@KonstruktEs wurde vieles bereits gesagt und vielleicht auch das was ich gleich schrieben werde (ich hab mir dann doch nicht jeden Beitrag durchgelesen).
Dieses Verhalten deiner Eltern nennt man Erziehung. Das erleben viele nicht, deshalb können sie mit deinen Angaben nichts anfangen und denken zuerst an etwas böses. Die Erziehung ist nicht immer leicht zu ertragen. Du bist nicht der/die Erste, der an seinen Eltern und deren Erziehung verzweifelt. Internat kann hart sein. Warum keine normale Schule? Evtl. weil es in der Gegend keine gute Schule gibt? Da sie wollen, dass du Medizin studierst, kann man sehen, dass sie sich um deine Erziehung und Noten kümmern. Sie planen auch deine Zukunft, wie die Eltern es zum Teil eigentlich tun sollten. Andere Eltern lassen alles laufen und das Kind findet zuletzt nicht mal eine Lehrstelle. Dein plannen schon das Studium.
Was letztendlich wird und ob die tatsächlich Medizin studieren wirst, steht auf einem anderen Blatt. Bis dahin wird noch viel Wasser den Rhein runter fiesen und bei dir passieren. Und spätestens an der Uni im ersten Semester orientieren sich viel Leute neu. Also was den Punkt angeht, da würde ich mit jetzt noch keine Sorgen machten. Was die Schule und Abitur angeht, so scheinen deine Eltern zu den schlaueren zu gehören. Sie wissen, dass dir mit einem guten Abitur alle Türen offen stehen, ohne bist du eingeschenkt. Mit guten Noten kannst du studieren, aber auch Straßenkehrer werden. Mit schlechten Noten nur Straßenkehrer (obwohl die inzwischen auch gute Noten benötigen).
Was deine Musikauswahl angeht, ich weiß nicht ob das schon zu Sprache kam, aber das hört sich etwas nach Klassischer Musik an, die dir nicht steht. Ja, ist eigentlich gar nicht so schlecht, aber nicht Jedermanns Sache. Das mit dem Handy und TV, nun, es gibt Eltern die da ihre Standpunkte haben. Ist alles noch in innerhalb der Parameter.
Obwohl du sie nur als deine Pflegeeltern ansiehst, scheinen sie sich doch zumindest um deine Ausbildung und Erziehung zu kümmern. Das machen Pflegeeltern, die lediglich etwas Geld vom Staat für die Verwaltung eines Kindes in der Regel nicht. Hier scheinen deine Eltern mehr Geld in dich zu investieren als sie bekommen oder von ihnen verlangt wird. Kann es sein, dass sie nicht nur die Pflegeeltern sind, sondern Adoptiveltern?
Kommen wir zu dem eigentlichen Problem: deinen Eltern. Wie gesehen, scheinen sie sich viel um deine Erziehung zu kümmern. Zumindest den technischen Teil. Einige Eltern schießen da leicht über das Ziel hinaus und verkennen, dass in deinem Alter (13) die Zuneigung sehr wichtig ist. Die wird oft außenvorweggelassen oder als ausreichend verkannt. Da hilft kein Jugendamt und keine Lehrer, wenn es zu wenig ist, dann musst du in den sauren Apfel beißen und es thematisieren. Ordne mit deinen Eltern ein Gespräch an, am besten alleine ohne Bruder, und sag was dich bedrückt. Manchmal reicht es da. Ansonsten ziehst du deine Teenager Show ab.
Das Leben ist kein Zuckerschlecken und manche Kinder müssen sich ihre Freiheiten oft erkämpfen. Vor allem die Erstgeborenen, bzw. die Ältersten haben es oft schwer, denn sie müssen den Eltern alles abringen, das Handy, die Musik, das Fernsehen. Und es wird nicht enden, bis du erwachsen wirst. Die nach dir werden es leichter haben, da die Eltern schon von dir"erzogen" wurden. Aber eines kann ich dir sagen, du bist nicht das erste Kind das mit solchen Problemen kämpft. Die einen mehr, die einen weniger. Du kämpfst um den Fernsehen, andere Eltern setzen das Kind davor und überlassen die Erziehung den Fernseesendern.
Also, keiner hat gesagt, dass das Leben leicht ist, und das was ich sage hört sich leichter an als es ist, aber du musst dir deine Freiheiten erkämpfen. Und manchmal kostet es richtig Mühe. Manche Eltern können sehr dominant sein, dann ist es schwerer, aber nichts ist unmöglich. Wie gesagt, ich kenne andere Leute die sich auch darüber ausgelassen haben, dass die Eltern für sie entschieden haben. Die einen sind im Nachhinein froh gewesen, die anderen hätten sich mehr Liebe gewünscht, aber überall ist es letztendlich gut ausgegangen.
Abhauen ist keine Option. Eine/n 13 Jährige/n stellt keiner ein, das Geld wird schnell knapp. Das kann schnell auf dem Strich enden. Und da gibt u. U. auch keine Handys und TV.
Und noch eine gute Nachricht: wenn nicht bereits passiert, mit 13/14 verliebt man sich langsam. Dann sieht die Welt gleich anders aus.