Was haltet ihr von Abtreibung?
30.01.2005 um 06:02
Persönlich kenne ich fünf Frauen, die abgetrieben haben,(bevor ich sie kennenlernte), alle haben sie folgendes gemeinsam : Sie sind kinderlos, immer noch, unverheiratet, haben kurze, nicht lange anhaltende Beziehungen, und sind auf der Suche nach dem richtigen Partner.
Ich habe jedoch auch eine Frau kennengelernt, die abgetrieben hat, später zweimal heiratete und zwei Töchter bekam.
Soviel zu den Fakten.
Eine Abtreibung ist meiner Meinung nach, den Umständen entsprechend, Sache der Frau selbst.
Ich bin keine Frau, und ich könnte mir nicht vorstellen, ein ungeborenes Leben zu beenden, bevor es das Licht der Welt erblickt hat.
Nur, wo fängt das Leben an?
Eine Mutter, die Leben austrägt, und es dann jedoch sich selbst überläßt, sei es
auch, wenn das Kind ihrer Meinung nach "alt genug" ist, z.B 8-12 jahre alt.., erscheint mir genauso herzlos, wie eine Frau, die ihr Kind abtreibt.
Doch verurteilen würde ich diese Frau wohl nur, wenn ich unmittelbar betroffen wäre. Und auch da kann man wieder hinterfragen, worüber darf man urteilen,
und worüber nicht? Ein allgemein gültiges Abtreibungsverbot halte ich jedenfalls
für falsch, denn die Umstände, die einen Menschen dazu bringen, eine solche Entscheidung zu treffen, sind sehr unterschiedlich und oft von schwerer Verantwortung geprägt, auch die Zeit danach ist zu bedenken. Die Frau muß mit dieser Entscheidung weiterleben, und ist dann womöglich noch auf sich allein gestellt.
Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem eine Abtreibung als verachtenswert angesehen wurde, doch dieses Umfeld mit all seiner Scheinheiligkeit , wußte es wohl nicht besser. Kinder wurden ausgetragen, leidlich erzogen, sich selbst überlassen, etc. Alles bloß meine individuellen Eindrücke, aber für mich genug, um zu sagen, daß es bei jeder Entscheidung
Vor- und Nachteile gibt , genauso wie niemand, außer den Betroffenen
und ihren unmittelbaren Leidensgenossinnen wirklich nachvollziehen kann,
welche Last und Gewissenskonflikte hier durchgestanden werden müssen.
In einem weiteren Beispiel wurde die Schwester einer Freundin schwanger, sie war erst 16, ihre Eltern hielten zu ihr, und versprachen , sie bei
der Pflege des Babys zu unterstützen, das "Baby" ist heute ein freches putzmunteres frisch verliebtes Mädchen, wenn ich sie so sehe, und daran denke, daß sich ihre Mutter auch anders hätte entscheiden können... ^^
Was ich damit erklären möchte, ist , daß es menschliche Schicksale sind,
über die wir hier reden, und aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur raten, nicht engstirnig und verkrampft an dieses heikle Thema heranzugehen.
Jedes Leben ist beschützenswert, natürlich ist es das, aber wir sollten aufhören, uns wie Götter zu benehmen, in dem wir vorschnell urteilen und verurteilen, denn das sind wir nicht.
Würde ich also unmittelbar mitbekommen, daß eine Bekannte oder Freundin von mir abtreiben möchte, so würde ich ihr nicht das Gefühl geben wollen, sie sei
dazu nicht berechtigt, eher würde ich in Gesprächen versuchen, zu erörtern, welche Alternativen sie eventuell übersehen hat.
q.
...breathe...your heart is beating...