Alkoholiker ja oder nein?

@Heijopei
Das as ich bescheid weiß, ist eben der Punkt, das ich selbst betroffen bin. Ist hier ähnlich wie in der Gruppe.
@ramisha
Ja, klar fällst Du auf, wenn Du da nicht säufst. Ich meinte das jetzt auch eher von aussen betrachtet. Gerade auf dem ländlichen Bereich wird man abgestempelt als komischer Vogel, so als Nichttrinker. Ist sogar möglich, das man dann ausgegrenzt wird.
Was das Thema mit Problemen angeht, es gibt natürlich auch den Alkoholiker, der ohne Probleme trinkt. Aber es gibt zu jedem Alkoholiker eine Geschichte. Natürlich reden sich viele auch Dinge ein und reiten die Mitleidstour.
Zu dem Thema Schichten von Leuten, die gibt es in jeder Gesellschaftsform. Es muss auch nicht jeder Trinker ein schlechtes Elternhaus gehabt haben.
Zu den AA`s sei gesagt, das dies nicht überbewertet ist, genauso wenig wie die anderen Institutionen. Hier findest Du jedenfalls einen gewissen halt und hast Menschen mit gleichen Problemen. Lese doch mal alleine die unqualifizierten Texte, die hier nicht Betroffene schon schreiben. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, das ich meine Gruppe habe.

Klavier schrieb:Gerade auf dem ländlichen Bereich wird man abgestempelt als komischer Vogel, so als Nichttrinker. Ist sogar möglich, das man dann ausgegrenzt wird.

Ja das stimmt , und das ist ein grosses Problem .

Ich bin froh es geschaft zu haben die Leute mit denen ich zu tun habe und mit denen auch mal gefeiert wird, davon zu überzeugen das ich keinen Schluck mehr trinken will .

Aber mittlerweile ist das nix mehr neues und allgemein akzeptiert , paar frotzeleien hier und da , aber im grossen und ganzen haben alle verständnis für meine Situation .

Und glaub mir , hier bei uns wird Wachholder wie Wasser getrunken ^^, darum sehe ich das schon als fortschritt für mich an .

Interesssant wird es wenn ich alleine bin und mir irgendwie die 'Decke auf den Kopf fällt ,
ich werde dann traurig, und wenn ich dann anfange zu trinken nimmt die Sache ihren Lauf und es kommt zum absturz .........

Klavier schrieb: Grübeln kann aber ein Auslöser dafür sein. Zum Beispiel Schmerz, Verlust,

Ein sehr guter Punkt , der mich persönlich sehr Umtreibt .

Ich bin damals mit einer supertollen Frau um die Häuser gezogen , wir waren eigentlich nie "zusammen" aber wir haben uns geliebt wie verrückt , haben eigentlich unsere gesammte Freizeit zusammen verbracht es hat halt einfach gepasst .
Und die konnte alles , egal ob Demo , Galaempfang , oder Rockkonzert .
Die hat auch alles mitgemacht ohne das es Palaver gab , vor allem hat sie mich auch zu neuen Dingen inspeiriert ,was bei mir mitunter nicht so einfach ist .

Es war die tollste zeit in meinem Leben .

Ja was soll ich sagen , ich habs weggeschmissen ..........

Ein einziges Wort hat mein Leben so dermassen verändert .

Ich sehe heute noch ihr entäuschtes Gesicht als sie sich umgedreht hat und gegangen ist , es tut heute noch so dermassen weh das ich irre werden könnte .

Aber so hat halt jeder sein Päckchen zu tragen , meinen Stiefvater habe ich überwunden , das war ein harter Weg aber machbar .

Diese Frau aber wird mich bis ans Ende meiner Tage verfolgen .........

@Heijopeis
mach es mal nicht an dem einem ding fest, alles entwickelt sich weiter nein anders du gewinnst du verlierst, hast n super einkommen und wägst dich in sicherheit, ganz falsch denn deine dir anerzogenen werte greifen nicht mehr, die die damals die schwulen und die blöden waren (ohne jemanden angreifen zuwollen) sind nun könige der welt, alles ist ständig im wandel (wenn auch mit absicht gemacht) und du bist fest in deiner form, klar wird man da irre und säuft über den durst und sucht das problem bei sich selber, eventuell solltest du das rauschgift alkohol lassen und dir im klaren werden über dich und deine situation, wenn du das gefühl hast es wär mal wieder soweit such dir öffentliche plätze, menschen, feier dich und dein leben ohne was zutrinken und nimm die neue situation an
mfg

@nextone
Der Gedanke ist nicht schlecht, hat aber einen Haken. Wenn eine Sucht vorhanden ist, klappt das nicht so wirklich. Dann wird Hilfe benötigt.
Den Verlauf einer Sucht kann man sich vorstellen wie ein ganz langer Gang, den man entlang geht. Dann kommt eine Tür, durch die man geht, man kommt aber durch diese Tür nicht mehr zurück.
Das ist jetzt Sinnbildlich gemeint. Ich hoffe aber es verdeutlicht etwas den Verlauf.

Man sollte Abhängigen aber auch keine falschen Vorstellungen von dieser nüchternen Realität machen. Auch ohne Drogen gibts verdammt bescheidene Zeiten und der Weg führt zum selben Ziel.
Wer Probleme mit dieser Gesellschaft/der Realität hat, wird die auch durch Abstinenz nicht los. Eventuell durch Psychopillen die einen emotional abtöten.

nextone schrieb am 13.09.2013:eventuell solltest du das rauschgift alkohol lassen

Hey, stimmt! Ich trink einfach nichts mehr. Wie hab ich das all die Jahre übersehen können?

Sorry, dass ich da jetzt etwas böse reagiere, aber es würde niemand ein Problem haben, wenns so einfach wäre:

Alkoholproblem? Trink einfach nichts mehr.
Kaufsucht? Kauf einfach nichts mehr.
Drogensucht? Kein Problem, friss einfach stattdessen Gummibärchen.

Es sind vielleicht gut gemeinte Tipps. Aber sie zeigen, dass der Tippgeber sowas von 0 Ahnung von der Materie hat. Und ja, ich fühl mich verarscht. Da säuft man jahrelang und dann kommt jemand, und erklärt "Trink doch einfach nichts mehr!" Ne, also Leute bitte. :)

http://www.alkoholsucht.eu/alkoholismus-ursachen-und-entstehungsbedingungen
Welche Ursachen spielen für die Entstehung des Alkoholismus eine Rolle?

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/anonyme-alkoholiker-wer-diese-reise-macht-laesst-seine-aengste-hinter-sich-11985712.html
Anonyme Alkoholiker
Wer diese Reise macht, lässt seine Ängste hinter sich
22.12.2012 · Gigantische Auflage, Übersetzungen in zweiundsechzig Sprachen: Das „Blaue Buch“ der Anonymen Alkoholiker ist ein Text der Weltliteratur. Hat es auch Nichtsüchtigen etwas zu sagen?


nur mal so als Leseempfehlung, die beiden links ;)

@Bodo
aber es geht eben nicht anders. man muss halt aufhören, damit die sucht nachlässt. klar ist die anfangszeit schwer, bis sich das verhalten umkonditioniert, und der körper ohne suchtmittel auskommt, trotzdem muss man es machen. es gibt hilfe aller art, die kann man bei bedarf auch in anspruch nehmen kann, doch ums "eigentliche aufhören" kommt man nicht drum rum.. ist denk ich soweit klar ;)

@rockandroll
Jup, deswegen schrieb ich ja, dass die Tipps sicher nicht böse gemeint sind. Nur bringen sie niemanden was, der in so einer Situation ist :D

@Bodo

Bodo schrieb: Nur bringen sie niemanden was, der in so einer Situation ist

naja, vllt nbissl schon. sie wühlen dich emotional auf, und erninnern dich daran, dass du dich beherrschen sollst.. funzt auch manchmal, so ein generve :D

rockandroll schrieb:naja, vllt nbissl schon. sie wühlen dich emotional auf, und erninnern dich daran, dass du dich beherrschen sollst.. funzt auch manchmal, so ein generve

Es funktioniert, wenn die bessere Hälfte zum x-ten Mal sagt, man soll die Badezimmer-Lampe tauschen. Da funktioniert das Generve. :D

Aber man wird auch von selbst alle Zeiten erinnert, dass man sich zusammenreissen soll :)

@Piorama
Natürlich werden Probleme in der Abstinenz nicht besser, aber man kann sie nüchtern allemal besser lösen! Besoffen sind sie nämlich gar nicht zu lösen und verschlimmern sich. Das ist es ja, was ein Betroffener in den Therapien lernt. Dinge zu regeln, ohne zur Flasche zu greifen.
@Bodo
Genau hier liegt das Problem. Wer nicht Betroffen ist, ist nicht in der Lage die Situation richtig einzuschätzen. Deshalb erwähne ich ja auch immer wieder die Gruppen.
Deine letzte Post ist korrekt!
@Tussinelda
Was auch sehr interessant ist, ist das Buch "Lieber schlau als blau.
In dem Buch wird die Sucht von Alkohol und Medikamenten sehr gut und verständlich erklärt.
@rockandroll
Deine letzte Post beschreibt es einigermaßen gut, man muss sich Hilfe nehmen. Das ist der Kern , um von seiner Sucht weg zu kommen.

@rockandroll

Sagen wir so an der Abstinenz kommt man nicht vorbei..
Aber am wichtigsten ist es die Trigger zu erkennen die den Konsum auslösen und dabei kann bei den meisten nur eine Therapie helfen...

Einfach aufhören ist für starke Alkoholiker mitunter Lebensgefährlich! Also einfach aufhören wenn dann mit ärztlicher Betreuung.

@MissMietzie
echt wahr? was kann denn da passieren?

@rockandroll

Das Alkoholentzugsdelir tritt vor allem bei Spiegeltrinkern auf. Es beginnt Stunden bis wenige Tage nach dem letzten Alkoholkonsum und hält unbehandelt bis zu einer Woche an. Neben den oben genannten Kernsymptomen kommt es beim Alkoholentzugsdelir oftmals zu einer vegetativen Entgleisung mit Blutdruckanstieg, Beschleunigung der Herzfrequenz, Schweißausbrüchen und Zittern. Zum Vollbild gehören außerdem optische und szenenhafte Halluzinationen sowie Angstzustände.

Zur klassischen neurologischen Begleitsymptomatik des Alkoholentzugsdelirs zählen epileptische Krampfanfälle mit schlagartigem Verlust des Bewusstseins, Muskelzuckungen am ganzen Körper, Zungenbiss und Einnässen.

Unbehandelt führt das Alkoholentzugsdelir oft zum Tode.

Zitiert aus http://www.seele-und-gesundheit.de/diagnosen/delir.html von meinem Handy so gut es geht :-)

@MissMietzie
sieh an. wusste ich nicht

Darum gibt's unter dem beobachteten/begleiteten Entzug Tabletten. Gegen diese Entzugserscheinungen. Wobei das eigentliche Entwöhnen sehr schnell vorbei ist (ca. 1 Woche?). Der eigentliche Kampf beginnt ja erst dann...

Jop, der kalte Entzug kann bei schweren Alkoholikern im schlimmsten Fall zum Tode führen, deshalb bekommen die Abhängigen chemischen Alkohol während des Entzuges. Bei einem Bekannten von mir liegen des Öfteren Patienten mit solchen schweren Entzugssymptomen auf der Intensivstation.

Aldaris schrieb:Bei einem Bekannten von mir liegen des Öfteren Patienten mit solchen schweren Entzugssymptomen auf der Intensivstation.

Ja schlimm. Finde spätestens da sieht man, dass es wirklich eine tödliche Krankheit/Sucht ist, bestenfalls auch als Patient selbst.

@MissMietzie

Im Grunde ist Alkohol mit einer der härtesten Drogen, die man sich vorstellen kann - vergleichbar mit Heroin. Nur dauert es in der Regel sehr lange, meist mehrere Jahre, bis sich eine körperliche Abhängigkeit bildet, was den Alkohol wiederum von Substanzen wie Nikotin oder Heroin unterscheidet. Wenn man aber einmal drin ist im Teufelskreis, dann kommen die meisten Menschen nur sehr schwer wieder heraus und in diesem Stadium der Sucht spielt Alkohol von der Stärke der Abhängigkeit, den gesundheitlichen und sozialen Folgen in der ersten Liga mit.

@rockandroll
Da hat @MissMietzie
völlig recht. ausserdem kommen bei einigen Alkoholikern, während des Entzuges sogar epileptische Anfälle vor.

Ich glaube oft, bei "angehenden Alkoholikern" ist nicht die Abstinez eine Herausforderung, sondern das Ausfüllen des "Loches". Wieder "stark" sein zu müssen.