Alkoholiker ja oder nein?

In den Euphoriephasen trinkst du nicht oder? Nur in den Grübelphasen? Also das Problem sind wahrscheinlich vor allem diese Stimmungsschwankungen und vielleicht der eigentliche Grund für deinen Alkoholkonsum. Ist nur eine Vermutung, will das jetzt auch nicht schönreden mit deinem Alkoholkonsum. Hast du dir schon mal überlegt, ob du eine http://manisch.net/die-bipolare-stoerung/ haben könntest? Ist jetzt nur eine Idee, bin keine Psychologin, aber ich musste sofort daran denken, als ich das mit deinen Stimmungsschwankungen gelesen habe, vor allem wenn du sagst, es ist ohne Grund.

Glaube ich jetzt eher nicht, untersuchen schadet aber sicher auch nicht.

Doors schrieb am 05.08.2013:Ich kenne niedrig dosierte Alkoholabhängige, denen die Vorstellung, lebenslang auf ihr abendliches Glas Wein verzichten zu müssen, Angst macht. Die Konsumdosis ist eher relevant für körperliche Schäden und körperliche Abhängigkeit - nicht für die psychische.

Dem kann ich nur zustimmen. Mein Vater ist Alkoholiker und ein sogenannter Pegelsäufer. Trinkt täglich, meist in einem Ausmaß, dass er nie richtig betrunken ist, kommt aber mit der Vorstellung keinen Alkohol mehr zu trinken überhaupt nicht klar. Tatsächlich kann er den kalten Entzug ganz alleine machen und tut dies auch 1-2 mal im Jahr, fängt dann aber immer wieder an, sobald seine Stimmung zu negativ wird. Da immer irgend etwas ist, dauert dies meist nicht sehr lange...

@Tissie
Ist bei allem Suchtmitteln so, das es Angst macht darauf zu verzichten.

Der Raucher kennt das: 22:30h - Tanke zu, Automat defekt, zitter!

@Doors
für diesen Fall hat man auch irgendwo ein 5Jahre altes Päckchen Tabak rumliegen , wo man sich mit fast kompostierten Blättchen schnell eine Drehen kann ^^

Igitt. Dann rauche ich lieber nicht.

@Heijopei
Also ohne eine Diagnose zu stellen, ich bin nämlich kein Arzt ;)
Nen Kumpel von mir hat das auch, und er ist in Behandlung weil er Manisch Depressiv ist.
Hat das auch so, das es Tage gibt wo er wie er selber auch sagt " Bäume ausreissen könnte" dann in " Grübelphasen" kommt und dann Tagelang nur säuft. Er schliesst sich auch in seiner Wohnung ein, man kommt nicht an ihn ran.
Er hat genau dieselben Wörter benutzt. In Behandlung ist er nur weil wir dachten er hat sich was angetan, weil wir ihn nicht erreichten und er sich nicht zurück meldete.
Wir also Polizei und Feuerwehr gerufen. Und seit dem ist er in Behandlung, seit jetzt knapp 5 Jahren.

@zaramanda

Meine kleine Schwester sagt immer: Mit dem Saufen aufhören ist gar nicht so schwer. Das habe ich schon so oft gemacht.

@Doors
Aha,und das soll mir was? sagen?

@zaramanda

Dass Rückfälle zur Therapie und zur Genesung dazu gehören.

@Doors
Ja, das weiß ich doch.
Ist bei ihm ja auch so. ...Wenn er seine Tabletten nimmt...und den Alkohol weglässt, was nicht immer einfach ist.

Ich sage nicht das es bei dem TE auch so ist, nur das eine Ähnlichkeit da ist mit dem was er schreibt.

@zaramanda

E.M. Jellinek hat Anfang der 1960er versucht, Alkoholiker zu kategorisieren. Inzwischen ist man in der suchttherapie von diesem Konstrukt weitestgehend abgekommen. Jeder Säufer säuft anders. Früher hat man ja auch geglaubt, jemand müsse erst ganz unten sein, bevor er Hilfe angeboten bekommen sollte und Hilfe annimmt. Davon ist man inzwischen schon lange abgekommen.

Letztlich ist es aber Sache von @Heijopei , wie er mit seinem Suchtproblem umgeht. Wir können ihm höchstens Tipps geben - Helfen muss er sich schon selbst (wollen).

Ich bin 1984 ohne Therapie trocken geworden, weil ich so einfach nicht weiterleben wollte und konnte. In seltenen Krisensituationen half mir eine Selbsthilfegruppe.

Mit dem Rauchen aufzuhören, fand ich schwieriger. Noch immer bin ich Gelegenheitsraucher.

@Doors
Ich glaub nicht das man Alkoholiker kategorisieren kann. Die einen saufen aus frust andere aus lust und wieder andere aus wut.... es gibt so viele unterschiede. Bin selber unter einem aufgewachsen, war nicht schön... kenne auch andere die auch total voll total lieb sind, aber dennoch Alkoholiker.

Mein Kumpel ist "eigentlich" kein Alkoholiker sondern trinkt nur weil er mit seiner Depression nicht klarkommt. So ähnlich wurde ihm das gesagt, und damit kommt er auch nicht klar. Ist also echt ein Teufelskreis.

Hast du einen kalten Entzug gemacht?

@Doors

Doors schrieb:wie er mit seinem Suchtproblem umgeht.

Ich weiss ja nichteinmal ob das überhaupt ein Suchtproblem ist , ich kann Wochenlang nix trinken und habe keine Probleme , also keine Entzugserscheinungen .

Das sind Phasen die sich irgendwie "Aufbauen " , das ist blöd zu beschreiben , ich habe das selbst noch nicht nachvollziehen können , aber wenn es soweit ist dann ist soweit .

Ich bin dann wie ein anderer Mensch , und wenn soeine Phase vorbei ist gehts dann erst wieder "normal" weiter.

Mir gehen da teilweise Sachen im kopf rum wo ich hinterher denke , Alter du hast es soweit geschafft hör mit der spinnerei auf ^^

@Heijopei

Ich würde Dir dringend anraten, mal Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen. Reden hilft - und die Leute wissen aus eigener Erfahrung, worüber sie reden.


@zaramanda
Ich habe von einem auf den anderen Tag aufgehört. Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich nicht. Aber massive psychische. Das ist nun schon lange her (1984). Inzwischen kann ich zwischen lauter Alkoholkonsumenten sitzen und es macht mir nichts aus.

Geh in die Entgiftung (ca.10 Tage). Danach geh in eine Langzeittherapie. Wenn dir das mehr gibt, kommste als geheilte Persönlichkeit wieder raus. Ansonsten schütte deinen Alk ins Klo uns zieh dir die Decke übern Kopp, und fang ein neues Leben an.

@Doors
Du hast vollkommen Recht ,ich habe darüber auch schon oft nachgedacht , das Problem ist nur das mir das irgendwie peinlich ist .

Hier im Forum bin ich nur son "Heijopei " über den man sich ruhig lustig machen kann .

Im RL sieht das anders aus , ich bin fast 50 , verdiene meine Kohle und hab eigentlich allles in trockenen Tüchern , bin auch nicht so der Weicheietyp.

Die Fragen sich doch dann auch , was ich denen bitte über Probleme erzählen will .
Da gibts mit Sicherheit Millionen menschen auf der Welt die schlimmer dran sind als ich .

@Heijopei

Es gibt in der BRD auch Millionen Alkoholkranke. Alkoholismus ist eine Krankheit und damit nicht peinlicher als Krebs oder Diabetes.

Doch, es ist peinlicher, weil es von der Gesellschaft so gesehen wird.

@Heijopei
@Plan_B

Wenn man zu einer Suchtberatungsstelle oder zu einem Arzt, der sich auf Suchtbehandlungen spezialisiert hat geht, muss einem das doch nicht peinlich sein.

Die kennen einen ja auch nicht und haben nur solche Patienten.

Und die bei der Selbsthilfegruppe kennen das Problem sowieso aus eigener Erfahrung.

@Heijopei
Nein, peinlich ist das nicht.
Es gibt doch nichts Mutigeres, als seiner "Sucht-Krankheit" den Kampf anzusagen - einen Weg heraus zu suchen......

Ich bin auch der Meinung @Tajna, dass
"Und die bei der Selbsthilfegruppe kennen das Problem sowieso aus eigener Erfahrung."

Wenn man überhaupt von einem "leichten Weg" reden kann, schätze ich den noch als den
"Leichtesten" ein, weil er zu nichts verpflichtet.
Das ist sicher auch mit den Suchtberatungsstellen der Fall, aber da habe ich keine Erfahrung.

@EmmaPeel

Suchtberatungsstellen arbeiten ebenfalls anonym und unverbindlich, wennn der Ratsuchende das will.

allmotlEY schrieb:Doch, es ist peinlicher, weil es von der Gesellschaft so gesehen wird.

dann sind doch eher die peinlich, die wider besseren wissens blödsinn propagieren.

Es wäre mir ziemlich egal, was "die Gesellschaft" über meine Gesundheit meint. Es ist meine. Nicht ihre.

Weißt du, villeicht stimmt mit Dir was nicht...Lass mal das Thema Alkohol draußen. Das saufen ist nur der Effekt davon...Du könntest auch Schnitzel bis zum abwinken fressen , Tagelang, das wäre das gleiche......Die anderen begreifen das nur nicht....
Wieso geigst Du permanent darauf rum, das Dein Leben ok ist....du viel Geld verdienst und 50 bist....Ist jemand aus Deiner Sicht ohne Geld weniger glücklich? Müsste ein Mensch also mit Geld wie du und 50 Jahre alt glücklich sein?
Scheinbar scheint es bei Dir wohl nicht zu funktionieren...oder Glück hängt nicht vom Geld ab....
Euphorische Stimmungen und tiefe Stimmungen klingt nach Depression, in die Du reinrutscht oder drin bist......irgendwas in dir drin schafft dir große Probleme. Ohne Geld und ohne Alkohol.....Du msst nach dem Problem suchen....Villeicht ist es auch Ziellosigkeit im Leben...

@strawinski

strawinski schrieb:Wieso geigst Du permanent darauf rum, das Dein Leben ok ist....du viel Geld verdienst und 50 bist...

Ich geige auf gar nix rum , und viel verdiene ich auch nicht , aber es reicht aus das ich ein gutes Leben führen kann und sogar was über bleibt .
Aber "viel" ist was anderes .

nur mal so um hier kein falsches Bild entstehen zu lassen ^^