut, geschrieben, mitgeteilt, Statusmeldungen gepostet, festgehalten und dokumentiert.
Wo bleibt das Erleben dabei? Man ist ja dauerbeschäftigt, das (vermeintliche) Erleben in Form von netzgestützter Kommunikation anderen Menschen zugänglich zu machen.
Ja, man muss schon aufpassen sich in den neuen Technologien nicht zu verlieren, aber sie bleiben im Grunde ein großer Gewinn. Falsch nutzen können nur wir Menschen sie. Aber auch richtig. Ich kommuniziere heute regelmäßig mit Menschen um fast den ganzen Globus. Das wäre noch vor 20 Jahren undenkbar gewesen. Zumindest in dieser intensiven Form. Ich möchte ganz speziell auf das Internet, keinesfalls mehr verzichten. Für mich die größte Innovation seit dem Telefon oder gar dem Buchdruck.
Eya schrieb:Ich besitze auch ein Smartphone und merke es an mir selbst wie abhängig mich dieses eckige kleine Ding macht, ich komme mir machmal vor wie ein Spielsüchtiger dem bei jedem klingeln, klopfen oder vibrieren, sofort alle Sinne auf Hochtouren schalten und sich ein komisch inneres Gefühl einstellt, während man sich wenn es mal still ist sich wie ein Suchtkranker auf Entzug fühlt und von innerer Unruhe geplagt wird.
Kenne ich. Geht aber wieder weg, wenn man wirklich mal konsequent eine Weile darauf verzichtet...